Miss Sara Sampson – Theater Neumarkt

Gotthold Ephraim Lessing schrieb dieses Stück innerhalb von 6 Wochen aufgrund einer Wette, die besagte, dass er es nicht schaffen würde in dieser kurzen Zeit ein Stück zu schreiben, dass die Frauen zum Weinen bringen würde. Die Urraufführung 1775 hat sogar gestandene Männer zum Weinen gebracht.
Nun, die Zuschauer heutzutage mussten auch weinen, aber mehr vor Lachen, als von der Tragödie der Liebe und deren Emotionen. Die Vergangenheit dieser Liebe wurde in die Gegenwart als Geisterstunde transportiert. Die beiden Nachtwächter und Freunde (Alexander Seibt und Philippe Graber) werden während ihrer Schicht von den Geistern der Miss Sara Sampson (Franziska Wulf), die verliebt ist in den starken und nicht ganz so treuen Mellefont (Jakob Starks) sowie seiner Ex-Geliebten Marwood (Vivien Bullert) heimgesucht. Marwood versucht mit Intrigen und mit der Vorweisung der unehelichen Tochter Arabella (Julia Sewing) Mellefont zurückzugewinnen und die Liebe zwischen Sara und ihm zu zerstören. Die beiden Nachtwächter sind völlig überfordert mit den Geistern und staunen die ganze Zeit wie die Liebe anno dazumal kompliziert war und mischen sich mit der Zeit in die Geschichte mit ein. Das ganze Chaos wird mit den lieb gemeinten Ratschlägen der Nachtwächter zum Teil verstärkt bis der Tod der einzige Ausweg für die Liebe ist.
Diese Interaktionen zwischen den Nachtwächtern und der Geister sowie die Freundschaftsdiskussionen (einfach genial) zwischen den Nachtwächtern sind so witzig gemacht, dass die Augen kaum trocken bleiben können und man weiss z.T. gar nicht mehr, wem man folgen soll, den staunenden und diskutierenden Nachtwächtern oder den impulsiven Darsteller der vergangen Zeit.
Regie: Laura Koerfer / Mit: Vivien Bullert, Philippe Graber, Franziska Wulf, Alexander Seibt, Jakob Leo Stark, Julia Sewing
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