Kommentare

ja. leider geil.
oder anders: that's life. kurz aber wahr. es gehört dazu.
warum gibt es hiv? warum gibt es ALS (ja, diese krankheit, wegen der es diesen frühling die ice bucket challenge gab, die alle schon wieder vergessen haben)? warum gibt es armut? warum gibt es schmerz? ohne schatten kein licht. that simple.
und scheisse nochmals. richtig richtig richtig richtig scheisse: das leben ist nicht fair. es ist schön mit allem was dazu gehört. aber es ist nicht fair. nicht gerecht.
macht korrumpiert. immer. überall. zu allen zeiten.
nun haben wir meines erachtens zwei möglichkeiten mit diesen fakten umzugehen: wir setzen uns in die ecke (oder von mir aus auch in den kreis) und weinen. oder wir versuchen etwas anderes. und wenn wir merken dass dieses andere nicht funktioniert versuchen wir wieder etwas anderes. ernsthaft. ohne uns selber oder anderen vorwürfe zu machen.
(und wenn wir das gefühl haben, wir haben was verpasst: uns für nix abgestrampelt: sich selber vergeben. wir wussten es davor nicht besser.)

darf ich dankbar sein in meinem herz, dafür, aus irgendeinem grund in dieser zeit und diesem Ort geboren worden zu sein?
Und habe ich mir nicht trotzdem gerade heute nachmittag selber leid getan, weil die dinge nicht so gelaufen sind, wie ich sie mir gewünscht hätte?
ich erfahre meine existenz in unserer dieser zeit hier als eine aufforderung zur dankbarkeit, als eine verpflichtung zum nachdenken, nicht nur über bio oder nicht bio, sondern über mich als einzelner mensch, der gleichzeitig die vertretung aller anderen menschen sein kann.. ich fühle unsere zeit und unseren ort gerade als extrem expliziten punkt im raum-zeit-gefüge. als nie dagewesen und sehr sehr eigenartig.
vor einem jahr lernte ich, dass ich mit meinem damaligen verhalten eigentlich genau das gemacht habe, was ein berlusconi, zum beispiel, oder all die anderen sauludis auch machen, einfach ein paar millionen mal kleiner... aber macht es mich deswegen besser, weil ich kleiner bin?
Ist meine eigene schlechtigkeit weniger schlecht, weil andere ja noch viiiiiel mehr..? ist meine ignoranz über die herkunft von fertig gewaschenem schnittsalat in der migros weniger schlimm als die der grossen, wenn sie für Gewinn über Leichen gehen, und es sie einfach nicht interessiert?
könnte ich mich auch in so jemand verwandeln, käme ich ins gleiche fahrwasser und hätte ich die chance auf die RICHTIG DICKE KOHLE und hätte ich DANN ABER SO WAS VON DEN LÄNGSTEN VON ALLEN... oder würd ich mich zurückhalten, OBWOHL ALLE ANDEREN ES JA AUCH TUN, oder tun würden, würden sie denn können.
ich habe geheult, als ich die post gelesen habe von amnesty kürzlich, über nordkorea, was da läuft in den lagern, das drei-generationen-schuld-prinzip. Ich habe auch eine tochter, die ist fünf, und ich habe auch geweint. Genau aus dem gleichen grund wie ihr auch. und jahrelang ist es schon so und kein hahn kräht danach, aber dass ich lieber 38 tragen würde als 40, das habe ich immer gewusst
ich pfeife auf religion, und trotzdem fürchte ich, dass der zahltag nicht weit ist, ohne dramatisch sein zu wollen.. ich habe Angst vor bewaffneten männern, die uns wie die kälber und schweine, die wir fressen, behandeln werden.
Kann man es verdenken, gleich behandelt zu werden, wie man die welt behandelt? ist das dann nicht ganz einfaches aktio - reaktio?
KEINE TIERE MEHR FRESSEN. Ja Bitte. Hört endlich auf mit dem scheiss. KEINE EITELKEITEN MEHR
bravo: und meine neuen sneakers? Leider geil. ein wahrer satz als den habe ich selten gelesen.
es sind nicht die anderen. Es sind wir. ich bin es. und du. jeden tag immer wieder.
verweigerung des konsums... es ist soooo schweeer! aber was anderes sehe ich hier, vor meiner haustüre auch nicht.
Es würde doch sicher was passieren, wenn wir alle zusammen aufhören würden, daran zu glauben, an den kaffee, die schoggi, den zucker, die lieblingsserien, den geilen Dogde, whatsapp und Tiger of Sweden. Es würde doch was passieren, kämen wir alle dahinter, was es heissen würde, ohne all das zu sein.
und dass wir glücklich wären.
SEIEN WIR DOCH UNGEHORSAM! LESEN WIR ÜBER MENSCHEN WIE THE YES-MEN, und laufen wir nicht dem schmerz davon. Mitgefühl hilft immer. Immer

