totalitäre tendenzen

was ist davon zu halten, wenn eine partei das parlament erpresst, vor allem aber, wenn ein parlament sich erpressen lässt? was ist davon zu halten, wenn eine partei mit ausschluss droht, jedem, der sich der einheitsdoktrin nicht unterwirft? warum machen das die leute mit? und warum berufen sich immer jene am lautesten auf demokratische grundwerte, die sich selbst am wenigsten dran halten? was soll das spiel mit faschistoider rhethorik und feindbildern seit jahren und jahrzehnten? natürlich ist in der kleinen schweiz und unter den heutigen umständen die gefahr nicht allzu gross für ein fascho-revival. bei uns sind ja bloss stüme im wasserglas möglich. aber woher diese sehnsucht nach dem autoritären stil? - und wie billig ist doch der ewige verweis auf den kommunismus, den "wir" hatten. und dabei vergisst man immer wieder den antikommunismus, den wir wirklich hatten. im namen der kirche auch, die überall rechte diktaturen unterstützt hat. und menschen haben ihre arbeit verloren, auch in der schweiz, wenn sie nicht 150% in der antikommunistischen hetze mitheulten. immer wieder die feindbilder: kommunismus und intellektuelle und alle, die ein bisschen anders aussehen oder anders sind.
nein, wahrscheinlich und hoffentlich doch ist ein faschismus heute nicht möglich, und doch fragt man sich, was als nächstes kommt. die svp hat sich dermassen daneben benommen, sie hat nicht probleme aufgezeigt, sondern sie hat vor allem geholfen, das klima zu vergiften. es wäre schön, wenn der ueli m. in bern ein wenig anstand lernen würde. aber ich frage mich wirklich, was in den köpfen der parteistrategen vorgeht. wenn sie mit ihrem tyrannisierenden, erpresserischen vorgehen erfolg haben, wieso sollten sie dann abrücken? ist es nicht ein wenig sehr naiv zu glauben, jetzt wo der ueli und damit die zürcher linie seines clubs "wieder" im bundesrat sind, jetzt sei das ganze poltern vorbei. ich jedenfalls finde es sehr beängstigend, wie erfolgreich man mit einem so primitiven programm sein kann, wenn man genug geld hat. (und nur zur erinnerung: zuerst war das geld da und dann die vielen mitglieder.) was für armselige zeiten! und die dummgehaltenen massen jubeln: er ist einer der unseren! und sie merken nicht, wie sie an der nase herumgeführt werden. damals wie heute! sie halten sich noch für superschlau und für besonders frei, wenn sie irgendeinen aufgeschnappten blödsinn nachplappern. selberdenken macht schlau!