Kommentare

@DanSlider: Was genau versuchst Du hier schön zu reden? Du bist hier genauso Ausländer wie der Portugiesische Bauarbeiter, die Tamilische Küchenhilfe oder der nigerianische Kügelidealer an der Langstrasse. Ich glaube weil wir eure Sprache verstehen vergesst ihr das gelegentlich. Ihr seid aus unserer Sicht genau das was die Türken in Deutschland für euch sind: Einwanderer! Also vergiss das Geschwätz von "mobile Arbeitskraft", das ist der Tamile auch.

In Berlin (West) habe ich das 1988 erlebt, es gab eine echte Wohnungsnot für geringere Einkommen und der Berliner Senat begann zB den Dachausbau in existierenden Altbauten zu fördern (wegen der Mauer gab es keine Agglo). Dann fiel die Mauer, die Häuser im Osten wurden renoviert, die Familien zogen ins Umland und weil Berlin wirtschaftlich nicht so wie erwartet boomte, sanken die Mieten, so dass heute jeder im Zentrum der Stadt wohnen kann, wenn er möchte, auch Hartz VI Empfänger. 2001 zog ich nach Zürich, weil es dort eine attraktive Arbeitsstelle gab.... und naja... dieser Trend hält an, wäre schön mit dem hiesigen Gehalt in Berlin zu leben, aber leider gehen wirtschaftlicher Erfolg und Mietpreise einher.
@meinleben: seit den Bilateralen gibt es einen gemeinsamen Arbeitsmarkt EU-Schweiz und jeder Europäer, der in Zürich einen Job annimmt ist weniger ein Einwanderer in die Schweiz im klassischen Sinne als viel mehr eine mobile Arbeitskraft, die sich in dem neu geschaffenen Binnenmarkt bewegt. Letzlich ist es die Schweizer Wirtschaft, die diese Menschen anlockt und es sind Schweizer Immobilienbesitzer, die diese Gelegenheit nutzen, kräftig an der steigenden Nachfrage nach Mietwohnungen zu profitieren.

Solange jährlich 70'000 bis 100'000 Personen in die Schweiz einwandern dank Personenfreizügigkeit, wovon ein Grossteil in Zürich bleibt, wird das mit dem auf die Schnauze fallen noch eine Weile dauern und die Verdrängung der "low" net worth individuals anhalten, bzw. sie werden wohnungsmässig noch weiter an die Periferie gedrängt, weil sich das mit den höheren Mietzinsen rumgesprochen hat.
Nein, im Moment möchte ich nicht auf Wohnungssuche in der Stadt Zürich sein und wenn ich wär, ja ich hätte Ansprüche und zwar, dass die Erwerbsstelle innerhalb von 30 Minuten per Velo erreichbar wär.
Seit Schimmelstrasse & Weststrasse nun etwas leiser sind, sind die Mieten auch dort explodiert, vor zwei Jahren ca. hat das angefangen mit den Preissteigerungen dort...
@diverse
Eine 3-Zimmer-Wohnung für 1700.-- pro Monat, womöglich exkl. setzt einen monatlichen Lohn von mindestens ca. 5100.- voraus, eine 4-Zimmerwohnung von 2200.- ca. 6600.- Einkommen - ein Wohnung soll max. 1/3 des Gesamtbudgets sein.
In etlichen Berufen sind Löhne zwischen 3000.- und 4000.- gang und gäbe, dieser Betrag wird erst nach x Dienstjahren eingenommen, wenn überhaupt, wo alles immer billiger und günstiger zu haben sein muss, Löhne gedrückt werden, mit der Drohung, dass der Erwerbsplatz ins Billiglohnland ausgelagert wird. Mit einer Teilzeitstelle ists sowieso schwierig auf diesen Betrag zu kommen, z.B. wenn da noch Kinder betreut werden wollen und die Alimente harzig fliessen.
Für eine Wohnung, die 6000.- kostet, reichen 8000.- Einkommen nirgends hin, sondern gegen die 20'000.- müssens schon sein...
Hey, wer verdient soviel im Monat?

