Kommentare

Da haben die einen Ultrakonservativen (mit Werten, bei denen mir die Haare zu Berge stehen) geschickt auf Panik gemacht und dadurch das Stimmvolk gewonnen, um den andern Ultrakonservativen eins ans Bein zu pinkeln.
Und ach wie toll, dass jetzt diese Diskussion stattfindet (welche?? Ich höre nur Siegergeheul und weitere Forderungen.. man will jetzt auch gegen Einbürgerungen Stimmung machen und so weiter)! und ach wie toll, dass uns international gratuliert wird!! Die NPD hat schon ein Minarettverbotsformular auf ihrer Page geschaltet, um die Gunst der Stunde auch in Deutschland zu nutzen und Berlusconi-Italien wertet unser Ja als Aufforderung, härter gegen den Islam vorzugehen (ohne -isten, wohlverstanden).
Klar ist der Islam nicht aufgeklärt, bei Schlüers und Wobmanns und Walpens Weltbildern finde ich aber auch wenig Spuren aufgeklärten Denkens.
Für mich sind die Argumente der Befürworter recht hohl. Sollen sie doch zugeben, dass es um Angsszenarien ging. Modernitätsverlierer haben gesprochen und denken, sie kriegen jetzt von den Moslems ihre Schweiz von anno 1900 zurück. Lachhaft.

An SanFran und alle dies noch nicht wissen:
der Ruf zum Gebet IST schon verboten, und war nie erlaubt. Auch nicht bei den jetzt schon erlaubten Minaretten.
Was mich iritiert: Ist die Schweiz nun ein christliches Land (und darf daher anderen Religionen ihre Symbole untersrücken weil es nicht in unsere Kultur passt?)
oder ist sie's nicht? (da viele argumentieren, dass man Islam bedrohlich findet, weil da Religion und Politik noch eins sind.)
Mir scheint die Argumente dafür und dagegen sind auf allen Seiten lächerlich und überspitzt.
Wie schon jemand hier erwähnte, es herrschen ja schliesslich immer generelle Bauvorgaben, die 'unpassende' Bauvorhaben verhinderlich machen, falls es gute Gründe geben sollte.
Übermässige Lärmbelästigung kanns ja nicht sein, denn sonst müsste man ja all das penetrante Glockengebimmel jeden Samstag Abend und Sonntag Morgen in allen schweizer Orten abschaffen, das die Bevölkerung schliesslich zum Gebet aufruft.
Amen.

...was um Himmelswillen hat ein Minarett mit Menschrechten zu tun?
...und was ist daran so schlimm, wenn die EU und die UNO uns kritisiert?
...leben wir etwa in einer totalitären Welt?
...wo bleibt die freie Meinungsäusserung?
Was wirklich Hass schürt, sind Tabus und Verbote. Es gilt Tabus zu brechen, wie auch jener Zwang, dass man für alles offen sein MUSS und nichts mehr in Frage stellen DARF.
Völkerrechtler und Politiker haben nicht immer den gesündesten Menschenverstand...
Diese Abstimmung war offensichtlich überfällig und ist ein Ventil, für vieles, das sich angestaut hat. Ich bin stolz in diesem Land leben zu dürfen und weiss dies zu schätzen.
Übrigens bin ich weit herumgereist und kenne kein Land, welches toleranter und offener ist als die Schweiz.
Welches Volk durfte denn schon jemals darüber abstimmen, ob es die ARMEE ABSCHAFFEN will? Eben, dieses Land ist einzigartig und wer sich dafür schämt dem fehlt es offensichtlich ein wenig an Intelligenz.

schade das mein - weder beleidigender noch verletzlicher - Beitrag von heute morgen offensichtlich
ZENSIERT
worden ist.
finde das ne sauerei

