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Niemand sagt, dass es keine echten Probleme seien. Nur die Art, wie man sie mit der Initiative angehen will, ist bedenklich. Will man wirklich was gegen Zersiedelung tun, sollte man nicht versuchen die Migration einzudämmen, sondern Neueinzonungen in den Gemeinden. Will man was gegen den "Dichtestress" (ich leb seit bald 7 Jahren im Grossraum Zürich und hab kein Problem mit der Dichte. Ich mag Städte. Auch noch grössere. Zugegeben, Bangkok war anstrengend, aber das ist schon eine etwas andere Grösse... Sich hier über "Dichtestress" zu beklagen ist eine Klage auf sehr hohem Niveau.) unternehmen, sollte man den öffentlichen Verkehr ausbauen, Autos in Stadtzentren verbieten und das Netz der Fahrradwege ausbauen. Von der künstlichen Verknappung und Verteuerung von Wohnraum durch Spekulation und Gentrifizierung sprech ich jetzt mal nicht.
Das auf dem Buckel derer auszutragen, die sich nicht wehren können ist beschämend, faschistoid und gerade in der Verbindung mit Entwicklungshilfe rassistisch.

NEIN
Ich stimme NEIN. 100%. Die Liste mit den Argumenten ist lang. Leider. Es ist sehr korrekt, die Initiative als ausländerfeindlich zu betiteln. Zu billig. Sture, Naive, Nichtdenker, Ewiggestrige, Angsthasen, blinde Obrigkeitsgläubiger stimmen JA. Offene, Junge, Fortschrittsdenkende, Mutige, Gemeinschaftsliebende und Naturliebende stimmen NEIN.
ECOPOP NEIN!
Denn so kann's ja nicht weitergehen!
Punk. Schluss.
Klares NEIN! Gibt viele Gründe! Die Gegenargumente sind entweder Angstmacherei, billig populistisch oder schlicht unwahr!

Nein zu stimmen heisst nicht, nichts ändern zu wollen. Es heisst aber zumindest in meinem Fall, nicht ums Verrecken einen Unfall mit voraussehbaren katastrophalen Folgen produzieren zu wollen, um die Fahrt abzubremsen!
Wünschenswert wäre: Umsichtig an den Schräubchen zu drehen statt Mauern und Hecken hochzuziehen - denn etwas zeigt uns die Geschichte in mannigfaltiger Erscheinung. Wenn Völker erstmal in Bewegung kommen, ist egal welche Zeichen mit welchem Sinn wir in unsere Verfassung geschrieben haben, denn dann ist jede Mauer zu tief und dass solchem mit freiwilliger Familienplanung zu entgegnen wäre halte ich für überhebliche, hanebüchene Verballhornung...

Wenn die Beschränkungen auch für den Zuzug aus anderen Kantonen nach Züri gelten würde, würde ich glatt ja stimmen.

HIer wird der Initiative oft unterstellt, sie habe zwar schöne Absichten, aber sei nicht zielführend, nicht umsetzbar.
Und dann kommen solche Argumente wie die von Heri: "Mit einer intelligenten Siedlungspolitik, da bin ich überzeugt, können 10 Mio Menschen in der Schweiz leben, und trotzdem nur mit der Hälfte des Verkehrs auskommen."
Diese Idee einer 'intelligenten' Siedlungspolitik ist noch viel weniger zielführend. Weil die Siedlungspolitik die wir haben, ist die einzige, die seit 50 Jahren möglich ist in unserer Gesellschaft. Jetzt von utopischen neuen intelligenten Lösungen zu fantasieren, ist noch viel weniger realistisch. Dagegen ist eine Ecopop-Initiative geradezu handfest und konkret.

Nein, Putingkolla, so einfach linear ist das nicht. Es könnte ja auch sein, dass - ohne Zuwanderung - die Schweizer einfach noch mehr Platz für sich beanspruchen würden. Die Einfamilienhausparzellen wären ja dann viel billiger. Es könnten sich viel mehr Mittelschichtler ein EFH leisten. Der Effekt wäre: Genau gleich viel Zersiedlung, genau gleich viel Pendlerverkehr, etc. bei weniger Leuten.
Mit einer intelligenten Siedlungspolitik, da bin ich überzeugt, können 10 Mio Menschen in der Schweiz leben, und trotzdem nur mit der Hälfte des Verkehrs auskommen. Der Traum vom eigenen EFH wäre allerdings vorbei.

pierreramuz: +1!
Auf jeden Fall NEIN.

Migration ist weder für "Dichtestress" noch für die "Zubetonierung" des Mittellandes verantwortlich??? Oje, dumme Argumentationen zwingen mich zu extremen Äusserungen. Es ist nur eine Annahme, was ich jetzt schreibe und soll auf keinen Fall rassistisch sein: Angenommen, wir hätten in den letzten 20 Jahren keine Zuwanderung gehabt - was auch niemand will, (fast) alle wollen Austausch mit anderen - dann wäre die Bevölkerungsanzahl natürlich viel geringer. Ist ja wohl logisch.

