Kommentare

es gibt nur eine konstante, den wandel. das leben ist ja kein zustand sondern ein prozess.

Mein minderbemittelter Freund @orkus666, ich bin gar kein Wähler, und schon gar nicht irgendeiner Partei.

heute im tagi gelesen:
"Unter den Skeptikern gebe es drei Sorten, sagt Ohmura. Jene, die zu wenig wissen und nachdenken, machen ihm wenig Sorgen. Bedenklicher findet er, dass sich Wissenschaftler von grossen Konzernen kaufen liessen, um falsche Tatsachen zu verbreiten. «Das sind die Feinde der Menschheit», sagt der Klimaprofessor, «sie handeln nur im eigenen Interesse.» Prominenteste Vertreter seien die Mitglieder der Familie Bush, die das Volk bewusst in die Irre geführt hätten, um die eigenen Interessen im Erdölgeschäft zu wahren. Verärgert ist Ohmura auch über die dritte Gruppe: Darin seien jene Wissenschaftler vertreten, die aus Publicitygründen Meinungen vertreten, die nicht dem Mainstream entsprechen."
www.tagesanzeiger.ch
ich frage mich bei solchen gelegenheiten immer, ob leute, die sich kaufen lassen, besonders clever vorkommen. ich vermute es fast.

vor vielen jahren schrieb balthasar gracian:
nicht seine torheit fortsetzen. - manche machen aus einem misslungenen unternehmen eine verpflichtung, und weil sie einen irrweg eingeschlagen haben, meinen sie, es sei charakterstärke, darauf weiter zu gehen. innerlich klagen sie ihren irrtum an, aber äusserlich entschuldigen sie ihn. (...)

@acer230. (Bin zwar kein Landwirt, aber fast. ) Das ist die Schweizer Landwirtschaftspolitik. Die Bauern, die arbeiteten, bereiteten Grassilage (Winterfutter) zu und betrieben gleichzeitig Landschaftspflege, damit die Alpen nicht verganden und keine Touristen mehr unsere schönen Bergwiesen bewundern können. Die anderen drei Bauern überlegten sich derweil, wie sie ihre überschüssige Milch verwerten können (einer wollte sie in die Milchstrasse einspeisen) und warteten auf die Direktzahlungen. Ginge es nur um die komparativen Kostenvorteile, sollte man flugs sämtliche Schweizer Bauern zu fleissigen Inderkinder umschulen, die Turnschuhe zusammennähen. Aber! Das Schweizer Volk will ein Bauernstaat bleiben und ist bereit, dafür tief in den Sack zu langen.
Du bringst zudem Soja ins Spiel - nur, wozu? Willst du damit die Kühe füttern? Die Folge dieses Kraftfuttereinsatzes wären höhere Milchleistungen, wäre Überüberproduktion und das Problem beraten bereits die drei obigen Bauern. Und natürlich ist auch Soja böse, es frisst den Regenwald und macht die Böden unfruchtbar und ausserdem ist es womöglich noch gentechnisch verändert und wird des nachts zu Cédric Wermuth oder Schlimmerem.
Am besten ist, du wirst entweder selber Bauer oder sattelst auf Lichtnahrung um. Habe geschlossen.

@vorwaerts
So viele Beispiele in weniger als zwei Zeilen - beeindruckende Leistung. Diese geistig-intellektuelle Tiefe kann ich beim besten Willen nicht erreichen.

momol, du bist mir aber ein ganz starrsinniger. lies doch orkus' beitrag nochmals. oder sind dir das zu wenig beispiele? hingegen bei dir sehe ich keine beispiele. weshalb sieht denn die micheline deiner meinung nach die welt verkehrt?

@orkus666, das war meine Reaktion auf deinen Rundumschlag, der weder konkret war, noch Beispiele beinhaltete. Sie zu finden dürfte für linke Dogmatiker schwieriger sein, als propagandistische Parolen zum x-ten mal vorzutragen.

