Kommentare

@m_j_l: immer schön locker . heulsusen nerven, aber missstände sind missstände.
@ all: worte wie "elitärer fliz" find ich nun nicht wirklich passend.
in meinem umfeld habe ich so alles, was das schweizer bildungsspektrum hervorgebracht hat. Doktoren, Juristen, Phil einser, aber auch Stromer, Köche, Informatiker und Maurer.
In meinem Alltag sehe ich da null elitären Filz oder grossartiges Arbeiterkasse-Denken.
Plus-minus wollen alle das Gleiche. Gesundem Stuhlgang, Zugang zu Bildung & Wissen und das nötige Kleingeld in der Tasche um sich ab und zu Luxus zu leisten.
Nun darf es nicht so sein, das Bildung und Wissen ein Luxusartikel ist. Es geht hier um eine Bibliothek und keinen Countryclub.
allaboutzurich hat da einen Misstand entdeckt, der hoffentlich umgehend behoben wird.
Peinlich ists allemal, hoffentlich trägt das keine Früchte in der Presse.

mary_jane, gerade weil das bildungssystem in diesen punkten ungerecht ist und die sozial schwachen von vornherein untenhält, argumentiere ich für eine gleichbehandlung von lehrlingen und studenten. ich kenne persönlich von mir die 'stift'-, die fh- und die uni-perspektive und kann nur sagen, dass du mit deiner generellen einschätzung des lehrlingslebens wie auch seiner perspektiven für das spätere leben (von wegen sparen und geld ausgeben) recht falsch liegst.
(nun, da du den beitrag von 11.41 uhr gelöscht hast, lasse ichs bei der antwort) und sage bloss:
*** die elite mit sozialer verantwortung hat gesprochen ***
;-)

Also das ich hier nicht falsch verstanden werde, ich möchte überhaupt nicht über die Studenten her ziehen. Ich habe grossen Respekt vor Ihnen, ich selbst möchte mich in einigen Jahren zu Ihnen zählen dürfen, aber wenn ich so behandelt werde wie marie_jane mir das schön demonstriert hat, dann teilt sich meine Meinung....

monste, dem ist nichts anzufügen. aber wenn ich solche pauschalisierende aussagen höre wie: lehrlinge haben cash, studenten nicht, dann muss ich mir doch an den kopf fassen. für die liebhaberInnen der pauschalen rundumschläge sei noch angefügt, dass studenten statistisch aus besserverdienenden familien kommen als lehrlinge. stichwort soziale durchlässigkeit, welche durch solcherlei benachteiligung der lehrlinge noch mehr reduziert wird.

An die Studentenkritiker:
Es gibt auch nette Strudis, die Lehrlinge oder ehemalige Lehrlinge als gute oder sogar beste Freunde schätzen. Ausserdem sind zwar viele Studis alles andere als arm (das stimmt, und die nerven mich genauso: pro Monat 1000.- für Kleider und solche absurden Sachen), aber einige sind es und das dürften nicht alzu wenige sein. Wenn man etwas smart ist kann man sich aber meistens etwas dazuverdienen, leider leidet dann aber die Freizeit extrem und Ferien werden äusserst selten.

@allaboutzürich: Wenn das so ist, muss ich sagen, bin ich genauso schockiert. Ich bin selbst Student an der Uni Zürich und frage mich auch etwas wieso so viele Studis in der MG lernen wollen. Eine schöne Umgebung ist es definitiv, aber für die Massen von Studis eigentlich völlig ungeeignet. Ausserdem geht die Nutzung zum Lernen bei den meisten Studis (mal abgesehen von den Sprachstudenten und Historikern) am eigentlichen Zweck der MG eher vorbei, da man ja die Bibliothek gar nicht braucht, nur den Tisch und den Stuhl.
Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen wieso ein Lehrling (gehört meiner Meinung nach auch zum Schüler/Studententum) nicht Mitglied werden darf. Ich denke du bist sowieso eine Ausnahme, da könnte man auch kulant sein und mal die Regeln etwas ausdehnen.

jaja, marie_jane. schon mal was vom dualen bildungssystem gehört? es gibt noch andere modelle als das angelsächsische, welches in vielerlei hinsicht total versagt. lehrlinge befinden sich ebenso in der ausbildung wie studenten, es sind keine billigen arbeitskräfte. als beispiel, damit du auch weisst, wovon du sprichst: meine entschädigung im ersten lehrjahr war und wäre heute noch 350sfr, im 4ten 850sfr gemäss kantonaler empfehlung. studenten verdienen ebensoviel, wenn sie in den semesterferien arbeiten gehen! wenn nicht noch mehr.
im übrigen finde ich deine wortwahl (klingelts?) unerträglich arrogant. vor allem, wenn man sieht, wieviele gutbetuchte studis in ferraris und bmws in die tiefgaragen der uni und eth einfahren.

@ Zeitungsleser
Danke für den Rat,
habe ich bereits vor einer Woche gemacht... (per Mail)
Habe aber bis heute noch keine Antwort erhalten.
Werde wohl noch einen letzten Versuch starten und persönlich vorbei gehen...
.

