Kommentare

@Cork: ich weiss schon, was Du meinst, 2 Einwände stehen aber dagegen:
1. Wer hat die Deutungshoheit darüber, ob es jetzt Zeit ist für den Arzt oder nicht?
2. Was ist mit Kosten, die eben dadurch enstehen, weil jemand nicht/zu spät zum Arzt geht?
@Livanto: Ich weiss, das ist jetzt ein bisschen provokativ: Das ganze System wird deshalb teurer, weil wir das Sterben nicht mehr akzeptieren können! (Arzt und HSGler sind dabei nur ausführende Organe, die sich unseren Wünschen beugen!) Lieber noch ein Medikament, lieber noch ein Organ, lieber noch ein paar Monate Spital als der Endlichkeit tapfer ins Gesicht zu sehen....

@morgaine-le-fay: "...these...", "...einstellung...", "...subtil eingetrichtert...". Wie wär's mit Fakten/Statistiken? Wer trichtert da subtil ein? Ist ja schön, dass Du Menschen kennst, die auch im Alter keinen Arzt brauchen. Kenn ich auch. Ist aber klar die Ausnahme.
Das BAG liefert ziemlich viel Zahlenmaterial: www.bag.admin.ch

Ich bin absolut dafür, dass Selbstverantwortung belohnt wird. Leider läuft alles übers Geld, vorher lupft keineR den Arsch. Im Bereich Spitalzusatzversicherung gibt es bereits den "Schadenfreiheits-Bonus" (so heisst das Ding). Sollte man überall einführen, und zwar mit massiven Prämienvergünstigungen. Dann ginge man nur noch zum Arzt und frässe die teuren Pillen, wenn man sie wirklich braucht. Bei Grippe und ähnlichen Banalitäten würde man auf bewährte Hausmittel zurückgreifen und wäre nach kurzer Zeit wieder fit.

irgendwie seh ich das glaub ganz anders. Die Kosten für die Gesundheit steigen nicht hauptsächlich, weil ein paar KK lustige Werbefilme drehen. Sie steigen, weil mehr nicht mehr gut genug ist - viel mehr muss es sein. 150 (150 von was überhaupt?) liegen allemal jährlich drin, hab ich hier drin lesen können - puahh - 150 man soll sich das mal auf der Zunge zergehen lassen... 150...
Die Kosten steigen, weil wir unsere schlauesten Leute dafür einsetzen, ihr teures HSG-Wissen dafür einzusetzen, aus wenig nicht mehr, sondern viel mehr zu machen. Aus einem Kantonsspital mit der an sich schon herausfordernden Aufgabe, Kranke wieder gesund zu machen wurden durchgestylte Marketingprodukte. Es geht nicht mehr primär darum, Kranke wieder gesund zu machen, sondern aus einem Quadratmeter Spital möglichst viel Kapital zu schlagen, aus einer investierten Summe in ein medizinisches Gerät möglichst viel Profit zu erwirtschaften - u.s.w.
Kliniken werden nicht mehr von Ärzten mit dem Antrieb der Korrektur eines Fehlers geleitet - sie sind den Mechanismen des Kapitalismus erlegen. Ein Arzt wird an seinem Output gemessen - nicht an behobenen Fehlfunktionen in Körpern, sondern am wirtschaftlichen Ertrag seiner Arbeit.
Damit er diesen Ertrag erbringen kann, wird er genötigt, seine Apparaturen auch dann einzusetzen, wenn sein gesunder Menschenverstand für eine abschliessende Diagnose ausreichen würde - er setzt Geräte und Humankapital ein, das für die Leistungserbringung nicht notwendig wäre. Eine Begleiterscheinung unserer aktuellen Situation: Zenit überschritten, klammern an vergangene Strukturen und Delegation der wirtschaftlichen Verantwortung an die schwächsten im Kreis - 150 liegen allemal drin... - so einfach sehe ich das...

interessant, die these, dass man, wenn man alt ist, automatisch mehr KK braucht. mir sind in meinem leben zumidenst 12 menschen begegnet, die bis ins hohe alter gesund waren und eines natürlichen todes gestorben sind, indem sie einfach mal einschliefen. diese einstellung dass alt gleich krank bedeutet, wird einem doch subtil eingetrichtert und trägt unter anderem dazu bei, dass schon menschen, die über 40 sind, keine arbeit mehr bekommen. aber das ist ein anderes thema.

klar sind die kk prämien viel zu hoch. klar werden die prämien in die höhe getrieben durch den wettbewerb jedes jahr und durch die mehrarbeit, die durch die ständigen wechsel verursacht werden.
aber auch mir ist klar, dass die krankenkasse natürlich nur dann funktioniert, wenn nicht alle leistungen beziehen.
ich bin jedenfalls lieber gesund, als dass sich die krankenkasse lohnt weil ich krank bin