Meinungen hängen an viel mehr als an fundierten Argumenten. von dem her ist es sowieso jenseits von Objektivität. Aber selbst wenn man völlig objektiv wäre, käme es auf die tiefe der Betrachtung an. Je tiefer man geht, desto schwerer wird die Meinungs oder Entscheidungsfindung. Ein für mich aktuelles Beispiel: Ich sehe in Grindelwald an einem 30 mal 50m Steilhang einen high tech Mäher, der das Gras in Folie einpackt. zwei Leute arbeiten 3 schauen zu und es dauert 45 min. 6 Ballen stehen fertig da. Die folgende Wahl: Fortschritt und gehe beruhigt nach Winterthur. Oder ich denke mir: Woher kommt das Benzin; Wieveil muss man wohl Gras am Steilhang subventionieren, damit man es mit Traktor mähen wenden einsammeln und bündeln kann. Was ist mit der Verdichtung des Bodens. Mit der Plastikfolie. Oder wäre Soja doch besser, aber der Urwald, und die armen Indianer, die uns sonst nicht scheren. und schon habe ich nach winterthur genug zu überlegen. Vielleicht kann mich ain Landwirt aufklären?

je tiefer die unbewusstheit, desto häufigere meinungswechsel sind notwendig, bzw. werden automatisch im laufe der zeit geschehen - und das ist gut so. letztlich sind meinungen aber sowieso nichts als meinungen. es sind bloss gedanken. und jeder gedanke, egal welcher art, ist letztlich unbedeutend in anbetracht dessen, was viel wichtiger ist: die lücken zwischen den gedanken, präsenz, dasein, wahrnehmen, raus aus dem gedankenkarussel, welcher art auch immer.

@Orkus666, überzeuge mal calmy-rey´s, daß die Welt nun mal anders ist, als ihre verlogene linke Dogmatik vorsieht.

Neben dem dass manchmal die Mehrheit der PolitikerInnen doch noch einen gesunden Menschenverstand zu haben scheinen, sind die wirklichen Experten in diesem Gebiet wohl eher die PolitikwissenschaftlerInnen. Vielleicht sind in der politischen Praxis Parteien wohl eher eine Einschränkung der individuellen Meinungsbildung.

Ich ändere oft die Meinung, respektive ich beantworte meist Fragen mit weiteren Fragen, was dazu führt, dass ich einer Sache nicht 100%ig zustimmen kann. Die Wahrheit wird wohl nie jemand pachten können, jedenfalls nicht indem jemand diese in Worten beschreiben könnte.
@vorwärts
Die ET begreife ich auch nicht total. Jedoch finde ich diesen Ansatz plausibel und daran lässt sich arbeiten.
Da ich mich für vieles interessiere werde ich kein Exerte in einem Gebiet werden. Desshalb vertraue ich ihnen, aber immer mit einer gewissen Skepsis und mit der Auslegung von Gegenargumenten anderer Experten.
In diesem Sinne kann auch eine direkte Demokratie in gewissen Situationen fragwürdig sein... Und ich denke dass es für die, die sich einer Sache mit Herzblut enthusiastisch hingeben, es selbstverständlich ist für diese Sache neue Meinungen zu bilden.
Bei Starrsinnigen, ob ET Befürworter oder nicht, geht es m.E. dann meist mehr um sie selbst als um die Sache. Oder sie sind duch unterschiedliche Umstände in etwas festgefahren. Sie sitzen zu Hause und erzählen wie das Schwimmen im Rhein ist, obwohl sie drei Jahre nicht mehr gewesen sind.

das eine ist, dass man eine andere meinung akzeptiert. obwohl man sie persönlich nicht teilt, kann es reizvoll sein, sich die gedankengänge und emotionalen zustände des gegenüber zueigen zu machen, zu erforschen und seiner logik nachzuspüren. (allerdings kann dies dazu führen, dass ich selbst oder mein gegenüber nicht mehr so scharf sich abgrenzen muss und vielleicht den einen oder anderen standpunkt überdenkt. kann, muss nicht.)
das andere ist, dass ich extrem mühe habe, wenn leute ganz grundsätzliche lebenseinstellungen über den haufen werfen, von denen man einmal den eindruck hatte, dass sie kritisch, eigenständig denkende wesen waren. weniger ein problem hätte ich damit, wenn mir eine solche person erklären könnte, weshalb sie heute etwas anders sieht. aber ich habe schon erlebt, dass jemand all das nur vertuschte und mich komisch hinzustellen versuchte, weil ich mich erinnerte, dass er doch einmal anders tickte.
dann kommt es mir so vor, als ob unsere gesellschaft oberflächlichkeit und heuchelei belohne. da sind mir dann die starrsinnigen schon fast lieber, die dazu stehen, dass sie die evolutionstheorie etwa noch immer nicht begriffen haben. die sind wenigstens ehrlich!

Im britischen Sprachraum gibt es so ein Konzept - Agree to disagree. Find ich gut.