Kommentare

mir ist aufgefallen, dass zb die weizenkurse der letzten jahre - vorbehalt: bis zum jüngsten zusammenbruch des ölpreises - völlig synchron mit den börsenindizes liefen. wenn die börse boomt, ist weizen teuer, wenn sie nach süden geht, ist weizen billig. da begreift doch ein zehnjähriger, dass weizen reines spekulationsobjekt ist, genauso wie aktien. im uterschied zu aktien ist es aber so, dass bei hohem kurs die leute in der dritten welt nix zu fressen haben. da muss man doch was machen. die initiative ist der richtige ansatz!
m
...und genau den Einfluss auf die Spekulation will ja die Initiative haben - und kriegt darob mein Ja in die Urne.
Ein weiterer Punkt für mich ist, dass unser Einfluss auf Aktienkurse im globalen Vergleich ohne diese Einschränkung pro Kopf zweifelsfrei grösser ist, als es die wahnwitzigen 0.2% Bedarf je sein können.
Zuletzt führt die Massnahme zu real(er)em Marktpreis der einheimischen Produktion trägt somit zur Effizienz - oder wo nötig wenigstens zu wirkungsvoller Subvention der Landwirte bei.
Gut, das stimmt natürlich. Nur - von der Initiative wären eben auch Weizenimporteure betroffen. Und zwar dann, wenn der Importeur ein Warentermingschäft abschliesst und anschliessend entgegen der Planung nicht die ganze Menge abnehmen kann. In diesem Fall kann ihm Spekulation vorgeworfen werden. Das heisst, alle Importeure müssten künftig stets beweisen, dass sie nicht spekulieren. Und diesen Aufwand sprach ich am Anfang an. Den Nutzen der Iniative halte ich für sehr gering, solange sich nicht alle Länder an das Spekulationsverbot halten.
korrekt, livanto. lucid, importmenge und spekulationsumfang hat überhaupt nichts miteinander zu tun, das ist ja gerade der witz, dass sich die spekulation völlig vom realen bedarf abkoppelt. die krise am häusermarkt in den usa 2008 hätte ja nicht die ganze weltwirtschaft in den abgrund gerissen, wenn's nur um die häuser gegangen wäre, vielmehr wurden ohne ende wetten auf diese häuser resp. die hypotheken obendraufdraufgeschichtet. von den weizenwettfirmen will doch niemand weizen importieren, hallo?
korrekt obertöff!
lucid: Stossend sind sicher nicht die 0.2% am Weltmarkt, es sind die stimmenlosen Anteile in tausenden Portefeuilles der unwissenden CH-Anleger, die ohne vom Weizen überhaupt irgendwas zu brauchen, dessen Preis entscheidend mitbestimmen.
Genau diese indirekte Einwirkung aller - vom Banker, der hinter seinem Bildschirm im richtigen Moment mit der Maus klickt bis zum Anleger, der "ausgewogen" hinter der Frage nach seiner Risikobereitschaft angekritzelt hat, zucken alle mit den Schultern wenn im Dok der Bauer klagt, dass er vom Anbau nicht mehr leben kann - keiner hat gespürt, was er angerichtet hat - sie alle reiben sich die Hände wenn's Ende Jahr plüsser ist am Konto.
Mit diesem gewollten Unwissen kann derselbe Anleger reinen Gewissens "Abzocker" schreien, wann immer ein anderer Zeitgenosse noch gröber zugelangt hat...
Die Schweiz importiert gerade einmal 0.2% der gesamten Welternte an Hartweizen. Da frage ich mich dann schon, ob sich dieser Aufwand lohnt, wirklich.

Verspricht die Initiative doch gar nicht. Diejenigen Firmen die ohnehin nur mit Lebensmittel(rohstoffen) handeln, haben diese Tätigkeit bereits im Geschäftszweck aufgeführt. Man muss dann eher schauen, wer dagegen verstösst. Das ist dann eine eher strafrechtliche Angelegenheit. Es gibt auch nicht viele Stellen im Spekulationsgeschäft mit Nahrungsmitteln.

Die Zustimmung des Bauernverbandes ist ein sehr schwaches Argument. Dieser kann ja nur schwer für seine eigenen Mitglieder faire (sprich: hohe) Produzentenpreise verlangen und sich dann gegen eine Initiative stellen, die faire Preise auf dem Weltmarkt verspricht.
Ich habe auch noch nicht viele Bauern getroffen, die an der Börse mit Nahrungsmitteln handeln oder diese direkt aus dem Ausland importieren und sich deshalb durch die entsprechenden Formulare kämpfen müssten.

Es ist wohl auch nicht das Ziel den Welthunger zu bekämpfen,sondern endlich die richtige Richtung einzuschlagen. Ich glaube auch nicht, dass die Umsetzung besonders bürokratisch wird, sonst wäre der Schweizer Bauernverband nicht dabei. Die Finanzspekulation gehört sowieso endlich unterbunden. Die spielt sich fernab von jeder Realwirtschaft ab. Das sage ich als Liberaler. Wir können uns solche Kollateralschäden nicht länger leisten und schon gar nicht die Ärmsten der Armen, für die ich im Zweifelsfall noch immer stimme.

Diese Initiative ist ungefähr gleich logisch wie das Fondue-Essen im Winter zu verbieten, um so Skiunfälle zu verhindern.
Das Ziel der JUSO, den Welthunger zu bekämpfen, mag ein hehres sein, aber gelingen tut dies wohl kaum mit dieser Initiative - die sich wohlgemerkt nur auf die Schweiz bezieht. Die Spekulationsinitiative sorgt vielmehr dafür, dass alle, die mit Lebensmittel handeln, sich durch einen weiteren Berg an Formularen kämpfen müssen um zu versichern, dass sie auch ja nicht an der Börse spekulieren. Kostensteigerungen ahoi, sage ich da nur.
Leider bin ich sicher, dass viele Stimmbürger auf die schön klingende Initiative reinfallen und Ja stimmen, weil sie bereits darin geübt sind, Likes zu setzen bei allem, was auf den ersten Blick so paradiesisch und einfach aussieht.
Die Initiative löst kein einziges der Probleme, die du ansprichst.
wir leben in einer welt des extremen kapitalismus. die börse wird von spekulationscomputern beherrscht, die pro sekunde eine zillion kauf- und verkaufsorders geben. wer am meisten geld hat, um den besten computer zu kaufen, macht am meisten geld am börsencasino. und die kurse gehen rauf und runter wie verrückt. und da haste nix dagegen, alle easy. aber wenn mal eine idee nur ein klitzekleines bisschen in die andere richtung geht, heisst's gleich ou formulare, bürokratiestaat nein, schluss mit gebühren und abgaben für die geknechteten kmus. sorry, aber ich kann dich nicht verstehen.
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