Kommentare

Na ja... ich selber bin ja bilingual aufgewachsen (mit Englisch) aber fände es absolut unecht und nicht authentisch, wenn ein schweizer oder deutschsprachiger mir auf englisch "I miss you" ins ohr säuselt. da darf man ruhig sagen "du fehlst mir". ist ja schön, wenn man spürt und zu wissen bekommt, dass im leben etwas fehlt.

@mandelbanane: ich schreibe nicht immer nur english. nur dann, wenn ich keine lust mehr auf euer deutsch habe. weil immer nur deutsch, das ist doch auch langweilig. and "i miss you" sounds so much softer than "ich vermisse dich"... the "ch".... makes sore throat...

also ich finde das darf man sagen. aber nicht zu oft... sonst wird's zu eng.
eine andere Frage: warum schreibt mary-jane-luis eigentlich immer nur auf englisch. anscheinend versteht sie ja was in schriftsprache geschrieben steht...

warum sollte man nicht jemanden vermissen dürfen? ich vermisse meine familie, vor allem wenn weihnachten näher kommt, ich vermisse meine beste freundin, die wieder in wien ist,...fühl mich jetzt kein bisschen stark...eher im gegenteil...war grad schön, den augenblick zu geniessen und an sie zu denken! :)

ich versteh halt nicht wieso es dich kratzt, wie das "angesehen" wird und "wo wir hingekommen sind". ist doch egal, wo die anderen sind. wenn du es sagen willst, sagst du es halt. wenns nicht ankommt, ist es halt die falsche person für den richtigen satz. nicht der falsche satz für die richtige person.

I do say "i miss you" or "i will miss you" or "i missed you" - and i feel very special, when someone´s telling me that, too. Why should such a nice and wonderful thing, missing someone and being missed, be "out" nowerdays? I don´t believe anybody who persists in saying he or she never ever has missed someone... There´s always one you miss, isn´t there? I permanentely miss people, friends, boyfriends, sisters, cousins, parents... and i keep telling them (and like being told)... so, all in all, folks: keep on telling people that you miss them!!! ............... and by the way: BABY I MISS YOU!!

@buttercup: die frage stellte ich mir auch schon. «du fehlst mir» auszusprechen ist anscheinend bei den heutigen bindungsunfähigen menschen wirklich zu einem no-go geworden. ich gebe zu, ich habe mittlerweile nicht mal mehr den mut, meine gefühle auszudrücken. es wird einem alles als klammeraffensyndrom ausgelegt.
doch woher kommt das?
dass menschen heute keine bindung oder verpflichtung einem anderen gegenüber eingehen wollen. man flirtet drauflos, baggert was das zeug heult und wenn dann von der anderen seite gefühle kommen, mach man sich aus dem staub und teilt aus der sicheren entfernung von sms oder mail noch mit: «sooooo war das nicht gemeint».
ich konnte dazu folgendes beobachten: spätestens, wenn kinder in die schule kommen, wird an der absoluten bindungsunfähgkeit gearbeitet. da werden dauernd klassen umbesetzt, lehrer ausgetauscht… es ist kindern gar nicht mehr möglich, für die entwicklung zum beziehungsfähigen menschen, langfristige beziehungen aufzubauen. irgendwann stirbt in der zeit das vertrauen und es bleibt alles an der oberfläche. die wirklich besten freundin, mit der man die ganze schulzeit durchlebt, die ersten lieben durchlebt, gibt es heute nicht mehr. der kumpel der einem vom sandkasten bis zum traualtar (wo er dann trauzeuge ist) gibt es nicht mehr.
es ist alles seicht und trallala.
selbst bei sogenannten esoterikern ist es nicht viel besser.
schon rudolf steiner sprach vor 100 jahren darüber, wie konstante bezugspersonen für die entwicklung des menschen wichtig sind. in der walddorfschule hat man 12 jahre kontakt zu den gleichen lehrern. man sieht seinen primarstufenlehrer auch als gymnasiast noch auf dem schulhof. da werden nicht dauernd klassen auseinandergerissen, damit sich (so die aussage eines schulpflegers) keine banden bilden.
die erwachsenen haben schiss vor banden und zerstören damit die grundlage, die gesunde menschen brauchen.
dieser trend ist nicht erst seit heute im gange. wir haben schon die ersten 30 oder 35jährigen, die das erlebt haben… und die folgen können wir tagtäglich sehen und erleben.
das, so scheint es mir, ist einer der hautpgründe warum man heute im paarungswilligen alter alles tun darf (sogar fremdlieben), nur nicht sagen: «du fehlst mir!»

Aus meiner Sicht gibt es natürlich verschiede Arten die Wörter "Du fehlst mir" zu sagen.
Wenn dieser Satz über die Lippen kommt, weil wirklich ein Mangel da ist, dass ich nicht leben kann, wenn der andere nicht da ist, wenn ich nicht komplett bin ohne jemand anderen, dann finde ich, ist die Unselbständigkeit natürlich gegeben.
Und doch sind wir als Menschen nicht komplett, wenn wir nicht andere haben mit denen wir uns austauschen können, mit denen wir in Beziehung treten können, eine Verbindung aufbauen können. Hier sollte ich jedoch vorher als eigenständiges, einzigartiges Individuum alleine leben können, damit ich der Welt auch etwas geben kann und nicht nur von der Welt etwas brauche um zu leben.
Also für mich ist wichtig wo diese Worte herkommen, aus einem Mangel an Liebe, von einem nach Liebe durstigen oder gar süchtigen Menschen, oder von jemand der selbst viel Liebe zu geben hat und einfach jemand braucht mit dem er/sie diesen Überschuss an Liebe teilen kann, eventuell sogar gemeinsam die Welt mit der doppelten Kraft an Liebe zu beglücken.
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