Kommentare

Liebe Tanja
Ich verstehe deine Situation zu gut! Ständige Auseinandersetzungen, nicht gehört werden, keine Zeit füreinander zu haben und überhaupt das Gefühl zu haben, man sei nicht erwünscht sind einzelne Gegebenheiten, die ich erlebt habe als Kind. Das hat sich jedoch geändert als ich anfing mich zu wehren, zu sagen was ist auch wenn ich angeeckt bin und gezeigt habe, dass ich als Person etwas Wert bin und dies authentisch rüber kommt. Und als es mir gesundheitlich so mies ging, waren die Angehörigen aufmerksam und bereuten all die schlechten Moment mir gegenüber - was auch traurig ist...
Ich habe begonnen die Leute/Menschen die mir schlecht tun zu meiden. Heute bin ich zwar hin und wieder einsam - das entspricht meinem Naturelle - bin nicht glücklicher. Aber ich bin es, die auswählen kann. Und auch was ich aus mir und meinem Leben anstellen will und nur ich werde mir Vorwürfe machen. That's life - but you have only one!
Ich wünsche Dir viel Kraft und Liebe.
Claudia
PS: nach langem hin und her werde ich meine Eltern nun in Spanien besuchen gehen über x-mas, trotz dem Wissen, dass es Unstimmigkeiten geben wird. Wir können unser Gespräch gerne mal bei einer Tasse Kaffee weiter führen.

Tanja: eine Familie ist auch nicht alles und man kann sie sich leider nicht aussuchen. Auf einen Grossteil bei uns kann ich gut und gerne verzichten. Zum Glück hab ich mit denen nichts zu tun und man sieht sich dann wieder mal an einer Beerdigung oder an einer Hochzeit. Letzteres ist nun im Feb! in London geplant und ich bin schon jetzt froh wenn ich wieder die Rückreise antreten kann. Allerdings nicht ohne vorher das Buffet leerzufressen und die Bar zu leeren. Doch wie ich meinen Cousin kenne,werden die Getränke vermutlich kostenpflichtig,nur das Essen wird kredenzt. (liegt vermutlich daran dass seine Frau Schottin ist)
Anyway, eine Familie ist etwas schönes-aber auch anstrengendes. ich persönlich definiere mein Glück nicht über diesen Haufen trunk-und streitsüchtiger Idioten und gehe lieber mir ein paar Buddies abfeiern.

Hmmm, ich halte deine Vorstellung deswegen für nicht möglich, weil man solche Beziehungen selten planen kann, so wie du das gerade tust.
Patchworkfamilien, Adoptivkindfamilien usw. haben folgendes gemeinsam: Menschen entscheiden sich aus Liebe zu diesen Schritten. Der Grundpfeiler in einer Familie ist die Liebe (oder sollte es zumindest sein). Liebe ist aber nicht planbar, sie ist - oder eben nicht, Beziehungen entwickeln sich, Verbindungen entstehen. Natürlich sind verschiedene Lebensformen und tiefe Freundschaften möglich.
Dennoch kenne ich in meinem Leben keine einzige Bindung, die der der eigenen Familie standhalten könnte. In meiner Familie kann man dem anderen gegenüber gnadenlos offen sein, es kann krachen bis die Fetzen fliegen, dennoch entzweit uns nichts. Ich halte diese Bindungen zu Familienmitgliedern - den Menschen, mit welchen man aufgewachsen ist und auch Kinder, die später dazu kommen, für einzigartig und nicht kopierbar. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Hallo Bratwurst
Ok, schwierig bei deinem Namen ernst zu bleiben :))
Ich versuchs...
Ganz ernst...
Nein..spass, also:
Erstmal daaanke. Da bin ich ganz Deiner Meinung. Finde ich auch, dass das Ganze nicht unmöglich ist. Ich in meinem Kopf hab ichs auf jeden Fall schon möglich gemacht und bin voll parat dafür. Und ich denke, es gibt bestimmt auch noch ein paar Köpfe da draussen, denen es genauso geht.
Und ich meine, nur schon alle Patchworkfamilien, Adoptivkinder, homosexuellen Lebensformen...die hätten ja alle verloren, wenn man einfach sagt, Blut ist zu dick, da kommt nichts anderes an das ran. Glaub ich nicht. Und ich meine, wir leben ja auch in der Schweiz bzw. Zürich. Und da gibts ja gefühlt mindestens 200 000 verschiedene Lebensformen, wenn man sich so umschaut. Ich meine, Familie hat ja glücklicherweise kein Monopol auf Familiengefühle (mehr)..
muss auch anders gehen...irgendwie...oder vielleicht doch mit einer neuen Familie
...steht noch in den Sternen
...ich bin parat
...und wenn man mir auf diesem Weg Naivität vorwirft ist das ok. Das Ziel ist zu gross und zu schön. Und zwar nicht so überzuckert schön, so richtig schön, mit Ecken und Kanten und dazwischen ein paar fetten, deftigen Fehlern und Problemen darin. Alles ok. Nur meine Familie, DAS Drama, DER Verfall, möchte ich wirklich langsam hinter mir lassen..aus der Ferne betrachten dürfen...
und ja..noch zum Schluss, einfach so und weil jetzt ja bald Weihnachten ist:
Vielleicht ist es ja auch einfacher mit einem leicht naiven Blick und etwas glänzenden Augen kleine Wunder zu erfahren und möglich zu machen. :):):) Wer weiss :)
<3 Tanja

