Kommentare

vielen dank allen, die hier einen beitrag schrieben, für ihren anteil am sähen einer idee in ein paar gehirnen wo die idee noch nicht eingepflanzt war :-) ich bin auch gespannt wie die früchte aussehen werden

Ob wir uns umstellen oder nicht, die Veränderungen kommen auf uns zu. Und zwar in absehbarer Zeit. Sehr schön sagte es die von mir hochgeschätzte Saskia Sassen in einem Interview, das mir neulich untergekommen ist: "[…] Wobei die Entwicklung auf dem Alten Kontinent [Europa] am interessantesten zu verfolgen sein wird. Hinzu kommt, dass wir uns auf solche Veränderungen nicht vorbereiten. […] Ich sage nicht, es werde alles schlechter werden, aber immense Veränderungen stehen bevor, da bin ich mir sicher. Ich erwarte eine Art Unregierbarkeit. Der Stoff, aus dem die Nationalstaaten heute gewoben sind, reisst." (TA 31.1.02)
Den Punkt, dass wir uns nicht vorbereiten, finde ich am reizvollsten, obgleich natürlich hochgradig tragisch. Aber früher oder später werden wir uns verabschieden müssen von uns lieb gewonnen starren Weltbildern. Ich bin schon mal gespannt.

@guckstutiefinsfensterglas:blau
es ist schwierig auf das eine antwort zu geben, denn es kommt eh immer anderst ;-) eine wertveränderung kann für mich dann geschehen, wenn wir beginnen uns anderst wahrzunehmen. uns selbst wieder spüren und wieder fähig sind, an uns selbst zu glauben. unsere wahrnehmung wird sich verändern, sobald wir unser denken und werten mit unserem körpergefühl überprüfen. wir menschen geben uns die antworten immer selbst. wir sind nicht fremdgesteuert, auch wenn es einem manchmal so vorkommt! wir haben verlernt uns als teil vom ganzen zu verstehen. wir haben es verlernt uns zu
spüren d.h. in unserem eigenen körper nachzuprüfen, ob sich unser denken oder handeln richtig oder falsch anfühlt. so beginnt es fürmich da, wo du auf die frage: "wie fühlt es sich an, zu glauben das eine fundamentale wert-veränderung nicht möglich ist" eine klare antwort geben kannst. eine antwort die für dich persönlich entweder "ja lautet, es fühlt sich in meinem körper gut (frei) und daher richtig an, oder dein körpergefühl sagt dir nein, so zu denken fühlt sich nicht wirklich frei und somit gut an, sondern eher (einengend und bedrückend) an. es wird alles sehr einfach und klar sein. es wird ein ja oder nein geben, kein vielleicht, evt. möglicherweise, ich weiss es nicht!

@guckstu… Dass die Welt pauschal früher menschlicher war, habe ich nicht gesagt. Vielleicht gab es aber tatsächlich Zeiten und/oder Kulturen und/oder Nischen, wo's menschlicher zu und her ging. Aber so homogen war's ja weder damals noch heute. Darüber müsste man nachdenken. - Was ich meinte, war, dass die Menschen selbst eine Sozialisation durchmachen und Kinder unheimlich lernbegierig, kreativ, aktiv sind, gerne mittun. Und dann geschieht irgendwas. Sie machen Bekanntschaft mit dem Wertesystem unserer "Kultur", sie erfahren, dass ihr Beitrag nicht so wichtig ist, dass sie nicht so ernst genommen werden, dass überhaupt die menschlichen und natürlichen Bedürfnisse dem Geldmachen, der "grossen Welt", den Sachzwängen untergeordnet werden. Die Heranwachsenden merken irgendwann, dass hier auch grosse Lügen und Selbsttäuschungen im Spiel sind. Das ist ihnen nicht bewusst. Es macht ihnen in vielen Fällen einfach plötzlich keinen Spass mehr. Nicht weil das biogisch dazugehört zum Erwachsenwerden, sondern weil sie eine Art "Korruption" oder "Verlogenheit" (sorry, mir fallen keine besseren Ausdrücke ein) der Gesellschaft empfinden. Weil sie sich in der realen Welt nicht richtig entfalten können, gibt es verschiedene Formen von Fluchtverhalten (Eskapismus), verschiedene Ablenkungsmanöver. Aber in jedem Menschen ist nach wie vor das Bedürfnis nach Sinn vorhanden, jeder möchte gebraucht werden. Und wenn Strukturen geschaffen werden, die erlauben, dass alle einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen, wenn nicht mehr Geld und Leistung und Scheinwerte im Zentrum stehen, sondern Sinn, menschliche Bedürfnisse, Gerechtigkeit, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass einige ein Musikgehör dafür entwickeln. - Man hört ja auch oft, dass Leute sagen: wenn alle so wären, wie ich, dann würde das schon funktionieren, aber die anderen, die würden da nie mitmachen. Ich denke, die anderen würden eben auch mitmachen.

tja, ich würde gerne daran glauben wollen, dass eine fundamentale wertänderung möglich ist. doch dazu ich bin eine zu pessimistische realistin.
wie genau sollte diese wertänderung denn ablaufen? so peu à peu, dass es keiner merkt (gesteuert von unbekannt)? oder verordnet, dass man gar nicht anders kann?