Aus der NZZ: "Hausbesetzung mit Beifall"
Lesenswert. Es scheint, als seien jene, welche sich hier in Zürich über überrissene MIeten und Gentrifizierung beschweren, doch nicht bloss naive, idealisitische Spinner. Zitat aus dem Artikel: "Das Misstrauen gegen Geschäfte mit menschlichem Grundbedarf, und dazu gehört nun einmal das Wohnen, ist gewachsen."
tiny.cc

@cat: nzz, handelsblatt und faz bzw morgens bbc u euronews im tv
warum sollte ich eine cat.-bashing-kampagne starten? es ist doch klar, dass jeder seine eigene meinung hat und diese auch vertritt...alles, was ich mache, ist zu versuchen, euch die augen zu öffnen für meine ansichten, genauso wie ihr mir die augen mit manchen eurer aussagen öffnet. das ist ja das schöne an kommunikation...
was ich hier in der schweiz jedoch sehr stark erlebt habe bislang, ist eine feindseeligkeit gegenüber ausländern, die grossteils auf kulturellen differenzen aufzubauen scheinen.
bei meiner nationalität ging es auch gar nicht vordergründig darum, woher ich stamme, sondern eher darum, dass gewisse vorurteile gegenüber ausländern vertreten werden, die auf mich und viele andere eigentlich (fast - man kann ja nie alles ausschliessen) nicht zutreffen...
zusätzlich braucht es bei diesem gestressten immobilienmarkt nicht mal ausländern...ein paar tessiner, die nach zürich ziehen, hätten auch gereicht, um den markt zum kippen zu bringen...btw: lt tagesanzeiger artikel haben die ausländer vor allem die immobilien gekauft und nicht gemietet...aber: was ich beim tagesanzeiger wirklich kritisiert habe, war die populistische darstellung der problematik...der originalbericht der nationalbank (online ebenso zugänglich) geht nämlich in keinster weise so stark auf die ausländerproblematik ein.

@petra_h: deine schon eher eigenartige sichtweise auf gewisse dinge erstaunt mich doch sehr. z.t. eher verwirrend...
den tagi auf blick-niveau zu setzen scheint mir doch eher gewagt, du liest wohl nur die nzz...? oder eher wohl gar keine zeitung, denn bei deinem arbeitspensum bleibt dir dafür kaum zeit..., oder? und übrigens, ich spreche von der zeitung, dem print-medium, nicht vom tagi-online! da sollte man schon unterscheiden. und sich auch die zeit nehmen, um die vielen, z.t. ausgezeichneten, hintergrundberichte zu lesen. aber eben, die zeit fehlt dir wohl.
und nochwas: für den aus dem seefeld vertriebenen macht es wohl kaum einen unterschied. ob die nachmieterin nun ein expat von deutschland, österreich oder timbuktu ist! gilt auch für die aussage des jobwegschnappens.
und bevor du jetzt eine cat-bashing-kampagne startest: NEIN, ich wurde noch nie von einem expat - woher auch immer - aus einer wohnung vertrieben, NEIN, mir hat noch nie ein ausländer den job weggeschnappt, NEIN, ich habe nichts gegen österreicher. aber JA ich sehe die probleme in unserer stadt und da sind die ausländer nicht unschuldig daran. siehe tages-anzeiger-artikel, auch wenn du dich darüber erhaben fühlst.

@trigor: Schreibst Du nur oder liest Du auch? Beschäftige Dich doch bitte mal mit den Ideen der sozialen Marktwirtschaft, bevor Du hier den Mund so weit aufreißt. Wikipedia ist zwar nicht der Weisheit letzter Schluss aber ein guter Einstieg mit vielen Quellenverweisen auf Original-Literatur. Die Sozialkassen sind sicherlich nicht das einzige, was eine soziale Marktwirtschaft ausmacht, aber auf alle Fälle eine wichtiges Element von sozialer Marktwirtschaft, worin sie sich von freier Marktwirtschaft unterscheidet. Und ja, es ist ein ungeheures Anspruchsdenken, in einer Welt, in der sich ständig alles ändert, zu erwarten, dass irgendetwas für immer so bleibt, wie es ist. Und wenn Du den Ursprungsartikel und den ganzen Thread liest, wirst Du auch feststellen, dass es nicht um die Vertreibung einzelner Leute aus ihrer gewohnten Umgebung ging, sondern um die Mietpreise allgemein. Und genau in diesen Bezug ist der Anspruch, dass sich jeder sich eine entsprechend große Wohnung in der besten Lagen leisten können soll genauso weltfremd wie der Anspruch wäre, dass sich jeder einen Rolls-Royce leisten können sollte. Niemand hat irgendwo etwas vorher von Rolls-Royce geschrieben, es war lediglich ein Vergleich, um zu zeigen, wie unangemessen der Anspruch auf Wohnungen für alle in Luxuslage ist.