Hey Tanja.
Nicht einfach, aber eine schöne Idee. Mein erster Tipp. Hör nicht auf diejenigen, deren einziger Kommentar ist: "Das geht eh nicht". Wie unweihnachtlich ist das denn?
Ich glaube, was dem, was du suchst am nächsten kommt, ist ein Verein und zwar ein kleiner, der sich mindestens einmal pro Woche trifft. Ich war mal in einer gemischten Acapellagruppe mit 10 andern Leuten. Das kam einer Ersatzfamilie ziemlich nahe. Man hat ein gemeinsames Projekt, das einem zusammenschweisst, trifft sich regelmässig und bekommt so auch mit, wenns jemandem mal schlechter geht. Und die Hauptsache: Man macht gemeinsam etwas, das Freude macht. Ich glaube, dass ist es, was das Familiengefühl ausmacht gemeinsame Zeit, regelmässiger Kontakt und etwas das verbindet. Wenns nicht das verwandtsein ist, kanns ja vielleicht, die Musik, das Volleyballspielen oder die Leidenschaft fürs Pudelfrisieren sein.

ich fürchte, das wird ein aussichtsloses unterfangen sein. Freundschaft - ja. Ein Familienmitglied wird man aber nicht einfach so. Blutsverbundenheit ist nicht nachträglich herstellbar.

Hallo mary-jane, escobar und nia
Ja, meine gefühle sind unterschiedlich. Lange war familie nicht mehr so ein thema. Sie waren da, lebten ihr leben und ab und zu im jahr traf man sich. Jetzt wurde aber mein vater pensioniert. Ich machte mir sorgen und überlegte, wieviel ich geben wollte um ihm in dieser zeit zu helfen. Und ob ich überhaupt nur den kleinen finger bewegen sollte, wenn er gerade stress hat.
So, muss mich etwas beeilen...:)
Aber ja, meine familie ist wirklich eine krise. Sehrsehr gestresst. Es bleibt wenig für einen übrig. Bin auch in einer gesprächsgruppe mit "erwachsenen kindern von psychisch kranke eltern". Man trifft sich alle ein, zwei monate für einen kaffee im trauten kreis und berichtet, was grad so läuft. Sehr nette menschen, beruflich erfolgreich undso. Aber sie sind sich nocht gewohnt zu nehmen. Fällt ihnen schwer. Mussten halt oft mama, papa, und verwandtschaft in einem sein, und im besten fall noch ein bisschen kind. Sind viele in therapien, bei ihrem shrink und oft mehr im überlebendmodus als sonstwas. Ist schon echt hart...
Ich habs vergleichsweise einigermassen gut getroffen, die eltern waren noch so einigermassen da, der vater half mir, wenn ich mal ein ikea-regal in meiner wg aufstellen musste etc, und da gabs noch eine einigermassen liebe und verlässliche tante und einen onkel. War aber trotzdem hart. Hart und harzig.
Aber langsam läufts einigermassen. Hab auch seit neustem einen freund. Einen tollen. Einen, der meine kuschelattacken aushält etc. auch liebe mitbewohner hab ich und freunde auch, obwohls da auch immer wieder mal was zu besprechen gibt.
Aber momentan versuch ichs mal mit einer familie suchen. Ich weiss, es tönt so scheisse. Aber ich probier jetzt mal diesen weg. Wenns nicht klappt, gebe ich aber meine träume nicht auf, suche nur einen anderen weg zu ihnen hin. Habe ich mir versprochen...:)
Allen einen schönen tag und <3 zu allen da draussen, die wie ich mit einer grippe unterwegs sind momentan.
<3 tanja

