Kommentare

und überhaupt das ist jetzt meine direkte adresse. und es ist bitterer ernst ich bins und ich wars. wie auch immer..... rebecca

ich han jetzt grad zum spottpriis en fluug buechet det hi. wow bi exterm gspannt uf die kultur.
und wills de erschti direkti fluug uf simbabwe isch werdemer vom wieder neugwählte präsident empfange. aso ich freue mich. schono geil so vip mässig und so. rebecca

@simsalabim
danke für den tip...interessant! auch peter glotz schreibt in seinem buch "von analog zu digital" über den kulturkampf zwischen "beschleuniger (wirtschaft 2/3) und entschleuniger (kunst/non profit org etc. 1/3)". in der tat, der streit der wertesysteme ist im vollen gang. die ideologie des 2/3 blocks ist noch sehr dominant und die des 1/3 unterlegen. peter glotz prognose: es werde weniger erwerbsarbeit geben als heute. weniger wettbewerbsfähige arbeitsplätze. (sinnvolle, nützliche und befriedigende) arbeit wird immer genug da sein, nur eben nicht "erwerbsarbeit". nicht das man den profit in der marktwirtschaft verketzern soll...aber eben, nicht alle menschen oder organisationen müssen der logik des profits folgen. es gibt auch noch eine andere welt und die sollte man deswegen nicht verhungern lassen. er redet über das teilen von wissen untereinander und toleranz zwischen unterschiedlichen lebensstilen und weltbildern. der 2/3 block werde bald froh sein, dass auch menschen, die keine wettbewerbsfähigen arbeitsplätze finden, sinnvolle lebenskonzepte praktizieren. modernisierungsverlierer können also bald aufatmen. sollten wir uns da aber nicht finden, so auch meine prognose, werden wir wohl in der konfrontation versinken.

@simsalabim: dass wir eine basisdemokratie haben, stimmt nur teilweise. es fehlt die echte diskussionskultur. und wenn eine vorlage wie die alpeninitiative angenommen wird, die dem kapital, den ach so wichtigen wirtschaftskreisen, nicht passt, dann wird sich einfach nicht umgesetzt. wie geht das mit der demokratie zusammen? das merken die leute und wohl auch deshalb gehen sie nicht so häufig stimmen. aber du hast schon recht, eigentlich haben wir (theoretisch) hier ganz gute instrumente. nur meine ich, der moralische appell nützt nicht so viel, es sieht oft demokratischer aus als es in wirklichkeit ist. da müssen wir uns nichts vormachen.

ou, jetzt habe ich noch nie seite verunstaltet... und der link tut nicht mal...
einfach auf www.buchkatalog.de gehen und "Langsamer Rakusa" suchen...

@pete1: im grossteil hast du recht und ich bin auch ganz deiner meinung. nur was die organisation anbelangt nicht ganz. das beispiel haben wir hier vor der haustüre mit unserer basisdemokratie im politischen sinne. jeder/e schweizer/in hat ein stimmrecht... wieviele nutzen es!? nicht die hälfte nimmt die politische pflicht wahr. unsere politischen entscheide hier werde also immer noch von einer minderheit gefällt. die mehrheit bleibt unorganisiert und nimmt weder das recht noch die pflicht wahr, mitzubestimmen.
@Kitty Lee: bin auch ganz deiner meinung: ein buchtipp zum thema: www.buchkatalog.de

@simsalabim
zitat....
ein problem dabei wäre aber dann wohl, die trägheit der masse, entscheidungen könnten nicht mehr so schnell getroffen werden und man könnte nicht mehr so schnell auf veränderte bedingungen reagieren, was entscheidend ist fürs überleben....zitat ende
...genau das ist ja unser problem. wir nehmen und lassen uns kaum noch zeit für etwas, sondern leben eigentlich unter permanenten druck, unruhe und hektik. ob regierungen oder geschäftsleute, viele von ihnen handeln nicht mehr aus der kraft innerlicher ruhe heraus. und gerade weil stets alles so schnell gehen muss, werden auch viele "unvorteilhafte" entscheidungen getroffen. natürlich gibt es auch bereiche in denen sich regierungen auffallend viel zeit nehmen. aber ende des tages frage ich mich trotzallem immer wieder: wohin eilt diese welt überhaupt? nicht zu reden vom gegenseitigen misstrauen untereinander, das der gesamten lage noch weiteren sprengstoff zuführt...und noch mehr gesetze und regulierungen zur folge hat etc. etc. wir menschen erkranken an den oberflächlichen einengungen unserer erstarrten ideale. anarchisten und ihre ideale mit eingeschlossen. alles bedarf einer revision.
@pete1
...und du hast mit deinem beitrag die antwort gegeben. in der heutigen zeit über echte werte zu reden, gefühle wie liebe und freude wirklich zu empfinden und sie äussern ist hohl, weich und überhaupt viel zu eso. das erlebe ich auch in diesem forum. doch genau das sind die zauberworte die zu einer anderen wahrnehmung führen können...und somit auch zu einer veränderung...und diese veränderung beginnt immer bei einem selbst!

