Kommentare

@pimp: Man soll also Deiner Meinung nach nur Hochhäuser bauen, wenn sie gemeinnützig genutzt werden? Sonst nicht? Als Lehrer oder Verwaltungsangestellter oder Pflegefachperson zum Beispiel hätte ich kein Anrecht auf eine Hochhauswohnung? Und mit welcher Begründung?

lisasbruder, die stadt baut noch gemeinnützig, aber keine hochhäuser. das ist doch der hochhaus-fred hier, oder? rautistrasse sind keine hochhäuser, die halten sich schön ziemlich unter 25m gebäudehöhe, 8 geschosse. von hochhäuern spricht man hier in zürich erst, wenn sie über 25m sind (ist übrigens auch die baurechtliche definition), und auch das ist doch noch recht knickrig.
find dich damit ab, heute baut die stadt oder gar gemeinnützige genossenschaften keine hochhäuser mehr. diese zeiten sind vorbei, und damit auch das durchmischte lochergut oder hardau-ensemble. da spielen heute ganz andere marktmechanismen.

Jeder Monolith ist gleichzeitig irgendwie auch ein Phallus-Symbol, also was soll der Vergleich.
Und wie ich schon sagte, mir ist völlig wurscht, ob ich mir eine Wohnung im Mobimo leisten kann oder nicht, meinen ästhetischen Anforderungen genügt er. Noch gelungener ist meiner Meinung nach das Löwenbräu-Areal, obwohl ich mir da auch keine Wohnung leisten kann. Ein Skandal ist das.

@Isegrrm: Was an unserem See ästhetisch einiges schlimmer sein dürfte als ein Turm irgendwo am Horizont, ist die gesichtslose Rundum-Bebauung mit grösstenteils potthässlichen 08/15-Gebäuden aus den letzten Jahrzehnten, die übrigens auch nicht für die sozial Benachteiligten gebaut wurden, wie jeder weiss.
@pimp: Deine Behauptung ist ganz einfach falsch:
www.stadt-zuerich.ch
Und direkte Demokratie in Ehren, aber in Bezug auf Neubauten darf keinesfalls das Volk befragt werden, denn in einer Stadt, die nach dem Schweizer Durchschnittsgeschmack gebaut wurde, möchte ich nicht leben.

a propos Phallus. in Barcelona gibt es DEN Phallus. ein Hochhaus in Form eines Phallus. schon gesehen? konstruiert von Jean Nouvel. es ist das Machtsymbol, welches man in Barcelona von überall her sieht. (der Phallus ist für spanische Männer ein wichtiges Machtsymbol.) im Innern dieses Hochhauses ist eine private Wasserversorgungsfirma. bbbbrrrrrrrr. eiskalte Atmosphäre da drin. jedenfalls damals, als wir gerade zu diesem Zeitpunkt dort drin waren. der Film "Tankgirl" lässt grüssen. kam mir jedenfalls so vor. muss aber nicht so sein. denken wir das Beste.

wer hochhäuser bloss unter einem 'ästhetischen' gesichtspunkt diskutiert, redet doch am thema vorbei. für marketingfachleute und internationale investmentfonds mag der aspekt der 'skyline', der 'uniqueness' interessant sein. für die bevölkerung zählt primär, wie und zu welchem preis sie in städten wohnen. vor allem vor dem hintergrund, dass früher oder später die mehrheit der bevölkerung in städten wohnt, ist das die hauptfrage. was bringt uns eine stadt, die zwar internationalen investoren gefällt, aber für familien nicht mehr bewohnbar sind (in den neuen hochhäuser in züri werden nie familien mit kids wohnen). was bringt uns eine stadt nach dem gusto der banken, wenn wir es uns nicht leisten können, darin zu wohnen? wenn sie ökologisch schwachsinnig ist (ich erwähnte schon die 80m2 wohnfläche in den neuen türmen in züri, gegenüber den 40m2 des städtischen durchschnitts).
die frage lautet also rund um den erdball: wer bestimmt, wie die städte aussehen, wer darin lebt. ist das eine kleine finanzkräftige elite (und die leute, die davon finanziell abhängig sind), oder die bevölkerung?
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stichwort lochergut: dieses gebäude hat die stadt gebaut. damals ca 1/3 subventionierte wohnungen, 1/3 kostendeckende, 1/3 freitragende wohnungen. diese zeiten sind vorbei. soziale marktwirtschaft von gestern. heute hat die stadt/bevölkerung nichts mehr zu sagen, der globalisierte markt bestimmt, wer in die hochhäuser reinkommt.
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im anhang noch eine untersuchung des tagi, wer beispielsweise im mobimotower wohnt bzw. den zweitwohnsitz dort hat.

nur kurz. liegt mir irgendwie auf dem Herzen: @slomo: wohnst du in Zürich? ok, Zürich ist schnell überschaubar und man kennt sich. doch so klein wie Zürich scheint, für mich hat sie was Grosses in sich. jede Stadt hat ihren Spirit. so wie auch Zürich ihren Spirit hat.

lisasnbruder, er gehört immerhin zu den phallusartigen gebäuden, und unter phallusartigen gebilden ist die grösse unwichtig. wie wir wissen, ist entscheidend was damit gemacht wird. zu gross kann schmerzhaft sein. ein dorf wie züri würde nur darüber stolpern. ähm ja

wechsle mal die perspektive. wenn man mit dem schiff richtung zürich fährt, ist heute der pt der fixpunkt der die ganze linie dominiert, früher warens die münster. und von der seeseite her, sieht er hallt aus wie ein plump hingeworfener, billig klitzender klotz.

...als das?

Und jetzt mal ehrlich, Kinder, war das hier so viel schöner...

@slomo: Soo hoch ist der ja eben gar nicht, Basel kriegt mit dem Roche-Turm einen noch viel höheren. Die Quatro Torres in Madrid sind auch fast doppelt so hoch wie der Prime und architektonisch aufregender. Also mehr davon! Und höher! :-)

ja zuerst fand ich den turm auch scheisse. aber er verschönert den himmel drumherum immer und darum freue ich mich genauso an ihm vorbeizufahren wie am see

le b, der prime tower steht doch zwischen altem. und ja, das macht den reiz aus. vom letten aus übers alte viadukt, zuerst die alten limmatbrücken, blick auf grossmünster und urania, uni und so, dann durch die bögen blick auf die kerichtverbrennungsanlage und die familiäre josefwiese, frau gerolds garten mit dem turm im hintergrund, indem sich der himmel spiegelt. ich mag den turm, weil seine farbe immer zum himmel passt.
ich bin eine von denen, die an den alten oasen hängt (die allerdings bevor sie zu oasen wurden nie besonders anziehend wirkten, richtig?) und wenn sie geplättet werden 3 wochen später nicht mehr weiss was da eigentlich stand. ohne dafür zu sein, mag ich die neubauten eben auch. klar, städte haben hochhäuser und das ist immer ein dilemma, wie man hier im thema sieht.
und ja klar ist züri ein dorf. wow wir haben jetzt auch einen richtig hohen turm :)

ja, das ist auch ein diskussionsthema.