Kommentare

Gut für all die Verklemmten Schweizer.da können all die Frustrierten Schweizer Tussen wieder mal gescheit daherreden und Ihre Jaa isch das Gäiiil Bubis mit den Geelfrisürli sich eine Sceene Meinung bilden über den wohl grössten Scheissdreck was man heute Kunst nennt.Traurig wie wenig es braucht um ein paar Verklemmt Perverse in eine Halle zu locken.

Ich find's gut!

Merci für die Recherche, Pepe! ich hab das alles bisher nur halbwegs auf halbem Ohr mitbekommen. Jetzt nimmts mich richtig wunder! Bin mal gespannt, wie unsere Zeitungen auf den Herrn Plastinator reagieren werden.

ha! unterirdische produktionshallen... tönt ja wie bei james bond. hab's aus gwunder vor ein paar jahren mal in basel gesehen. war interessant, ein guter sonntagsausflug mit dem göttibueb. ach ja: und sowieso sind männer, die immer einen hut- gleich welcher art- tragen, suspekt. auch und vor allem die mit den komischen tächlichappen!

und hier noch was, was mir echt zu denken gibt, es gibt anscheinend kein schriftliches einverständnis von toten:
.... viele bezweifeln, dass von Hagens die Einverständniserklärung überhaupt hat. Den Münchner Beamten des Kreisverwaltungsreferats legte der Popstar der Leichenkunst jedenfalls keine einzige Einverständniserklärung vor. Nach intensiver Beratung mit Experten aus Kirche, Kunst und Wissenschaft beschloss der Münchner Stadtrat deshalb fast einstimmig, die Ausstellung nicht zuzulassen. Von Hagens zog vor Gericht – und gewann. Dem Gericht genügte im Eilverfahren eine Eidesstattliche Versicherung des Plastinators, in der er angab, für jede Leiche eine Einwilligungserklärung zu besitzen.
„Die Angelegenheit ist noch lange nicht zu Ende“, sagt Sebastian Groth, Sprecher des Münchner Kreisverwaltungsreferats. „Denn im noch ausstehenden Hauptsacheverfahren müssen die Einverständniserklärungen geprüft werden.“ Nach Akteneinsicht sind sich Groth und seine Kollegen nämlich sicher, dass die dort vorliegenden Erklärungen in keiner Weise ausreichend sind: „Sie sind den Leichen nicht zuzuordnen und entsprechen nicht den gängigen Standards.“ In der Wissenschaft werden Leichen mit einem Zahlencode versehen und sind so reidentifizierbar.
Auch die Journalisten Torsten Peuker und Christian Schulz glauben, dass von Hagens Menschen ohne deren Wissen und Einwilligung plastiniert hat. Sie recherchierten unter anderem in China und Novosibirsk. Aus Novosibirsk wurden demnach mindestens 50 Leichen an von Hagens’ Heidelberger Institut geliefert. Ein Anatom der dortigen Medizinischen Akademie bestätigte den Journalisten, dass sein Institut Leichen nach Heidelberg geschickt habe.
„In dem entsprechenden Vertrag steht nichts darüber, dass es sich um Körperspender handeln muss, die ihre Überreste freiwillig zur Verfügung stellen“, so MDR-Journalist Torsten Peuker. Vor laufender Kamera sagt der Anatom: „Das Leichenmaterial kam aus Altersheimen, aus Tuberkulose-Krankenhäusern, aus Pflegeheimen. Es wurden nur die Toten ausgewählt, die keine Angehörigen mehr hatten.“
Abgesehen davon, dass auch das illegal ist, ermittelte die russische Staatsanwaltschaft, dass das eine glatte Lüge ist. Alle hatten Angehörige. Doch die seien mit einer Urne und falscher Asche abgespeist worden. Svetlana Kretschetova beispielsweise erfuhr erst auf Nachfrage im Krankenhaus, dass ihr Vater gestorben sei. In einer Eidesstattlichen Versicherung gegenüber den deutschen Journalisten erklärte sie, dass man ihr dort eine Urne ausgehändigt habe.
In Wirklichkeit, so ermittelte die Staatsanwaltschaft, war die Leiche des Vaters jedoch an von Hagens geschickt worden. Svetlana Kretschetova ging davon aus, dass von Hagens ihr die Leiche ihres Vaters zurückgeben würde. Das habe er bis heute nicht getan, sagte sie den MDR-Rechercheuren. Kann er vielleicht auch gar nicht. Denn angeblich gibt es keine individualisierten Einverständniserklärungen aus Novosibirsk. Wo ist die Leiche von Svetlana Kretschetovas Vater geblieben? Vielleicht längst verkauft.
Denn das Plastinieren hat sich zum Millionengeschäft entwickelt. In der chinesischen Stadt Dalian hat von Hagens „Plastination City“ errichtet. In der Fabrik mit unterirdischen Produktionshallen fertigen mehr als 200 Menschen immer neue Leichen. Und die werden nicht nur ausgestellt, sondern auch verkauft. Knapp 150.000 Euro (damals 300.000 Mark) brachte beispielsweise die Lieferung von vier plastinierten Leichen an die Universität von Tobago, recherchierten die MDR-Journalisten.

