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Du bringst es auf den Punkt! Aber damit habe ich leben gelernt. Als ich in Asien gelebt habe dachte ich immer es liegt an der Education der Menschen dort. Doch der Cold Rush hat mich hier ziemlich rasch aufgeholt. Die Service-Leistung in der CH hat definitiv wesentlich an Qualität verloren. Ich habe prophylaktisch schon mal ein Pallett Knigge-Bücher bestellt und bin überzeugt dass die Post, die Bank, der Möbelverkäufer oder der Nachbarin mit dem üblen schwarzen Umhängetäschli die meinen Freunden eine Busse verteilt durchaus ein paar Anstands/ Tolleranz-Regeln benötigen. Wir haben die guten alten Old School Vorbilder nicht mehr, welche meine Eltern noch hatten. Über den Sprüngli Paradeplatz kann man lachen, aber ich finde die Qualität einmalig und wurde stets mit dem Gefühl behandelt noch Kunde zu sein. So suche ich mir heute die guten Ecken aus, fahre lieber mal 10 Minuten länger zum Metzger und erhalte ein lächeln auf dem Gemüsemarkt am Helvetiaplatz. Dein Input ist Gold wert, vielen Dank - Denn er regt an die Qualität weiter zu führen. Viva! Wir pflegen es bis zum umfallen.

Ich kann hier auch beide Seiten verstehen. Es ist richtig, dass man sich als Kunde oft nicht ernst genommen fühlt, es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass in den vergangenen Jahren eine gewisse "Teutonisierung" statt gefunden hat. Man wird als Dienstleister heute viel direkter mit der Erwartungshaltung bzw. auch mal dem Unbehagen des Kunden konfrontiert als noch vor ein paar Jahren. Der Umgangston ist rauer geworden. Dass damit nicht alle klar kommen, ist verständlich. Eine Reduzierung des Arbeitspensums in diesen Branchen wäre eigentlich angezeigt, damit die Motivation erhalten bleibt, auch dem 10. nörgelnden Kunden noch freundlich zu begegnen. Aufgrund der geringen Wertschätzung dieser Berufe und folglich bescheidener Entlöhnung ist dies aber oftmals nicht möglich, und so arbeiten viele dauernd am Limit ihrer Möglichkeiten.

@bolingo: was hat freundlichkeit, respekt vor dem anderen menschen mit geld zu tun? das kann und darf doch nicht angeld gekoppelt sein!
du erwähnst am schluss deines beitrags das ausland, wo die produkte billiger sind und die lebenshaltungskosten auch. das darfst du jedoch nicht von einem schweizer-gehalt aus betrachten. denn unterm strich haben die menschen in den ländern auch nicht mehr. also muss es etwas anderes sein, warum das bei uns so ist.
ich denke, die schweizer waren schon immer a…kriecher, sobald sie bei jemandem geld vermuten oder rochen, aber sie haben keine grundlegenden respekt vor dem anderen menschen und die ausländer, die wir hier rekrutieren kucken sich das bei uns ab und manchmal übertreiben sie es einfach auch, was sie da lernen.

Ich denke das Problem liegt auf beiden Seiten. Die Kunden werden immer ungeduldiger und sind selbst oft unfreundlich und das Personal im Dienstleistungssektor ist in vielen Bereichen sowas von unterbezahlt, dass es ihnen nicht mehr zum smilen zumute ist. Weil wahrscheinlich die Gedanken an der Geldnot hängen, die sie zu Hause haben. Aber es werden ja auch nur noch billige Arbeitnehmer ohne Ausbildung eingestellt. Weil die Gier der Geschäftsinhaber so gross ist. Ich glaube am schlimmsten trifft es das Service- und Gastronomiepersonal. Wenig Lohn und wenig Trinkgeld in der heutigen Zeit. Im Ausland sind die Löhne vielleicht auch nicht hoch, aber die Lebensunterhaltskosten eben VIEL tiefer.

