Kommentare

In Deutschland hat der hohe Strompreis für Privathaushalte noch andere Ursachen als lediglich die Privatisierung. Da spielt die Begünstigung der Grossindustrie z.B. betreffend der EEG-Umlagen-Befreiung eine nicht unbedeutende Rolle. Der "kleine Mann" gleicht aus seiner Brieftasche die Begünstigung der Industrie mit aus.
Privatisierung hat für den einzelnen Bürger den Vorteil, den günstigsten Anbieter jährlich wählen zu können. Das grundsätzlich die Preise für Energieverbrauch auch in Zukunft steigen werden, vor allem, wenn erneuerbare Energien eine immer grössere Rolle spielen, wird sich weder durch eine staatliche Regulierung noch durch Privatisierung vermeiden lassen.
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nein du hast schon recht - weiter schauen ist anstrengend und die sozial gerechte und umfassend Umwelt schützende EnergieRevolution hast du doch heute schon - in ZH - für 16Rp. die kwh - atomstromfrei - träum weiter...

Ok. Ist mir aber zu abstrakt, diese Denkweise. Wenn die Energie"revolution" nur zum Preis sozialer Ungerechtigkeit zu haben ist (da du ja den totalen und neoliberalen Markt befürwortetst), bin ich dagegen. Die Erfahrung weltweit zeigt: Herrscht Armut, kommt der Umweltschutz immer zu kurz, bzw an zweiter Stelle. Deshalb sehe ich nicht, weshalb du die Gesellschaft den grossen Stromkonzernen zum Frass vorwerfen willst: Als Strafe für das heutige "sündige" Verhalten, für das "sündige" Leben und Stromkonsumieren? Ist mir etwas zu biblisch, eine solche Denke.

ich finde nicht, dass der Markt versagt - Ich finde die Tatsache, dass heute z.B. im Strompreis nur ein Teil der mit der Produktion zusammenhängenden Kosten integriert sind einen viel erheblicheren Umstand.
Dieses Bewusstsein ist jetzt geschaffen und gehört richtigerweise auch angegangen und gelöst. Nur schon das wird den Strompreis mehr als verdoppeln!
Die von dir angeführten Mechanismen spielen etwas dynamischer im liberalisierten Markt, ok. So werden auch Atomstrom-Lieferanten bis zur Umsetzung oben erwähnter Kostenüberwälzungen noch wirtschaftliche Vorteile haben - und damit mehr absetzen können. Das alles ist aber unerheblich beim Vergleich zur öffentlichen Organisation der Produktion und Verrechnung, weil die Aufgabe ein und dieselbe bleibt.
Obiges ist aber erst die Bewältigung der aktuell gültigen (Un)ordnung. Die Investitionen in den Netzausbau, die Speicher, etc. die uns erst von den Atomstromherstellern unabhängig werden lassen (würden) liegen alle noch vor uns - je uneingeschränkter wir weiter konsumieren, in umso erdrückender Konsequenz. Das ist quasi unser aller Auftrag in möglichst naher Zukunft - allem anderen übergeordnet aus meiner Sicht. Wer die Kosten organsiert wird da nebensächlich und die Ablehnung der heute in DE geltenden Preise (weil zu hoch) wirkt da in meinen Augen blauäugig vor der auf uns zukommenden Aufgabe.

Livanto, versteh ich jetzt nicht ganz, was du sagen willst.
Das Stichwort Ressourcenknappheit finde ich aber interessant. Was da der Markt des Meistbietenden leistet, siehst du in Spanien und auch in Afrika und sonstwo auf der Welt. Da brauchen die Hotelanlagen für ihre Golfplätze das gesamte knappe Wasser, die lokalen Bauern gehen leer aus. Bloss weil die internationalen Hotelketten mehr fürs Wasser bezahlen können als die einheimische Landwirtschaft. Bei endlichen bzw knappen Ressourcen versagt der Markt komplett. Auch beim Strom wird die Privatisierung diesbezüglich kontraproduktiv sein.

finde die frage durchaus berechtigt. in der eu (und auch in der schweiz) sind vor allem die grossen stromverbraucher die gewinner der liberalisierung: wer viel strom verbraucht, erhält den strom spottbillig zu einem bruchteil des preises, den die kleinen haushalte bezahlen. für die grossen billiger, für die kleinen teurer. so sind halt die mechanismen des "freien marktes".

...die bürgerlichen wollen es dem Einzelnen ermöglichen, durch Partizipation Anteil an dieser Liberalisierung zu erhalten. Zum Einen gibt das den Unternehmungen Kapital, zum Anderen wächst damit beim Volk die Bereitschaft, notwendige Innovationen mitzutragen. Früher nannte man solches Vorgehen Bauernfängerei - aber seit es fast keine Bauern mehr gibt...
Dass der Strompreis in naher Zukunft explodieren wird weiss jeder, der sich ein Bisschen damit beschäftigt hat - aus meiner Sicht ist das auch gut so, denn unser Umgang mit vom Menschen aufbereiteter nutzbarer Energie beweist, dass sie vor allem eines ist - viel zu billig!
AtomausstiegsIdeen, stärkere Nutzung erneuerbarer Energien beschleunigen den Bedarf an zusätzlichen Speichermöglichkeiten, an schnellen Netzen, an der Nutzung heute nicht genutzter Optimierungspotenziale - der Glaube, jemand anders könnte das nötige Equipment an unserer Stelle bezahlen wollen - oder müssen ist ziemlich naiv und rückt die eingangs gestellte(n) Frage(n) für mich in ein etwas fragwürdiges Licht.
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