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@petra: ob du mich wohl verwechselst? oder warum unterstellst du mir ständig irgendwelche dinge? ich verteidige keine schmarotzer, verlange keine volleingerichteten tollen wohnungen an bester lage zum sozialtarif - ganz im gegenteil! vielleicht solltest du mal alles lesen?!? auch wenn ich gegen die "seefeldisierung" bin, so heisst das noch lange nicht, dass ich nicht finde, dass schickimicki-wohnungen auch ihren preis haben dürfen. nur bin ich aber der meinung, dass nicht gute günstige wohnungen dafür aufgegeben werden sollen. erst eine gute durchmischung bringt etwas. und das geht im seefeld verloren. alte häuser werden abgerissen statt sanft renoviert und anständige mietzinsen kann man dann vergessen. DAS ist das problem. aber niemals kannst du mich je dabei ertappen, dass ich für schmarotzer verständnis habe - ganz im gegenteil. und marxismus ist auch nicht gerade meine richtung... auch wenn ich nicht unten im souterrain wohnen möchte... muss ich aber auch nicht - deshalb kannst du mir auch nicht unterschwellig den neid der besitzlosen vorwerfen! aber attika mag ich auch nicht mehr, denn mit dem alter wirds mit der höhenangst immer ärger...

@stadtzürcher: auch in dem fall muss ich dir wiedersprechen. beim münchner modell handelt es sich lediglich um eine "wiedergutmachung" für ausserordentliche Wertsteigerungen, die mit einem Engagement in der sozialen Wohnbauförderung wieder aufgewogen werden.
(zitat: 3.Das Planungsreferat soll Verfahren zur Aufstellung und Durchführung von Bauleitplanungen und anderen städtebaulichen Satzungen, die planungsbedingt Lasten bei der Landeshauptstadt München auslösen und die zu einer Bodenwertsteigerung in nicht unerheblichem Umfang führen, nur dann zur Aufstellung bzw. Verfahrenseinleitung und zur Entscheidung im Stadtrat bringen, wenn sich die Planungsbegünstigten zuvor
a.zur Bebauung entsprechend den planungsrechtlichen Festsetzungen und Regelungen innerhalb eines angemessenen Zeitraums,
b.zur Förderung des Wohnungsbaus, insbesondere der sozialen Wohnraumförderung, und/oder zu Maßnahmen zur Sicherung einer gemischten Wirtschaftsstruktur und
c.zur Übernahme der von den Planungsvorhaben ausgelösten ursächlichen Kosten und Lasten
gemäß den Festlegungen in den Verfahrensgrundsätzen verpflichtet haben. )
NICHT handelt es sich dabei dann um eine Mietpreispolitik. Die Bauten dieser Bauträger werden, sogar im Gegenteil, vermutlich noch teurer werden, um die Kosten wieder reinzuholen. Das einzige, das sich verändert, ist ein proportional höheres Angebot an sozialen Wohnprojekten (die vermutlich weiterhin in unterentwickelteren Gebieten stattfinden werden -> Preisfrage: wenn ich für das Grundstück 10x so viel zahlen muss, kann ich 1/10 an Platz kaufen mit dem selben Geld).
somit habe ich mich weder von meinen vorherigen Beiträgen distanziert, noch bin ich zum Beführworter von hohen Mieten mutiert...alles, was ich ausgesagt habe, ist:
hoher Ausbaustatus hat seinen Preis! Das einzige, das sich mit dem Modell verändert, ist der Durchschnittspreis (höheres Angebot an günstigeren Wohnungen). Damit ist allerdings noch nicht gesagt, dass die Wohnungen, die von sozialer Stelle erbaut werden, auch jene sind, die du dann ev im seefeld, niederdorf (und wie sie nicht alle heissen mögen) findest, noch, dass der Ausbaustatus dieser Wohnungen allen genügt. Im konkreten Fall kann ich nur von Wien sprechen, aber knapp 35m2 pro Person an Wohnraum wären mir für meine Singlewohnung zu wenig (und genau bei dieser m2-Angabe liegt das Mass in Wien - von den finanziellen Grundanforderungen ganz zu schweigen).
ergo: (und das nun wirklich mal kurz - ausnahmsweise):
das münchner modell ist ein guter schritt in die richtige richtung, hat allerdings wenig mit mietpreisregulierung per se zu tun, sondern ist nur dazu da, um den Markt ausgewogener zu gestalten und weiterhin offen ist danach die frage der sozialen Schere, die mit diesem Modell noch mehr auseinander klafft (denn "besserverdiener" erhalten nicht die möglichkeit, in sozialwohnungen zu leben, und "schlechterverdiener" können sich die wohnungen dieser bauträger dennoch nicht leisten) - sry war doch etwas länger als anfänglich erhofft :)