Hallo zusammen
Dein Beitrag spricht mir voll aus dem Herzen.
Ich habe z.B. die Erfahrung gemacht, dass die Tankstellen-Angstellten sehr unfreundlich sind. Ich kann es absolut auch nicht verstehen, dass man "solche" Leute einstellt, die anscheinend keine Ahnung von Kundenfreundlichkeit haben. Warum merken dies deren Vorgesetzten nicht? Habe mir auch schon überlegt, mich über einzelne Personen zu beschweren, aber ich finde das auch nicht ganz i.O.
Ich habe selber ein paar Jahre im Verkauf (Beratung, nicht Kasse) gearbeitet und klar gibt es immer mal wieder ganz doofe Kunden, die man fast nicht zufriedenstellen kann. Aber das sind meistens Einzelfälle. Trotzdem muss man immer freundlich bleiben und dem Kunden entgegenkommen, auch wenn man dies einem gegen den Strich geht.
Ich kann aber nur zustimmen: Die Kundenservice in der Schweiz lässt vielerorts zu Wünschen übrig, was ich jammerschade finde!

btw gulf: hast du ein ego-problem oder bist du einfach nur underperformer? du versuchst hier jetzt eine diskussion von der stange zu brechen die nichts mit dem thread zu tun hat... mir hat noch kein einziger verkäufter/ service angestellter/ call center agent gesagt, er würde mich aufgrund meines ch-deutschs nicht verstehen; ich kann da absolut deine erfahrungen nicht teilen

ruhig zu bleiben ist ja schön und gut - aber ich rege mich eben innerlich auf und kann nicht immer ruhig bleiben. ich machs immer folgendermassen: ich merke mir den namen der person die mich bedient, behalte den sachverhalt so gut wie möglich im kopf, google dann das unternehmen und blackmale die leute, ggf bei ihren vorgesetzen. klappt i.d.r. immer; insbesondere wenn das unternehmen die inusuffizienz seines verhaltens erkennt

@gulf: wie kommst du auf die idee, dass die leute, die hier diesen thread kommentieren, deutsche sind? ich z.b. bin schweizerin, seit geburt, habe aber ich viel im ausland gearbeitet und gelebt und mir fiel das einfach schon viel früher auf, dass wir schweizer gar nicht so höflich sind, wie wir immer glauben. egal, ob gastgewerbe oder verkauf. vor allen dingen dann nicht, wenn es nichts zu verdienen gibt. solange eine provision oder ein bonus winkt, können schweizer sülzen, dass die schwarte kracht, aber wehe, man hat als kunde eine reklamation oder ein problem.
ich glaube auch, dass der jugendwahn der personalverantwortlichen dabei eine grosse rolle spielt, denn z.b. an einem kundendienstschalter, wo halt schon reklamationen vorkommen, wäre man mit älteren mitarbeiteren besser beraten. denn die haben einfach den aus dem leben gewachsenen respekt vor anderen menschen und sie sind eher bereit, die kunden und ihre anliegen ernst zu nehmen, als die schnippischen jungen frauen, die nur eines im kopf haben: den nächsten ausgang und was sie dazu anziehen…
mir fällt auf, dass oft auch abteilungsleiter/innen viel zu jung sind, um mit einem aufgebrachten kunden angemessen umzugehen. ich selber habe z.b. ein handy, welches nicht richtig funktioniert. es hat einen softwarefehler und ich weiss trotz einiger fachkenntnis auf dem gebiet, nicht, wie ich ihn beheben kann. und nur, weil ich eine schwellenangst habe, mit dem problem zu so einem geschniegelten, leicht arroganten jungen verkäufer zu gehen (wie sie überall in den handyshops anzutreffen sind), benütze ich es einfach nicht mehr und habe ein neues gekauft.
damit stehe ich nicht alleine. ich höre genau das immer wieder von bekannten oder auch von meinen kundinnen (ich arbeite als putze).

geht doch einfach nach hause wenn es euch nicht passt anstatt sich aufregen ..ja wir mögen die deutschen nicht denn bald dürfen wir kein ch deutsch mehr reden weil uns keine sau mehr versteht ... deutschen kann man es eh nicht recht machen frage mich warum die sich hier breit machen und motzen ... hoffe mir stimmen ein paar eidgenossen zu ...

