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Dunkles Kapitel Schweizer Sozialgeschichte Reisläufer und Auswanderer – Export unserer Armut
Zwischen 1815 und 1960 sind insgesamt 560 000 Schweizerinnen und Schweizer ausgewandert. 1914 zählte die Schweiz 3,9 Millionen Einwohner, wobei damals bereits ein erster Schub italienischer und deutscher Gastarbeiter in die Schweiz gerufen worden war. –
Über eine halbe Million Menschen fanden in der ersten Zeit der neueren Schweizer Regierungsform der direkten Demokratie und des Bundesstaates in ihrer Heimat keine Existenzgrundlage mehr.
Seuchen und Hungersnöte hatten die Bevölkerung dezimiert. Insbesondere die Kartoffelfäule in den Jahren nach 1840 nagte an der Schweizer Existenzgrundlage. Die Bauern verarmten, die neue Industrie der „Pioniere“ um die Jahrhundertwende zahlte bei unmenschlichen Sechstage- und 10-Stunden-Arbeitszeiten und barbarischer Kinderarbeit ungenügende Löhne. Die zunehmend konzentrierte Fabrikarbeit löste die Heimarbeit ab, welche immerhin vielen armen Bauern ein Überleben gewährleistet hatte. Viele Gemeinden sahen ihre Ersparnisse aus Gemeindelandverkauf und Holzbewirtschaftung schwinden. Kinder verarmter Bauern wurden als Verdingkinder auf fremde Höfe geschickt, die Kirche und die Gemeindebehörden legten dem Volk nahe, ihr Heil in Amerika zu suchen.
Gemeinden bezahlten: Aus den Augen, aus dem Sinn
So kam es, dass die Gemeindebehörden tätig wurden und ihren Armen ein besseres Los in der Neuen Welt versprachen. Man bezahlte den auswanderungswilligen Armen die Überfahrt nach New York und verhandelte mit aufnahmebereiten Arbeitgebern. Unzählige Schweizer gelangten von der Abhängigkeit kommunaler Sozialhilfe in die Hörigkeit von ehemaligen Sklavenhändlern. Insbesondere nach dem Sezessions-Bürgerkrieg in den USA brauchten die Südstaaten-Baumwoll-Barone neue billige Arbeitskräfte. Sie fanden sie in den Auswanderern, die nach ihrer Ankunft jahrelang für diese Ausbeuter schuften mussten, weil die Südstaatler Oligarchen teilweise für die Reisespesen und das Kopfgeld der Auswanderer einsprangen und sich diese mit Wucherzinsen jahrelang zurückzahlen liessen. Die Auswanderer wurden minimal entlöhnt und mussten alle Lebensmittel im Store ihres Landherrn zu überteuerten Preisen einkaufen.
Einige der Auswanderer waren erfolgreich und kamen später als reiche Erbonkel wieder in die Schweiz zurück. Andere starben bereits an Entkräftung auf den Auswanderungsschiffen, wieder andere verschwanden aus dem Gedächtnis ihrer Mitauswanderer und jenem ihrer zurückgebliebenen Angehörigen. Was aus ihnen geworden ist, hat noch niemand ernsthaft erforscht.
Wer die ersten harten Jahre in der Neuen Welt überlebte, kaufte sich in noch unbesiedelten Gebieten Land. Andere wurden von den sensationellen Goldfunden in Kalifornien aufgeschreckt und erlagen dem Goldfieber. Der erfolgreichste Schweizer Auswanderer, der aus Rünenberg BL gebürtige Bankrotteur Johann August Sutter, errichtete auf seinem New-Helvetien genannten Grundstück, das so gross war wie der ganze Kanton Baselland, das Fort Sutter, bei dem bald darauf Gold gefunden wurde. Sutter kämpfte um seinen Besitz, unterlag aber in Washington in mehreren Prozessen und starb arm wie eine Kirchenmaus.
Solche Schicksale, wenn auch nicht grad von so archaischer Dramatik, erlitten viele, die in der Neuen Welt eine neue Existenz gründeten.
Auswanderung kein Problem der Neuzeit
Die Schweiz mit ihren kargen Bergtälern war Jahrhunderte lang bitterarm. Die kleinen durch Erbschaften immer wieder zerstückelten Bauerngüter rentierten nicht mehr. Wenn es gut ging, konnte ein Sohn den Hof halten, während seine Geschwister auswandern mussten.