@simsalabim: ich denke, dass wir den boden unter den füssen verloren haben und den neid kultivieren, imaginäre unterschiede hochspielen, ist teil des systems, das scheinwerte den "echten werten" freundschaft, gerechtigkeit, liebe etc. vorzieht. unsere konstante berieselung mit dem komerzunfug führt dazu, dass diese echten werte schon fast hohl klingen. kasse macht man mit was anderem. - dass eine gesellschaft von kleinen und mittelgrossen netzwerken träge wäre, bezweifle ich. was wären denn das für herausforderungen? kriege lassen sich damit vielleicht nicht so gut führen (ein nachteil?), aber bei einem vulkanausbruch oder überschwemmungen könnte ich mir vorstellen, dass die solidarität enorm ist und dann ist natürlich organisation gefragt. ich meine, das müsste ganz gut gehen. - man sieht ja schon heute, dass viele bereiche, die der logik des reinen prifits widersprechen, sehr erfolgreich sein können: siehe linux. eigentlich überall, wo grosse leidenschaft im spiel ist: kunst, musik, erfindungen, wissenschaft, sprache. deshalb finde ich auch die idee des bedingunslosen grundeinkommens so spannend, weil kreatives potential freiraum bekommt, das heute eingeschränkt vor sich her schlummert. weil man sich noch nicht traut.

@pete1: es kommt darauf an, woran der mangel gemessen wird, und dies ist immer am nachbar und der erscheint auch immer bessergestellt, ach wenn er es in wirklichkeit vielleicht gar nicht ist... was deine unterschiede anarchie vs. kapitalismus betrifft, hast du natürlich recht. ein basisdemokratischer kapitalismus wäre insofern denkbar, als das jeder der sich an der wertschöpfung beteiligt, auch dementsprechend mitspracherecht und entscheidungsgewalt besitzt. ein problem dabei wäre aber dann wohl, die trägheit der masse, entscheidungen könnten nicht mehr so schnell getroffen werden und man könnte nicht mehr so schnell auf veränderte bedingungen reagieren, was entscheidend ist fürs überleben....

die frage ist, ob der mensch quasi von natur aus gierig, egoistisch, machthungrig, asozial ist, oder ob er das nur ist, wenn er das gefühl hat, dass er zu kurz kommt, d. h. in anbetracht einer allgemeinen mangelsituation. seit rund 120 jahren haben wir in der westlichen welt eigentlich nicht mehr den mangel, sondern wir produzieren mehr, als wir effektiv brauchen. wir könnten die arbeit viel gerechter verteilen, wenn die sinnfrage im zentrum stünde. hunger, krieg etc. könnte abgeschafft werden. aber die besitzenden fürchten, dass man ihnen die butter vom brot klaut. sie geraten in panik ob der vorstellung, dass genug für alle da ist, weil sie in ihrer sozialisation gelernt haben, dass man mehr haben muss als die anderen. vielleicht ist es ja so, dass diese ängste mit der zeit aussterben. - was ist daran romantisch? in der regel sagen die leute: wenn alle so wären wie ich, könnten wir schon in frieden leben, aber die anderen, denen traue ich nicht. @karl: würdest du jemanden ausrauben oder umbringen, wenn du nicht ins gefängnis kommen würdest? @simsalabim: der sogenannt neoliberale kapitalismus wird nie, nie, nie auf polizei, militär, gefängnisse etc. verzichten. diese staatlichen strukturen wird er immer wollen. das ist ja gerade der witz, dass die marktöffnungen jeweils sehr selektiv sind, sehr gezielt wird privatisiert, das ist mit sehr viel geballter macht verbunden, mit sehr viel struktureller gewalt, dieser neoliberalismus ist eine ideologie der extremen ungleichheit, die sich aber gut verkauft, solange die leute glauben, dass im grunde ja jeder die gleichen chancen hätte. wenn die firmen plötzlich ungehemmt die regeln diktieren, so heisst das nicht, dass wir basisdemokratische strukturen hätten, und so verstehe ich die anarchie, als eine art basisdemokratie von unten, dynamische netzwerke im kleinen und mittelgrossen massstab. was die multis machen, ist etwas anderes.

dazu sorge tragen, dass gelder aus unserem konsum, die in das land fliessen (erze, öl, getreide,...) in die infrastruktur und entwicklung des landes fliessen nicht in politik oder apartheit.
der mensch ist nicht böse, nur gierig.
@karl: wieso sollte der anarchismus mit dem kapitalismus nicht auf gutem fusse stehen? gerade der globalisierte kapitalismus ist es ja, der immer weniger reglementierung anderer institutionen wie zum beispiel dem staat fordert. auch rechnet der kapitialismus mit selbstorganisation (die unsichbare hand) so gesehen ist der heutige globalisierte kapitalismus dem theoretischen anarchismus noch am nächsten.