Gut geschrieben manno und slomo. Geht mir ähnlich, finde diese, wie soll ich's sagen, globale, - teilweise auch nationale,- Ungerechtigkeiten auch je länger je unterträglicher. Schön dass es Anderen auch so geht und sie es vor allem auch preis geben. Lebe zwar auch nicht in Saus und Braus, aber im Verhältinis zu diesen anderen sicher luxuriös.
Ueberlege auch immer wieder, was wir tun können. Höre manchmal das Argument, wenn wir diese "Billigartikel" nicht mehr kaufen würden, hätten die gar nichts mehr... hmmm.... Ich finde, man müsste Zeichen setzen, vor allem die Politik und die grossen Importeure etc.
Produkte, die nicht "fair" hergestellt wurden, sollen von den grossen Vertreibern mit Begründung boikotiert werden.
Qualfleisch wird boikotiert (und kommt somit gar nicht erst in unsere Regale).
Wieso muss ich als Endkonsument mir immer so viele Gedanken machen, jedes Prudkt zehmal umdrehn bis ich die hinterletzte Deklaration gelesen und vielleicht auch noch verstanden habe??
Keine Handelsabkommen und Handel mit Ländern, die die Menschrechte mit Füssen treten. Vielleicht ist ein direkter und fairer Handel mit kleinen Herstellern möglich?
Es gibt so viele Baustellen, und wohl viele, wo wir gar nichts tun können, wie z.B. bei innerpolitischen Grausamkeiten.
Früher war ich unbeschwerter. Je mehr ich weiss, je mehr ist die Freude getrübt.
"Fang bei dir selber an, - sei lieb und verbreite Freude, dort wo du's kannst". Tja, - und kauf Bio und wird womöglich zum Veganer. Ist es damit wirklich getan, oder ist das einfach eine "billige" Denkweise um sich nicht näher mit dem Grauen zu befassen?
Bringt es überhaupt etwas, sich mit dem Grauen zu befassen? Manchmal wünsch ich mir doch einfach wieder die Leichtigkeit vom jugendlichen "Nichtwissen" anno dazumal zurück. Geht wohl nicht mehr, die Unschuld ist verloren.... ;->

mit solchen projekten koppelt man sich von grossproduzenten ab, spart wege. das sorgt für weniger umweltbelastung und weniger ausbeutung von böden und menschen. bip verweigerung. es geht nicht ums wachsen, es geht ums optimieren.
aber eben. ist das alles?

ja, bhutan und die gross national happiness :), geniale sache! so muss man die dinge angehen. oder die gemüsebauern in detroit, die gemüse im grossen stil anbauen. all die innovativen, die sich wenigstens teilweise abkoppeln.
hier in züri gibts zum beispiel das dunkelhölzli: gemüse zum saisonabopreis mit mitarbeit.
die hardturmbrache.
die leute mit ihrem projekt, dessen name ich leider nicht mehr weiss (es kam für mich nicht in frage damals): man zahlt im voraus ein. das ergibt das geschäftskapital. von diesem guthaben kann man dann 2mal die woche in einer garage waren holen. spart ladenmiete und personal und den betreibern das anhäufen von kapital und das risiko.
auch mentoring programme sind super (gesehen? hier in ronorp hats auch eins), um jugendliche zu unterstützen. das gibts auch bei der nachbarschaftshilfe oder in gemeinschaftszentren. oder der bildungsmotor.
oder die leute in frankreich, die die organisation anbieten, so dass regionale produzenten orte finden um ihre ware zu verkaufen. die produzenten stellen ihr angebot auf eine webseite, wo es im voraus gekauft werden kann, und dann wöchentlich an einem bestimmten ort abgeholt. über diese webseite finden sich also produzenten, konsumenten die an regionalen produkten interessiert sind, und leute, die einen ort für den verkauf zu bieten haben. der betreiber der seite bietet organisationspersonal und die webseite

diarama, ich wollte eigentlich nicht dick auftragen, ich bin eher ein spröder mensch. ich schaue mir schon gar keine bilder an von leidenden kindern. es ist ja nicht so, dass ich mir einbilden könnte, dass es keine leidenden kinder gibt.
ich würde nicht sagen dass ich leide, im gegenteil: wollen wir jetzt noch jammern dass es uns so saumässig gut geht?


