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die moral...
ich bin der meinung, dass auch kleine fische zählen, das ist schon wahr. dass auch die 2und öppis tausend pro monat ins gewicht fallen, die ich vom rav bekomme. wir alle haben gründe, weshalb genau es jetzt so ist, wie es ist.
brauche ich moralische absicherung von meinen mitmenschen, damit ich mich nicht schuldig fühle? ist moral nicht sowieso immer etwas, was nur immer mit "den anderen" zu tun hat? Oder: hätte ich eigentlich von mir aus ein schlechtes gewissen, wenn die anderen gar nicht da wären, und ich mich nie meinte rechtfertigen zu müssen?
aber bevor ich mich schlecht darüber fühle, dass der staat für mich nun auch eine zeitlang sorgt, kommt mir dann ganz plötzlich und ungefragt gaaaanz viel in den sinn, wofür der Apparat auch geld ausgibt, das auch die steuerzahler zahlen, und das niemandem etwas nützt. Militärbudget für ein jahr? wie hoch ist das? seit wievielen jahren? nur so als beispiel.
vor einiger zeit in der kleinen spalte "nachrichten", ganz unscheinbar, stand in der Zeitung: die schweiz zahlt 10 milliarden Franken (oder Euro?) an die WTO.
einfach so stand das da, ohne grundangabe, ohne zusammenhang, jupiduu...
und ich dachte: WHAT? Wieso nicht als headline auf der titelseite? wofür weshalb und überhaupt??? verstecken sie diese meldung irgendwo wo sie eh keiner liest?
Das finde ich auch "moralisch verwerflich*".
ich habe glaub grundlegend mühe mit der ganzen moral-geschichte. ich finde die ganze idee, wie geld und die banken funktionieren, moralisch sehr verwerflich, und alle machen weiter und keinen kratzt es. es ist viel einfacher, auf uns deppen zu zeigen und uns vorwürfe zu machen, weil wir gerade geld vom rav oder sozialhilfe oder IV oder whatever bekommen.
ich habe so mühe mit dem ewigen bewerbungsschreiben und so weiter gehabt... nein, RAV hat mit auszeit nichts zu tun.
ich kannte mal einen, der war ingenieur und hat sich zwei jahre ferien gegönnt.. hat seine bewerbungen immer am montag morgen geschrieben und den rest der woche frei gemacht... ganz bewusst keine arbeit gesucht sondern einfach das system gemolken. er hatte oft zeit für mich, das war ganz nett;-)
und trotz obigen ausführungen: irgendwas hat mich daran gestört - es macht einen mann nicht sexier, wenn er das macht, eigentlich...und sauber ist es nicht, das stimmt.
aber sehr viele sehr vermögende menschen machen noch viel grössere unsaubere dinge, und das finde ich proportional verwerflicher. schlussendlich. die schweiz wird nicht an den sozialausgaben kaputtgehen, behaupte ich jetzt mal.
ich war mir immer bewusst, wenn es keinen sozialstaat gäbe, würde ich mit meiner tochter im haus meiner eltern leben, zum beispiel, und wäre, wie früher, die "ledige älteste schwester, die zuhause allen hilft und die alten eltern pflegt, bis sie tot sind". Oder ich hätte den geschiedenen und liebenswerten bauern geheiratet, bei dem ich mal gewohnt habe eine zeitlang... der hätte mich gern gehabt und auf dem hof wäre ich wohl gebraucht gewesen.
vielleicht wird es wieder einmal so. dass wir alle wieder wie früher wirklich verantwortung tragen werden für unser leben, ohne finanziellen backup vom staat. und einfach da bleiben und leben, wo wir können, nicht da, wo wir wollen.
solange ich aber von der gemeinde geld für mein leben bekomme, sehe ich gerade auch keinen grund, auf meine eigenständigkeit zu verzichten (ich BIN ja nicht mal eigenständig, im sinn des wortes..) .. sondern ich nehme das geld, danke, und bin dafür "frei".

"Zumutbare Arbeit" kommt i.d.R. nicht so schnell ins Spiel. Das ist bloss eine letzte Möglichkeit, wenn es absolut ausichtslos ist, dass ein Kandidat etwas im gesuchten resp. bisherigen Bereich findet (oder einen Traum hat, aber einfach nicht die Voraussetzungen dazu). Ausser vielleicht, wenn man eine "Generalistenausbildung" hat wie z.B. KV, da kann ich mit schon vorstellen, dass man sich nicht nur auf eine Branche fokussieren kann. Das finde ich aber auch in Ordnung, denn die Aufgabe des RAV ist es ganz klar, eine Stelle zu vermitteln - keinenfalls die TRAUMstelle!
Dass es aber nicht nachhaltig ist, einen Kandidaten irgendwo hin zu schicken wo es nicht passt, ist denen i.d.R. auch klar.
Als ich beim RAV gemeldet war, hat mich meine Beraterin weitestgehend in Ruhe gelassen, weil sie erstens nicht mal meinen Beruf verstanden hat, und zweitens gesehen hat, dass ich (bei einem relativ eibngeschränkten Angebot) aktiv suche und mich auf verschiedenen Kanälen bemühe. Ab & zu hat sie ein paar Vorschläge gemacht, diese konnte ich aber immer (mit guter Begründung!) ablehnen, wenn sie nicht passten.

