Kommentare

Das ist richtig. Bei naturvölkern z.b. Hat der körperkult aber auch einen sinn, meist den der Initiation.
Ich hätte wohl besser vom körperwahn sprechen sollen. Wenn nicht gleich wahnsinn.

Ein Körperkult existiert auch in Kulturen ohne Geld.

Fragen, die mich zu der Hypothese, Geld mache doof, gebracht haben:
Warum interessieren uns die Eigenschaften von Joghurt-WErbung mehr, als Politik?
Warum lassen sich Frauen nach wie vor von den Modelables vorschreiben, wie sie auszusehen haben (und zusehends Männer leider auch)?
Was soll der ganze Körperwahn bei uns?
Warum gibt man mehr Geld aus für Fitnessstudio und Kosmetik-Artikel, als für soziale Projekte?
Warum tragen in Zürich manche Frauen Pelz?
Warum jammern alle rum, obwohl sie alles haben?
Warum wissen manche Kinder nicht mehr, dass ihr Schnitzel, das sie essen, von einem geschlachteten Schwein (oder Pute, oder Hähnchen, oder...) stammt?
Warum geben wir im Resti verhältnismässig mehr Geld für Kaffee als für ein Essen aus?
Warum wollen Wohlstandsländer arme Länder nicht an ihrem Wohlstand teilhaben lassen und beschiessen immer strengere Ausländergesetze (oder bringen es zumindest immer wieder zur Diskussion)?
Warum brauchen wir für alles Spezialisten, sind aber selber kaum mehr fähig, in der eigenen Wohnung eine Glühbirne zu wechseln, ohne grössere Katastrophen zu produzieren?
Warum hassen Kinder die Schule, obwohl wir die qualitativ höchststehendste Bildung und freie Bildung für alle haben?
Warum verändern sich Menschen in ihrem Wesen so sehr, sobald sie eine Machtposition - also eine gewisse Macht über eine Anzahl anderer Menschen - inne haben?
Warum interessiert uns mehr, was Brad Pitt nach dem Frühstück gekackt hat, als dass weltweit täglich tausende Kinder verhungern?
Warum schaffen wir es nicht, dass der Hunger aus der Welt verschwindet, obwohl die Welt Lebensmittel produziert, die für 12 mrd Menschen reichen würden?
Warum ist Zivilcourage für die meisten ein Fremdwort?
Warum können wir uns nicht mehr vorstellen, ohne Handy und Internet zu leben, obwohl es erst seit gut 150 Jahren für alle zugänglichen Strom gibt?
Warum weiss ein Kind heute eher, wieviele Fernsehsender es gibt, als welche Baumsorten im eigenen Land wachsen oder welche Vogelrassen bei uns einheimisch sind?
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Sicherlich garantiert Geld einen gewissen Bildungs-, Wirtschafts- und Lebensstandart und man kann sicherlich nicht per se sagen, Geld mache doof. Nein. Sicherlich gibt es mit mehr Geld auch bessere medizinische Versorgung, bessere Ausbildungschancen, erhöhte Lebensqualität, ...
Aber trotzdem. Was macht dieser Wohlstand aus uns? Individualisten? Heisst das nicht einfach, dass dir scheissegal ist, was mit dem neben dir passiert. Erst ich, dann die anderen- Mentalität. Konkurrenzdenken (er hat ein grosses Auto - also brauch ich ein grösseres).
Wir entfremden uns immer mehr von der Natur, je grösser der Wohlstand ist.
Und wir werden immer asozialer mit unseren unmittelbaren Mitmenschen, je grösser der Wohlstand ist.
Wir denken immer, wir wären frei. Und dabei lassen wir uns doch von so vielem abhängig machen, ohne dass wir das noch bewusst wahrnehmen.
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Vielleicht eine letzte Bemerkung: die Eingangsfrage dieses Threads war offensichtlich absichtlich provokativ, polemisch, undifferenziert und pauschalisierend gestellt. Es nahm mich nur wunder, wie die Menschen hier drin auf solch eine Plattheit reagieren und ob sich daraus tatsächlich ein diskutables Thema entwickeln würde.

ja, so ein tanz ums güldene kalb engt den horizont halt schon arg ein. nur schon das -geld macht doof- thema lässt die einengung erahnen. das "schlimme" daran ist, das man die einengung gar nicht mehr merkt: *gäääähhhhhhn*

*gäääähhhhhhn*

vielleicht gibt es aber sehr wohl mechanismen und interessen, die dummheit/beschränktheit begünstigen.
ein buch: jürg jegge: dummheit ist lernbar.
ein zitat: man muss nicht ausgesprochen doof sein, um hier zu arbeiten. aber es erleichtert die sache ungemein.