Die wenigen Wortmeldungen zeigens: wir fühlen uns ohnmächtig. Sehr schön beschrieben von Slomo. Disneyland. Bezeichnend, dass die Egopop- diskussion viel hitziger verlaufen ist. Denn das hier ist einfach nur die Wahrheit. Es tut weh. Und die Ratlosigkeit ist gross.
Danke an Manno und Slomo, dass ihr dazu steht, dass euch das nicht egal ist, dass es weh tut, dass die Ohnmacht ein Scheissgefühl ist.
Danke, denn ich glaube die Egopöppler vermitteln grad das unerträgliche Gefühl, dass erschreckend viele erschreckend nahe am Sklavenhalter-Charakter sind bzw die Ausbeutung als legitimes Privileg verteidigen (und das dann auch noch unter dem Deckmantel des Umweltschutzes- unerträglich!): Der Wohlstand gehört uns, ihr anderen bleibt bitte schön bei euch zu Hause, und seid zufrieden mit dem was ihr habt: fast bis gar nichts. Arbeitet gefälligst weiter zu Hungerlöhnen, damit wir weiter billig einkaufen können und reicher werden können. Ehrlich, Onkel Toms Hütte ist plötzlich vor unserer Haustür.
Vielleicht sollte man einfach mal eine Gegeninitiative starten: für gerechte Löhne in der ganzen Welt, für Schulbildung (nicht gratis Verhütungsmittel und freiwillige Zwangssterilisation). Eigentlich wissen wir das schon lange alles. Wir wüssten es schon lange. Wir haben es erforscht. Aber leider nützt das alles gar nichts. Denn bei Gier wird der Begriff gerecht sehr dehnbar, beziehungsweise sehr unwichtig. Leider. Das Schlimmste aber ist, dass man uns glauben machen will, dass wer mehr hat auch mehr ist. Das misleadet uns, lieber selber reicher zu werden, als den weniger glücklich Geborenen aus der Scheisse zu helfen oder auch nur eine echte Chance zu geben.
Lieber Manno, liebe Slomo, danke für eure Empathie-Fähigkeit, und danke für euer Outing: DASS ES NICHT EINFACH ALS NORMAL UND GEGEBEN HINGENOMMEN WERDEN MUSS, DASS DIE WELT UNGERECHT IST. Sondern dass ihr daran leidet, genauso wie ich, dass es so ist.
Ich habe leider auch kein Rezept, aber bei dieser Egopop-Scheisse wird mir leider täglich schlecht, sodass ich mich einfach sehr gefreut habe über ein öffentliches Statement von Menschen mit Verstand und Herz!

keine ahnung

welche vielen möglichkeiten meinst du denn beispielsweise, so what?

was denkst, weshalb dich das jetzt so plötzlich überfällt? ist die erkenntnis für dich neu, dass zig millionen in völliger armut leben? oder ist dir plötzlich bewusst geworden, was das heisst? weil das kind auf dem bild auch dein kind sein könnte? wie auch immer: sei froh über diese erkenntnis, jetzt wandelst du nicht mehr blind durch die welt. machen kann man immer etwas, es gibt viele möglichkeiten, sich hier in der schweiz zu engagieren.


geht mir insofern ähnlich, dass ich mich nun über ein dutzend jahre intensiv um meine kleine familie gekümmert habe, und nun wo es langsam wieder etwas raum für mich als person gibt, feststelle, wie jämmerlich das doch ist. ich musste wirklich strampeln für meine familie, da blieb keine zeit für hobbies oder socializing und kein geld für trüffel oder wellness. trotzdem oder gerade deswegen kommt man nicht darum: es ist ein wahnsinns wohlstand im vergleich zu 99,99% der restlichen menschlichen bevölkerung auf diesem planeten. und wir haben nichts dafür getan, aber wir leben auf kosten derer, denen es so viel schlechter geht, wofür sie eben so nichts können.
ich weiss auch noch nicht in welche richtung, aber so kanns nicht weitergehen. natürlich, ich kann geld spenden und bio kaufen. oder mich regional engagieren und orientieren, was vielleicht zu etwas weniger globaler ungerechtigkeit führen mag, da weniger ausbeuterisch. ich glaube, ich kann nichts, was in irgendwelchen krisenherden nützlich wäre, ich fühle mich wie irgendein plüschtier in disneyland. ich denke, es kann doch nicht sein, dass das bestmögliche ist, persönlich zu versuchen einen möglichst kleinen schaden zu verursachen, indem ich konsum eindämme. und wenigstens wahrzunehmen und zu würdigen, wie saumässig disneylandartig unfassbar gross unser wohlstand hier ist. aber das ist den 99,99% denen es massiv schlechter geht, und auf derer armut unser wohlstand letztlich basiert, wohl so lang wie breit
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