Kommentare

Ich bin da der selben Meinung wie der Themenstarter

Man sieht auch an zentralistisch regierten Ländern, dass nicht alles von oben reguliert wird, sondern eine gewisse Flexibilität vorhanden. In diesem Sinne gibt es nicht sowas wie eine komplett freie Marktwirtschaft oder eine nicht vorhandene Marktwirtschaft. Es sind Hybridformen und Kombinationen aus mehreren Regulierungen möglich. Frei Marktwirtschaft bedeutet vor allem Vertragsfreiheit, die Freiheit, seine Geschäftspartner auszuwählen. In der Bauindustrie setzen wir mit dem Anbieter hier unter www.ro-tech.de auf langfristige Partnerschaften, die auf Vertrauen beruft. Ich weiß nicht, wie es in anderen Marktwirtschaftsformen gehandhabt wird. Aber bürokratische Hürden sind dort nicht viel weniger.

Mit der Verstaatlichung neutralisiert sich allmählich die freie Marktwirtschaft und sichtbar wird die Unfähigkeit. Das Problem ist aber auch, dass die 'Schlauen' nicht von noch Schlaueren kontrolliert werden und wenn dann wieder etwas schiefgeht, leiden alle unter dem kühnen Experiment, da ja die Probleme nun auch globalisiert werden. Und was machen wir jetzt? Verhauen wir die Profs.?

patrix, schöner scherz: in china kicken sie millionen von wanderarbeitern von der arbeit, von heute auf morgen, sollen selbst schauen, wie sie weiterkommen. und in den usa sind ein paar millionen ohne obdach. na und? hauptsache das system überlebt. und jene an den schalthebeln dieses systems behalten ihren reichtum und ihre macht.

@patrix: es bilden sich immer wieder blasen, die dann platzen. wie grösser die blasen werden je grösser der kollaps des einen wirtschaftssektors. der selbstregulierende freie markt ist demnach kein stabiles system, wie es in der theorie brhauptet wird sondern grossen schwankungen unterlegen. es neigt dazu sich aufzublähen und zu kollabieren.

Es kommt ja gar nicht zum Kollaps. Auch wenn der Staat in USA, EU und CH nicht mit Milliardenbeträgen eingesprungen wäre, wäre das System an sich nicht zusammengebrochen (wohl aber diverse grosse und kleine Firmen inklusive den dadurch verbundenen Auswirkungen auf die Volkswirtschaft im weiteren Sinne). Im extremen Sinn könnte man sogar argumentieren, dass die Staatseingriffe an sich strukturerhaltend sind und dadurch die mittel-/langfristige Gesundung des Ganzen eher gefährden/verhindern (anschauliches Beispiel ist unter anderem die Autoindustrie in USA).

@patrix: so gesehen ist jedes system selbstregulierend, wenn man die stärke der ausschläge nicht beachtet. klar ist nun, dass die freie marktwirtschaft, wie alle anderen gesellschaftlichen theorien die als grundlage ein zu naives, einseitiges menschenbild haben, dazu neigen, blasen zu bilden. das system verbrleibt also nicht mittels selbstregulierung in einem stabilen zustand sondern tendiert je nach anreitzfaktoren zu instablität. wird diese instabilität zu gross kommt es zum kollaps. wenn du nun aber den kollaps selbst als selbstregelung des system definierst, dann hast du natürlich recht, aber dann ist jedes system selbstregelnd. bei der verwendung des begriffs; selbstregelnd, meint man aber eben gerade, dass es nicht zum kollaps kommen kann oder soll. somit wurde in der realität eben bewiesen, dass the theorie vom selbstregelnden freien markt falsch ist. nun gibt es natürlich immer noch jene gläubigen, die nichts verstanden haben sondern eben glauben und die widerlegte theorie gebetsmühlenartig runterleiern.

Zitat: "Freie Marktwirtschaft ist kein Schneeballsystem, weil sie selbstregulierend ist" – Was ist denn mit "Selbstregulierung" gemeint? Angebot und Nachfrage? Krieg und Tod? Börsencrashs? Toll. Und wer genau hat denn eigentlich die Möglichkeit zu regulieren? Stefan Meierhans oder Prof. Dr. Walter Stoffel?
P.S. Bild ist aus Spreadshirt (http://linkpin.de/sze1ak)

Freie Marktwirtschaft ist kein Schneeballsystem, da sie defacto selbstregulierend ist, wenn auch (wie wir dieses Jahr sehr intensiv erlebt haben) mit teilweise extremen Ausschlägen nach oben wie auch nach unten.

...schon mal was von Schneeballsystemen gehört?
Sind in der Schweiz als Geldspiele verboten...
weil jedes Kind weiss, dass sowas nicht funktionieren kann.
Das kapitalistische System läuft genau so!
..und jetzt spätestens ist eben der Moment da, wo's für
etliche langsam dünne wird....
tja.... diese Systeme...

@Sebe: Mein Zitat mit der "guten Idee" war natürlich eine ironische Anspielung auf das bekannte Sozialismus-Zitat. Ich meine ganz und gar nicht, das man die Menschen einer Idee anpassen sollte - im Gegenteil. Bloss haben wir offenbar die Idee, die zum Menschen passt, noch nicht gefunden.

