Kommentare

Habt Ihr "The Science Delusion" von Rupert Sheldrake gelesen? Es würde sicher helfen, diese Diskussion konstruktiver zu gestalten.
Für die, die keine Zeit haben, das Buch zu lesen, hier ein Vortrag darüber: vimeo.com

@serafinalina
Kannst du dir den berechtigten Aufruf der Konsumenten vorstellen, wenn Roche und Co. plötzlich finden, dass ihre Medikamente nicht mehr nachweislich wirken müssen?
Sondern sich irgendeine Theorie mit der Quantenphysik (welche in Bezug auf Homöopathie bereits widerlegt wurde) bedient und sich gegen Standarprozeduren, wie Doppelblindstudien wehrt.
Wie erklärst du dir, dass die Homöopathie bisher widerlegt wurde?
Bzw. gegen elemenatere Regeln der Physik verstösst?

@ narf: Ja, gut. Das Beispiel mit dem Bier ist lustig. Nun ist es aber so, dass Homöopathie auf einer ganz anderen Ebene "arbeitet" und wirkt. Nämlich auf der feinstofflichen Ebene. Theoretisch weiss ich, wie das mit dem Potenzieren abläuft. Danach ist es so, dass schlussendlich lediglich die "Information" des "Heilmittels" enthalten ist.
Klar, kann man das wahrscheinlich nur noch mit Quantenphysik erklären.
Dass sich die Homöopathen gegen Doppelblindstudien wehren ist mir völlig klar. Das würde dem Ruf nur schaden. Das ist einfach nicht der richtige Weg. Dann schon eher der Versuch mit der Quantenphysik.
In der Homöopathie ist es so, dass 5 verschiedene Personen mit demselben Leiden, z.B. Migräne, jeweils ein anders zusammengesetztes Mittel bekommen. Weil sie eben ganz verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen sind. Meine Homöopathin von damals (übrigens eine Dr. med.) hat mich einen langen Fragebogen ausfüllen lassen. Danach haben wir noch länger darüber gesprochen und sie hat mir erklärt, dass sie jeweils eine gewisse Zeit braucht, bis sie eine geeignete Zusammensetzung gefunden hat. Für mich war das eine sehr seriöse Sache.

Die Wissenschaft, das Forschen, mal gilt dies, mal das. Mal alternativ, mal chinesisch, mal schulmedizinisch. Mal ist d i e s Medikament welches heilt, mal doch nicht, versuchen wir es mit einem andern... Und plötzlich verschwindet ein nützliches Medikament, welches Schmerzen linderte oder, wie bei Diabetikern , kein tierisches Insulin mehr erhältlich ist, auch wenn es das verträglichste war..Jeder Mensch, jede Menschin hat i h r e n Körper, reagiert besonders. Für alle gibt es dieselben Medi's. Klar ist es gut, dass es sie überhaupt gibt, klar. Und gut, dass die Forschung sich bemüht, Krankheiten, und immer neuen "auf die Schliche zu kommen", Heilungsmöglichkeiten findet. Meine Frage ist immer wieder, weshalb den Medizinern nicht endlich erlaubt wird, Hanf-Medikamente bei schweren Krankheiten und Leiden verschreiben zu dürfen. Die WIRTSCHAFT "blühte" weniger, das ist es.

"The best six doctors anywhere and no one can deny it are sunshine, water, rest, air, exercise and diet" ~Wayne Fields
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Die Schulmedizin ist notwendig für ernsthafte Erkrankungen wie Lungenentzündungen, unvermeidbare Operationen von Tumoren, Blutvergiftungen, Brüche usw. Immer dann, wenn es wirklich lebensbedrohlich wird, hat die Schulmedizin die hervorragendsten Mittel, die ich im Ernstfall auch nutze(/n würde).
Alles andere aber kann die Natur sanieren. Man muss nur wissen, wie. (Und dieses alte Wissen ist in den letzten 150 Jahren - mit dem technischen Fortschritt und der Chemiekalisierung fast verloren gegangen). Zudem kann man selbst was die Gesundheit betrifft präventiv proaktiv werden und sich einen gesunden Lebensstil angewöhnen. Sehr herausfordernd in der heutigen Zeit des ständigen Überangebots und der Konsumsucht.
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"Medicus curat, natura sanat." ~ Hippokrates