Und PS: ja, ich habe nicht abgestimmt, aber nicht aus Gleichgültigkeit, sondern wegen der Komplexität des Themas in meinen Augen.
Wenn ihr euch schämen wollt, bitte, schämt euch.
Was aber Politiker und viele Medien offenbar lange nicht wahrhaben wollten: In jedem europäischen Land denkt die Mehrheit der Menschen gleich oder noch stärker. Sie können es bloss nie öffentlich machen. Die grosse Mehrheit des Kontinents ist froh um unser Resultat. Das muss man schon sehen.
Irgendwo titelte eine deutsche Zeitung "Schweiz fällt hinter die Aufklärung zurück". Hallo? Die Schweiz hat Nein gesagt zu den Symbolen einer Religion, die noch gar nie eine Aufklärung durchgemacht hat.
Aber jeder darf weiterhin seine Religion ausüben, solange sie privat bleibt. Das war so viel ich weiss, immer die Schweizer Integrationsdevise.
Was mir mehr zu denken gibt übrigens, ist die starke Ablehnung (bis 85%) der Waffenausfuhrverbotinitiative. Darüber spricht leider niemand mehr.

Es ging ja auch der Initianten nicht um die Türme. Sagen sie ja selber. Sondern um die Diskussion über den Islam in der Schweiz. Und das Ziel hat sie ja nun offenbar sehr gut erreicht, wie man den äusserst heftigen Reaktionen nach sieht. Warum berichten die Medien in allen Ländern darüber? Weil es eine wichtige Diskussion ist, die überall in Europa schon angekommen ist oder noch kommen wird.
Toleranz scheint momentan das Schlüsselwort zu sein. Und es zeigt nun mal die paradoxale Natur der Welt: Soll man tolerant sein gegenüber einer anti-aufklärerischen Religion und ihren Machtsymbolen? Soll man gegenüber der Intoleranz tolerant sein? Kann die Linke den Volksentscheid tolerieren oder ist sie da auch intolerant? Toleranz und Intoleranz hängen irgendwie zusammen. Alles tolerieren kann niemand.

es ist unglaublich ja mitunter beängstigend, was sich rund um diese "türmchen" enzündet. die nazis werden hervorgeholt, die taliban mit dem islam gleichgesetzt ja sogar einstein wird zitiert, der sich wohl in seinen aussagen durch das verwenden dieser in solchem kontext in ihnen, noch bestätig fühlen würde.
das leben in einer offenen, weltzugewanden gesellschaft ist auch so schon komplex genug, afganistan nicht hier und die nazis geschichte. genauso wie es mich nervt, und ich mich unverstanden fühle, wenn ich als schweizer und europäer immer sogleich, mit einem kommunist oder nazi verglichen werde, je nach argumentation, so nervt es wohl ein dem islam angehöriger, immer und immer wieder mit den talbian, der machtriege im iran verglichen oder als frauenhasser (als frau, als unterdrückte) verstanden zu werden.
und was bringt nun dieses verbot? ich meine ganz konkret für die gesellschaft oder die gemeinde im hier und jetzt, für die menschen, die miteinander leben oder zumindest nebeneinander auskommen müssen, was hat man nun diesbezüglich erreicht? wird es den einen wie den anderen nun leichter fallen miteinander zu leben?

@cat: ich glaub nicht, dass Erich Kästners Spruch hier zutrifft. Ich glaub, wer zu solch billigen Vorwürfen schweigt, welche ja in dieser Art ja langweiligerweise immer wieder gemacht werden, da sie ja gar nicht zu wiederlegen sind (so braucht man seine vorgefasste Meinung auch nicht zu überdenken - wie praktisch..!!), möchte sich damit bloss nicht auf ein Niveau von "ich au, aber er nöd.." begeben..!
@Sanfran32: Also wenn ich 5x am Tag zu meinem Fenster rausbrülle, kommen irgendwann die Bullen. Aber cool, haben die Befürworter in ihrer ganzen Paranoya auch so wenig Vertrauen in unsere Staatsmacht (nebst dem mangelnden Vertrauen in das Einspracherecht bei Bauvorgaben..)
Und wenn dann tatsächlich irgendwo, irgendwann ein Muezzin von einem Türmchen (oder jetzt halt aus einem Wohnzimmerfenster einer Moschee..) singt und die Polizei meint, das gehe sie nichts an - wäre dann ev. nicht vieleicht eine Initiative auf das Singen angebracht gewesen..? Irgendwie war doch immer bloss das "gaaaaanz sicher kommende" Singen des Muezzins ein Problem??
Oder waren es vielleicht doch andere Gründe?