@stadtzürcher: bin dabei am stenrmarsch.
ich kann diesen spruch von der «freien marktwirtschaft» und «angebot regelt nachfrage/nachfrage das angebot» schon gar nicht mehr hören. das sind doch scheisshausparolen, die jedoch mit dem realen leben längst nichts mehr zu tun haben.
die schweiz soll ja angeblich nicht korrupt sein…
doch wie lässt es sich bei einer angeblich grünen stadtregierung denn ander erklären, dass so überflüssiges ding wie dieses hochhaus auf dem maagareal gebaut werden darf.
ich möchte nicht wissen, was dieses vollklimatisierte teil an engergie frisst… und wer bitteschön, soll darin leben und arbeiten?
ich wohne selbst in der nähe, einer solchen yuppie-siedlung (nicht seefeld. altstetten ist auch schon infisziert), man hat doch zu dekorationszwecken, sogar noch einen kinderspielplatz hingebaut… nur habe ich seit den zwei jahren, wo diese (hässlichen) häuser bewohnt werden, noch kein einziges kind dort gesehen… dafür stehen dauernd irgendwelche zügelwägen auf dem gelände, aber nicht von leuten, die einziehen, sondern solche die bereits nach einem jahr wieder ausziehen.…
ganze etagenfluchten stehen seit bauende vor zwei jahren LEER! wurde noch nie vermietet…

Hallo zusammen.
Ich bin der, der dieses Forumthema eröffnet hat. Djay als offener Nickname.
Zuerst mal Danke für all Eure Inputs und Ansichten.
Hier nachträglich meine Ansicht:
Dass es reichere und ärmere Leute, Banker, Kreative und hoffentlich auch noch ganz viele andere Arten von Bürgern gibt, ist ja eine gesunde Sache. Wie in vielen Dingen steckt in der Mischung die Würze. Es ist die Balance, die ein Ganzes stabil haltet. Auch eine Stadt. Und auch die schöne Stadt Zürich. Bis jetzt. Es sollen eben gerade Reiche auf Arme, Kreative auf Logische, Schwarze auf Weisse, Muslime auf Konfessionslose und Politiker auf furznormale Bürger treffen. Genaus das soll es ja eben. Das macht es aus. Und um das zu gewährleisten, müssen Wohnungen gesund durchmischt sein. Ergo auch die Mietpreisen müssen sich alle leisten können. Wenn es in einem Kreis nur noch Mietpreise ab CHF 4000.-/Mnt gibt, dann ist es klar wohin das führt.
Dass aus wirtschaftlicher Sicht, die goldene Grundregel «Angebot und Nachfrage» gilt , ist ja auch logisch und nachvollziehbar.
Aber ein Stadt ist zum Glück keine Firma, mit einzigem Ziel den Umsatz zu steigern.
Deswegen richte ich mein Anliegen ganz klar der Stadt Zürich:
Die Mietpreisen müssen geregelt sein. Es darf nicht sein, dass aus wirtschaftlicher Gier von «Angebot und Nachfrage», nur noch Inzucht betrieben wird.
Nochmals:
Ja, wir leben Zürich, aber halt nur solange, wie wir sie auch bezahlen können.

@Rick:Erstens: Da wo Du jeden Monat einzahlst, das sind die Sozialwerke. Und die kommen vom Sozialstaat und haben absolut rein gar nix mit sozialer Marktwirtschaft zu tun.
Zweitens: Nimmst Du Drogen oder sind deine Halluzinationen krankheitsbedingt? Ich zumindest hab noch nie jemanden gehört der "Rolls-Royce für Alle" propagiert hätte. Weder hier im Forum noch sonst irgendwo. Aber ja.... es ist ungeheuerfurchtbarignorantes Anspruchsdenken wenn man da Wohnen will wo man die letzten Jahre gelebt hat und verwurzelt ist. Wo kommen wir da hin! Sauerei!

@Stadtzürcher: Haben wir hier in der Schweiz keine Soziale Markwirtschaft? Dachte schon... Ich zahle jedenfalls jeden Monat fleißig Sozialleistungen in diverse Töpfe ein. Und Soziale Marktwirtschaft heißt ja auch nicht Wohlstand für alle, nur Grundversorgung und Absicherung für alle. Schicke Wohnungen in der begehrtesten Lage sind doch wohl aber eindeutig ein Luxusgut und keine Grundabsicherung mehr. Den Anspruch Wohlstand für alle und jeder soll sich alles leisten können, den hatten wir schon mal hier in Europa... nannte sich Sozialismus und Planwirtschaft. Hat super funktioniert... ;-) Ich wundere mich ehrlich gesagt, woher da Anspruchsdenken kommt, dass sich jeder eine Wohnung in bester Lage leisten können soll. Mit dem selben Anspruchsdenken könnte ich verlangen, dass jeder First Class fliegen können soll, oder jeder sich einen Rolls Royce leisten können soll, oder jeder maßgeschneiderte Anzüge oder jeder acht Wochen Urlaub im Jahr auf irgend einer Südsee Insel... und und und. Abgesehen davon bin ich auch nicht generell ein Freund von Marktwirtschaft, schließlich braucht es für Marktwirtschaft Markttransparenz und mündige Konsumenten. Die hat es oft nicht. Gerade im Immobilienmarkt ist jedoch viel Transparenz. Man weiß sehr genau, was man eigentlich bekommt für sein Geld und was andere dafür zahlen.