HIER NOCH EIN SPANNENDER ARTIKEL AUS DER FAZ:
Die nachstehenden Professoren des Instituts für Anatomie und Zellbiologie der Universität Heidelberg distanzieren sich mit allem Nachdruck von Inhalt und Form der Ausstellung "Körperwelten" von Gunther von Hagens. Für die Ausstellung wird mit dem angeblichen Ziel geworben, das anatomische Wissen der Bevölkerung erweitern zu wollen.
Diesem Anspruch wird die Ausstellung in keiner Hinsicht gerecht. Die menschlichen Präparate werden oft in einer Weise präsentiert, die die Anatomie völlig verfälscht.
Anatomisch unsinnige Präparate
Die reißerischen Schaueffekte überwiegen, zum Beispiel bei "vertikal und horizontal expandierten" Leichen sowie bei solchen Leichen, bei denen aus Effekthascherei anatomische Zusammenhänge zerstört worden sind, zum Beispiel dem "Läufer" mit teilweise abgelösten Muskeln. Der Gipfel dieser Entwicklung ist mit dem anatomisch unsinnigen Präparat des Reiters samt Pferd erreicht worden.
Die Ausstellungsbesucher werden nicht in didaktisch akzeptabler Weise informiert, sondern eher verwirrt, da die angebotenen Erklärungen völlig unzureichend sind. Anatomisches Wissen könnte man auch mit Modellen vermitteln, allerdings würde dies den Besucherstrom und damit die Einnahmen wahrscheinlich deutlich reduzieren.
Kein Respekt vor den Toten
Die Leichen werden in einer Weise präsentiert, die vom völligen Fehlen eines verantwortlichen Umgangs mit Verstorbenen zeugt. Es ist nicht vertretbar, Leichen aus Profitgründen zu Gegenständen der Neugierde und der Sensationslust herabzuwürdigen. Wenn ein Medizinstudent im Sektionskurs die Leichen ähnlich pietätlos behandeln würde, hätte dies den sofortigen Ausschluß des Betreffenden aus dem Kurs zur Folge.
Respekt vor den Toten sollte für die Lebenden selbstverständlich sein. Die Ausstellung und die dafür Verantwortlichen lassen diese Haltung völlig vermissen. Insgesamt ist die Ausstellung Ausdruck einer hemmungslosen Profit- und Profilierungssucht, die bewußt Tabus bricht, um möglichst viele Eintrittskarten zu verkaufen. Diejenigen Menschen, die tatsächlich aus Interesse an der Anatomie die Schau besuchen, werden um ihr Eintrittsgeld betrogen.
Prof. Dr. Siegfried Mense, Prof. Dr. Sabine Angermüller, Prof. Dr. Karin Gorgas, Prof. Dr. Joachim Kirsch, Prof. Dr. Jürgen Metz, Prof. Dr. Klaus Unsicker, Prof. Dr. Alfred Völkl

ich habe die letzte ausstellung von hagen hier in der schweiz gesehen und ich fand sie unglaublich spannend. finde es total äzend, dass es zu jeder veranstaltung, eine gegenveranstaltung und anti-gruppen gibt. gewisse leute haben wohl nichts besseres zu tun als sich darüber zu empören, was andere machen. und damit erreicht ein künstler doch genau das was er will - man spricht drüber. also: wer keine lust auf "körperwelten" hat, soll doch einfach zu hause bleiben und nicht den interessierten besuchern, den spass verderben oder ihnen gar ein schlechtes gewissen einreden.

