Kommentare

Ristretto: 1A Beitrag! Ron wird integer und hat Spass daran. :-)

Bin eben wiedereinmal über das schöne (und immer seltenere) Konzept der Integrität gestolpert.
de.wikipedia.org
Wiki: "Ein integrer Mensch lebt in dem Bewusstsein, dass sich seine persönlichen Überzeugungen, Maßstäbe und Wertvorstellungen in seinem Verhalten ausdrücken. Das Gegenteil von integer ist korrumpierbar, also sich in seinem Verhalten nicht von inneren Werten und Prinzipien, sondern von äußeren Drohungen und Verlockungen leiten zu lassen."
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rührt (Ron's) Verzichtfreude daher, dass die eigenen Wertvorstellungen sich nicht mirnichtsdirnichts von äusseren Verlockungen (gratis! umsonst!) korrumpieren lassen?

Darin stimme ich mit Heindoof mal ausnahmsweise überein.

verzicht und freie wahl sind wohl zwei unterschiedliche dinge.
ich verzichte nicht aus verzichtes-freude auf den porsche. da gibts handfeste gründe dafür.
es gibt andere gründe warum ich auf den smart verzichte.
kiffen war noch nie meine welt, also schaue ich es nicht als verzicht an wenn ich nicht mitrauche.
aber die zweite flasche wein ist mein freund, und wer sagt schon nein zu guten freunden?
und wenn ich auf nen miesen betthasen verzichte (und das seh ich in 5 sec ob eine maus für mich im bett taugt), ist das nur liebe zu mir selber.
freier wille is a bitch!

mich beschäftig der gedanke auch schon ne weile, ich glaub der verzicht auf etwas heisst eine freie wahl zu treffen. zufieden sein mit dem was ich habe, nicht weil ich muss, nein ich will! es ist schon ein ausbrechen aus beeinflussten bedürfnissen.
mir gefällt der beitrag von ristretto am besten! nur ist es für manchen, mich auch, nicht einfach zu unterscheiden, was will ichichichich. und was will ich nur wegen der bösen umwelt, medien "gehirnwäsche" (entschuldigt die naive vereinfachung).
wieviele von denen die meinen sie wissens genau was sie wollen, sind wohl total verblendet?

Was für ein ausgemachter Schwachsinn, Fortis! Kein Mensch braucht nen Porsche, und es muss nicht immer eine zweite Flasche Wein sein, aber die eigene Wohnung mit anderer Leute Müll vollzustellen, an der Theaterkasse einen Säulenplatz zu bestellen oder in der Migros-Preisabschlagsecke zu wühlen, wenn's nicht unbedingt sein muss, sowas nenn man nicht Verzicht, sowas nennt man Geiz! Und Geiz ist hässlich!

ich finde verzicht toll. mein vater hat mir als kind immer gesagt, dass man nicht immer alles haben muss, dass man sich leisten kann. es ist ein tolles gefühl, einen smart zu fahren und zu wissen, dass es auch ein porsche sein könnte. es ist ein tolles gefühl, in brockenhausmöbel zu leben und zu wissen, dass es auch designermöbel sein könnten. das ist sehr befreiend - auch wenn man nur ein leben hat.

Rick: da bin ich aber froh, dass Du auch mal was anderes isst! ;-)
Schon klar, dass Routine der weg des geringsten Widerstands ist. Ausser, bei Leuten wie mir, bei denen die Routine derart perfid ins Gegenteil kippt, dass sie mir nach kurzer Zeit äusserst schwerfällt. Auch ein System gegen Langeweile. Bei Routinedingen, die ich aber unbedingt erledigen muss (Wohnung putzen, Rechnungen zahlen...) aber sehr hinderlich.
Du hast in einem andern Thread die Birkenbihl erwähnt.. lustig, ich wollte sie hier drin schon ansprechen, weil sie ja auch immer drauf hinweist, was das Gehirn gerade macht. Ziemlich spannende Dame, nicht? Und so amüsant-witzig-klug!

