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Farce vor dem Scheidungsrichter
Ein Ehepaar möchte sich scheiden lassen. Infolge einiger Uneinigkeiten reichen die beiden ein gemeinsames Scheidungsbegehren ein und bitten das Gericht um Beurteilung der Sachlage und Entscheid in den strittigen Punkten. Nun würde man doch annehmen, dass aufgrund der eingereichten Beweismittel und Unterlagen, der durchgeführten Befragung der Parteien und allfälligem Beizug von Sachverständigen (z.B. Finanzfachleute zwecks Firmenbewertung) ein vernünftiges Urteil gefällt wird. Meines Wissens gibt es auch Leitentscheide des Bundesgerichtes, Fachkommentare von Familienrechtsprofessoren und sowas wie Usanzen. Aber weit gefehlt! Die Verhandlungen waren an Unprofessionalität und Imkompetenz des Gerichts nicht zu überbieten. Die vorhandenen Beweismittel wurden nicht gewürdigt, die mündlichen Angaben der Parteien einfach als wahr angenommen, ohne die entsprechenden Belege einzuverlangen. Es wurde unstrukturiert hin- und her diskutiert mit dem Resultat, dass man mit Anwälten nochmals von vorne beginnt. Das Gerichtspräsidium war überfordert mit einer Scheidung wie sie wohl tausendfach vorkommt. Im konkreten Fall geht es um Unterhaltszahlungen, den Wert einer kleinen Firma sowie eine frühere Erbschaft. Man sollte meinen, dass ein erfahrenes Gericht weiss, wie man in solchen Fällen vorzugehen hat, welche Mittel man zur Wahrheitsfindung einsetzen kann. Leider nein! Ist das das Ergebnis eines langjährigen Jus-Studiums? Wie kommt es, dass solche Leute in Gerichten sitzen und über Existenzen von Menschen in so dilettantischer Art und Weise entscheiden können? Im Prinzip müsste man solche Richter bei einer höheren Instanz einklagen können!