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Hallo Jewl, finde deinen Beitrag sehr interessant und erkenne mich selbst darin wieder: Vor ein paar Jahren war ich Single in Zürich (immer mal wieder zwischen 24 und 31, dazwischen Beziehungen, gute und schlechte) und alle meine Freunde waren Single und ich habe mich auch gefragt was denn da los ist und ob die Städter hier vielleicht zu hohe Erwartungen haben...
Mit 31 habe ich dann doch einen saucoolen Mann kennengelernt und wir sind schon 4 Jahre zusammen (ich habe ihm zu Beginn der Beziehung gesagt, nach 2 Jahren ist bei mir spätestens vorbei, und er hat damals gelacht) - und witzigerweise besteht nun 90% unseres Freundeskreises aus Pärchen. Ein paar Singlefrauen sind auch dabei, aber ein Singlemann, warum weiss ich nicht. Wir sind nicht sicher, ob zufällig alle Freunde nun Beziehungen führen oder ob es sich automatisch so entwickelt hat (denn gleich und gleich gesellt sich gern) und wir unbewusst dieses Umfeld gewählt haben.
Es könnte also einfach auch mit deiner Wahrnehmung zusammenhängen, dass dir die Singles, und Trennungen und all das auffallen. Mir fallen jetzt dafür Schwangere und Paare mit Kleinkindern auf, ich denke die waren schon immer da, aber jetzt wo es mich beschäftigt, sehe ich sie erst so richtig. Weiss nicht ob dir das hilft, aber ich glaube man nimmt einfach das stärker wahr, was man unbewusst von der Welt sehen will.

Buendi: Danke für deine Sicht der Dinge. Ich kann mir vorstellen, dass sich das viele meiner Geschlechtsgenossinnen nicht bewusst sind. Aber ich frage mich, wieso das keine Frau bei dir das Bedürfnis nach Geborgenheit bis jetzt nicht gespürt hat? Ich denke, hätten sie das bemerkt, würden sie sich im Ausheulen bei dir etwas zurück nehmen. Ich bin zumindest so. Helfersyndrom ahoi ! ;-) Tipp: Sag der nächsten Besucherin gleich direkt aber diplomatisch, was du denkst, wenn sie anfängt zu heulen. Wimmle sie nicht ab einfach so ohne Grund, dann hast du sie nämlich erst recht am Hals.
Und Hugo_r: TOP! Genau das, was ich meinen Kolleginnen ständig versuche zu erklären. Aber Gefühle sind leider immer noch stärker als der Verstand.

na ja, ist doch nicht so schlimm, wenn man sich mal sorgen von jemandem anhören muss? ist doch irgendwie auch ein schönes gefühl, wenn man jemandem helfen kann? aber das ist halt die heutige wegschau/weghör-Haltung... irgendwie bedenklich... weiss ja nicht, was du für Frauen kennenlernst, aber die meisten die ich kennenlerne sind gute Zuhörerinnen und ich meine jetzt nicht nur die, mit denen man ins bett steigt, sondern auch Kolleginnen...

hm. auf jeden knipser kommen irgendwie zehn frauen die das mitmachen. schon erstaunlich.

Häufig wenn ich mit einer Frau (Affaire, Freundin, Bekannte… keine Beziehung) nach dem Sex daliege, sagt sie: ich fühle mich so gehalten/aufgehoben bei dir, oder: ich kann mich bei dir so gehen lassen, das gefühl sei völlig neu für sie etcetc.
Oft fragen sie dann, weshalb ich mir keine Beziehung mit ihnen vorstellen könne. Ich wimmle sie jeweils ab. Aber denke: Eine Beziehung wünscht sich wohl die Frau, mir aber bringt sie nichts. Nur mehr Verantwortung, mehr Aufwand. Ich bin schon vor und nach dem Sex immer am Zuhören und Sorgen anhören. Mir hört selten eine Frau zu… . Eine Beziehung mit diesen Frauen würde nie heissen: geteilte Verantwortung. Dass nicht immer die Frau sich aufgehoben/geborgen fühlt, sondern auch mal der Mann (diese Frauen sind übrigens meist 'stark', gebildet, eloquent, an dem liegts nicht).
Unter dem Strich bleibt mir das Fazit: Ohne eine Frau am Fuss gehts mir besser. Wenn aber mal eine Superfrau auftauchen sollte, bin ich nicht abgeneigt.