ich finde diese vorstellung von anarchie sehr sozial romantisch... ich glaube auch nicht das der mensch böse ist - nur unreif - und aus meiner optik ist das die realität - wird es immer unreife menschen geben - (vermutlich sogar der grösste teil der menschheit - inklusive ich) die andere gefährden - weil sie zu egomanisch veranlagt sind.

jawoll. ich bin ein anarchistischer sauhaufen. also meine verbündeten und ich und zwar knall im ernst. das ists ja grade, ich vergesse 1940 und weiss trotzdem alles darüber. also sist im hinterkopf irgendwo drin und das genügt vollauf. sonst komm ich nämlich nicht fürschi. und demokratie ____ vergesst es einfach. sliegt an den infrastrukturen und den überprüfbaren institutionen. also ich weiss zum beispiel nicht, wieso man in afrika versucht, um 8.00 ins büro gehen und so. meistens hats ja sowieso keine tram wo sichs lohnt, arbeiten zu gehen, weil man nachher beim ron schreiben kann, hab dich im tram nummer 7 und so gesehen. noch viel übler find ich dort wenn ein männerleut ne kravatte trägt womöglich statt farbige tücher auch für alle anderen männerleute um die hüften rum und vom übelsten ist wenn ich dort nicht frei hätte von 10.00 bis 18.00. alos nicht frei im sinne von echter siesta oder sonst relaxen oder rumschlendern wegen der hitze. und in dem rahmen würd ich dann aber wisst ihr wie eine gemeinschaft von verbündeten aufbauen und andere haben auch noch platz. wie hier in der schweiz einfach anders rum. aber nein, niemand will es checken beziehungsweise sich mal gedanken machen statt immer nörgeln. und mal gucken was man denn so fühlt im grunde genommen. selber jetzt. also selber sich selbst so. tja nu. auf jeden fall so zum bleistift beginnen prozesse. rb

@karl: anarchie bedeutet herrschaftslosigkeit und geht davon aus, dass die menschen nicht naturgemäss böse sind und mit einem künstlichen gebilde wie staat, gesetze, religion im zaum gehalten werden müssen, damit sie friedlich sind, sondern gerade umgekehrt, dass die konflikte und spannungen folge eines falschen menschenbildes sind, das die unterschiede in der gesellschaft künstlich aufrecht erhält. der anarchismus geht also davon aus, dass die menschen grundsätzlich zum guten fähig wären, nicht grundsätzlich auf konflikt aus sind, dies im gegensatz zu den alten vorstellungen der bibel (erbsünde), thomas hobbes (homo homini lupus est) oder auch noch sigmund freud (unbehagen in der kultur). anarchisten fröhnen also einem positiven menschenbild, das aber nicht etwa naiv wäre, sondern ethisch sehr anspruchsvoll ist, gegenseitige rücksichtnahme verlangt.
anarchismus hat zum ziel eine sozial gerechte gesellschaft. anarchismus ist ein sozialismus, im gegensatz zum marxismus (staatssozialismus) vertraut er jedoch nicht auf eine zentrale (staatliche) autorität, sondern baut auf die initiative von einzelnen bzw. basisgruppen. er ist freiheitlicher als das, was gemeinhin unter kommunismus verstanden wird, insofern gibt es parallelen zum liberalismus, obwohl er mit dem kapitalismus nicht auf gutem fuss steht. eine sehr aktuelle und gut lesbare einführung gibt es von horst stowasser: anarchie. (2007)

@say yahhh
da die benachbarten länder selbst alle korrupt sind, werden sie keinen ernstzunehmenden druck ausüben. sie würden sich damit sonst allesamt selbst anklagen! so glaube ich das nur menschen in und aus zimbabwe eine echte veränderung herbei führen können. so wie du tozim :) doch macht man oft die erfahrung das diejenigen, die im ausland studierten und sich dort wichtiges wissen anhäuften, nicht mehr in ihr land zurückkehren um es da weiterzugeben und umzusetzen, sondern sie bleiben lieber in england, frankreich, deutschland od. amerika. man sieht evt. keinen sinn mehr vorallem aber ist die angst zurückzukehren zu gross (was auch kein wunder ist bei dem regime). und diejenigen, die in ihr land zurückgehen üben (wie seit eh und je) mit ihrem wissen macht ÜBER anstatt FÜR das volk aus. das liegt u.a. daran das sich auslandaufenthalte nur die studenten leisten können, die geld haben und somit zum gleichen clan wie die regierung gehören. oder wie siehst du das? würdest du zurückkehren um dein wissen weiterzugeben? wie viele jahre es braucht, bis ein volk bzw ein nicht demokratisch, geführtes land beginnt umzudenken (for the better or worse) sieht man anhand von russland (jeder scheint ne andere vorstellung von demokratie zu haben).