Kommentare

Mir hat Bukarest auch sehr gefallen, auch dank der Unterkunft, die ich dort gefunden hatte - die Villa 11, ein altes Haus, von einer sehr netten Familie geführt, mit alten Möbeln, Spitzen, Büchern und Objekten eingerichtet. Unten im Gang gibt es einen Klavier. Man fühlt sich wie bei jemandem zu Hause.
Auch der ethnographische Museum (Peasant's museum, www.muzeultaranuluiroman.ro ist absolut fantastisch, wenn in Bukarest muss man unbedingt dorthin. Es zeigt Folkskunst im breitesten Sinne mit einem riesigen Gespür für das poetische und stimmugsvolle, so entdeckt man etwas von der rumänischen Volksseele.
Viel Spass, ich habe Rumänien geliebt!

oh, ja, klarer Schnaps und Weisswein zum Frühstück... ich erinnere mich... spezielle Erfahrung...

Ach und nochwas: Ein grandioser Roman zur Einstimmung in die hier gaaaanz spezielle rumänische Mentalität und Landschaft (erst recht, wenn es für Dich das Donau-Delta wird) «Baba Rada, Das Leben ist vergänglich wie die Kopfhaare» von Dana Grigorcea, KaMeRu Verlag.
www.kameru.ch
deutsch.agonia.net

Mein Tip: REITFERIEN! – wenn das was für Dich oder jemand von euch ist.
Wenn Du einigermassen reiten und Dir vorstellen kannst, eine Woche auf dem Pferd durch die unglaublich schöne Landschaft der Karpaten zu ziehen, den ersten Schnaps noch vor dem Frühstück zu trinken, Dir als Gerte jeden Tag einfach ein Stöckchen im Gebüsch zu suchen und nachts im Zelt zu schlafen, obwohl irgendwo in der Nähe ein Bär durch den Wald zieht, dann kann ich Dir wirklich nur wärmstens den guten Csaba vom hipparion.ro empfehlen!
Er wohnt in einer einfachen Berghütte mit Stockbetten, ohne Strom und Warmwasser nur mit Feuerkraft, fernab von jeder Zivilisation in den Bergen, hat eine Pferdeherde (die man jeden Morgen erstmal auf dem Hügel suchen gehen muss weil sie keinen Stall haben), kann sehr gut deutsch, kocht (ohne Strom aber abends mit Stirnlampe) wie ein Gott und bietet recht günstig verschiedene geführte Touren in kleinen Gruppen an. (ca. 300 – 700 Eur) Die meisten seiner Gäste sind Ungarn, weil er in der ungarisch-sprachigen Region wohnt. Er macht diese Touren schon seit 12 Jahren und ist ein wirklich sehr netter, ausgeglichener, verschmitzter, richtiger Kerl.
Das hier hat nichts mit dem Mädchen-Klischee-Reiten zu tun!
Es bietet sich Dir die rauhe, einfache aber sehr charmante rumänische Berg-Realität. (Wichtigste Lebens-Lektion von Csaba, nachdem er morgens die Überreste meiner nachts kläglich gescheiterten Feuermach-Versuche gesehen hat, mit denen ich den Bär fernhalten wollte: Das Feuermachen geht doppelt so schnell, wenn man nur einmal im Leben in ein/en Zigeuner-Jungen/Mädchen verliebt war... ;)
Ich hatte dort letztes Jahr wirklich unvergessliche Tage in atemberaubender Natur. Wir haben in der Woche genau eine einzige asphaltierte Strasse gesehen – als wir sie überquert haben und direkt wieder in den Wald zum nächsten Tal geritten sind. Keine Dörfer – nur Natur, ein paar Bauernhäuser an den Wegen und die einzigen Menschen, die wir getroffen haben, waren der «alte und der junger Mann», die zusammen Schafe und Kühe hüten und uns in einem Plastikeimer frisch gezapfte Milch zum Kaffee gebracht haben. Er hat aber auch Touren mit mehr Menschen-Kontakt im Angebot ;)
Die Pferde – auch die sechswöchigen Folen – sind extrem trittsicher und laufen unbeeindruckt auch noch durch das unwegsamste Gelände mit Geröll und Geäst.
Reiterliches Können: Ein paar Minuten sicher galoppieren und sonst entspannt im Sattel sitzen können. Den Rest machen die Pferde verlässlich von selbst. Und ein guter Tip: Eventuell ein Sattelkissen für das Gesäss mitnehemen... ;)
Den Flug hatte ich nach Bukarest sehr günstig ab Wien mit Airberlin (mit zwei/drei Wochen Vorlauf für 40 - 50 Euro). Und nach ein paar Tagen in der Stadt (es war unglaublich heiss mit noch heisserem Wind) bin ich mit dem Zug 7 Stunden nach Gheorgheni gefahren, wo Csaba einen abholt und einen während einer einstündigen holpriger Jeep-Fahrt den Berg hinauf in eine ganz andere Welt entführt.
hipparion.ro
Auch buchbar über www.urlaubspferd.de
Wie auch immer – zu Ross oder mit den Füssen auf dem Boden – hab einen schönen Urlaub in Rumänien!