oh jaaaa! kann ich da nur sagen. ich weiss nicht woher das märchen kommte, dass die schweizer sooo freundlich seien…
was ich z.b. gar nicht mehr aushalte ist dieser singsiang von telefonsupporter oder call-centerdamen «grüezi, firma xyz, mi name isch (und dann kommt meinst etwas unverständliches!), waaaas chan i für si tueeee?» und wenn man dann sein anliegen vorbringt, kommte heisse luft oder wischi-waschi!
vor allen dingen bei den leuten am telefon erlebe ich immer wieder, dass man ihren namen versteht, und wenn man nachfragt, werden sie zickig.
ganz zu schweigen von unseren hütern von recht und ordnung oder unseren zöllnern «händ sie ware debi?!!!» (breitbeinig und die hände am hosengurt)…
nicht zu vergessen die kassiererinnen in migros und coop: «grüezi» (aber nur wenn man glück hat), ohne dass man eine sekunde angeschaut wird, wird die ware durch den scanner gezogen, ( wobei besonders empflindliche ware mit viel kraft ins warenfach geworfen werden), dann «cumulus?! bzw. «supercard?!!!», dann wird der preis genannt und während man die kreditkarte in den leser schiebt, wird an den himmel gegafft oder die fingernägel kontrolliert und wenn man groooosses glück hat, kommt mit dem kassenzettel, der einem aufdringlich mit dem notengeld zusammen gegeben, oder an das letzte erreichabre warenstück geklebt wird noch ein: «sammele sie pünkt?!» und vielleicht noch ein «adiö!»
ja, ich weiss, der deutschenhass auf ron-orp ist exoribitant, aber trotzdem: einige der genannten berufsgruppen (allem voran die verkäuferinnen und kassiererinnen), sollten mal ins deutsche grenzgebiet fahren, wo in der supermärkten «der bär tanzt»… und die verkäuferinnen verdienen um einiges weniger und arbeiten nicht nur bis 20 uhr, sind aber um einiges freundlicher!
nein, die freundlichkeit und die dienstleistungsbereitschaft wurden definitiv nicht in der schweiz erfunden! und das war übrigens schon vor 20 oder 30 jahren nicht viel besser. es ändert sich erst, wenn man mit der entsprechenden kreditkarte wedelt oder sonstwie als wohlhabend oder (cervela)-prominent wahrgenommen wird. da muss man dann aufpassen, dass einem einer vor lauter arschkriechen nicht noch einer aus versehen steckenbleibt.

Also ich hatte nie solche Probleme wie ihr mit der Kundenfreundlichkeit. Ich finde die leidtragenden sind die, die in der Dienstleistungsbranche arbeiten. Die Ansprüche werden im höher aber bezahlen will das niemand. Aber dafür kann man "Power to the friendly people" auch für die Gegenseite (Gäste/Kunden) verwenden :)

Ich bin im (telefonischen) Support tätig, bleibe immer ruhig und freundlich und ich muss sagen, es braucht starke Nerven! Mittlerweile auch schon ziemlich ausgebrannt.

Die andere Seite: Die Art und Weise, wie sich gewiss Kundinnen und Kunden beschweren, entbehrt jeglicher Kinderstube. Man kann ein Anliegen, eine Frage oder sogar eine Beschwerde auch anständig äussern und braucht nicht gleich mit Schimpfworten um sich zu werfen.

Weil das hier ne ICH bezogene Gesellschaft ist. Schon mal im Zug mit jemandem ausser einem Ausländer, einem altem Menschen oder einem Betrunkenen ins Gespräch gekommen? :D

Da sprichst Du etwas Wahres an, vom Ausland ist man etwas anderes gewohnt. Im Norden führt man normalerweise leicht Smalltalk, was hierzulande kaum verbreitet ist. Auch in Läden wird man häufig sehr knapp bedient und die Höflichkeit hält sich in Grenzen ausser man sorgt für gute Umsatzsteigerung.
Aber solchen Leuten sollte man mit einer übertriebenen Freundlichkeit begegnen, da nimmt man Ihnen die Karten aus der Hand.
Power to the friendly people.
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