@phunk@all
dein beitrag strotzt ja nur so von ideologie! langsam aber sicher glaube ich dass es erst dann eine echte erneuerung geben kann, wenn etwas in sich selbst erstickt und abstirbt. solange wir auf dem gleichen fundament bauen, kann sich nicht wirklich was verändern, sondern es passt sich nur den umständen an. auch wenn das, was hier gleich von mir geben werde, wie kinderkram klingt, so sind es diese ursprungs-gedanken und fragen die ich an mich und mein eigenes "konsum-und werte-verhalten" stelle. "etwas sein eigen nennen" gehört zur basis unseres wertekatalogs. besitz ist zu einem wichtigen status symbol geworden. es verschafft vielen ein gefühl von unabhängigkeit, individualität, freiheit, sicherheit, gar stärke und überlegenheit. die einen teilen ihren besitz gerne, andere wollen ihn für sich behalten. wir haben dem besitz dermassen viel bedeutung beigemessen, dass wir besitz benötigen um uns gut, glücklich und sicher zu fühlen. aber ab wann fühlen wir uns wirklich sicher? ab wann fühlen wir uns erfüllt und glücklich? wann genügt es? unsere entwicklung zeigt dass es uns eigentlich nie genügt, sonst würden wir nicht jedes jahr von wachstum sprechen...aber auch da hat jeder seine eigenen vorstellungen. grundsätzlich ist es aber so, dass wenn jemand "nichts" hat, er oder sie nichts "ist". aber was genau ist oder verstehen wir unter "nichts"? verschaffen uns gold-reserven und milliarden von franken die nötige sicherheit im leben und auf dieser welt? was gibt uns im leben das gefühl von sicherheit und unabhängigkeit? tja und mit dem besitz folgt der neid, die raffgier etc. ich glaube das kennt jeder von uns in irgendeiner form! auch die linken!
was die mutter-erde und der vater-staat angeht...für unseren fortbestand braucht uns beide. frau und mann. das leben keimt und brütet die frau aus. was erfahrungsgemäss mit mehr arbeit und schmerz verbunden ist als genüsslich abzuspritzen. ein kind zu bekommen ist für viele frauen etwas sehr erfüllendes. es kann die werte und verbundenheit zum leben grundlegend verändern und prägen. das alleine zeigt schon wie die machtverhältnisse verteilt sind. kein wunder also fühlt sich der mann irgendwo ausgeschlossen. wenn das kind hunger hat, schreit es nicht nach dem vater sondern nach der brust der mutter etc. wie minder musste sich der mann fühlen dass er begann die frau zu unterdrückten um sich nicht zuletzt "mächtig, gut & wichtig zu fühlen"? wir frauen haben das alles zugelassen, denn ohne mann fühlten wir uns nicht sicher. faszinierend. verglichen mit mutter-erde, die unsere lebensgrundlage ist, gehen wir ähnlich, wenn nicht gleich um. wir nehmen von ihr mehr, als das nachzuwachsen mag. der trieb der männer und was er täglich an samen abzuspritzen vermag ist mehr als die frau je an babies austragen könnte. woher dieses ungleichgewicht? wir menschen unterdrücken und beuten das aus, was uns leben schenkt. aint that something?!

es ist offensichtlich, dass die marktwirtschaftliche ideologie, seit sie sich weltweit durchsetzen könnte (mitte 70er jahre), einer kleinen elite unglaublichen reichtum und macht gebracht hat (stichwort sich öffnende schere zwischen arm und reich). in den zwei jahrkriegsjahrzehnten vorher war der gewinn des wachstums viel gleichmässiger verteilt (sowohl innerhalb der ersten welt, als auch 1.welt vs. 3.welt)
leider, und da stimme ich den vorrednern bei, wurde eine an und für sich ok theorie (marktwirtschaft, tausch als ethische grundlage) total entstellt von verschiedenen interessen. mal wird argumentiert mit marktwirtschaft als diffusem garant für freiheit(wer ist schon gegen freiheit?), aber ebenso werden damit kriege gerechtfertigt (das bush'e verständnis von freiheit) und länder absurd ausgebeutet (ich empfehle literatur von david harvey als einstieg dazu). die usa hat bsp dem irak eine flat-tax und sonst noch grausige dinge aufgezwungen, die wohl nichts mit freiheit und sozialer stabilität zu tun haben, sondern bloss mit maximaler möglichkeit zur ausbeutung der ressourcen etc. die liste solcher beispiele ist endlos in entwicklungsländern, angefangen in chile in 1973.
immerhin ist in den letzten monaten klar geworden, dass es so wohl nicht mehr weitergeht. ein lichtblick. nur ganz verbockte chefredaktoren (bsp nzz) beharren in kommentaren noch immer auf der unfähigkeit des staats, auf der exzellenz der wirtschaftsbosse etc.

Ich denke, wir kommen nicht umhin, den Staat wieder stärker auszubauen. Schweden zum Beispiel ist ein relativ gut funktionierendes Modell. Der Kapitalismus in der heutigen und hiesigen Form hat versagt. Statt das viele Geld der UBS hinterher zu schmeissen, sollte man mit einem Bruchteil davon einen soliden Sozialplan errichten, damit die ganzen Banker etwas Vernünftiges lernen könnten und danach für die Gesellschaft endlich nützlich wären.

der logische schluss wäre dann, den menschen zu ändern und dem system anzupassen. da sich ein system ja nicht ändern lässt und wir uns alle untertänigst vor ihm verneigen sollten. - ding-dong, hat's geklingelt?