ist mir gerade noch etwas eingefallen... ganz in der Nähe von Brasov ist das Dörfchen San Petru. Kurz nach Dorfeingang von Brasov aus steht eine alte Kirche. War da mal an einem deutschen Ostergottesdienst der von den noch übriggebliebenen deutschen Siebenbürgern abgehalten wurde. War sehr interessant und traditionell (Frauen sitzen in der Mitte auf Bänken, Männer an der Seite auf Stühlen :) Wahrscheinlich haben sie jeden Sonntag eine Messe dort und sie freuen sich sehr über Besucher. Die Kirche steht im innern einer Kirchenburg die man auch anschauen kann, sofern Herr oder Frau Kirchenabwart zu Hause sind. Einfach bei ihnen klingeln und sie machen dann einen kleinen Rundgang (sprechen ein wenig Deutsch). Umbedingt fragen ob man auf den Kirchturm darf, von oben sieht man schön in die Gärten der Dorfbewohner und im innern des Turm befindet sich noch ein anscheinend sehr spezielles, altes Kirchenuhrwerk das man NICHT fotografieren darf :) Falls du eine Unterkunft suchst kenne ich in San Petru das Hotel Bielmann. Hab zwar nicht dort übernachtet aber war schon oft zum Essen da. Hat ein gemütliches Restaurant und einen wunderschönen Garten sogar mit Pool. Ist auf jeden Fall ein toller Ort bestimmt auch zum Übernachten. Also das wars bis auf weiteres :)

Sehr sehenswert ist das Schloss Peles in der Nähe von Sinaia. Es war früher einmal die Sommerresidenz des rumänischen Königs und heute ein Museum, wunderschön von innen und von aussen. In der Nähe (66km) von Sinaia liegt die Stadt Brasov (Kronstadt). Brasov gehört zu Siebenbürgen und liegt in den Karpaten. Vom Hausberg, auf den man mit einer Seilbahn gelangt, hat man eine tolle Aussicht auf die ganze Stadt und das hügelige Umland. Es gibt auch historische Bauwerke zu bestaunen wie die schwarze Kirche oder das alte Rathaus. Es gibt auch eine lauschige Fussgängerzone mit Einkaufsmöglichkeiten und im Zentrum den belebten Rathausplatz mit Brunnen, Cafés und Restaurants. Mein Restaurant-Tipp wäre übrigens die Casa Hirscher in der Nähe des Hauptplatzes. Nur 30km weg von Brasov liegt auch noch das "Draculaschloss" Bran. Ist zwar von aussen spektakulärer als von innen, aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Hoffe ich konnte dir weiterhelfen und wünsche eine gute Reise.

Fahr nach Sighisoara, miete dort ein Fahrrad und fahre nach Apold, einer dieser befestigten Kirchen der Siebenbürger Sachsen. Die Landschaft ist wunderbar und die Kirche ein verwunschener Ort, der von jungen Enthusiasten in Stand gesetzt wird... Für Bilder schau hier: www.irisvonstreit.ch Wir übernachteten in Sighisoara beim Siebenbürger Sachsen Hans, von dem der Tipp Apold kam. Ihn und andere tolle Leute findest du auf Couchsurfing, das ich sehr empfehlen kann! In Rumänien ist Autostopp ein Volkssport, also keine Angst davor, sogar Grossmütter stehen an der Strasse und strecken den Daumen raus. Wenn die Fahrt weit geht, gibt man dem Fahrer oft ein kleines Trinkgeld. Super sind auch kleine ungarische Tanzfestivals (entweder vor Ort fragen oder hier: www.tanchaz.hu). Die Karpaten sind sicher auch super zum Wandern, allerdings kamen wir nur bis Brasov... und für das Donaudelta hat es leider auch nicht gereicht.... Schöne Reise!

