Kommentare

... und weil in den wandelhallen im bundeshaus die lobbyisten rumlaufen, vertreter der industrievereinigungen, in welchen starbucks wiederum mitglied ist, und die bearbeiten unsere parlamentarier von links bis rechts, dass die gesetze nicht geändert werden sollen, nicht mit der begründung, dass dann die konzerne mehr steuern zahlen müssen und die aktionäre weniger verdienen, sondern mit jener, dass das arbeitsplätze koste.

Wieso politik machtlos ist? Hmm.. Vielleicht, weil ein Großteil der dazugehörigen Politiker in den Aufsichtsräten der großen Firmen sitzen. Könnte ein Grund sein. Denn nicht nur die maximierung des Bruttosozialprodukts zählt, sondern v.a. was in die eigenen Taschen fließt. ..
Das ist das Los der freien Marktwirtschaft.

danke für die beiträge, also ich find die atmosphäre im sb ist schon gut, so wohnzimmerartig der kaffe gleich wie überall anders auch.
es geht aber eben um das prinzip die gewinne kleinzurechnen, das mir auf den keks geht, wenn jemand eine erklärung haben will, wieso die schere arm reich weiter aufgeht, hallo hier ist ein teil davon.
wieso ist die politik machtlos? sind die alle korumpiert?
angenommen die CH würde sagen, ok du darfst hier geschäfte machen und im hochpreisland dein zeug verkaufen aber das mit dme gewinn kleinrechnen läuft hier nicht: welcher konzern würde sich trauen und sagen na dann lieber nicht? vor allem bei den angeblichen so grossen druck der aktionäre. die würden sagen, hallo was ist das für ein management, das sein geschäft in der CH einstellt. Bekommen die das nicht gebacken usw usw oder bin ich naiv?
Wer hat Lust sich nächste Woche mal vor ein SB zu stellen und zu demonstrieren? Einfach ein Schild hochhalten. Ist das freie Meinungsäusserung oder brauch ich da eine Genehmigung?

ahua, in der tat. man schätzt, dass heute etwa 1/3 - 1/2 des gesamten weltweiten handels und der produktion innerhalb von vertikal integrierten firmen stattfindet. beispielsweise rohstoffe aus afrika, verarbeitet in china, veredelt in den usa, verkauft in europa, alles unter dem dach einer holding oder einer firmengruppe, und nirgendwo steuern bezahlt.

es ist ganz einfach: zum starbucks-(a.k.a. siemens-, mercedes-, apple-, h&m-)-konzern gehört eine gesellschaft, welche eigentümerin der marke "starbucks" ist. wenn die starbüchse hier in der schweiz das starbuckslogo auf dem pappbecher brauchen will, muss der schweizer starbucksableger für die nutzung dieses logos der markeneigentümerin eine lizenzgebühr zahlen. diese gebührenzahlung kann sie als aufwand bei der ch-steuerrechnung abziehen. da sie einen haufen lizengebühren zahlt, schrumpft ihr gewinn hier in der schweiz praktisch auf null und sie zahlt hier keine steuern. die gesellschaft, der die marke gehört, hat ihren sitz dagegen in einem niedrigsteuerland, zb. in der karibik. das viele lizenzgebührengeld, das sie von all den ländergesellschaften kassiert, wird dann in der karibik praktisch nicht besteuert. der lizenzgebührenkrampf führt somit dazu, dass in hochsteuerländern keine steuer anfällt, und in den steuerparadiesen sowieso nicht. figgi-mühli für die konzerne sozusagen.

ja, wenn man starbucks boykottiert, dann ändert sich wohl kaum etwas ;)

panchosancho "evtl. ändert sich das dann ja bald"
etwas naiv. weshalb sollte es ändern?
in GB geht das schon 15 jahre so.

doch, da gibt es halt immer wieder steuerliche konstrukte, die das ermöglichen. mit konzern-internen abgaben zu einer gesellschaft desselben konzerns. durch konzern-interne darlehen, damit die zinsen dieser darlehen die gewinne "auffressen". und es kann natürlich sein, dass starbucks von den anfängen in der ch noch verlustvorträge abziehen kann? evtl. ändert sich das dann ja bald?
ja es scheint, dass es einige mögen, ist doch auch ok so. wenn man den kaffee da mag, dann soll man auch hingehen.

Hm. Aber das ist doch bei vielen großen Firmen so, oder? Siemens zahlt - hab ich mal gelesen -in D auch nur geringfügig Steuern im Verhältnis zum erwirtschafteten Umsatz, weil ein Hauptsitz mittlerweile irgendwo im steuergünstigen Ausland liegt. Die Politik lässt sich das gefallen, weil die großen Firmen viele Arbeitsplätze bringen, von den Einkünften vom Export mal ganz abgesehen. Gibt es erhebliche Kritik aus der Politik, wird mit noch mehr Abwanderung ins Ausland gedroht - was volkswirtschaftlich betrachtet die größere Katastrophe bedeuten würde als die verpassten Steuereinnahmen. Also lässt man die Wirtschaft gnädig walten - zum wohle des kleinen Steuerzahlers, der noch tiefer in die Taschen greifen darf als auch so schon.

@mariesuisse
www.tagesanzeiger.ch
die firma zahlt auch in GB und praktisch nirgendswo steuern. weil sie den gewinn als 'lizenzgebühren' über umwege irgendwo in die karibik transferiert und dort keine steuern bezahlt.
aber ehrlich, verstehe auch nicht, wie man überhaupt starbucks besuchen kann. überteuert mittelmässigen kaffee im wegwerfpappbecher trinken, ist das ein so geiler lebensstil?

Es gibt viele Firmen, die hier keine Steuer bezahlen, vielleicht müssten wir nun langsam auch anfangen, dieses Geld mit Nachdruck einzufordern.
Und Starbucks: Ehrlich Leute, ich kann eh nicht verstehen, weshalb man da hin geht. Ist es nur, um dieses überteuerte aromatisierte Gebräu zu schlürfen? Es gibt doch mittlerweile in jeder Selbstbedienungs-Gaststätte ordentlichen Kaffee, und wer ihn nur mit Erdbeeraroma mag, kann das Pulver ja von zuhause mitbringen.

woher weiss man das? Zeitungsmeldung? Frage mich ernsthaft nach dem Grund, den es doch gar nicht geben kann.. Wenn es stimmt, durchwegs stimmt, müssten wir Starbucks meiden, protestieren. Ich kann's nicht glauben..?!?!.
1