@Petra_H: Die Innovation des 'Münchner Modells' ist die Abschöpfung der Mehrwertsteigerung eines Grundstückes durch die öffentliche Hand. Deshalb ist es liberalen, marktverherrlichenden Geistern ein Dorn im Auge. Alleine verbessert es die Wohnungslage nicht, aber es bittet die Grundstückbesitzer zur Kasse, welche ohne was zu tun zu Wertsteigerungen kommen. Wenn du das plötzlich befürwortest, distanzierst du dich neuerdings von deinen früheren Beiträgen in diesem thread, das ist erfreulich :-)
Dazu passt irgendwie nicht so recht, dass du dich gleich wieder gegen gesetzliche Regeln im Miet-business stemmst: Regeln zugunsten der Mieter haben nunmal Einfluss auf die Mietpreise. Unvermeidlich. Ohne Regeln befänden wir uns wieder im Manchester des frühen 19. Jahrhunderts, wo Menschen schlechter hausten als Tiere. Informieren hilft gegen Vorurteile. Gilt nicht nur für Kathrin Martelli.

@stadtzürcher: ich finde deine kritik an meinen aussagen zu global...ich halte meine aussagen nicht für ein plädoyer für eine klassendifferenzierung...vielmehr ist es mir ein anliegen, eine ansammlung von einfachen fakten aufzuzeigen, denn - unabhängig ob gut oder schlecht - in der schweiz herrscht kein marxistisches system!
darüber hinaus unterstütze ich die derzeitige mietpreispolitik nicht - mache nur darauf aufmerksam, dass es ein globales problem ist, das man mit so einfachen mitteln wie "mehr wohnungen bauen", "in die höhe bauen" und "mietpreise staatlich regeln" nicht beheben können wird. das von dir angesprochene system in münchen hingegen ist definitiv ein erster schritt in die richtige richtung, von dem man nur hoffen kann, dass er auch in die schweiz überschwappt (zeitliche verzögerungen von bis zu 10 jahren sind natürlich leider nicht ausgeschlossen).
der grund, warum ich cat's aussage verurteile ist schlicht: es ist offensichtlich, dass NIEMAND die erdgeschosswohnungen haben möchte, sondern lieber das Penthouse am dach...aber: wie man so schön an diesem beispiel sieht, ist auch der immobilienmarkt nicht marxistisch, denn einige wohnungen sind "gleicher" als andere (thanks orwell for this neologism) und dem entsprechend gestaltet sich auch deren preispolitik...liebe cat: selbst der marxismus würde dir bei deinen wünschen nach günstigen, voll ausgestatteten penthousewohnungen nicht helfen...da hilft nur noch (und damit noch ein vorurteil gegenüber zürcherinnen) reich heiraten oder viel und hart arbeiten und stetig geld sparen (nicht ausgeschlossen natürlich auch ein lottogewinn...doch vorsicht: ein signifikanter prozentsatz ehemaliger lottogewinner ist nun verschuldet in millionenhöhe!).
sry für diesen langen (schon spaming-ausmasse annehmenden) kommentar!
wünsch euch noch einen schönen montag!

@Petra_h, ist deine permanente koketterie mit dem "ausländersein" nicht etwas deplatziert? auch als ausländerin kann man minderheiten und sozial schwache diskriminieren und ausgrenzen. dein und orkus666 plädoyer für eine gesellschaft mit unterschiedlichen klassen spricht irgendwie bände.
ha, @vorwärts. das ist ja ne story, die wehrli-schindler kannte ich nicht mal. zumindest bei martelli darf man als ursache für ihr handeln fehlende sachkenntnis annehmen, die hat jetzt schlicht mit dem parteibüechli politische karriere gemacht.

@orkus: da haben wir doch was gemeinsam, nur ist es nicht witikon... und die attika-wohnung war vorher... ;-) jetzt ist gärtli angesagt... aber reisschüssel stimmt!

@petra: was ist absurd an welcher aussage? irgendwie scheine ich auf dem schlauch zu stehen. zuerst verstehe ich den zusammenhang von humor und wohnen nicht und nun weiss ich nicht, warum du nun eben doch - entgegen deiner aussage - zu einem cat-bashing angetreten bist? oder bin ich - statt auf dem schlauch - auf deinen schlips getreten? wie komme ich zu dem ruf, schmarotzer zu verteidigen?

@orkus666: finde hong kong sogar schlimmer als manhattan (immerhin hat man da noch den central park, der einiges wieder "gut" macht). aber cat, hast (zumindest in der hinsicht) schon recht, frankfurt zählt auch bereits zu dieser kategorie...hochhäuser ohne ende!