Longbird: Rein technisch könnte man das schon vergleichen, aber wir ziehen ja ethisch und moralisch eine scharfe Grenze zwischen Tier und Mensch, nicht nur beim Ausstopfen; auch beim Töten, beim Sex, bei Besitzrechten, etc. Zudem ist die Frage, was man mit einem toten Körper alles tun darf, im Fall des menschlichen Körpers eng mit religiösen Weltanschauungen verbunden, darum auch so tabubehaftet. Leichen sezieren in Medizin gilt als ethisch rein, da es der künftigen Rettung von Leben dient. Leichen sezieren zwecks "Belustigung der Massen" (ganz spitz formuliert) gilt als verwerflich. Kein Wunder ist die Sache so umstritten, da hängt unsere halbe Kulturgeschichte dran.. ;-)

Habe da ein "nur" vergessen: Die Schau ist nicht NUR informativ, sondern eben auch unterhaltend und sensationsträchtig. Dass man den mit der "Aufklärung" aber besser kommunizieren kann als die "leichenbeschauerfaszination" ist klar. Item.
Ich werd aber nicht mit Transparenten vor den Eingangstoren stehen und gegen Körperwelten Front machen. Finde es nicht verwerflich. Einfach bitzli unkoscher.

auch studenten schneiden tieren und tote menschen in streifen. dieser stellts dann einfach noch aus..
ich finde die sache keineswegs bedenklich und die letzten austellungen empfand ich als extrem interesssant.
bevor nur über GvH (den ich jedoch auch als etwas dubios empfinde, was aber nix darand ändert, dass mich seine Austellung interessiert!) diskutiert wird, sollten wie schon angesprochen, auch Kunst mit Toten Tieren, oder schon nur das Ausstopfen von Tieren diskutiert werden. Schlussendlich gehts da um die gleiche Sache, aber das scheinnt ja niemand zu stören..

Mir gehts bei Körperwelten wie bei Dignitas: Die Idee würde ich an sich gut finden, aber die Art der Umsetzung, die Leute, die dahinterstehen, der Stil, wie's geboten wird, scheinen mir dubios. Es schleicht sich ein ungutes Gefühl ein. Bei Gunter von Hagen scheint mir zudem eine morbide Sensationsgier mitzuschwingen. Deshalb trau ich den Erklärungen auch nicht, dass die Schau informativ - ergo von hehrem Nutzen - sein soll.

ich finde, man sollte das soffffort verbieten! wer hilft? sp vielleicht?

@patrix ja, aber gerade diese Frage kann (und sollte) man ja diskutieren. Letztendich hat es ja auch was mit Konsequenz zu tun. Thematisch ist die Ausstellung (oder sollte man "Schau" sagen?) nicht uninteressant, nur moralisch entscheide ich mich aus genannten Gründen dagegen. Zudem finde ich auch Herrn von Hagens extrem unsympathisch, was ein Grund mehr gegen einen Besuch der Ausstellung für mich darstellt.

@cat: natürlich kann man zu allem eine grundsatzfrage stellen, aber das hilft in diesem fall nicht wirklich weiter da es die ausstellung an sich (als sammlung der objekte) ja schon gibt und man sich allenfalls fragen kann, ob sie nun in zh gezeigt werden soll oder nicht. und da ist ja jeder erwachsen genug, um sich selber für oder gegen einen besuch zu entscheiden...

ich bin medizinstudent. die person GvH finde ich mehr als umstritten. seine körper beschaffungsmethoden auch...
ich würde seine tätigkeit als kunst bezeichnen. mich interessiert das wunder und die ästethik des menschlichen körpers und ich werde mir die ausstellung ganz sicher ansehen, wenn sie in zürich ist.
von der ethischen seite her findi ich die präsentation des menschlichen körpers, wie GvH sie macht nicht besonders bedenklich. die beschaffung der körper allerdings werfen da schon einige fragen auf. für ausgebildetet mediziner haben die plastinate keinen lehrhaften nutzen, da es ja sowieso teil der ausbildung ist den körper in lehrbüchern und an leichen zu studieren. wenn man sich dafür interessiert, kann man auch mal ins anatomische institut an der uni irchel gehen. die präparate sind dort für jedermann frei zugänglich. aber natürlich nicht so in szene gesetzt die bei GvH...
frohes fest