Kommentare

Lucid - Danke.
Nach all dem Müll, den man liest - endlich jemand, der sich mit dem MWSTG und der MWSTV auseinandergesetzt hat.
Und ja. Natürlich ist es einfach idiotisch, da es um zwei verschiedene Sachen geht bei den zwei Sätzen.
Das MWSTG und die MWSTV sind in der Tat das komplizierteste Gesetzespaket ever...weil sie vom (damaligen) Bundesrat (=Amateure/Cüplihalter) erstellt wurden. Natürlich wurden auch die BIG4 miteinbezogen (Cashflow rules everything around me....sagten WU-TANG in den 90ern) und es wurden mehr Ausnahmen gemacht als Regeln (Politiker haben künden - links wie rechts...).
Aber diese Sache mit der MWST - da wird sich (hoffentlich) nichts ändern. Denn das braucht es nicht. Vor allem nicht wenn sich dann die reduzierten Sätze (nochmals Dank an Lucid) erhöhen müssten.
Ich bin weissgott kein Komunist, aber das ist wieder Kundenbewirtschaftung "einer Partei".
Gerade gestern musste ich wieder etwas feststellen. Unsere ARMEN Bauern hatten 1994 einen durchschnittlichen Eigenkapital 350000 CHF im Jahr. Nun ist es so zwischen 500000 und 8 Millionen (ohä lätz Frau Gantenbein - Direktzahlungen!!!). Ach die armen, armen Bauern werden von den bösen, bösen Grossunternehmen zerdrückt.
Es gibt nur ein Problem in der Politik - 90% der Leute haben keine Ahnung von was sie sprechen - weil Gesetze, Verordnungen und Ratifikationsprozesse einfach halt nur in Bücher stehen - und nicht im Blick am Abig.
Und nochmals DANKE LUCID!

Nein, die Restaurants werden nicht steuerlich bestraft, sondern genau gleich behandelt wie alle anderen auch, die eine Dienstleistung anbieten.

@lucid Wenn McDonald BurgerKing und Co. offenbar nicht einmal fähig sind ihre eigenen Konsumenten zu erziehen, abgesehen von den üblen Fritierwolken, seh ich echt nicht ein warum diese Art von Littering-Gastronomie auch noch steuerlich begünstigt ist. Echte Restaurants dagegen schaffen Arbeitsplätze und Öffentlichkeit mit standortgerechter Qualität und gesellschaftlichem Mehrwert. Ausgerechnet diese werden zur Zeit steuerlich bestraft. Insgesamt ist die Mehrwertsteuer meines Erachtens eine Fehlkonstruktion, den sie bestraft das Schaffen von Mehrwert...

Alphonso, es sind nicht MacDonalds und Co., die die Umgebung vermüllen, sondern die Konsumenten, die es nicht schaffen, ihren Abfall zum nächsten Kübel zu tragen. Zudem: Viele andere Branchen haben auch sehr tiefe Margen und haben den Normalsatz der MwSt zu zahlen. Ausserdem frage ich mich ja schon, wieso so viele Restaurants neu eröffnet werden, wenn es offenbar so schlimm ist, Wirt zu sein. Das kann ich wirklich nicht nachvollziehen.

also wenn der gutzwiller mit seinem schnauz durch seine brille schaut und so fachwisserisch daherredet finde ich immer dass der sicher grausam drauskommt und total kompetent ist.

Der Eingangsthread befasst sich mit dem Phänomen, dass uns Politiker wohl für dumm halten. Die Gastro-Initiative scheint auch so ein Fall zu sein: Plötzlich monieren bürgerliche Politiker Steuerausfälle, wo sie doch bei der Unternehmensteuerreform II damit gar kein Problem hatten... Auch linksliberale Journalisten brechen plötzlich ne Lanze für McDonalds, BurgerKing und Co., die ja den öffentlichen Raum zum reduziertem MWst-Satz zumüllen dürfen. Mit billiger Angstmacherei "ala Reis wird sonst teurer" wird die Senkung der MWst für Restaurants bekämpft, obwohl die im Gegensatz zu anderen Branchen tatsächlich etwas herstellen und viele innovative Gastronomen Höchstleistungen bei miesesten Margen bieten. Dabei ist die MWst sowieso eine total ungerechte und diskriminierende Steuer.

