präimplantationsdiagnostik

Ich sitze gerade hier vor dem tv und schaue mir statt der superkombination der männer die wiederholung des nachtcafés des swr an - einer der besten talk-sendungen des deutschsprachigen fernsehens, meiner meinung nach.
Das thema ist präimplantationsdiagnostik - ein aktuelles und derzeit sehr umstrittenes thema, zu dem ich mir selbst noch keine ganz klare meinung bilden konnte - ich tendieren eher zur seite der befürworter.
Jedenfalls sitzt da eine frau, die davon erzählt, dass bei ihr nach unzähligen fehlgeburten festgestellt wurde, dass bei ihr ein erheblicher erbgutschaden vorliegt, der die entwicklung des embryos verhindert, bzw bei erfolgreicher schwangerschaft (auch mit hilfe von künstlicher befruchtung) sie mit der geburt eines schwerstbehinderten kindes rechnen muss. Die frau hat sich zur präimplantationsdiagnostik entschieden, bei der das geschädigte erbgut beim embryo entfernt werden kann - ein meilenstein der heutigen medizinischen technik - und hat heute eine gesunde tochter.
Da sitzt ihr in der Diskussion doch tatsächlich so ein pfaffe - seines zeichens katholischer moraltheologe - gegenüber, der ihr ins gericht sagt, dass das nicht der richtige weg gewesen sei und sich mit einem persönlichen gespräch oder einer beichte von ihrer schuld quasi befreien könnte.
Wahnsinn.
Klar ist es zu diskutieren, wie weit der medizinische fortschritt in die natur eingreifen darf - ABER dass da ein Mann, noch dazu ein katholischer Priester, dessen Aufgabe eigentlich die Seelensorge sein sollte, sich erdreist, einer frau, die einen langen leidensweg auf sich genommen hat, ein kind zu bekommen, zu sagen, dass sie das nicht hätte machen dürfen, das finde ich den absoluten hammer.