Intelligenz oder Dummheit sind etwas individuelles. Man kann nicht eine heterogene Gruppe oder Bevölkerung als dumm bezeichnen oder Ihnen pauschal die Schuld an einem Problem zuschieben. Nicht "die Bankers" sind schuld an der Krise, nicht "die Lehrer" sind schuld an schlechten PISA-Ergebnissen, etc. Der Begriff Schuld sollte in einem juristischen Sinn verstanden und verwendet werden. Den Begriff Dummheit sollte man am besten überhaupt nicht verwenden.

was ist dummheit? wenn dummheit daraus besteht, sich dingen zuzuwenden deren relevanz nicht immer ersichtlich ist oder gar nebensächlich erscheit, sind reichere gesellschaften auf jeden fall schuldig im sinne der anklage.
aber vielleicht ist es nicht direkt der reichtum, sondern hat mit den nebenerscheinungen die unsere diesen reichtum begleiten zu tun. der verlust von wert, da wir in einer wegwerfgesellschaft leben, die allgemeine medienpresenz, die ein schreckliches wertebild vorgaukelt, oder das vereinfachte leben wo keiner mehr um seine existenz bangen muss.

mary, verrat uns doch mal, welche beispiele dich zur behauptung, die du aufstellst, geführt haben.

@ristretto: Tue ich gar nicht. Ich habe mich sepziell zur Situation in Kuba geäussert. Auch als Nicht-Studierter sähe ich wenig Sinn darin, wenn ich Steuerzahlungen für Leute leisten müsste, die Medizin studieren und nachher als Taxifahrer arbeiten. Es kann nicht die Aufgabe des Bauarbeiters sein, unreflektierte Studenten zu finanzieren. Wer studiert, hat auch eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Es wäre auch widersinnig, würden sich Studierte auch noch in die ohnehin schon präkere Situation auf dem manuellen Arbeitsmarkt einmischen und dort Stellen streitig machen.
Deine Spekulation trifft nicht zu, wir haben hier in der Schweiz nämlich ein solches System, in dem sich jeder universitäre Bildung leisten kann (günstige Studiengebühren/Stipendien). Die Schere öffnet sich trotzdem. Das hat weit mehr damit zu tun, ob das Elternhaus akademisch ist oder nicht.

nicht unbedingt dümmer(auch ein sehr weiter Begriff dumm ist ja nicht blöd) eher frustrierter also psychisch kaputter siehe Selbstmordrate usw.

bluebalu, man kann nicht den wert eines dualen bildungssystems hochhalten, und gleichzeitig über die nicht-studierten als "nur"-menschen herziehen. selbstverständlich wollen akademiker möglichst wenig konkurrenz, und noch genug menschen, die die "nur"-jobs machen.
man könnte, etwas ketzerisch, spekulieren, dass in einer gesellschaft, wo alle unabhängig ihres sozialen status zugang zu universitärer bildung haben, in kürze die soziale schichtung (unten - oben) mächtig durcheinander geschüttelt würde. unschwer zu erraten, wer daran bestimmt KEIN interesse hat.

pflichte dem NICHT bei.

@ristretto: Mein Punkt ist eher, dass es um eine Volkswirtschaft ziemlich schlecht bestellt sein muss, die Ärzte zum Taxifahren verdonnern muss. DU hast das als wertend interpretiert. Gesellschaftlich ist es natürlich sehr ineffizient, eine reine monetäre Zwangsentscheidung vom Fidel. Meiner Meinung studieren heute eher zu viele, denn zu wenig Menschen. Unter Anderem weil der Zweck auch hier ein Stück weit aus den Augen verloren wurde. Das Bildungssystem hat etwas selbsterhaltendes (autopoietisches) bekommen. Das sage nicht nur ich, sondern dem werden auch viele Akademiker beipflichten.

ristretto: dann gäbe es nichts mehr zum essen, weil keiner was anbaut und schon recht niemand selbst schlachtet. es könnte niemand mehr möbel bauen und es gäbe keine - oder kaum - noch nachwuchs (wenn man mal die kinderrrate unter akademikerinnen ansehen würde). das Ende der Menschheit. auch nicht schlecht.