Kommentare

Das Gewehr im Keller kann dir gut jemand klauen (Munition ist leicht aufzutreiben), oder du könntest es in einer bestimmten Situation für sehr schlimme Dinge gebrauchen, zu denen du dich heute nicht in der Lage fühlst. Menschen sind unvollkommen. Solange sie das sind, ist es müssig an die Verantwortung des Individuums zu appellieren. Faktisch handelt jemand, der sein STGW im Keller aufbewahrt, überaus unverantwortlich gegenüber der Gesellschaft. Um mal schön bei den Relationen zu bleiben: 300 Tote durch Armeewaffen sind jährlich zu beklagen, laut der einzigen existierenden Studie diesbezüglich. Der Einwand "dass Kriminelle (die heute schon für die meisten Schussverletzungen und -todesfälle sorgen)" ist unwahr. Taten im Affekt und Suizide stellen den Löwenanteil vom Waffengebrauch dar. Die Massnahme bei der Ausmusterung Sturmgewehre für Fr. 100.- (STGW 90) an Armeeangehörige zu verkaufen, schafft faktisch einen kriminellen Markt, weil sie Armeeangehörigen erlaubt dieses Gewehr mit Fr. 1'300.- Marge im Occassionsmarkt weiterzuverkaufen.
Ein Auto ist ein Verkehrsmittel. Der Zweck eines Autos besteht nicht darin Leute umzubringen, sondern Leute von A nach B zu transportieren. Wo soll hier die Logik sein? Solange in Feld 1 Menschen sterben, dürfen wir auch in Feld 2 Menschen sterben lassen? So ein Unsinn. Der Zweck eines Gewehrs besteht darin ein Projektil abzufeuern. Es wurde erfunden, um Leute zu töten. Basta. Die Schweiz verfügt nach den USA und Jemen über die dritthöchste Schusswaffendichte pro Kopf. Dieser latente Unsicherheitsherd gehört unterbunden.

Von einem Gewehr, das im Keller steht, geht sogar weniger Gefahr aus als von einem Messer (weil ich die Munition räumlich getrennt lagere).
Ich betrachte es als ziemlich lächerlich, wegen den paar (im Einzelfall zugegebenermassen tragischen) Schusswaffen-Toten pro Jahr ein Riesentheater zu machen während gleichzeitig pro Jahr zig Menschen im Strassenverkehr ums Leben kommen. Kommt noch dazu, dass selbst bei einem Waffenverbot davon auszugehen ist, dass Kriminelle (die heute schon für die meisten Schussverletzungen und -todesfälle sorgen) weiterhin Waffen besitzen und auch einsetzen werden.

Du tust das vielleicht nicht. Die Schusswaffe im Keller aber sehr wohl. Wie ein Blindgänger, der irgendwo herumliegt. Die Mässerli-Argumentation ist völliger Quatsch. Von einem Messer geht statistisch nicht die einschlägig tödliche Wirkung einer Schusswaffe aus. Dazu ist es ein Gebrauchsgegenstand.

@bluebalu: Ich bedrohe niemanden, nur weil ich eine Schusswaffe im Keller habe. Nehme mal an, dass Du auch das eine oder andere scharfe Messer in der Küche hast, oder?

lucid: Es befinden sich 1,7 Militärwaffen bei aktiven und ehemaligen Soldaten. Ca. 0,58 Mio. Sport- und Jagdwaffen. Total spricht man von ca. 2,3 Mio Kleinkaliber-Waffen in Schweizer Haushalten.

@lucid: Das Bundesamt für Statistik hält es leider nicht für nötig, dies zu trennen. Von 1998-2002 existiert eine unvollständige Liste: www.schutz-vor-waffengewalt.ch

@Patrix: Diese Freiheit wird eben durch das Faktum tangiert, dass du damit dich selber und andere Menschen bedrohst.

Wieviele Schussverletzungen stammen eigentlich von Armeewaffen und wieviele von anderen?

Und wenn meine Freiheit darin besteht, eine Waffe im Schrank zu haben?

"menschen bedrohen menschen." Genau, und weil das eben so ist, können Menschen relativ schlecht mit gebotenen Gelegenheiten umgehen. Das Gewehr im Schrank ist so Eine. Freiheit hört dort auf, wo sie die von anderen einschränkt.

ein für mich zumindest nicht ganz einfaches thema. als ehemaliger ada, hatte ich eigentlich auch immer eine knarre zu hause. naja nicht immer. ich habe eine zeitlang in einer miesen gegend mit einer miesen haustüre gelebt. da war mein gewehr aus sicherheitsgründen bei meinen eltern eingelagert. und damals, in der anderen dekade, als ich eine weile im ausland gearbeitet habe, war die blöde knarre im zeughaus. aber anstonsten, hatte ich das ding in meiner wohnung gelagert. was immer wieder zur überraschung meiner ausländischen gäste (is it true that...) beigetragen hat.
jetzt wo ich zum glück nicht mehr dienstplichtig bin, habe ich das gewehr mit einiger freude beim abgeben abgegeben. soviel zu meiner emotionalen einstellung "ich und mein gewehr".
was mich aber bei der ganzen diskussion "hilfe mein nachbar hat ne knarre zu hause" nicht gefällt, gewehre bringen keine menschen um. menschen bringen menschen um. menschen bedrohen menschen. es ist in unserer natur, wir können nicht mit gefährlichen dingen umgehen. ist das auto oder der fahrer (oder gar dessen nationalität) schuld, wenn jemand mit 250 km/h die kurve nicht kriegt (und dabei ne sprachbehinderte-blinden-waisen-schule auslöscht)?
ja, ich sehe es als ein stück freiheit, einen sinnlos schnellen töff zu besitzen oder zu rauchen oder wohnen wo ich will oder essen was ich will oder sport zu betreiben wie ich will oder ein gewehr zu besitzen.
da stellt sich die frage, was ist mehr gewichtet? freiheit für alle oder sicherheit für alle? ich kenne meine antwort. und der clou ist, ich stehe für meine antwort, mein tun & handeln ein.

Die üblichen Postulate einer Potenzierung...

Es will mir nicht ganz einleuten, inwiefern es die SIcherheit erhöht, wenn nur noch Kriminelle Waffen besitzen.

Ich fürchte, bei dem Thema sind wir fast ebenso reaktionär wie die ollen Texaner und andere amerikanische Hinterwäldler. Bei Waffen und Autos setzt der Verstand aus. Da ist diesen sonst so verängstigten Menschen plötzlich die sogenannte "persönliche Freiheit" wichtiger als die sonst immer lauthals geforderte Sicherheit.

Oh... da gibt es noch was anderes als Fussball? ;-)
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