Im Abstimmungstext wird für Restaurantleistungen die gleiche MWST verlangt für die "Lieferung von Speisen". Damit sind alle Lebensmittel gemeint, auch die im Laden, auf dem Markt etc. Also: Gleiche MWST für ein Restaurant-Menu wie für einen Sack Reis - obschon der Gast im Restaurant diverse Dienstleistungen dazu erhält und die höhere MWST damit gut begründet ist. Im Übrigen kann jetzt schon jeder Wirt vom reduzierten Satz profitieren, wenn er seine Pizzas über die Gasse verkauft.
Man kann natürlich schon überall den gleichen Satz verlangen. Das Problem ist dann aber, dass damit weniger Geld in die Bundeskasse fliesst - pro Jahr 750 Mio. Und BR Widmer-Schlumpf hat eben schon angekündigt, wie sie diese Ausfälle kompensieren will: Durch eine Anhebung des reduzierten Satzes auf vorausichtlich 3,8%. Die Folge: Sämtliche Lebensmittel würden teurer. Deshalb finde ich die Aussage der Gegner, wonach das Essen zu Hause teurer würde, nicht falsch. Oder? Lasse mich gerne korrigieren...

Auch wenn sie es nicht formulieren, was sie wollen, ist ganz klar: Reduktion für die Restaurants!
"Nun wird also das Volk (am 28. September 2014) entscheiden, ob es für das Nudelgericht im Restaurant weiterhin mehr Mehrwertsteuer bezahlen will, als für das gleiche Gericht vom Take-Away."
www.gastrosuisse.ch
Kann man auch umformulieren: Nun wird also das Volk entscheiden, ob es für das Nudelgericht im Take Away neu gleich viel (=mehr) Mehrwertsteuer bezahlen will, wie für das gleiche Gericht vom Restaurant?

Ah ok, noch besser: Die Initianten lassen es offen, welcher Satz angepasst werden soll, hauptsache alles gleich...

Touché Lucid - ich habs tatsächlich nioch nicht gelesen! Hilf mir auf die Sprünge.... Da die Initiative von Gastro Suisse kommt und Gastro Suisse fast so professionell klönt wie die Bauern, bin ich davon ausgegangen, dass sie eine Senkung der MwSt für Gastro fordern, und zwar auf den reduzierten Satz, den auch Take Aways, Läden etc. haben.
Das würde m.M.n. auch besser zur Aussage von Frau Leuthardt passen, dass die Annahme der Initiative zu Steuerausfällen führen würde.
Denn wenn auch Take Aways 8% bezahlen müssten, würde es ja Mehreinnahmen geben... Oder bin ich jetzt so neben den Schuhen?

Interessant... ihr scheint euch mit der Initiative noch überhaupt nicht beschäftigt zu haben, oder? Ein Blick ins Abstimmungsbüchlein und in den Initiativtext lohnt sich in diesem Fall sehr. Und plötzlich fragt man sich dann, welche Seite jetzt Lügen auftischt.

"Zuhause teurer Essen? Nein zur Gastroinitiative" - DAS ist mir auch aufgefallen! Und ich bin dadurch grad ins Zweifeln gekommen, ob die Initiative nun effektiv den MwSt-Satz der Take Aways ANHEBEN, oder dann den Satz der Gastro SENKEN will, da es ja nur immer "angleichen" heisst....
Falls ersteres der Fall gewesen wäre, hätte ich nämlich Ja gestimmt! ;-)
Die Initiative will aber zweitgenanntes - und deshalb ergibt dieser Slogan m.M.n. überhaupt keinen Sinn...

Oder die neuste Plakat-Schlagzeile: "Zuhause teurer Essen? Nein zur Gastroinitiative".
Das hat ja mit dem eigentlichen Anliegen der Initianten grad überhaupt nix mehr zu tun. Da geht es nur noch um Stimmungsmache. Wohlwollend ausgedrückt. Man könnte auch sagen, Irreführung der Öffentlichkeit. Auf gut deutsch also: Lügen.

@lucid: Ich finde halt, dass es der Anstand gebietet, dass man das Stimmvieh zumindest nicht grob belügt. Nur die Vorteile nennen und nicht die Nachteile, bzw. umgekehrt - das ist nicht ehrlich, aber gut, von mir aus. Aber dermassen grob übertreiben...ne ne, das hat mit Ehrlichkeit und Integrität nichts mehr zu tun.

Ich nochmal... wollte nur sagen, dass das mit der afrikanischen Diktatur meine Interpretation seiner Worte war, im Artikel war das natürlich etwas anders formuliert. Aber beruhigend, dass es nicht nur mir so geht mit dieser falschen Rhetorik.