hey, danke für eure rückmeldungen! eh klar, wenn auszeit nehmen, dann ohne rav, das war/ ist auch die volle absicht. also, tatsächlich ist die auszeit bereits hinter mir und ich war die tage beim rav, da ich es ähnlich sehe wie ihr. es scheint als habe ich etwas "pech" mit meiner beraterin,, die vermutlich keinen spass im leben oder an ihrem beruf hat, was weiss denn ich, aber ich habe sie auch nur einmal gesehen bislang. bei dem stil überlege ich mir tatsächlich, ob ich die unterlagen überhaupt an die ALK abschicke oder nicht. vielleicht habe ich ja glück in den nächsten wochen, dass sich noch etwas für September ergibt. was ich aber etwas zwiespältig finde ist die sache mit der "zumutbaren arbeit". ich denke solche massnahmen müssen zwar irgendwie auch gesetzt werden, aber auf der anderen seite sollten AG und AN und die stelle passen. was bringt es, wenn man eigtl. bsplw. aus der branche X kommt und das rav stellenanzeigen schickt, aus einer ganz anderen, die völlig anders tickt (zb industrie vs. finanz oder globales unternehmen vs. kleiner familienbetrieb, design agentur vs. kleine firma ohne design hintergrund) auf die man sich bewerben muss. flexibiltät ist zwar eine tugend, aber wie soll man ehrliche und überzeugende bewerbungen schreiben, wenn einen das unternehmensprofil/ zweck/ branche persönlich nicht zusagt...(und ja, ich will wieder arbeiten und ja ich suche auch selber und ja ich habe genug ideen wie ich mich sonst engagieren kann wenn ich meine traumstelle nicht finde, es geht hier wirklich nicht ums ausruhen)

Mach das nicht. Hab gerade eben die Erfahrung gemacht, dass das massive Probleme gibt. Wenn du nicht 3 Monate vor der RAV Anmeldung intensiv Stellen suchst , kommt dich das teuer zu stehen (Einstelltage vom RAV). Zudem wirst du "gebüsst" weil du selber gekündigt hast. Dies musst du begründen und ergibt auch Einstelltage (von der ALK).

Eine Auszeit ist nur dann eine Auszeit, wenn du ganz und gar frei von Verpflichtungen bist. Sich die Auszeit von der Arbeitslosenkasse finanzieren zu lassen geht gar nicht! Abgesehen davon, dass es ethisch nicht vertretbar ist, sowieso keine gute Idee, denn du wirst ganz schön beschäftigt sein, wenn du dich anmeldest, vom ganzuen Papierkram mal abgesehen, dreht sich alles um die Arbeitssuche und das kann stressig sein - also das pure Gegenteil von Auszeit!
Das RAV ist übrigens nur das Regionale Arbeitsvermittlungsamt. Es zahlt keine Gelder aus sondern hat beratende Funktion und soll dir bei der Stellensuche helfen.
Anspruch auf Arbeitslosengeld erhebst du bei einer der Arbeitslosenkassen. Diese entscheiden wieviel Geld du bekommst. Das RAV zahlt dir auch kein Geld aus, es ist die Kasse, von denen du die Versicherungsgelder erhälst.
Was mir bis heute nicht ganz klar ist, ob das RAV eine öffentliche Dienstleistung ist, die jedem zur Verfügung steht - also auch jenen, die keinen Anspruch auf Arbeitlslosengeld bei irgendeiner Kasse erhoben haben.Dann dürfstest du dich nämlich ohne moralische Gewissensbisse beim RAV (nicht bei der ALK!!) anmelden und deren Dienstleistung in Anspruch nehmen, aber nur dann, wenn du die ALK für die Zeit deiner Ausszeit nicht belangst. Ob unsere Aemter für dieses Modell offen sind, bezweifle ich allerdings.
Ich wünsche dir eine tolle Zeit und viel Glück für die Zukunft!
Susanna

Unfallversichert ist man nicht übers RAV, das muss man immer privat organisieren so lange man nicht arbeitet. I.d.R. ist man noch 30 Tage nach Kündigung durch den AG geschützt. Darüber muss dich aber der alte AG beim Austritt informieren.

Hallo Schneiderin, selbstverständlich stehen Dir die Beiträge vom RAV zu, auch, wenn Du selbst kündigst. Wie Zinemin sagt, werden Dir aber dann vermutlich "Sperrtage" aufgebrummt, weil Du ja an der Arbeitslosigkeit sozusagen "selbst schuld" bist. Aber die Tage, Wochen und Monate verfliegen schneller als Du denkst, und vielleicht bist Du doch froh über die X CHF, die Du sonst nicht hast.. und Dir absolut zustehen, ohne moralische Zweifel!
Aber eben: die Auszeit musst Du vorher nehmen, die wird Dir logischerweise kein RAV finanzieren. Und je nach Frustrationsgrad des jeweiligen RAV-Beraters reagieren die dann mehr oder weniger cool darauf, dass Du erstmal keine Eile hattest mit Jobfinden. Denn in deren Verständnis musst Du Dich schon im Moment der nur angedachten Kündigung irrsinnig um Deine berufliche Zukunft bemühen...
Noch was logistisches: Denk dran, dass Du für Deine Auszeit unbedingt eine private Unfallversicherung brauchst für die Zeit ohne Arbeitgeber und ohne RAV (für die sorgen die nämlich normalerweise.)
Alles Gute!

Klar kannst du selber kündigen, eine Auszeit nehmen und dich dann erst beim RAV melden. Du wirst einfach noch zusätzliche Sperrtage erhalten, aber ansonsten ist das wohl ok. Es guibt ja auch viele die kündigen, gehen nicht aufs RAV weil sie denken, dass sie ja sowieso schnell was finden würden und wenn es dann doch nicht so einfach klappt wie gedacht gehen sie doch noch aufs RAV.
Ganz klar illegal (und moralisch verwerflich!) wäre es hingegen, sich beim RAV zu melden und dann ganz bewusst eine "Auszeit" zu nehmen, sprich gar nicht wirklich eine Stelle ab so schnell wie möglich zu suchen.
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