Im Spätmittelalter und nachdem sich die Eidgenossen in mehreren Schlachten gegen Habsburg bewährt hatten, waren es vor allem junge Burschen, die sich zur Reisläuferei verführen liessen: Ihre Landesoberen hatten Kapitulationen (Verträge) abgeschlossen mit den kriegführenden Staaten Europas, die auf Söldnertruppen angewiesen waren. Gegen ein Handgeld liessen sich die Bauernsöhne anwerben und erwarteten im Kriegsdienst in fremden Ländern Abenteuer und reiche Beute. Auch aus den fremden Händeln kamen einige Erfolgreiche zurück, die sich anschliessend in der Heimat Steinhäuser leisten konnten. Die meisten aber kehrten, wenn überhaupt, von den Schlachtfeldern als Krüppel zurück und taugten in der Heimat noch als Büttel oder Lehrer.
Zuckerbäcker und Uhrenmacher
Wiederum andere Landesgegenden hatten, wenn schon keine Rohstoffe, so doch ein gewisses Know-how anzubieten. So gelangten im 17. Jahrhundert rund 3 000 Bündner als Zuckerbäcker nach Venedig, wo sie bald das Monopol für Kaffeestuben und Konditoreien erlangten. Als die militärische Zusammenarbeit zwischen den Eidgenossen und den Generälen und Admiralen des Dogen-Reiches zerbrach, (auch der Haudegen Jörg Jenatsch wurde damals in Venedig inhaftiert) wurden die Bündner vertrieben. Sie gelangten nach dem 30jährigen Krieg nach Wien und ins russische Zarenreich.
In späteren Jahrhunderten spezialisierten sich viele Schweizerinnen und Schweizer auf die mit dem Uhrenbau einhergehende Feinmechanik. Auch hier wanderten Spezialisten aus, die beispielsweise im Schwarzwald die Kuckucksuhren-Industrie ankurbelten.
Auch heute befinden sich mehr als eine halbe Million Schweizerinnen und Schweizer als gern gesehene Fachleute im Ausland. Die Auslandschweizer schauen manchmal etwas skeptisch in ihre Heimat zurück. Sie müssen erkennen, dass die Schweiz als Mittelpunkt Europas immer öfter ins Zentrum harscher Kritik gerät, sei es nun in ihrem Verhalten gegenüber ausländischen Steuersündern, sei es in ihrem immer noch gespaltenen Verhältnis zu Europa und dem gesamten Ausland.
„Uswanderig“ in Kölliken uraufgeführt
In Kölliken wurde während der beiden letzten Wochenenden das Musical „Uswanderig“ von Fritz Werren und Hans Abbühl in der viermal ausverkauften Mehrzweckhalle aufgeführt, Das Stück handelt vom historischen Oberentfelder Samuel Kyburz, der nach Amerika ausgewandert ist und sich dort General Sutter anschloss. Mehrmals verlor er sein ganzes Vermögen, konnte sich aber dank Schweizer Mut und gerissener Schlitzohrigkeit immer wieder aufrappeln und überleben.
Das Publikum lachte besonders herzlich über einen geschichtlich nicht verbürgten kleinen Gauner namens Matter, welcher der Auswanderergruppe angehört und diese oft mit seinen Gaunereien auch unterstützen kann.
Kann man aus der Geschichte etwas lernen?
Dieses gleiche Publikum, das mit den Bühnen-Auswanderern mitlitt, wird am 28. November voraussichtlich die SVP-Ausschaffungsinitiative annehmen oder zum mindesten den Gegenvorschlag des Bundesrats und des Parlaments. Denn bereits ein einziges Jahrhundert verschleiert unsere eigene Herkunft, unsere damalige Armut und Hoffnung, als Wirtschaftsflüchtlinge in der Fremde ein neues Glück zu finden.
Gewiss, unsere Vorfahren mögen kein Rauschgift verkauft haben, um in New York über die Runden zu kommen. Aber Chorknaben und Pfarrerstöchter waren sie mitnichten – weder in der Heimat, die sie los haben wollte, noch in der Fremde, wo sie sich in einem gnadenlosen Existenzkampf bewähren mussten.
Heute ist die Schweiz eines der reichsten Länder der Welt. Hier leben mehr als eine Million Ausländer, die wir geholt haben, weil die Schweizer einige besonders dreckige Arbeiten nicht mehr selber machen wollten, weil uns heute viele Fachleute fehlen. Daneben sind Flüchtlinge zu uns gekommen, die zu Hause politisch verfolgt werden, andere, die in ihrer Heimat verhungert wären. So wie es unter den auswanderungswilligen Schweizern nicht nur ehrliche und fleissige Berufsleute gegeben hat, sind neben den durchaus arbeitswilligen, zuverlässigen und integrationswilligen Ausländern auch Subjekte in unser Land gelangt, die delinquieren und die zu Recht ausgewiesen werden.
Die bisherige Gesetzgebung lässt auch ohne neue Initiative solche Ausschaffungen zu, ohne dass deswegen Völkerrecht verletzt würde.
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