Kommentare

@E-A: nein. wusste ich nicht. danke für die info. und nein, ich denke gar nichts über dich, kenne dich ja nicht. ich denke nur -- ganz unabhängig von dem was du tust und auch gar nicht auf dich bezogen -- dass sich heute doch jeder von der masse abheben will, jeder sich selbstverwirklichen will, man sich sehr sehr intensiv mit der individualitäts-bildung und präsentation beschäftigt, so dass es schon ungewöhnlich erscheint (oder von wenig charakter zeugt), wenn man einfach ein ganz gewöhnliches, einfaches leben leben möchte und man nicht allen erzählen muss, was für ein aufregendes, spezielles leben man doch hat.

@Simsalabim: Gewusst? Der "Herr" Knigge hat seinerzeit eine Dame zu Hofe so sehr verletzt, dass der Monarch die beiden zur Strafe heiraten liess. Zudem wird der Knigge alle paar Jahre wieder geändert und der ursprüngliche ist heute kaum noch haltbar. Und wenns nur das Aufspielen wäre, wär ich glücklich - nix für ungut, aber dein Kommentar ist mir Beweis, dass du niemals aufgrund deiner selbst aus der Masse heraus standest und etwas getan hast, das wirklich nicht gewöhnlich ist. Als Beispiel: Ich habe keine Ausbildung, sondern will mein Geld mit Schreiben verdienen => im besten Fall ernte ich heuchelnde Bewunderung, im Regelfall nur dumme Sprüche. Bin ich deswegen ein schlechter/dummer Mensch? Verdienen denn Baschi, Uma Thurman, J. K. Rowling nicht ebenso Geld durch Kreativität? Der Unterschied liegt ja nur dort, dass ich noch nichts veröffentlicht habe.

@E-A: vielleicht besteht eine charakter-stärke auch darin, seine eigene individualität mal etwas zurückzunehmen und nicht immer gleich in den vordergrund zu stellen oder gar anderen aufzudrängen.
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eine gute und lesenswerte lektüre: de.wikipedia.org

Hm. Wenn "sich selbst im Wege stehen" Charakter bedeutet, bin ich ein wahrer Charakterbolzen. Da aber eine herber Wein, ein rässer Käse oder eine knackige Wurst auch Charakter haben können, nehme ich an, die Defintion ist falsch. Ich habe nämlich noch nie eine sich selbst im Wege stehende Wurst gesehen. Ausser eine sich selbst im Wege stehende Cervelatprominenz. Aber das ist ein anderes Thema.

tony tony tony, darf ich Dich bitte "Charakter" zu erläutern?
Was verstehst Du denn darunter?
Für mich ist Charakter, sich selbst im Weg zu stehen auch wenn man ausweichen könnte. Aber ich glaube, Charakter ist so individuell wie das individuelle welches Du in Deinem Verständnis von Charakter suchst.

Warum sollte man sich in der Öffentlichkeit bewegen und dort Charakter zeigen, wenn man gerade wegen der eigenen Individualität nicht akzeptiert wird oder einen schweren Stand hat? "Unter Gleichgesinnten ist es anders," klar, dort regt man sich dann über den Rest auf oder schwebt weiter in der eigenen Welt. Grosse Klasse, löst viel, nicht? Für mich gibt es tausende Gründ, keine sozialen Kontakte zu pflegen, aber schlussendlich geht es nur um eines: Warum muss ich immer ich mich ändern? Wenn ich an meinem 3. Buch schreibe, lache ich wegen den dümmsten Sachen, bin frei, ein Mensch - und sobald ich raus gehe, heisst es immer "Sei du selbst, aber weisst du, heute muss man eben so, man sollte dies, du kannst nicht, warum bist du..." Blablabla, was denn jetzt? Soll ich ewig Sklave eurer verdrehten Wunschvorstellung sein? Soll ich ewig Neins kassieren aufgrund meiner Art der Empfindung? Zum Glück gibt es ein Album wie City von Strapping Young Lad, das mir sagt: All hail the new Flesh - cause it suits me fine.

Hier wird doch nicht etwa pauschalisiert? Ich kenne eine Menschen mit Charakter und Charisma. Genauso lerne ich welche kennen, deren Verhalten für mich nicht passend ist. Die haben ihre Gründe... Muss ich die kennen oder verstehen? Nein.

"im untergrund" kann jemand auch ein ziemliches a.... sein. Der schweizer pädagoge Pestalozzi z.b.: "mit stabilem wertefundament", "lief offen durch die welt" (zitat tony). Sein eigenes kind soll er aber mit seinen pädagogischen ansätzen auf erschütternde weise terrorisiert haben. Sogar menschen mit charakter haben schwächen. Nichts ist nur schwarz oder weiss. ---- Schon schad.

finde die frage bzw. die feststellung sehr berechtigt. - von welchem untergrund sprichst du, mary. ich denk' da immer an leute, die in der kanalisation leben und mit taschenlampen zwischen den zähnen herumstolpern... ;-^
nach meiner beobachtung gibt es viele leute, die extrem gut über gefühle, sozialverhalten und moral sprechen können, aber im richtigen leben sind sie oft wie trampel. woher das kommt? jeder, der sich ein bisschen mit pädagogik auskennt, kann sich einen reim machen. erich fromm sagt beispielsweise, dass empathie gelernt bzw. angeregt werden muss. mir scheint es, dass in unserer zeit oberflächlich unheimlich viel gefühlsduselei betrieben wird (z. b. muss sogar in nachrichtenmagazinen immer noch eine träne verdrückt werden...), aber im echten leben ist dann das knallharte business angesagt, law and disorder und teilweise sklavenartige zustände als ob das das normalste der welt wäre. - vielleicht gibt es da ja zusammenhänge.

ich finde nicht, dass es wenig Leute mit Charakter gibt. Es gibt schon eine ganze Menge davon - im Untergrund... :)

Liegt das immer nur an den Eltern? An deinem Umfeld? Am Alter?
Ich denke, es gibt sie durchaus und ich kenne nicht wenige davon... Aber vielleicht treten die halt nicht so offen in Erscheinung.

Ich denke es liegt nicht zuletzt an unserer unverbindlichen Gesellschaft.
Oftmals macht man sich dazu auch nicht wirklich Gedanken, es ist ja einfacher es nicht zu machen. Nicht verwunderlich, bleibt man da mit der Persönlichkeitsentwicklung stehen.

Es liegt an den Frühstücksflocken.
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