Ich war total begeistert von Baile Herculane! Poetisch, für sehr wenig Geld in einem halbverfallenen 4Stern Hotel zu wohnen... Zudem kann man in uralten thermischen Bädern baden. Es gibt auch ein, zwei kleine Becken draussen, wo du einfach so reinhüpfen kannst, und eine "Räuberhöhle", ziemlich abenteuerlich, es wird immer heisser und der Dampf nimmt zu... Bei der zweiten Abzweigung wurde uns mulmig und wir sind zurück, aber theoretisch könnte man ziemlich weit rein. Die Natur in der Umgebung ist sehr schön.
Übrigens: Der Campingplatz (kostet quasi nichts) ist nur für eine Nacht oder für Hardcorler zu empfehlen (v.a. wegen den sog. sanitären Anlagen), auch wenn die Dame, die dort arbeitet, wirklich nett ist und sogar Deutsch spricht, was hilfreich war :)
Ich war mit dem Zug da, bin von Timisoara her gefahren...
Brasov ist übrigens auch sehr schön, aber etwas touristischer.
Und ich hab mich sehr in Bukarest verliebt, allerdings erst nach zwei Tagen (zuerst wars fast nur nervig).
Alles Gute beim Reisen...:) werd wohl irgendwann im Juli auch wieder in der Gegend sein...

Gern geschehen. Reiseziel Rumänien ist ja schliesslich nicht alltäglich, nicht?! Gute Reise!

Vielen vielen Dank für deine Antwort!
Jetzt bin ich noch gespannter auf das Land :) Ich denke es wird meine zwei letzten Urlaubsziele (Polen und Ukraine) noch übertreffen und ich freue mich darauf.
Danke :)

Die Moldauklöster sind sehr sehenswert, find ich. Sie befinden sich more or less in der NÄhe der Ukrainischen Grenze. Ein Trip mit dem Auto durchs Land ist auch sehr interessant, weil die Strassenverhältnisse (zumindest war das vor bald 10 Jahren noch so) mehr als abenteuerlich sind, je weiter man ins Land hineinreist. Wenn du Natur magst, würde ich auf jeden Fall weiter zum Donau-Delta reisen. Ich war zwar nicht dort, aber es soll sensationell sein.
Die Menschen sind enorm gastfreundlich. Und wenn du durchs Land fährst, wirst du dich zum Beginn des letzten Jahrhunderts zurückversetzt fühlen, da du immer wieder Esel- und Ochsenkarren überholst. Die Umstände, unter welchen manche Menschen leben, sind eindrücklich und auch bedrückend - es wird dir klar werden, warum Rumänien auch heute noch als "das Armenhaus Europas" gilt. Zu Bukarest kann ich leider nicht viel sagen, soweit ich mich erinnern kann, hat mir die Stadt aber nicht so entsprochen. Vor allem aufpassen muss man dort auf die Massen bettelnder Roma-Kinder, die dich mit ihren grossen Augen hungrig ansehen und dir ihre schmutzigen kleinen Hände entgegenstrecken. Und auch, wenn es noch so herzzerreissend sein mag, darf man sich nicht dazu hinreissen lassen, einem davon etwas zu geben, denn dann wirst du die ganze Horde so schnell nicht mehr los. Zudem ist das Betteln der Kinder von den Patrones organisiert - und sie müssen alles, was sie erhalten, abgeben.
Im Osten gibts noch eine kleine feine Stadt names Oradea - eignet sich z.B., wenn man von Budapest über die Grenze kommt zum Anfang, um einen Einblick ins rumänische Leben zu bekommen.
Es wird sicherlich eine Reise werden, die du so schnell nicht mehr vergisst, nicht nur wegen der wunderschönen blühenden Landschaften, sondern auch wegen einiger Parzellen des menschlichen Elends, die dir auf deinem Weg durch das Land begegnen werden.
Ich habe manche Eindrücke bis heute sehr lebendig vor Augen...
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