@guckstutiefinsfensterglas:blau
wenn wir unsere werte (wertung) fundamental verändern, dann wird unsere welt nicht mehr wie früher sein, denn man baut sie nicht mehr auf dem gleichen fundament. "back to the essence of life" soll ja nicht heissen "back to the same ol' bullshit"...oder meinst du nicht auch?

Wieder zu den echten menschlichen Werten vorstossen...war die Welt früher wirklich menschlicher?

Es scheint so zu sein, dass einige dieses Bewusstsein schon haben, das Vorstellungsvermögen etwas flexibler ist als bei anderen. Wie kommt das? Warum können sich das einige überhaupt nicht vorstellen und sperren sich dagegen. Heisst das, mit den einen wäre es möglich, mit anderen nicht? Oder liessen sich wohl viele "anstecken", wenn sie erst einmal ein wenig Praxiserfahrung hätten? Ich bin zuversichtlich. Früher oder später werden wir die ganze Kulisse mit den Scheinwerten über den Haufen schmeissen und wieder zu den echten menschlichen Werten vorstossen, bzw. diese sich durchbrechen. Lieber früher als später.

@Kitty und alle anderen
Da gebe ich dir vollkommen recht, dass es ein neues Bewusstsein in den Menschen braucht um die Idee des Grundeinkommens wirklich durch zu setzen. Ich bin seit längerer Zeit ein Vertreter dieser Idee und habe schon mit sehr vielen Menschen darüber diskutiert und die meisten denken bei der Idee sofort an die Arbeitslosen, die nicht arbeiten wollen. Niemand denkt dabei an die die einen Job haben, aber lieber weniger Arbeiten wollen, die Menschen die arbeiten wollen aber keine finden oder noch weniger an die Menschen die Arbeiten aber kein Geld dafür bekommen. Arbeit gibt es genug, nur sehen wir sie nicht. Ehrenamtliche Mitarbeiter bei Sozialeinrichtungen z.B. arbeiten oft 12 Stunden Schichten (oder mehr) um für andere Menschen da zu sein und ihnen den Alltag zu erleichtern und bekommen keinen Cent dafür.
Mit einem Grundeinkommen, wäre zwar keiner mehr darauf angewiesen etwas zu arbeiten, aber wäre das nicht langweilig? Wir hätten die Möglichkeit endlich das zu arbeiten was uns gefällt, wären dadurch freundlicher zu unseren Kunden, wären nach getaner Arbeit nicht so ausgepowert, dadurch netter zu unseren Kindern und dem Lebenspartner u.s.w.
Es gäbe keine Schwarzarbeiter mehr!
Ein bedingungsloses Grundeinkommen bedingt sich aber auf zusätzliche Änderungen. Nähmlich z.B. Änderung des jetztigen Steuermodells. Einkommensteuer müsste dann fallen, die Konsumsteuern (Ausgabenbesteuerung) steigen. Das können sich viele noch garnicht vorstellen, und deshalb ist es so schwierig dies von heute auf morgen ein zu führen.

@alot16
da sieht man nur über was wir uns definieren! und genau das gilt es (meiner ansicht nach) zu verändern. eine leistungsgesellschaft waren wir...eine statusgesellschaft sind wir...was soll als nächstes kommen? unser wertesystem steht auf einem veralteten fundament und hat ausgedient. wenn überhaupt, dann kann ein grundeinkommen nur umgesetzt werden, wenn auch ein neues bewusstsein (eine anderes "werten") da ist. es gab mal ne doku (einstein auf sf1) über multible intelligenzen. es brauchte wissenschaftler um zu erkennen, dass ein guter jäger oder bauer (der z.b. weiss wie/wann/was anzupflanzen) die höheren überlebens chancen hat (und somit "wertvoller" wäre) als jemand der "nur" lesen und schreiben kann. wieviel wert ist heutzutage jemand, der/die nicht lesen&schreiben kann? kann man diese person deswegen als "nicht intelligent" bezeichnen? david bekam trifft einfach "nur intelligent den ball" und verdient damit super kohle! eine service angestellte merkt sich die bestellung von 15pers. und verdient damit im vergleich??? wir (stadt-)menschen haben kaum noch eine verbindung zur natur (ergo auch zu uns selbst nicht). ein ungleichgewicht das sich immer mehr bemerkbar macht und so glaube ich, dass früher oder später mal der spruch "die letzten werden die ersten sein" zum tragen kommen wird! was das soziale netz angeht, so beginnt dieses (grundsätzlich) bei familie und freunden und nicht beim staat. wenn nun jemand millionen vererbt bekommt, ist er dann ein profiteur?

dfg

genau! deutschen-bashing! musste ja kommen, irgendwie...! ;)

sind wir das nicht eh schon? klappern gehört zum geschäft:-)

... noch etwas -> dann sind wir bald soweit wie jene im grossen kanton, unserem nachbarn im norden. immer am jammern

... sieht so aus, dass alle wunschlos glücklich sind? einmal mehr wollen alle nur vom sozialen netz profitieren und nichts dazu beitragen. ... und übrigens für jene, die das gefühl haben immer im leben zu kurz zu kommen. die grossen augen bringen einem NIE weiter im leben und schlussendlich ist jeder seines glückes schmied. alot16