Silent souls (Owsjanki). Russland 2010. von Aleksei Fedorchenko. („Erotisches Drama“) - Trauern und Lieben im russischen Nordosten bei den Merja. Nur noch bis Mi im Lunchkino, dann Provinz :-(

Fotograph Aist begibt sich mit seinem Chef Miron auf die eigentlich traurige Reise zur Bestattung von dessen Frau Tanja. Ohne Totenschein, ohne Kirche. Aist erzählt uns dabei die letzten Riten seines verschwindenden Volkes. Das tönt fast schamanistisch, ist aber ganz normal eingebettet in die moderne russische Gesellschaft. Stück für Stück erleben wir, wie verschieden gedacht, empfunden und entsprechend gehandelt wird. Faszinierend! Keine ethnografische Studie, sondern eine erfundene Männergeschichte (Buch: Denis Osokin), die uns aber mit viel Geschick für Blickwinkel, fremde Landschaften und Töne in neue Welten entführt. Nicht nur traurig! Meisterlich. Beste Kamera Venedig 2011. 8/10