Nein, PMS natürlich.

lucid, nur weil mal kritik an der frau kundgetan wird, musst du dich als frau nicht gleich als opfer darstellen. oder war das bloss ein jahrzehntelang eingeübter reflex?

Bei einer Aussage wie "so wie frauen die keine kinder wollen, weil sie eeewigs und eeewigs jung und verantwortungslos sein wollen..." habe ich schon das Gefühl, mich entschuldigen zu müssen. Liegt aber wohl an mir.

nein, hat jewl doch nicht gesagt, dass du dich entschuldigen sollst, lucid? muss sie sich entschuldigen, dass sie sich danach sehnt oder was?

Jewl, auch wenn du es dir vielleicht nicht vorstellen kannt: Es gibt auch andere Lebensinhalte und sogar Sinn als Familie, Fortpflanzung und Partnerschaft. Soll ich mich dafür entschuldigen, keine Kinder zu wollen?

hugo r, ich habe mit großem Interesse deinen Beitrag gelesen und stimme dir größtenteils zu. Die Restriktionen einee Beziehung sind ein guter Punkt, sie treffen ja beide partner gleichermaßen. es gibt wohl Menschen, die such gerne in solch geschlossene Beziehungsgefäße hinein begeben. aber es muss doch auch möglich sein, beziehungsmodelle zu leben, die für jeweils sehr freiheitsliebende Partner geeignet sind?

Nachtrag: Die Restriktionen einer Beziehung sind nicht primär sexueller Natur. Aber schon, dass du am Wochenende nicht einfach spontan nach Amsterdam fahren kannst, dich bei sportlichen Aktivitäten einschränken musst, allen und jeden Mist immer erst absprechen musst, nicht am Wochende feiern gehen kannst, die Launen deiner Partnerin ertragen musst... Das hat alles nicht mit Sex zu tun, kann einem aber den Beziehungswunsch ziemlich verleiden.
Dafür kannst du speziell nichts, vielleicht bist du ja vollkommen anders als die anderen. Ich kenne diesen Spruch, schon zu oft gehört und zu selten hat er sich bewahrheitet. Das ist natürlich schade für die Frauen, die wirklich anders sind.

"Warum fehlt es an Leichtigkeit und Spass und Offenheit?" Nun, das ist doch das, was man in einer Beziehung am allerwenigsten empfindet. Wer sich einmal wie in einem Gefängnis gefühlt hat, weil von einer verbissenen, eifersüchtigen, besitzergreifenden Partnerin (oder Partner) eingeengt, wird sich das beim nächsten Mal sehr gut überlegen.
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Übrigens liegt die lebenslange Monogamie mit einer Person (Alles Mit Einem Für Immer) so ganz und gar nicht in der Natur des Menschen. Die Experten streiten sich, ob die Natur des Menschen (als das, was in unseren Genen liegt) die Paarbeziehung mit gelegentlichen Seitensprüngen oder mehrere parallel laufende Beziehungen sind. Lebenslange Monogamie ist es nicht.
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Und so gibt es für die, die es sich leisten können (weil sie schnell jemanden für die schönen Momente finden), keinen Anlass mehr, sich auf all die Restriktionen einzulassen, die einem in einer Beziehung abverlangt werden. Wozu denn auch? Das kannst du niemandem vorschreiben. Wer so leben will, und offensichtlich gibt es genug Gründe, der hat jedes Recht dazu.
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Die sexuelle Befreiung der Frau mag ihren Teil dazu beigetragen haben. Wo Sex doch nicht mehr zwangsläufig an Beziehung gebunden ist, schwindet die Zahl der Menschen, die eine Beziehung vor allem wegen des Sex eingehen (und das sind recht viele). Hm, das war wohl wirklich nicht die Absicht der Emanzipation ;)

die wünschen sich das gegenteil von dir

Jewl: doch, ich glaube schon, dass es auch noch Männer gibt, die sich gerne verlieben und die auch gerne Beziehungen führen würden, grundsätzlich und in Reinform. Genau wie Frauen auch. Aber nicht um jeden Preis und nciht zu den vorherrschenden Bedingungen (nehme ich an). Es gibt wohl nur sehr wenige Frauen, die ihren Vorteil gegenüber den Männern nicht nutzen (würden). Wer kann es da übel nehmen, wenn es dem Mann dabei an Vertrauen fehlt?