Kommentare

Wenn 10% der Bevölkerung 60% des Geldes besitzen und diese Tendenz steigt, dann muss das Grundproblem woanders liegen als in den Renten, also in dem Teil, der allen geschuldet wird. Stellen wir uns einen Kuchen vor und 10 Leute an der Party. Eine Person beansprucht mehr als die Hälfte des Kuchens für sich, die anderen 9 teilen sich den Rest. Hier würde jeder der 9 Personen aufschreien und die 1 Person hätte null Chance, seinen 'Anspruch' durchzusetzen. In der Realität geschieht aber genau das und keiner von den 9 Menschen fragt sich überhaupt, woher es kommt, dass dieser eine überhaupt in die Position kommt, 60% für sich zu beanspruchen. Womit wir wieder dabei sind, dass die Menschen das Geldsystem nicht verstehen. Der Grossteil des Geldes der 10% der Reichen wird nicht erarbeitet, sondern leistungslos eingesackt. Aber die 90% lassen das zu, weil sie das System, welches dies ermöglicht, gar nicht verstehen. Sie merken bloss: Irgendwas stimmt nicht. Die Renten sind nicht das Problem. (Jedenfalls nicht das Problem im Kern der Sache).

Hügli, 'echtes Vermögen kann man sich erarbeiten': In kleinen Mengen, möglicherweise ja.
Grosse Vermögen werden heute jedoch geerbt. Oder aus bereits bestehendem Vermögen generiert. Die Tellerwäschekarriere des fleissigen Arbeiters ist heute definitiv ein Mythos geworden.

Ich freue mich sehr über diesen Post und kann nur beipflichten. Vermögen und Wohlstand sind zunächst mal gut. Man sollte ihre Entstehung keinesfalls behindern. Leider wird Vermögen heutzutage mit Geld verwechselt. Geld kann man sich ausleihen, aber echtes Vermögen (Eigenkapital) kann man sich nur erarbeiten und ansparen. Geld ist im Überfluss vorhanden, die Geldmengen von CHF, USD, EUR steigen mit jährlichen Raten von 5-20%. Doch Realkapital ist wenig vorhanden, weil die Leute wenig sparen und von investieren keine Ahnung haben.

Also zumindest mit dem mangelnden Interesse an Wirtschaft hast du recht. Hättest du irgendeine Sex-These verfasst, hättest du bestimmt schon jetzt dutzende (Hass)-Kommentare.
Jetzt zur "Vermögenskrise": Staatsanleihen galten bis vor kurzem als praktisch risikolose Anlagen, die zwar keine grossen Renditen abwerfen, dafür aber sehr sicher sind. Mit anderen Worten nichts für Börsenspekulanten, sondern die richtige Anlageklasse für konservative Sparer. Das heisst nicht nur für Superreiche und Banken, sondern für jeden der etwas Geld auf der hohen Kante hat, vom kleinen Unternehmer bis zur Spareinlage der Mittelkalsse. Im ganzen grossen Stil werden Staatsanleihen zum Beispiel von Pensionskassen gekauft, denn die müssen Zinsen erwirtschaften (sonst müssten wir mehr Pensionskassenbeiträge zahlen) und dürfen keine hohen Risiken eingehen. Wenn diese Staatsanleihen plötzlich wertlos werden, ist die Rente futsch. Das heisst die Staaten haben nicht nur bei den Reichen Schulden, die eventuell darauf verzichten könnten, sondern bei uns allen! Wenn die Staaten ihre Schulden nicht zurückzahlen, gibt es weniger Rente oder die Beitragszahlungen steigen, die Versicherungsbeiträge steigen, vermeintlich sicheres Vermögen der Mittelklasse verschwindet, etc.
Ich hoffe das hat etwas zur Klärung beigetragen.
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