@cat: natürlich das penthouse und am besten nix dafür bezahlen...dann noch arbeitslos werden, vom sozialstaat leben, das ganze in einer ausstellung namens "der sozialstaat schweiz" präsentieren und reich werden (natürlich danach weiterhin nix für die wohnung bezahlen - bin ja offiziell arbeitslos, nur inoffiziell künstler) :P sorry für diese plakative veranschaulichung der absurdität deiner aussage...ging leider nicht anders (schieben wir es einfach mal auf mein dafür nicht ausreichendes vokabular -> ja, altes thema: bin ja ausländer :P )
@stadtzürcher: das modell finde ich wirklich sehr eindrucksvoll...ich muss zugeben, von mietpreisreglementierungen halte ich nichts (aus bereits hinlänglich angeführten Gründen), aber DABEI hat sich echt mal jemand gedanken gemacht! bin beeindruckt! - hoffentlich kommt das auch irgendwann hier her!

@orkus666: ja, ich bin tatsächlich schon durch hongkong gelaufen, manhattan kenne ich nicht, aber dafür mainhattan.;-) aber was das im-schatten-wohnen mit fehlendem humor zu tun hat, verstehe ich nicht ganz. und willst du nun das penthouse oder lieber die souterrain-wohnung?

nicht nur kathrin martelli... vorgestern war eine veranstaltung der quartiervereins riesbach. da konnte man eine brigit wehrli-schindler kennenlernen (direktorin stadtentwicklung zürich). martelli wie wehrli-schindler sind vom selben kaliber und ideologisch ganz im kalten krieg steckengeblieben. letztere entblödet sich nicht, zu behaupten, es gebe dann auch leute, die zuwenig für ihre miete bezahlten. damit zeigt sie vor allem, dass sie kein problem hat, wenn häuser primär als geldmaschinen gesehen werden. obwohl wir also eine sogenannt "rot-grüne" stadtregierung haben, hat der bürgerlich-altkapitalistische filz sich da recht gut eingenistet. und immer wieder tanzen sie den brav kuschenden sp-kumpels auf der nase rum. dass es anders geht, zeigt die stadt basel, wo gratis-parkplätze abgeschafft werden sollen. - weshalb nur ist zürich derart rückständig und stur?

Heute erschien ein Artikel im Tagesanzeiger, welcher auf ein gelungenes Wohnbaumodell aus München verweist. Bauherren können da nicht einfach den Mehrwert aus ihrer Liegenschaft abkassieren, sondern müssen ihn teilweise sowohl in gefördertes Wohnen wie auch Quartiereinrichtungen re-investieren.
Ärgerlich und irgendwie typisch ist die Haltung von Kathrin Martelli (Zürcher Hochbauvorsteherin, FDP-Stadträtin), welche solche alternative Modelle immer gleich als sozialistische Spinnerei hinstellt, welche die Wohnungsbauwirtschaft abwürgen.
Zu unrecht, wie sich diesmal herausstellte...
Der Artikel im Tagesanzeiger
tiny.cc
Das Münchner Modell:
tiny.cc

@trigor: das ist off-topic, da die von Dir aufgezählten stereotypen Ausländer für Euch keine Konurrenten auf dem Zürcher Wohnungsmarkt sind, die EU-Bürger hingegen schon. Ich komme mir als EU-Bürger nicht als was besseres vor, ich werde nur vom Migrationsamt privilegiert behandelt aufgrund der bilateralen Veträge. Der Stimmbürger hat es in der Hand: Verträge kündigen, dann sind die EU-Bürger wieder weg und dafür kommt Joe Ackermann zurück, aber das wird der Wohnungsmarkt in Zürich wohl verkraften.

Orkus666: "Hoch bauen" oder "dicht bauen" wird oft als einfaches Rezept gegen hohe Mieten genannt, meist von liberaler Seite. Jedoch, wenn nach marktwirtschaftlichen Kriterien gebaut wird, ist dieses Rezept empirisch nicht belegbar. Im Gegenteil: dein Beispiel Manhatten: Wohnungen unbezahlbar. Auch im Kreis 5 in Zürich, wo dicht und hoch gebaut wird, sind die Mieten explodiert. Das heisst nicht, dass hoch bauen schlecht ist, aber das Problem überteuerter Wohnungen und die Verdrängung sozial Schwacher löst es nicht.

@orkus666: so einfach ist das nicht, von wegen in die höhe bauen. möchtest du denn unten wohnen, wo kaum je ein sonnenstrahl hinkommt? eben.
und das votum von trigor hat nichts mit ausländerhass zu tun, wenigstens verstehe ich das nicht so. es ist nämlich tatsächlich so, dass deutsche genauso einwanderer sind wie portugiesen, tamilen, türken oder was auch immer. mobile arbeitskraft ist doch schönreden von jemandem, der sich wohl als was besseres ansieht als einwanderer aus anderen nationen.