für bugs bunny und alle die ein zeichen setzen wollen kann ich bloss nochmal den link von trigor am anfang des threads empfehlen. nächsten montag, 19 uhr.
bezahlbare-wohnungen-zuerich.ch
petra_h: unter deinen, hm, etwas speziellen statements bin ich über dieses gestolpert: hohe mietquote = 'geringer markt'? wie das denn? das ist ja mal was neues.

bugs bunny...ich finde dein engagement beeindruckend und zumindest mich hast du damit gefangen...wenn du unterstützung benötigst...ich bin dabei!
guckindieluft, hast du den artikel auch gelesen oder nur gepostet? mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht besonders viel von der Qualität des Tagesanzeigers halte (ist in etwa selbes niveau wie blick - sorry toni, du bist natürlich eine super journalistin dort :P), wenn du den gesamten artikel gelesen hättest, würdest du sehen, dass aufgrund des ohnedies bereits geringen marktes an zur verfügung stehenden wohnungen (mietquote in der schweiz ist eine der höchsten im gesamten europa), eine geringe anzahl an einwanderern ausreicht, um das bestehende system zum fall zu bringen. richtig gelesen heisst es also nicht: böse ausländer, sondern der markt ist kaputt!...dass diese info von schundblättern wieder anders präsentiert wird in einer ohnedies populistischen schweiz, wundert mich wenig...verkauft sich ja auch besser als: unser immobilienmarkt ist kaputt und deshalb funktioniert er nicht mehr.
ist genauso wie "die bösen expats haben mir meinen job weggeschnappt"...ich habe noch nie davon gehört und vertrete auch die meinung, dass es nur selten (spezielle firmenpolitik e.g. ikea u schwedische mitarbeiter) vorkommt, dass jmd aus dem ausland engagiert wurde, wenn man im eigenen land genauso oder sogar besser qualifizierte bewerber hatte. darüber hinaus liegt das "hohe lohnniveau" der expats an einer einfachen logik: wenn ich im ausland nicht zumindest um den betrag mehr verdiene, dass es sich auszahlt, meine heimat zu verlassen...mach ich es nicht!

@Petra_H: ich denke, jammern ist alles was noch übriggeblieben ist. wir haben doch längst eine gesellschaft, die für ihre rechte nicht mehr auf die strasse geht oder sich sonst wie gehör verschafft. hol dir mal in einem videoarchiv filme aus der zeit des «roten zürichs» (das ist 90 jahre her) oder auch von protestkundgegbungen aus anderen städten. da bewegten die massen etwas. es ging nicht einfach ums randalieren wie heute.
ich sah letzthin jene doku über das seelfeld auch. es wurde nur gejammert und lamentiert. hat sich einer von denen in seiner wohnung verbarrikadiert? dass er mit polizeigewalt hätte rausgezerrt werden müssen, was wiederum die presse angelockt hätte… was wohl gesprächsstoff gegeben hätte… wenn echt gemeinter protest immer wieder geschieht, geschieht auch was. davon bin ich überzeugt.
selbst in der natur funktioniert es.
gibt doch kleine fische, die sich so zusammentun, dass sie wie ein einziger grosser aussehen und damit verscheuchen sie den wirklich grossen.
viele «kleine» bürger haben auch macht.
ein schneekügelchen ergibt mit unzähligen anderen eine lawine, die töten kann.
kuschen und jammern ist alles was noch übrig ist.
wie das entstanden ist: ganz einfach. gib den leuten eine glotze und 150 sender und sie heben den arsch nicht mehr aus dem sofa. was irgendwo auf der welt passiert ist dann viiiiiiiiiiel interessanter, als was vor unserer haustüre oder bei unserem nachbarn abgeht.
hat wunderbar funktioniert.
wir haben die macht abgegeben. alle die hier klagen und jammern haben die macht abgegeben. denn ronrop ist «geschützte werkstatt».
die macht eines anderen hört da auf, wo wir unsere entgegenstellen.
und selbst wenn wir einen «kampf verlieren» sollten, lohnt er sich. für sich selbst einstehen macht stark.

Ich verstehe Menschen, die von Neu-Affoltern schwärmen, ich habe dort die Wohnungspreise angesehen, leider für einen Rentner auch unbezahlbar.