Woody Allen: A documentary. USA 2011, 113min, von Robert B. Weide – Woody wie er leibt und lebt, selbstironisch und witztig und wie ihn seine Umgebung sieht und beurteilt. Was wir schon immer über ihn und seine Filme wissen wollten und es uns doch nicht ü

überrascht, dass es so ist, wie es ist. Trotz Länge ein viel zu kurzes, „Best of“, das neugierig auf den einen oder anderen alten Film macht.
Seine jüngere Schwester und ein Interview mit Mutter Konigsberg verraten uns, dass Allen Konigsberg ab 5 Jahren vom sonnigen zum wilden Gemüt wechselte und das ihm seither, -na ja eine gewisse Wärme fehle... Wir erfahren, wo das Fliessbandgenie seine beinahe-Schulhof-prügel bezog, wie er als Gagschreiber begann und quasi gezwungen wurde seine Witze als Stand-up comedian auf die Bühne zu bringen. Wie er später mit den ersten grossen Erfolgen (Stadtneurotiker, Manhatten) auch ins „ernste“ Fach rüberzog und seine Unabhängigkeit bewahren konnte, die mit zur Ikone Woody beitrug. Die Skandalaffäre mit Mia Farrow und seiner jetzigen Frau und damaligen Adoptivtochter Soon-Yi behandelt die insgesamt sehr wohlwollende Dokumentation hingegen wie ein rohes Ei.
Der Film bemüht sich, den scheuen und freundlichen „Normalo“ Allen zu zeigen, mit Stimmungsbildern aus New York, und gibt einen vergnüglichen Rundgang durch das mitlerweile uferlose WoodyAllen-Universum. Er macht gluschtig seine älteren Streiche zu geniessen, wobei Allen selbstkritisch jeden Film nur für seine Zeit, wenn überhaupt „gut“ findet. 7/10