@Sequelle: Nicht Routine, dann würde ich es ja nicht mehr wirklich genießen können... Prinzipiell ist unser Hirn und unser ganzer Organismus schon auf Routine ausgelegt, einfach weil es die wenigste Energie benötigt. Innerhalb der Routine ist unser Gehirn allerdings auch absolut nicht fähig, Glückshormone auszuschütten. Deswegen führt Routine ja auch mittelfristig immer dazu, das alles grau und fad ist. Auch eine Adrinalinkick wirst Du mit Routine nie erzeugen können. Also immer schön raus aus der Komfortzone. :-)

Verzichten ist für Anfänger. Verweigern ist viel, viel besser.

Rick: Routine kann ja auch innerhalb des Konsumablaufs im Gehirn stattfinden:
Regel: Ding sehen - Ding wollen - Ding kriegen
Ausnahme: Ding sehen - Ding wollen - Ding nicht kriegen - kkkkrzrrrz auf der Festplatte.
;-)
Rick, ich hab keine Ahnung über Gehirnphysiologie, weiss nur, dass wir grundsätzl. auf Monotonie geschaltet sind und dass Belohnungs- und Bewertungssysteme gern in Routinen verfallen und dass man durch Abweichen von den Trampelpfaden das Gehirn recht aus der Reserve locken kann!
Und übrigens, du dekadenter Hund, sag bloss nicht, dass das Argentinische Rumpsteak bei Dir Routine ist!! ;-)

@Sequelle: Also ich bin mir sicher, dass bei mir Wahnsinnsprozesse ablaufen würden, wenn ich mir selber ein gutes Stück Argentinisches Rumpsteak vorenthalten würde. ;-) An Deiner Aussage ist was dran. Wenn ich auf etwas verzichte, durchbreche ich die Routine und das ist auf alle Fälle gut. Aber nicht alles, was ich tue, tue ich aus Routine. Ich sehe nicht wirklich den Grund, warum man auf etwas verzichten sollte, solange man es immer noch wirklich genießen kann. Routine-Joint, Routine-Glas-Wein und Routine-Sex haben aber vermutlich nicht mehr wirklich viel mit bewussten Genuss zu tun, um mal bei Rons Beispielen zu bleiben.

@Rick: nee. natuerlich nicht. Dein Beispiel hat aber nix mit Verzicht, sondern hoechstens was mit Vernunft zu tun. Verzicht heisst doch wohl, dass ich etwas zwar sehr sehr GERNE tun wuerde, es aber nicht mache aus weiss der Kuckuck was fuer moralisch ethischen Gruenden. Daher hinkt dein Beispiel. Denn 1. "mittelmaessige" Typen und 2. 1000 Drinks sind Dinge, die ich ganz sicher nicht sehr sehr gerne haben wollen wuerde.

... um doch noch die Frage zu beantworten: Ja, geht mir auch so. Geht glaubich vielen so. Hab mal gefastet, dabei hatte ich wildeste Träume und total gesteigerte Selbstwahrnehmung. Wenn man nein sagt, bricht man die Routine oder macht sich einen Moment bewusst. Ich würd die Frage einem Gehirnphysiologen stellen. Da läufen garantiert Wahnsinnsprozesse ab, wenn du den Karren in voller Fahrt wendest, ein kleines Feuerwerk.
Auf der Bedeutungsebene kann man mit Verzicht auch noch ganz gut dastehen: Verzicht heisst, man steigt vom Moment (sich treiben lassen, immer eins weiter..) in die übergeordnete Perspektive auf. Long-time benefits. Was bringts mir wirklich? Ich schau zu mir (und nicht zu tief ins Glas), bin grad selber am Steuer in meinem Leben, wow.. etc.
Ich find aber die Gehirnphysiologie spannender.

akade: wahrscheinlich ist es nur das alter, nachlassende neugierde, abstumpf und so, ich würds aber grosszügigerweise unter reife abbuchen. Das versteht man doch gemeinhin unter reife, dass man nicht mehr jeden scheiss mitmachen muss, weil man schon ein paar erfahrungen damit hat.
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Sollte es Ron's hinwendung zur askese ankündigen, dann bin ich mal gespannt.
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Wahrscheinlich ist es aber nur eine phase. Das geht vorbei! In ein zwei Wochen/Tagen/Monaten/Jahren, je nach lernstruktur des Gehirns, wird Ron beim trinken, rauchen, etc. ;-) wieder den alten Kitzel verspüren und er wirft sich mit wehendem Haar in einen x-ten Frühling.
;-)