@hansueli: und was genau hat "die mangelnde anpassungsfähigkeit vieler ausländer die unsere gesellschaft nicht akzeptieren" mit den nun verbotenen minaretten zu tun?

ich bin erschreckt über die verallgemeinerung und die extremen ansichten von einigen leuten hier. und ich meine die sogenannten "liberalen, offenen, weltbürger" welche nein gestimmt haben.
ein verbot für minarette heisst noch lange nicht, dass die religionsfreiheit von muslimen eingeschränkt wird. es gibt genügend moscheen in der schweiz und dass soll ja auch so bleiben. ein minarett ist schlussendlich nur das phallus-symbol der befürworter und hat mit der eigentlichen ausübung der religion nichts zu tun. ich habe ja abgestimmt, würde dies aber auch so machen wenn auf einmal die freie evangelische kirchgemeinde bei mir ums eck einen glockenturm beantragen möchte, von welchem dann 5x täglich das evangelium verlesen wird. ist für mich in diesem sinne das gleiche. mit der ausübung der religion hat dies nichts zu tun. und ehrlich, wer kann wirklich mit vollem herzen sagen, er würde gerne neben einem minarett wohnen von welchem (erstmalig um 5h morgens) ein muzzein "singt"? das wäre nämlich die nächste stufe, denn was nützt ein minarett wenn man davon herab nicht das wort allahs verkünden darf?

und gleich nochmals @boonz: hat schon was - wer schweigt, stimmt zu! (hat, glaube ich, erich kästner gesagt)

@boonz: in meinem fall liegst du falsch. in einigen anderen fällen könntest du wohl recht haben. unter anderem, weil sich hier auch sehr viele ausländer äussern...

Ich verwette meinen Arsch, dass ein Grossteil der hier und in anderen Ronorp-Foren Beitragendenden und Lesenden, nicht abgestimmt haben. Gleichgültigkeit und Mitläufertum sind ganz nah beieinander.

Falls in arabischen (oder eher islamischen) Ländern jetzt wirklich Schweizer Flaggen brennen sollten, ist das natürlich Wasser auf die Mühlen der Islam-Gegner.

@Ristretto: ich vergleiche nicht DIE SCHWEIZ an sich mit den Nazis. Obwohl ich mir meiner absichtlich provokativen Argumentation durchaus bewusst bin. Ich vergleiche die Strukturen der Propagandamaschinerieen rechtsextremer und ultrarechtskonservativer Parteien von damals und heute miteinander - die volksverfuehrerischen Tendenzen, wenn man so will (vgl. Beitrag weiter unten). Und die Parallelen lassen sich nicht von der Hand weisen (vgl. Aussagen diverser Voelkerrechtler der letzten Tage). Anstatt den Buergern die Angst vor fremden Stroemungen zu nehmen, schuert man die Angst weiter mit plakativen Aussagen und unzusammenhaengenden Bildern auf Plakaten. Dadurch entsteht Diskriminierung von Minderheiten. Damals wie heute. In welcher Form und welchem Ausmass auch immer.
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Zudem geht es nicht einfach um ein Verbot von Bauobjekten, die die jeweiligen Gemeinden auch baurechtlich loesen koennten, sondern um die Verankerung minderheitendiskriminierender Verbote in der Verfassung.