@serafinalina
Sorry, das hab ich mich falsch ausgedrückt. Ich wollte damit eigentlich sagen, dass Pflanzen zur wissenschaftlichen Medizin oder Schulmedizin gehören. Gibt natürlich auch in der Alternativmedizin Pflanzen, aber der Ursprung wäre ja trotzdem die "Schulmedizin".
Aber zur Homöopathie. Das ist nämlich ein interessantes Beispiel.
1. Die Wirkung von Homöopathie basiert ja nicht auf dem pflanzlichen Arzneistoff, sondern eine durch Potenzierung/Verschüttung erreichte Freisetzung einer sehr vage definierten "Arzneikraft". Potenzierung ist salopp gesagt nichts anderes als das verdünnen des ursprünglichen Stoffes. Dadurch nimmt, da muss man kein Wissenschaftler sein, der Anteil des pflanzlichen Arzneistoffes immer weiter ab. Die Homöopathie behauptet nun, dass im Gegenzug die Heilkraft gesteigert wird und zwar je mehr man potenziert. Das geht soweit, dass bei gewissen Potenzierungen gar keine Moleküle mehr des Arzneimittels vorhanden sind. Irgendwie ist das doch so: Wenn ich mein Bier in ein grosses Fass Wasser schütte und nachher davon trinke, hab ich eine Alkoholvergiftung...
Bei niedrigen Potenzen sind natürlich noch Wirkstoffe drin, aber dann wirken diese Arzneistoffe/Pflanzen (wie Belladonna etc.) und nicht die Homöopathie, welche ihre mysteriöse Kraft ja nicht aus dem physischen Arzneimittel an sich bezieht.
Erklären kann das die Homöopathie ebenfalls nicht, neuerdings behilft man sich der Quantenphysik um es zu erklären, mehr schlecht als recht allerdings.
Die Homöopathie wurde nicht nur nicht bewiesen, sie wurde immer wieder widerlegt (sie ist ja auch nicht erklärbar bzw. widerspricht unserem momentanen Wissen).
Interessant auch, wie sich viele homöopathen gegen Doppelblindstudien wehren, eigentlich ein guter Indikator wenn es darum geht, ob ein Medikament wirkt oder nicht. Anscheinend wird eine solche Studie der Homöopathie nicht gerecht. Bitte? Also entweder wirkt ein Mittel oder es wirkt eben nicht und wenn es sich nicht von einem vearbreichten Placebo unterscheidet, dann kann man davon ausgehen, dass es sich bei Homöopathie "nur" um einen Placeboeffekt handelt. Einem Effekt, der dokumentiert ist.
@Wissenschaft
zinemin hat das meiste schon gesagt.
Interessant ist aber, dass das Argument der Wissenschaftsgläubigkeit praktisch nur bei zwei Themen auftaucht: Der Evolutionstheorie und der Medizin.
Niemand zweifelt aber daran, dass ein Auto, ein Flugzeug oder ein Computer nicht mit magischen Mittel oder völlig unbekannten Mitteln funktioniert.

"da musst du wohl oder übel auch dran glauben, was dir die wissenschaftler erzählen.. ausser natürlich du kannst alles selber überprüfen. "
Es tut mir leid Alein, aber das ist eben tatsächlich genau möglich in der seriösen Wissenschaft. Wissenschaft funktioniert und besteht sogar nur durch das Nachprüfen, das ist einer der Hauptpfeiler der Wissenschaft. Jeder Wissenschaftler, der irgendwelche Ergebnisse publiziert, musss ganz detailliert beschreiben, wie genau etwaige Tests und Experimente durchgeführt wurden und die Ergebnisse entstanden sind. Denn wissenschaftliche Ergebnisse werden von anderen Wissenschaftler ausschliesslich dann als richtig akzeptiert, wenn andere Personen mit dem gleichen Versuchsaufbau zu den gleichen Ergebnissen kommen würden. Ein Wissenschaftler kann nicht einfach sagen "Ich habe das und das heraus gefunden, aber ich sage niemandem wie!" Solche Resultate sind eben NICHT wissenschaftlich und werden auch nicht akzeptiert. Die Nachprüfbarkeit ist also sogar das Herz der Wissenschaft, während bei vielen Alternativmethoden (ich sage bewusst nicht bei allen!) eben halt niemand weiss, was warum und ob überhaupt etwas passiert.