Das Schwierige an der Initiative ist, dass sie vorgibt echte Probleme (Zersiedelung, ökologische Dringlichkeiten, Entwicklungshilfe...) zu lösen, dabei aber auf Mittel zurück greift, die nichts mit den Problemen zu tun haben.
Migration ist weder für "Dichtestress" noch für die "Zubetonierung" des Mittellandes oder gar den Klimawandel verantwortlich. Ob ein Mensch in Deutschland oder in der Schweiz wohnt, ist für dessen ökologischen Fussabdruck ziemlich egal. Gewisserorts nimmt der Wohnraum zu, die Einwohnerzahlen jedoch ab. Die Entwicklung hat mehr mit den Ansprüchen der ansässigen Bevölkerung zu tun. Ein Häuschen im Grünen für jeden liegt schlicht nicht drin.
Würde man wirklich etwas gegen den Klimawandel tun wollen, dann sollte jeder mal den eigenen Lebensstil hinterfragen. Aber das wär ja unbequem. Dann müsste man ja tatsächlich was ändern. Das Auto stehen lassen. Nicht in die Ferien fliegen. Auf den neuen Fernseher verzichten. Kondome in Afrika zu verteilen ist da einfacher und hat noch so einen tollen "Gutmenschen"-Anstrich. Dabei vergisst man jedoch, dass das an Kolonialismus grenzt. Dazu ist der CO2-Ausstoss dieser Länder soviel geringer, als jener der Schweiz. Und die Geburtenrate eines Landes geht automatisch zurück, wenn es einen gewissen Wohlstand erreicht hat, aber das wollen wir ja auch nicht, denn wir bauen ja unseren Wohlstand darauf auf, dass es anderen schlechter geht.
Vieles an der Intiative ist nicht einfach nur falsch, sondern geradezu eine Provokation. Ich kann nicht fassen, dass kein Entrüstungssturm losgebrochen ist, als bekannt wurde, dass das so vors Volk soll. Und noch weniger kann ich fassen, dass viele Leute das einfach so fressen. (Aber das sind nur meine zwei cent...)

Nein zu stimmen ist einfach. So tun, als sei alles i.O. und zu den Guten gehören ist einfach. Ja zu stimmen ist ein anderes Thema. Es ist gar nicht so einfach, ja zu stimmen.

@pierreramuz: Die Schweizer müssen europaweit mit dem wenigsten Platz auskommen. Andere Kulturen haben viel mehr Platz zur Verfügung. Und. Spreitenbach. Regensdorf. Oerlikon. Einfamilienhäuser? Musst du morgens und abends jeweils im überfüllten Zug reisen? Dauert dein Arbeitsweg mindestens eine Stunde länger wegen dem vielen Verkehr? Und sowieso bist du immer wieder mal im Stau? Wie lange dauert dein Weg bis du in der Natur bist? Bist du unterwegs, auch bei Jugendlichen und hörst zu? Musstest du bereits beim RAV antraben? Bist du 50 und auf Arbeitssuche? Musstest du bereits einmal dringend in Zürich eine Wohnung haben? Ich musste einmal dringend eine Wohnung in Zürich haben und andere bekamen immer den Vorrang, wahrscheinlich weil ich damals arbeitslos war. 3 Tage bevor die Bauarbeiter kamen, hatte ich immer noch keine Wohnung. Das war Äktschen. Ich nahm es mehrheitlich mit Humor. Es hat mich aber auch verletzt, dass ich in meinem Ursprungsland, wo ich geboren und aufgewachsen bin, kein Zuhause mehr erhalten habe.

@Lucid: Du mit deinem Beruf stimmst nein? Das enttäuscht mich jetzt aber ein bisschen.

Ich fürchte ernsthaft, die 2010er-Jahre werden als Jahrzehnt der meisten und der dümmsten Initiativen in die Geschichte eingehen. Angefangen hat es mit der Minarettinitiative (2009), und nun bin ich Abstimmung für Abstimmung immer wieder aufs neue überrascht, welchen populistischen Dummsinn sich gewisse Menschen immer wieder ausdenken! Aktuell grad EcoPop, Gold, Pauschalbesteuerung... Und ich bin mir (leider) sicher, auch das wird alles bald nochmals erneut an Dummheit übertroffen. Arme Welt!

ECOPOP JA!
Denn so kann's ja nicht weitergehen!
Punk. Schluss.

Gut 700'000 Schweizer leben im Ausland. Mit dieser extrem durchdachten Initiative halten wir per Verfassung fest, dass nur noch ein Bruchteil von ihnen jemals wieder in der Schweiz leben kann. Ein Wahnwitz mehr, den die Initianten totschweigen.
Von mir gibts ein klares Nein. Die VI ist nicht umsetzbar, illusorisch und kontraproduktiv.