Schön das es gesunde menschen gibt die die KK nicht brauchen und auch nicht wegen jedem Schnupfen zum Arzt rennne. Andere Leute sind chronisch krank, und die werden natürlich bestraft. Autofahren ist nicht Krankenkasse. Hättet ihr alle mal Nein für die KK pflicht abgestommen. Selber schuld wer zu einer KK geht die Werbung macht.. Ich wechsle auch jedes Jahr die KK, 150 Im jahr sind immer drin!

a) Also ich habe einen solchen Bonusschutz auf meiner KK... gibts also schon längstens.
b) Ich habe ehrlich gesagt etwas Mühe mit diesem ganzen Gerüttel am Solidaritätsprinzip... Denn da gilt halt nun mal auch, entweder man ist solidarisch oder nicht! So halbsolidarisch geht einfach nicht; niemand kann dem anderen objektiv vorschreiben, wenn es Zeit ist, einen Arzt aufzusuchen...

ist klar, dass wir nicht für jedes Schnüpferlein zum Arzt eilen sollen Nicht jedes Bobo gehört in ärztliche Behandlung. Da gibt es etliche Anleitungen: Wickel-, Kräuterbücher, in jeder Buchhandlung. Die Apotheker/Innen um Rat fragen. Was die Bewegungen der KK angeht, immer wieder die Aufrufe, sie ev. zu wechseln, zu sparen, da werden wir ja fast dazu gezwungen. Und deshalb wäre ich für einen Einheits-Kasse, schweizweit. Die Prämien-Unterschiede sind bemerkenswert, die Erklärung nicht zu erfahren, denn, die Grundversicherung ist die Grundversicherung, die jede Kasse berücksichtigen muss.. Bis meine KK endlich vergütet, geht mindestens ein Monat vorbei. Zinsen ?
Die Alten, die chronisch Kranken, Unfälle usw. Dazu sage ich: Zum Glück gibt es KK's. Zum Schluss noch dies: sind wir Allgemein versichert, kommt vor Operationen eine Wartezeit, der Privat versicherte hat Vorrang. Und da geht es, wie überall um Verdienst der Ärzte. Auch da.....

Jeder Mensch bezieht 90 % der Krankenkassenleistungen in seinen letzten 5 Lebensjahren, ob er nun alt wird oder nicht. Das heisst die meisten beziehen in ihren gesunden jungen Jahren fast nix, sondern zahlen nur. Dieses Problem lässt sich mit einem Bonus-System nicht lösen.
Etwas anderes sind die unnötig bezogenen Leistungen bei unbedeutenden Wehwehchen. Das ist in der Tat ein grosser Ärger. Mit pauschal höheren Franchisen kann aber auch dies nicht gelöst werden, denn das heutige Franchise-System mit den abgestuften Beiträgen rechnet diese Verhältnisse bereits ein, d.h. diejenigen mit den hohen Franchisen und den niedrigen Prämien subventionieren die anderen (hohe Prämien, niedrige Franchisen) nicht.

Früher oder später werden wir alle in die Situation kommen dass die KK pro Jahr mehr für uns zahlt als wir einzahlen. Wenn Du in jungen Jahren quasi einen Rabatt fürs Gesundsein forderst, darfst Du dafür später viel mehr zahlen. Ich denke dass lohnt sich weder für Dich noch für die KK.

Sehr richtig, ganz meine Meinung. Ich nähme das Modell der Autohaftpflicht, heisst, nach ein paar Jahren ohne Kk Leistung, würde ich nur noch 40 oder 50 % der Prämie bezahlen. Dann würde mich auch der Aufschlag nicht weiter treffen.
Vorschlag: vielleicht sollten mal ein paar Tausend Prämienzahler ein paar Monate die Prämien zurückbehalten, bis die KK uns "Gesunden" einen attraktiveren Vorschlag machen. Ist etwas anarchistisch, hätte aber bestimmt Wirkung

Tja, ich gehöre auch zu denen, die seit Jahren bezahlen und noch kein einziges Mal etwas bezogen haben. Da meine Franchise auf dem Maximum ist, muss ich sowieso jeden Arztbesuch und jedes Medikament aus der eigenen Tasche bezahlen (zusätzlich zu den monatlichen Prämien, natürlich!), da mach ich auf jeden Fall nur das absolut Nötigste.
Aber eben, ich bin mir auch bewusst, dass sich das Blatt sehr schnell einmal wenden kann und ich mal eine Behandlung brauchen könnte, die richtig ins Geld geht. Ich bin der Meinung, "Kleinigkeiten" sollte jeder selber bezahlen und die Kasse sollte nur für die wirklich teuren und/ oder wichtigen Sachen aufkommen (Schnupfen gehört da definitiv NICHT dazu! ;-)).
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