Kommentare


DIE MUSEEN SIND DIE KATHEDRALEN DER KAPITALISTEN! (apropos religion)

Doktor: was ist das denn mit den DADAisten, eine Religion oder sowas? die kunst hat diese agbeschafft, lange schon :-/

mal ehrlich: ihr seid doch (fast) alle KUNST-NEOCONS. für euch steht fest: es gibt nur die eine institutionalisierte kunst, die die weihe erlangen soll. DIE DADAISTEN HÄTTEN AUF EUCH GESPUCKT!!!

der mensch ist ein gewohnheitstier, das bildet meiner meinung nach die grundsätzliche problematik die in der kunstförderung auftaucht. schön wäre es doch, wenn immer das unbekannte gefördert würde, doch was nimmt dann der otto-normal-bürger überhaupt noch davon wahr, ausser es bildet sich ein pornoskandal um ein projekt. nur basierend auf dem vergangenen sehen wir die entwicklung die die kunst durchgemacht hat. es braucht also diese alteingesessenen institutionen, aber sie behalten ihre daseinsberechtigung nur wenn sie mit der zeit mitgehen und nicht nur das alte, sondern auch das neue und die zukunft representieren. dass sie da mal ins fettnäpfchen treten, könnte nicht nur, sondern sollte so sein.

ja, das beispiel stimmt so schon... aber die frage muss doch lauten was wir von kunst erwarten? wenn kunst die gesellschaft aus dem abgestumpften konsum-wahn reissen soll braucht sie auch ein umfeld dass es ihr ermöglicht... wenn aber das umfeld sagt "kunst ist scheisse" wird sich zwangsläufig angepasste, massenkompatible kunst entwickeln da irgendwo doch alles einem angebot-nachfrage kreislauf unterliegt... darum plädier ich für mehr euphorie! nicht nur für kunst, fürs leben ;-)

@st3, schönstes beispiel ist die euro-banknote. früher war etwas sinnvolles auf den noten der euroländer, und seis bloss ein dummes altes gebäude, das irgendwo stand. heute sind fiktive, pseudo-historizierende bauten von geringem künstlerischem (bsp baukunst) wert drauf, dies nie gegeben hat, hauptsache niemand ist vor den kopf gestossen. Dasselbe passiert nun mit den schweizer banknoten: die grafikerin hat sich zwar mühe gegeben, aber eigentlich ists eine bessere werbe-grafik, ohne sinn, ohne sex. früher war ein giacometti drauf (auch einer aus den langweiligen museen).

kunst ist vorreiter der gesellschaft aber auch spiegel der gesellschaft zur selben zeit... schlussendlich bringt es nicht über die museen herzuziehen wenn die gesellschaft nicht mehr dazu in der lage ist selber zu entscheiden was es wert ist angesehen zu werden. ja wir befinden uns hier auf der website einer newsletter... aber mal ehrlich, wer bildet sich heute noch ne eigene meinung??

kunst kann scheisse sein, teilweise wird aber auch mit ölfarbe gearbeitet. ;-)
ps: ich hoffe mal das war jetzt nicht so niveaulos dass ich gleich auf die black-list komm.

Jetzt noch die konstruktives: Im Zuge der Diskussion, die um die Blutgeld-Bührle-Sammlung noch entflammen wird, sollte man aushandeln, dass dem Dadaismus wenigstens eine permanent zugängliche Sammlung verholfen wird. Das Problem ist ja nicht, dass Museen aus prinzip Scheisse sind, sondern dass man durchaus Einfluss nehmen kann und muss auf das was präsentiert wird und was im Lager vor sich hin dämmert. Dies zu kommunizieren wäre auch aufgabe eines guten Direktors, vielleicht kann der Doktor wenigstens diesen Ball aufnehmen.

"Solltest Du also tatsächlich der sein, Doctor, für den Dich der Hasenfitz hält, dann wäre es konsequent, Dich möglichst bald selbst abzusetzen als Dada Haus Intendant." zitat von planschrank. – Das sieht nicht unbedingt nach einem BRAVO aus für den "Doktor". –
EILMELDUNG *** – Das Doktor Sommer Team der BRAVO-Redaktion teilit mit, dass der Flirt-Faktor heute abend an der Geroldstrasse sehr hoch sein soll. ***
@planschrank Tja, die Art der Zurechtweisung war bisweilen ein bisschen hart, das gebe ich umunwunden zu, doch ohne dass es ein bisschen weh tut, geht Z. nun mal einfach nicht. @sequelle Du bist die einzige die hier von Todesstoss spricht, ein Stichwort für eine Diskussion zum memento mori in der Kunst? *** Zurück zum diskussionswürdigen Artikel in der aktuellen Zeitung le Monde diplomatique (französische Ausgabe) – auf Seite drei übrigens! Im weiteren wird auch Wim Delvoye s "Cloaca" aus dem Jahr 2000 erwähnt, mit der uns vor ein paar Jahren das Migros Museum beglückt hat. Die Cloaca war die maschinelle nachbildung eines menschlichen darms inkl. Endprodukte, die verpackt in Cola-Büchsen wahlweise auch mit Ford-Logo käuflich zu erwerben waren...

hasenvolt: du auch geroldstrasse?! BRAVO!

@sequelle @falscher direktor
Ihr tätet besser den von mir verlinkten Artikel lesen statt Auszeichnungen zu verleihen. Aha, dazu seid ihr zu faul? Ok, ich verstehe, dann suhlt euch weiter in der kollektiven anspruchslosgikeit und der zelebrierung des kleinsten gemeinsamen nenners – bier und zigarette + hundsverlocheten. we are geroldstrasse.

@sequelle: mist. jetzt bist du mir zuvor gekommen. ich wollte heute hasenvolt mit einem grossbuchstabigen BRAVO zum sieger dieses threads küren.
aber wenn wir schon nicht mehr beim thema sind:
@hasenvolt: du unterstellst mir, dass ich mich mit einem fremden zitat schmücke und dann topst du dieses im selben kommentar mit einem viel längeren zitat?! BRAVO!

Was an Hasenfitz so toll ist: er kann sich bestens mit sich selber unterhalten und ellenlange Exkurse zu Stichworten liefern, die er sich selber gegeben hat. Es geht wohl drum, wer diesem Thread den endgültigen Todesstoss verleihen kann - und Hasenfitz ist echt ein heisser Anwärter auf den Sieg! Ich halte die Daumen.