Und ob ich es versucht habe. 50 min durfte ich der "Einführung", die ja Pflicht für die Einschreibung ist beiwohnen, um mir dann vor allen Einschreibewilligen sagen zu lassen, dass für Lehrlinge kein Platz vorhanden sei. Ich verstehe ja das Studenten Platz zum lernen brauchen, ich verstehe auch das der Bund/Kanton diese dabei unterstützen wollen (obwohl ja alle ein Dach über dem Kopf haben), doch was ist mit uns? Wir haben auch zu lernen, Arbeiten vorzubereiten und Bücher zu lesen. Hätten auch gerne für 40.- im Jahr einen modisch eingerichteten Lesesaal und Salon. Wieso ich von Elitär rede? Viele von Euch stellen sich doch selber über die Arbeiterklasse, davon durfte ich mich vor ein paar Tagen im Zug selber überzeugen (aber das soll hier nicht das Thema sein). Will man sich also als nicht Student in den Salon des Literaturhauses setzten, muss man sich von einem Schild sagen lassen das dies nur für Mitglieder sei. Will man also ein Mitglied werden, wird man abgewiesen und darauf aufmerksam gemacht, das man gerne 230.- zahlen darf und dann Zutritt erhält. Klar kann man Mitglied werden, aber zu welchem Preis? Schlussendlich ist mir gleich ob ich nun zum Literaturhaus oder zur Museumsgesellschaft zähle... Ich möchte nicht benachteiligt werden, nur weil ich noch kein Student bin. Punkt

einfache, wenn auch in deinen ohren vielleicht unglaublich ungerecht klingende erklaerung: lehrlinge verdienen geld (!), studenten nicht (und noch dazu studiengebuehren). klingelts?

@allaboutzurich: ich möchte Dich ermutigen, bei der Leitung der Museumsgesellschaft mit einem anständigen Brief (=besser) oder persönlich Dein Begehren vorzubringen. Bei mir war es mitte der 80er diesselbe Situation. Du willst Bildung und Wachstum, also kämpfe dafür, lass Dich nicht entmutigen. Und leider hast Du zumindest teilweise Recht, was die Eliten-Studis dort betrifft: nicht wenige davon sind arrogant, überteuert angezogen und deshalb finanziell gar nicht auf einen solch billigen Lernplatz angewiesen. Und mancher Student klaut im Leesesaal Zeitungen oder auch Hefte wie die BUNTE, SI. Darunter wohl manch künftiger Advokat....! Man merke die Ironie....Das gabs 1984 nicht und wenn ein weiterer Beitragsverfasser zu Deinem Thema kommentierte, Studenten wie Mitglieder der MG seien klar getrennt, dann deshalb weil man sie mit Anordnungen, die schärfer kaum sein könnten, trennen musste, nachdem sich die Studis zunehmend um alle Regeln und allen Anstand futierten. Die Studis haben sich mit der Zeit einfach nicht mehr so aufgeführt, wie einst die künftige Elite sich zu benehmen wusste. Tatsächlich gibt es Ausnahmen aber ein ziemlicher Anteil der MG-Studis ist ganz einfach nicht Elite-würdig....Ich ermutige Dich allaboutzurich sehr, eine kostengünstige Mitgliedschaft zu beantragen! Nimm' Dir bloss ein Schuss von der heute offenbar üblichen Studi-Anspruchshaltung....

Ich glaube da habt ihr was falsch verstanden. Mitglied der "Museumsgesellschaft" (nicht des Literaturhauses) kann jeder werden, egal ob Student oder nicht. Der Grund, wieso es für Studenten günstiger ist, ist nicht der Zugang zur Bibliothek etc. sondern, weil sie ganz einfach einen Lernplatz im Lesesaal brauchen, um für die vielen Prüfungen zu lernen. In Zürich gibt es sicher 40'000 Studenten, aber viel zu wenige Lernplätze. Die Museumsgesellschaft stellt den Studierenden einen Teil der Plätze sozusagen vergünstigt zu Verfügung, nicht um elitär zu sein, sondern weil es ein Fakt ist, dass Studierende bzw. Schüler gaaaaanz viel mehr Zeit mit Lernen verbringen als alle anderen Mitglieder der Gesellschaft. Lernen ist bei den Studierenden kein Hobby, viel mehr der Beruf, den sie 4-6 Jahre lang machen, notabene ohne etwas zu verdienen und zum Teil (nicht alle) weit mehr als 8 Stunden pro Tag. Über Studierende allgemein als elitär herzuziehen ist ein riesen Blödsinn. Sicher wird es den einen oder anderen gebeben, aber ganz sicher nicht die Mehrheit.
Mich würde es ausserdem sehr erstaunen, wenn man als Lehrling, also als Schüler einer Berufsschule abgewiesen würde. (hast du das überhaupt versucht?)

Klingt effektiv nicht fair, man sollte mit der Bibi-Leitung sprechen. Aber auch die von dir sogenannte "Elite" profitiert nicht immer: Wer auf die Anwaltsprüfung lernt (und dabei ist man nach 5 Jahren Studium, einem Jahr Praktikum und einem weiteren Jahr lernen meist ziemlich pleite), muss auch den vollen Betrag zahlen. Es geht also hier wohl kaum um Elite oder nicht, sondern es dürfte vielmehr einfach eine etwas zuwenig durchdachte Regelung sein.

Und das Literaturhaus wird von der Stadt Zürich subventioniert! Das mit der Benachteiligung von Lehrlingen gegenüber Studenten hat System, findest du fast überall in der Schweiz. Eine Frechheit ohnegleichen für einen von der öffentlichen Hand subventionierten Betrieb ist der Literaturhaus-Mitgliedschafts-Passus "Beitrittsanträge konnen ohne Angabe von Gründen abgelehnt werden." Elitärer Filz!
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