P.S.: Vereine und gemeinsame Aktivitäten mit verschiedenen Interessensgruppen sind ganz sicher eine sehr gute Idee, um etwas gegen das Alleinsein zu tun. : -)

Hallo Tanja, das ist ein schwieriges Unterfangen, das du dir da ausgedacht hast. Aus deinen Worten liest man grosse Sehnsucht nach Verbundenheit. Ein Stück weit kann ich das nachvollziehen. Deine Worte haben mich auch daran erinnert, welches Geschenk es ist, eine Familie zu haben. Es tut mir wirklich leid für dich, dass du dich so alleine fühlst.
Ich hab leider keine Idee für dich, wie du das mit einem Familienanschluss anstellen könntest (Schwiegerfamilienanschluss wäre vielleicht eine Möglichkeit, aber eben, dazu brauchts erst einen Partner..) Freunde sind sicher eine gute Wahl, auch wenn sie eine Familie nicht ganz ersetzen können.
Ich wünsche dir viel Mut und Kraft und liebe Menschen für dein Leben, bei welchen du dich aufgehoben fühlst.

Liebe Tanja
also, ich muss sagen, ich kenne dieses Gefühl nur zu gut Und auch wenn es schmerzhaft ist, ist es für mich nun mal so, dass mir sowohl den räumlichen als auch den emotionalen Abstand zu meiner Familie recht gut tut. Es ist natürlich schade, dass ich sie nicht wirklich in meinem Leben vermisse, aber so ist es. Das hat auch seine Gründe...
Meiner Meinung nach sind wirklich gute Freunde der beste Familienersatz. Dies kann man natürlich nicht von vielen Menschen erwarten, aber ich zumindest habe das Glück behaupten zu können, dass einige meiner Freunde tatsächlich zu meiner Familie geworden sind. Und was dieses Zugehörigkeitsgefühl noch kostbarer macht ist, dass sie keine biologische oder moralische Verpflichtung haben, sich um mich zu sorgen, für mich da zu sein, und sie tun es eben doch! Dazu kommt noch, dass wir ähnliche Interessen haben, und wir somit unglaublich gute, lustige und schöne Erlebnisse teilen, die uns noch enger zusammenbringen. Auch wenn meine biologische Verwandtschaft nicht für mich da ist, kann ich auf einige der besten Menschen auf dieser Welt zählen, die mich auffangen, aufmuntern und die Kraft geben, in schwierigen Zeiten weiter zu machen und nach vorne zu blicken. Und umgekehrt wissen sie, dass sie auch in jeder Situation auf mich zählen können.
Hast du nicht auch solche Menschen in deinem Leben? Oder hast du nur zu wenig darauf geachtet?

hmm...darf man fragen was denn mit deiner jetzigen Familie ist? Gerade in der heiligen Zeit sind die Leute sehr sensibilisiert und der Wunsch ein paar Tage mit seinen Liebsten zu verbringen ist stark wie nie. Meine "Family" ist quer über den Globus verteilt,darum feiere ich Xmas in UK. Nach fast zwanzig Jahren in Australien kommt meine Cousine zurück nach London.Ich kann es kaum erwarten,"meinen" Teil der Familie wiederzusehen *freu*
Aber vielleicht erzählst du mehr über dich und die Motivation deines Posts?
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