Kommentare

Wie bei den Minaretten, der Durchsetzung, jetzt auch am Gotthard:
Wer noch nie diese bedrohenden Türmchen gesehen hat, wer all die vielen bösen Ausländer hasst und noch nie durch den katastrophal gefährlichen Tunnel gefahren ist: Der stimmt nein, und der will auch keine zweite Röhre.
Wir sind gute Schweizer, igeln uns ein, bauten am liebsten einen Stacheldraht rund um unser welteinzigartiges Land. Der Rest der Welt kann uns.
Dummschweizer sind gegen jede Art von Veränderung und Fortschritt.

Da sollen fast 3 Milliarden, vermutlich wohl eher das Doppelte, für ein zweites Loch am Gotthard verlocht werden, die dann im Aggloverkehr fehlen, wo es deutlich mehr zu Stautagen kommt als am Gotthard
www.tagesanzeiger.ch
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Die Sicherheit werde erhöht, die Verunfallten liessen sich angeblich halbieren durch die 2. Röhre, d.h., anstelle von ca. 10 Unfällen gibt es noch ca. deren 5 pro Jahr bei gleichbleibendem Verkehr, stand in der Zeitung, aber verglichen zu den knapp 18'000 Verkehrsunfällen in der Schweiz ist das ein Klacks...
www.nzz.ch
www.bfs.admin.ch
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Was mich aber am meisten stört, wird der Druck seitens der EU sein, der mit jeder Garantie kommen wird, wenn da potentiell 4 Spuren zu öffnen möglich sind, so dass die Schweiz gezwungen wird, zuerst an der Handvoll Stautagen, dann je länger je mehr, den Tunnel zu öffnen - Machtdemonstration pur. Bern wird mit jeder Garantie einknicken und dann stauen sich die Autos einfach nach den beiden Röhren...
www.tagesanzeiger.ch
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Der ähnlich lange Arlbergtunnel in Österreich konnte mit 170 Mio Franken saniert werden, beim Gotthard wird mit 750 Mio. gerechnet - wie schafften die das in Österreich zu diesem tiefen Preis oder weshalb ist nur der teuerste Luxus für die Autos im Gotthard gut?
www.nzz.ch

Kurz und bündig erklärt, um was es bei dieser Abstimmung geht.

Wegen dem Gotthard, schaut mal diesen Artikel:
www.tagesanzeiger.ch
Ich denke einfach, dass die 2. Röhre folgendes Problem mit sich bringt:
- man will die 2. Röhre bauen und verspricht, diese nicht zu öffnen, wozu braucht man sie denn? Denn der Fluchttunnel existiert ja schon.
- Wenn man sie öffnet, bedeutet das schlicht und einfach mehr verkehr, das heisst: man muss die Autobahn bis Chiasso ausbauen... Nur für den Durchgangsverkehr von Deutschland nach Italien.
- Auswirkung: mehr Verkehr, mehr Lärm, mehr CO2 Ausstoss, mehr Feinstaub.
- Es wird nicht mehr Touristen geben, denn wer diesen Transit braucht, der braucht ihn eben als Transit, also wird das Tessin nicht mehr Leute beherbergen, sondern bloss durchlassen. Ökonomisch sehe ich keinen Nutzen.
Was spricht denn genau für die 2. Röhre?
nein, man will pro tunnel, je eine spur öffnen. das bedeutet, die chance, das dir einer frontal entgegenkommt, wird drastisch verkleinert.
zwei tunnel, je eine spur offen.
und bei grösseren staus, unfällen, etc wird die zweite spur geöffnet, damit der verkehr trotzdem fliessen kann.
es gibt weder mehr strasse zur verfügung, noch sonst etwas, das mehr verkehr anlocken wird.

Es ist erschreckend, wie viele Menschen anscheinend auf die Lügen der Bau- und Transportlobby und deren politischen Handlangern hereinfallen (7 der 12 Mitglieder des Pro-Komitees sitzen in Verwaltungsräten von Bau- oder Tunnelbaufirmen).
Klar ist voralllem das Argument von mehr Sicherheit verlockend. Aber eben: Der Sicherheitsgewinn mit einer 2. Röhre wird schon durch 3 % Mehrverkehr wieder zunichte gemacht (BFU-Studie: www.bfu.ch ). Und wenn wir schon von Sicheheit reden: Wegen der Schadstoffbelastung haben tausende von AnwohnerInnen in Uri und im Tessin ein erhöhtes Risiko von Atemwegserkrankungen.
Die einzige Lösung für einen echten Sicherheitsgewinn für alle ist schlicht die (zum Bau des NEAT-Tunnels versprochene) konsequente Verlagerung des Gütertransits auf die Schiene.
Deshalb stimme ich nicht nur NEIN! gegen einen Tunnel, sondern (unter anderem) auch gegen Lügen und Filz, gegen die Verschwendung von Steuergeldern und gegen die EU-Transitlawine.
Dein Steinzeit-Menschen-Profil-Foto sagt alles.

Schwachsinn.
Wie kann man bloß darüber abstimmen.
Die Chinesen hätten schon vor Jahren 6 Spuren gebaut.

Nein… schon aus Prinzip, weil ich es nicht mag belogen zu werden. Es gibt ja nüchterne Argumente, die für diese Lösung sprechen. Vielleicht hätte ich mich auch für ein Ja entscheiden können, wenn es die Pro-Politiker nur übers Herz gebracht hätten, ehrlich zu sein über die Vor- und Nachteile. Stattdessen haben sie sich wieder einmal für selektive Wahrheiten entschieden, und hohle Versprechungen an deren Einhaltung man nun wirklich nur mit einem übermenschlichen Mass an Naivität glauben kann. Für wie dumm hält man uns eigentlich?

es sollen ja nicht beide spuren befahren werden (und wenn schon, es ist bestimmt besser für die umwelt, wenn die autos einfach durchfahren, als wenn die da stundenlang, bei laufendem motor im stau stehen.) man will so auch die sicherheit erhöhen, denn diese lange strecke in einem tunnel mit gegenverkehr ist nun mal gefährlich. gedacht ware ja, eine fahrbahn pro richtung pro tunnel. und wenn mal was ware (unfall, panne, etc) könnte man mit der zweiten spur reagieren.

Verstehe das nicht? Das ist zwar einfach abzustimmen, doch weit weg von einer gesamtheitlichen Denke: 2 Röhren = Traffic-Sog aus ganz Europa. Viel Spass dann an allen Grenzübergängen.... Für mich klar: Nein.
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