Kommentare

Die finanziellen Randbedingungen mit Kindern sind in der Schweiz besonderst schlecht, in Deutschland besser, in Frankreich einigermassen gut. Das private ist immer auch das politsche. Ich kenne einige, die sind nach Konstanz übergesiedelt. Genau desswegen.

wenn du schon am überlegen bist, dann stell dir auch mal diese frage: willst nur ein kind, damit du im alter (hoffentlich) nicht alleine bist?

Pilz, solange du den Wunsch ein Kind zu bekommen nicht wirklich verspürst, würde ich mir einfach noch Zeit lassen. Bei manchen Frauen oder Männer kommt der Wunsch nach einem Kind halt einfach nicht und das ist dann auch gut so. Stell dir nicht zu viele Fragen, wann, wie wo, sondern lass es einfach auf dich zukommen. Du wirst dann schon merken, wann und obs der richtige Zeitpunkt ist.

Ich würde gerne Kinder kriegen, aber es fehlt mir leider der richtige Partner

Biologisch gesehen ist Kinderkriegen der Sinn Deines Lebens. Und die Natur ist stärker als alle mentalen Konstrukte und Verirrungen. Also - einfach Kinderkriegen. Dafür bist Du gemacht, sobald einmal eins unterwegs ist, wirst Du genau wissen, was wie und wo. Ist tief tief verankern in uns. Wer mal ein Blick in die Tierwelt. Soweit davon sind wir dann auch wieder nicht entfernt.

ja, Orkus. Leer ist es, auf der rechten Seite. Langweilig und leer. ;-)

so isses

Also zu mir noch, ich will noch keine Kinder kriegen, da ich eher ein älterer Freundeskreis habe kommt das halt eher dort zur sprache.

bei soviel persönlicher (Selbst-)Unsicherheit würde ich das Kinderkriegen erst mal lassen.

Ist es nicht krass, dass wir uns heute mit diesen Fragen beschäftigen müssen?
"Du bist selber Schuld, du hast das Kind gewollt!" Ruft dir die Gesellschaft zu, wenn du mit deinem Kind in einem überfüllten Bus steckst, wenn du müde bist, wenn du dich über dein Kind ärgerst. Wehe wenn dein Kind deine und die Erwartungen der Gesellschaft nicht erfüllt.
Kannst du dich diesem rauen Wind aussetzen?
Zusätzlich befindest du dich mit einem Kind in einer unerwarteten Risikozone. Es kann immer etwas passieren, mit dir oder deinem kleinen Menschlein, das du so liebst.
Sobald das Kind da ist, werden die kleinen Alltagsfragen wichtig.

ich bin nicht der gleichen ansicht wie rebelle. im gegenteil. diese menschen, deren innigster herzenswunsch ein kind ist sind mir ehrlichgesagt suspekt, und ich habe manchmal das gefühl, sie haben total überrissene erwartungen an sich selber aber eben auch an das kind das dann vielleicht kommt - aber nicht selten gibts komischerweise dort wo sie sehnlichst herbeigewünscht werden gar keine kinder.
natürlich finde ich es super wichtig sich gedanken zu machen, um kindern einen guten start ins leben zu ermöglichen, dabei ist auch die finanzielle seite wichtig. armut stresst. das führt zu konflikten unter partnern und überträgt sich aufs kind. natürlich nicht generell, aber leute die mit wenig geld und prekären aussichten trotzdem optimistisch, locker und lustig bleiben sind wohl eher dünner gesäht.
andererseits kommt es sowieso anders als man denkt. man lernt mit kindern (meiner meinung nach) flexibel zu sein im leben, sich den umständen anzupassen.
leute, bei denen es gut kommt, scheinen mir immer wieder pläne neu zu schmieden. und lustigerweise kamen deren kinder nicht selten in schlecht geeigneten zeiten zur welt. ich halte es für recht sicher, dass es den richtigen zeitpunkt nie gibt

Die Einstellung, dass man das eigene Kind unbedingt als Mutter (oder Vater) alleine zu Hause betreuen muss, bis es fast schulreif ist, ist übrigens erst ein Gebilde der letzten ca. 60 Jahre. Vorher gab es diese Überlegungen kaum, zumindest nicht auf dem Land. Die Kinder waren da, haben sich viel miteinander beschäftigt und mitgearbeitet, so gut sie konnten. Das Landleben gab es nicht her, dass sich einer der Partner nur voll auf die Kinder konzentriert, das war wenn überhaupt ein Privileg der Oberklasse (die i.d.R. ihre Kinder durch Ammen fremdbetreuen liessen). Welcher Weg für die Entwicklung eines Kindes der "Beste" ist, ist entwicklungspsychologisch nicht zu definieren. Jeder Weg hat sein gutes und weniger gutes. Krippen fördern immerhin früh den sozialen Umgang mit Gleichaltrigen (spielen, teilen, nicht immer selbst der Mittelpunkt sein usw.), den heutige vorwiegend Einzelkinder kaum mehr zu Hause erlernen können. Von daher sicher nicht die schlechteste Einrichtung unserer Zeit.

Weisst du, pilz, ich glaube, es gab kein einziges Zeitalter, in dem man davon ausgehen konnte, dass für immer Frieden und Sicherheit herrscht, im Gegenteil. Und trotzdem gebaren die Menschen Kinder.
Manche Entwicklungen unserer Zeit halte ich für gut, manche für bedenklich. Ich glaube nicht, dass es meinen Ahnen anders ging in den Zeiten, in welchen sie lebten. Trotz dessen haben sie sich keine Gedanken darüber gemacht, ob man Kinder in die Zeit gebären kann oder nicht. Warum auch? Sie haben nach bestem Wissen und Gewissen ihr Wissen an die Nachkommen weitergegeben, was diese daraus machen steht nicht mehr in der Macht der Eltern und Grosseltern. Sie haben ihren Kinder das Vertrauen geschenkt, dass sie ihr eigenes Leben so gut wie möglich leben werden. Wieso sollte man heute unseren Kindern nicht mehr zumuten können und darauf vertrauen, dass sie ihren Weg schon gehen werden?
Das Leben ist heute. Was morgen sein wird, weiss kein Mensch und Angst vor der Zukunft hindert am eigentlichen Leben. Nutze daher deine Zeit, solange du kannst und mach das beste draus.

eine gute frage, ob man kinder in diese gesellschaft kriegen sollte.. aber schlussendlich geht's nicht darum, dass die gesellschaft optimal ist und die zeit am besten für die kinder, denn es war immer etwas.. früher gab's andere "probleme" als jetzt, es war aber zum kinder kriegen auch nicht einfacher. es ist nie der moment und es ist immer der moment. was die finanzielle lage angeht, es kommt wirklich drauf an, was man für seine kinder möchte: luxus oder einfach mit den vorhandenen mitteln auskommen zu können. in der regel, wenn man selbst über die runden kommt, reicht es auch für ein kind, dran sollte es also nicht liegen. generell finde ich sehr gut, dass man sich überlegt, ob kinder und warum, und nicht weil einfach alle andere auch haben.

ich find müssen in diesem Zusammenhang ein viel zu strapaziertes Wort. Für Fremdbetreuung mag es Gründe geben - jedes Elternpaar hat diese abzuwägen und seine Entscheide zu fällen. In meiner Erfahrung zeigt sich hinter "müssen" ein Zielkonflikt zwischen wirtschaftlichen Überlegungen und dem selbstverwalteten Elternbild - welches sich dann mit einer Begründung wie "müssen" wunderbar wieder ins rechte Licht rücken lässt.