Kommentare

nein. geht m.m.n. nicht. das hat von mir aus gesehen auch nichts mit tabuisierung des todes zu tun, sondern verstösst einfach gg. die "guten sitten". diese sind hier nunmal historisch/religiös so gewachsen, dass man den toten ihre totenruhe lässt. in 50j. wird das anders aussehen und das ist dann auch ok.
wenn ich in sichtweite der gräber zb eine junge familie picknicken seh, oder einen mann am baum sitzend die zeitung lesend, dann finde ich, dies passt sehr gut zum ort. aber sport ist dort mord...:-P

Pietätlos ist gar hart, aber es ist unpassend...auf jeden Fall unpassend (ästhetisch, moralisch...)

Mich würde mal interessieren, wie man auf die Idee kommt, durch den Friedhof joggen zu wollen? Warum gerade über Leichen laufen?
Der Friedhof Sihlfeld, dein ich eigentlich hier gemeint hatte, ist riesig, hat viele Grünflächen und ab und zu laufen eben auch Jogger durch. Zudem ist er sozusagen der einzige Park weit und breit.

Als ich früher im lebhaften Kreis 4 gewohnt hatte, war der Friedhof Sihlfeld einer meiner hoch geschätzten ruhigen Oasen. Da ich in Friedhöfen wegen den Geistern (höhö) gerne immer so weit weg wie möglich von den Grabstätten bin, war ich oft im Sihlfeld C. Es hat mich ebenfalls gepiekt, diesen Teil des Friedhofes als Sportgelegenheit in Betracht zu ziehen, aber nein, ich habe die Ruhe zu sehr geschätzt und war sehr dankbar, dass es die anderen Mitmenschen ebenfalls so sahen. Bereits Gespräche waren mir ab und zu zu störend. Dort zu joggen? Nein, passt überhaupt und es wäre schade um diese
- OASE DER RUHE –

Für alles gibt es den richtigen Ort. Ich finde finde den Friedhof nicht der richtige Ort zum Joggen, wie ich es auch nicht cool fände, wenn Jogger durch mein Wohnzimmer joggen würden...;-)

Durch einen Friedhof sollte man normal gehen, weiter joggen kann man wieder ausserhalb von diesem speziellen Ort.

Das Gelände des Friedhof Sihlfeld beispielsweise ist ja unterteilt. Sihlfeld A und D sind bewusst historisch gehalten, da finde ich es ehrlich gesagt unangebracht zu joggen (s. auch die Hinweistafel). Auch aus Gründen der Sicherheit - ich weiss, klingt erstmal albern, aber könnte sein, dass Trauernde oder in Gedanken-Verlorene aus einem Nebenweg auf den Hauptweg biegen und (fast) mit einem Jogger zusammenstossen. Auf Sihlfeld C hingegen wird seit den 80er Jahren nicht mehr bestattet und die Gräber wurden aufgehoben. Heute hat das Abteil mehr den Charakter eines Stadtparks, da finde ich Jogging durchaus passend.
sicker nöd, du! Der Teil Sihlfeld C gehört ebenfalls zum Friedhof! Dort zu joggen finde ich gegen die guten Sitten.
alles klar!

@obertöff, ja mich würde es persönlich stören, wenn gerade jemand von meinen Liebsten begraben würde und dann joggen irgendwelche Gruppen oder Einzelne vorbei...
Aber eben, dass ist meine Meinung.
ja aber die gute Phoebe joggt ja sicher nicht dann an der gruppe vorbei, wenn gerade der sarg ins grab hinuntergelassen wird, das sieht sie ja vorher.

Es ist doch eine Frage des Respekts und hat nichts damit zu tun, ob das Thema "Tod" todgeschwiegen wird. Wir joggen ja auch nicht durch buddhistische Tempel oder turnen in der Moschee herum - ist doch etwa dasselbe. Der Uetliberg ist nicht weit weg vom Friedhof oder an der Limmat entlang kannst du bis nach Dietikon joggen...
die frage ist dann doch wohl eher: würde es dich stören, wenn dein verwandter auf dem friedhof läge und phoebe daran vorbeijoggen würde?

Ich finde, es macht einen Unterschied, ob man nur durch den Friedhof joggt, ihn also wie eine Abkürzung quer, oder ob man darin herumrennt, von einem Grab zum anderen und gleich auch noch ein paar lustige Hüpf- und Dehnübungen einbaut. Der erste Fall würde mich in einem Trauerfall kaum stören, der zweite hingegen schon.
Ich finde nicht, dass das Thema Tod totgeschwiegen wird. Falls doch, liegt es an jedem selbst, das Schweigen zu brechen. Man muss sich nur trauen etwas zu sagen, gut zuhören und nachfragen. Wieso nicht bei einem dieser mühsamen Apéro-Schrägstrich-Networking-Anlässe eine entsprechende Frage stellen? Ich jedenfalls mache das nicht selten.
Ich bin aber auch der Ansicht, dass alles Reden über den Tod einen nie wirklich darauf vorbereiten kann.

Das passt jetzt wohl nicht ganz zum Thema, aber egal:
Warum sagen immer alle, dass der Tod tabuisiert wird. Ich höre das so oft, kann aber einfach nicht verstehen warum. Ich habe wahrscheinlich schon mit allen Menschen in meinem Umfeld über den Tod gesprochen. Es gibt eine Milliarde Abhandlungen, Dokus, Bücher und Ausstellungen über den Tod, man betrauert ihn öffentlich in der Kirche und privat am Friedhof. Was müsste man eurer Meinung nach denn noch tun?
Ich meine das überhaupt nicht böse, ich verstehe es einfach wirklich nicht. Merci für eine Antwort.
Ausgeblendet: ja, absolut. Aber das ist nicht gleich tabuisiert.
Und ich kann mir nicht vorstellen, wie es anders gehen soll. Nur dasitzen und über den Tod nachdenken? Das würde kaum jemanden glücklich machen... Und auch die Hindus und Buddhisten (ich nennen diese zwei Religionen, weil die häufig als positives Gegenbeispiel hinhalten dürfen) ignorieren den Tod die meiste Zeit. Oder nicht?
worüber hast du die letzten 90 minuten nachgedacht? ok, es war fussball. aber die 90 minuten davor. über den tod? über jemanden, den du kanntest und der jetzt tot ist? wohl nicht. wird der tod von uns nicht irgendwie ausgeblendet?

solange ihr da nicht zu zweit vor vergnügen quietschend da durchrennt, sehe ich kein problem, finde das sogar gut, denn unsere gesellschaft hat ein etwas seltsames verhältnis zum tod. er wird irgenwie totgeschwiegen.
@obertöff: korrekt. Er ist ein absolutes Tabuthema. Eigentlich schade, denn wie kann man auf ihn, sei dies beim Tod einer geliebten Person oder bei eigener Krankheit, in weitestem Sinne vorbereitet sein, wenn man ihn "totschweigt"? Oder: Wie kann man richtig leben, wenn man sich nie mit dem Tod befasst? Aber das sind jetzt schon wieder komplett andere Themen. Bez. dem Rennen: Ich weiss nicht so recht. Ich schau mal, was die Ordnung sagt (merci für den Tipp, yoshi, ist mir grad voll nicht in den Sinn gekommen:-) ) und beobachte noch ein wenig weiter, was da so alles vor sich geht.

Lies doch einfach mal die Friedhofsordnung beim Eingang. Dann ist deine Frage beantwortet.
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