zinemin, ich verstehe deinen standpunkt schon. allerdings finde ich eine differenzierung wichtig. diese theorien sind auch da, damit wir von jeder das nehmen können, was uns plausibel erscheint. ich kenne keinen menschen, der nur interessante sachen sagt, auch keinen, der nur lustige sachen erzählt, nur schlechte, etc.. um das geht's meiner meinung nach, das leben ist nicht schwarz/weiss. auch in dieser hamer's theorie hat's gute kompenente.
und ich bezweifle, dass der alte nachbar ganz allein einen krebs diagnostiziert hat ;-).

narf: "wissenschaft ist keine glaubensfrage"..sorry aber bei dieser aussage muss ich echt lachen! klar verlangt wissenschaft nach fakten, alles beweisen, etc.. aber, wer kann dir beweisen, was wirklich geforscht wurde, ob alle fakten immer auf den tisch gelegt werden, usw? da musst du wohl oder übel auch dran glauben, was dir die wissenschaftler erzählen.. ausser natürlich du kannst alles selber überprüfen.

@ narf: Pflanzen gehören sehr wohl zur Alternativmedizin. In der Homöopathie verwendet man u.a. Tollkirsche. Das ist, soviel ich weiss, eine Pflanze. Oder irre ich mich da?

Jeder soll selber entscheiden, was für ihn gut ist. Wir haben heute glücklicherweise die Wahl. Wenn die "Schulmedizin" nicht mehr helfen kann, wenn man Antworten und Lösungen sucht, wenn der Leidensdruck wirklich gross ist, kommt man früher oder später zur Alternativmedizin. Was bleibt denn sonst noch zur Auswahl?
Ich hatte mit 25 Jahren mehr als 2 Jahre starke Migräne mit extremen Sehstörungen. In der letzten Phase 4-5 mal pro Woche. Die Schulmedizin gab mir starke Medikamente. Die halfen, den Schmerz zu lindern. Die Sehstörungen blieben und dauerten jeweils 30-40 Minuten. Diese Zeit konnte ich jeweils gut überbrücken und blieb somit der Arbeit nicht fern. Es kamen Magenprobleme wegen den Medis. Ich sagte mir, es muss doch eine Lösung geben. Ich will nicht meine Leben lang Migräne haben! Also probierte ich vielerlei aus. Zuletzt landete ich bei einer Homöopathin. Sie hat sich 3 Stunden mit meiner Person auseinandergesetzt und noch geraten, mit der Pille auszuhören, bevor sie mir "Kügelis" gibt (das "beisst" sich offenbar). Danach habe ich Kügelis genommen, eine letzte starke Migräne gehabt (der normale Verlauf bei Homöopathie) und dann ca. 10 Jahre einfach nichts mehr. Nicht mal mehr Kopfweh. Nach einem schweren Unfall im Spital, während eines Besuchs meiner Mutter, die völlig überdreht war, hatte ich plötzlich wieder Sehstörungen. Danach einen leichten Druck, aber keine starken Kopfschmerzen. Seit da treten pro Jahr max. 1 x Sehstörungen auf. Und das auch nur, wenn ich etwas neben mir stehe, d.h. ein übermässiges Tempo in mir habe. Wenn mein Tempo mehr oder weniger ausgeglichen ist, habe ich null Probleme.
Die Schulmedizin hat mir diesbezüglich nicht geholfen. Die war mit ihrem Latein am Ende. Vielleicht lag die "Heilung in den Kügelis". Vielleicht aber lags nur am Absetzen der Pille. Ich weiss es nicht. Wichtig scheint mir auf dieser Welt, dass sich alles irgendwie ergänzen sollte. Wenn man an einem Ort keine Antwort bekommt, sollte man weitersuchen. Oft ergeben sich gute Sachen, wenn man hartnäckig bleibt.
Aber, wo auch immer es einem hinzieht und man einen Erfolg erzieht (oder auch nicht), Hauptsache, es ist wertvoll für einem selber. Man muss sich nicht rechtfertigen, denn Ungläubige lassen sich nur schwer überzeugen. Die müssen ihre eigenen Erfahrungen machen.
Übrigens, wer aus dieser Runde, der die Alternativmedizin (u.a. Homöopathie) belächelt, hat eigene Erfahrungen damit? Ich finde, ein eigenes Urteil kann man sich nur bilden, wenn man Erfahrungen gesammelt hat. Ansonsten ist es hören sagen und kann nichts ernst genommen werden.

