Kommentare

Hallo zusammen
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es nicht unmöglich ist mit einer gehbehinderten Person zu reisen, aber es definitiv mehr Effort braucht. Für zwei Wochen Südengland hab ich mir das Ohr "wund-telefoniert" um die Gegebenheiten in Hostels abzuchecken. Ich denke es kommt auch stark drauf an, wo man Reisen gehen will. Während meiner Ecuador-Reise hab ich einiges entdeckt, was mich positiv aber auch sehr negativ überrascht hat. Dafür bräuchts doch eigentlich einen entsprechenden Reiseführer oder? :) Mit ein paar Ideen hab ich sogar schon mal angefangen, aber die besten Forscher und Entdecker für Möglichkeiten bleiben immer noch die "Betroffenen" - vielleicht gibt's sogar schon Autoren dazu? Die Leute bei Procap sind Spezialisten für Ferien für Menschen mit Gehbehinderungen. Die suchen übrigens auch immer wieder freiwillige Helfer für Reisen.
Tuepfli, darf ich fragen, wo du genau aktiv bist?
Schönes Wochenende

Ich denke es braucht viel mehr Mut und vorallem Glauben an das Gute in die anderen Menschen, weil man doch immer wieder auf Unterstützung angewiesen ist. Aber es ist möglich.
Ich habe in Southamerica verschiedene Menschen mit Behinderung angetroffen die alleine als Backpaper gereist sind.
Vorallem erinnere ich mich sehr gut an Jody:
theopenmind.org

Hoii cfs
Ich arbeite in der Assistenz für Menschen mit einer Körperbehinderung... Und grad bei den Jüngeren ist Reisen durchaus ein Thema/Wunsch. Die Planung ist, wie schon erwähnt, für sie aufwändiger... Die Hindernisse fangen aber schon vorher an: Finanziell ist es bei den meisten leider recht knapp und wenn sie dann auch noch für jemanden bezahlen "müssen", der sie begleitet, ist das Budget extrem eng. Ausserdem scheint es schwierig zu sein, BegleiterInnen zu finden, die zuverlässig sind (und nicht nach anfänglicher Zusage wieder abspringen), ein gewisses Mass an Verantwortung übernehmen möchten, altersmässig etwas passen (als 25jährige müsste ich auch nicht mit nem Mutti-Ersatz in die Ferien) und bei denen auch noch die Sympathie und Motivation stimmen...
Und ich rede hier von 1-2 Wochen Ferien, nicht backpacken für 1 Monat+...
Finds richtig schade und irgendwo kotzt mich diese Ungerechtigkeit auch an...

Ich habe da eine Vermutung,.. muss aber nicht heissen das es stimmt.
Und zwar findet man heute in einer Schwangerschaft viel schneller heraus ob das Kind behindert werden könnte. Im Ultraschall kann man z. b. mit der Nackenmessung eine Vermutung erstellen, wenn man es dann noch genauer wissen möchte, gibt es noch spezifische Test dafür.
Ich glaube wenn man dann herausfindet, dass das Kind zu einer grossen Wahrscheinlichkeit behindert wird überlegt man sich ehre eine Abtreibung.
Denn dieser Herausforderung fühlt sich nicht jeder gewachsen.

Finde es cool, dass dich diese Frage beschäftigt. Behinderung ist ein weitgehender Begriff. Ich nehme mal an, dass du eher gehbehinderte Menschen meinst. Da gehöre ich nämlich dazu. Für mich ist reisen als 'Backpacker' absolut unmöglich. Wohin mit dem Gepäck? Ich gehe an Stöcken und bin deshalb dabei auf Hilfe angewiesen. Für uns (Behinderte) ist es sehr anstrengend zu reisen, deshalb brauchen wir auch mehr Komfort. Das kostet Geld und dies fehlt uns als IV-Bezüger (das Wort Rentner mag ich nicht). Ein Rollstuhlfahrer braucht noch mehr Hilfe. Und je nach Behinderung hat man auch grosse Probleme mit dem Wasserlassen (sorry, aber das Thema gehört halt dazu). Da braucht man eine saubere Umgebung und Platz und Ruhe.
Ich fände es toll, mich mit dir weiter über dieses Thema zu unterhalten. Liebe Gruess

Wer behindert ist hat es schwerer im Leben. Es kommt auch drauf an bei welcher Behinderung. Im Allgemeinen ist es für Behinderte neben dem Finanziellen auch eine Sache der eingeschränkten Bewegungs, Denk und Handlungsfähigkeit, der nötigen Organisation, der benötigten Begleitung und Fähigkeit mit den sich wechselnden Umständen klarzukommen. Schon eine nötige längere Reise mit klarem Ziel kann sich für Betroffene als beschwerlich erweisen.
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