@alein
"vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass bei vielen leuten das, woran sie nicht glauben oder dazu stehen oder dafür keine fakten haben, einfach schlecht ist"
Wissenschaft ist keine Glaubensfrage und verlangt nach Fakten, Alternativmedizin erhebt den Anspruch wissenschaftlich überprüfbar bzw. beweisbar zu sein. Leider ist sie entweder gar nicht überprüfbar oder hält einer Überprüfung nicht stand. Das ist schlecht.
Wenn man trotzdem daran glauben will, bitte schön, aber nicht als Fakten verkaufen.
Das begreifen aber die Alternativmediziner nicht. Entweder ist es irgend ein Effekt, denn man halt nicht erklären kann, weil es halt sovieles gibt, dass neben der aktuellen Wissenschaft existiert oder die aktuelle Wissenschaft lügt.
Ersteres mag ja sein, aber oftmals widersprechen die Heilsversprechen der Alternativmedizin dem aktuellen Wissenstand.
Pflanzen an sich gehören übrigens nicht zur Alternativmedizin.
Gibt auch Leute, die anscheinend mit Gott sprechen oder von Aliens entführt worden sind...

P.S. Nein, sorry, die Story von deinem Nachbarn zählt für mich in dieser Form definitiv nicht. Ich kenn auch einen alten Spinner der immer wirre Geschichten erzählt und wirre Dinge macht... ;-)
Hast du denn mal gesehen, dass er Krebs hatte? Und ghast du später gesehen, dass er keinen Krebs mehr hatte?
Kannst du Mundkrebs 100% sicher erkennen, oder könnte es auch einfach nur ein entzündeter, geschwollener Zahn gewesen sein?
Oder hat er es dir vielleicht doch nur einfach erzählt?

Alein, ich verteufle die Alternativmedizin überhaupt nicht. Für kleine Wehwehchen usw. ist das ja absolut ok, und wer seinen Krebs aus echter Überzeugung lieber selber behandelt, soll das von mir aus auch tun.
Was mich aber unendlich wütend macht, sind die Fälle, in denen wirklich kranke Menschen (egal ob Krebs oder sonst was) von selbsternannten Heilern/ Alternativmediziner dazu überredet werden, sich von ihm "heilen" zu lassen und so verhindern, dass diesen Menschen durch die klassische Schulmedizin effektiv geholfen wird. Klar, das müssen dann schon sehr unsichere und gutgläubige Menschen sein, aber die gibt es offensichtlich zur Genüge.
Und noch viel schlimmer ist es, wenn Eltern das Gefühl haben, ihre schwer kranken Kinder können besser mit Gebeten, Schwingungen, Hömopathie, Steinen und Kräutern geheilt werden, als von der Schulmedizin.
Wer behauptet, Krebs, Aids usw. seien mit alternativen Mitteln heilbar, lügt meiner Meinung nach ganz einfach, und zwar in einem sehr gefährlichen Bereich.

zinemin: ich hatte einen alten nachbarn, der hat sich mit pflanzen ganz allein seinen mundkrebs geheilt. aber sorry, kann dir leider die harten fakten nicht liefern, also zählt's sehrwahrscheinlich nicht. ich bestreite den erfolg der schulmedizin (danke, serafinalina, für deine definition) in vielen fällen überhaupt nicht. verstehe nicht, wieso du die alternativ medizin verteufelst. jeder sein eine und jeder sollte auch die wahl haben. für mich liegt es einfach auf der hand, dass man sich natürlich so lange wie möglich pflegt und soweit wie möglich überlegt, was man noch ohne medikamenten machen könnte.
ja, es kursieren viele geschichten, die einen sind wahr, andere sicher nicht, da gehe ich mit dir einig. schlussendlich musst du die aussage vom arzt auch glauben... wieso hat er recht? ein arzt könnte sich auch täuschen, oder gewisse angaben schon gar nicht veröffentlichen, die unvorteilhaft für ihn wären? soviel zum thema harte fakten.