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Manchmal bin ich froh, dass ich beziehungunlustig beziehungweise beziehungsunfähig bin. Es wäre mir definitiv zu kompliziert.

hm...ausserhalb der bez kann ich mich eigentlich nur bewegen, wenn ich nicht vollkommen glücklich bin. ansonsten funktioniert es nur, dass ich andere menschen für einen gew. zeitabschnitt in die beziehung einlade (so lange der partner das auch mag).
bin aber davon überzeugt, dass ALLE ausprägungen zum glück führen können, so lange beide partner damit einverstanden sind. ein ganz lieber freund von mir lebt derzeit in einer offenen bez u meinte mir gegenüber, dass es "anenehmer" ist, weil man keine schuldgefühle hat, wenn es passiert aber auch, weil der reiz des verbotenen wegfällt. er meinte sogar: nun passiert es viel seltener als zuvor!
@ "betrug" wegen zu wenig lust: ich hatte vor einiger Zeit eine phase, in der ich vollkommen überarbeitet war u mein damaliger partner nicht zu seinem "genuss" kam. daraufhin habe ich ihm eine affäre vorgeschlagen. hatte einfach ein schlechtes gewissen, weil ich ihm nicht bieten konnte, was er wollte.

@Beasty_Treeboy - ich behaupte ja gar nicht, dass ihr unglücklich sein müsst um eine solche beziehung führen "zu müssen" - im gegenteil: solang beide der gleichen meinung sind und kein problem damit habt. die dauer euer beziehung spricht ja für sich. ich tick' einfach anders. sex und zärtlichkeiten sind in meinen augen etwas höchst intimes, das intimste dass ich zu "verschenken" habe und diese "privileg" ist meiner liebsten vorbehalten. wenn man die gefahren von geschlechtskrankheiten und des verliebens in eine der "gespielinnen" hinzunimmt find ich's einfach nicht richtig der offenen und aufgeklärten liebe gegenüber. liebe ist emotional - nicht rational. und solange 'sie' eiversüchtig ist und um meinen hostenstall "ihr revier" absteckt, weiss ich auch das ich gewollt und erwünscht bin. denn, zieht man sex und zärtlichkeiten von einer beziehung ab - bleibt freundschaft übrig und irgendwie will ich diese dinge nicht miteinander vermischen.

tschauz
schleichwerbung ziemt sich ja nicht, geschweige denn in eigener sache. aber ich find, dass in diesem fall die ausnahme drinne liegt (hoffe, ron sieht das auch so). hab eure diskussion mit interesse verfolgt, weil ich selber schon seit längerem an ähnlichem rumdenke. jetzt solls mit den gedanken mal an die öffentlichkeit gehen und zum austausch mit anderen kommen: hirnblut.elenchos.ch
und da würden wir uns natürlich freuen, wenn sich leute einfänden, für die das auch ein thema ist. und vielleicht würden sich einige von euch ja auch freuen, das mal mündlich und nicht nur im freundeskreis zu erörtern. findet zwar in basel statt, aber vielleicht lässt sich sonst ja auch mal was entsprechendes in züri machen...
ach ja, literatur gibts übrigens auch noch andere. z.b. (schon wieder schleichwerbung...):
:: The ethical slut. A practical guide to polyamory, open relationships & other adventures. Dossie Easton und Janet W. Hardy. Celestial Arts. 2nd Edition. Berkely und Toronto 2009.
:: Ein Frühstück zu Dritt. Leben und lieben in Mehrfachbeziehungen. Bärbel Schlender und Erhard Söhner (Hgg.). novum Verlag. Horitschon u.a. 2006.
:: Polyamory. The New Love Without Limits. Secrets of sutainable intimate relationships. Deborah M. Anapol. IntiNet Ressource Center. San Rafael 1997.
sodeli. gruss

ich bin weggezogen, weit weg - das war der ganze grund...

@Debalier
frage mich schon lange, ob das wohl das Geheimrezept für eine lange und glückliche Partnerschaft ist ;-) Wenn ja, wieso machen das nicht alle so?
Aber ihr habt Euch ja demfalls auch irgendwann getrennt... ;-) so perfekt kanns also auch nicht sein....?

ich hätt´s gern gar nicht getrennt - "untreue" ja, aber am liebsten mit DER frau, die ich liebe, zusammen. liebe & abenteuerlust in einem - besser (& eigentlich konfliktloser) könnt´s gar nicht sein. ich behaupte das, weil ich es mal einige jahre gelebt habe, die allmögliche ehrlichkeit kann seeehr entspannend sein...

@bordertaster: So ein Mann ist mir auch schon mal in in meinem Leben über den Weg gelaufen. Er: Sex 1-2mal pro Woche (in Anfangsphase, finde ich da sehr wenig wenn man sich 4xpro Woche sieht), nur Missionarsstellung und kein Orgasmus für mich (auch nicht davor oder danach). Da ich sehr leidenschaftlich bin, ging das gaaaar nicht gut, fühlte mich nicht begehrt und wurde zusehends unglücklich. Gut habe ich mich getrennt und habe jetzt einen Freund der so begeistert vom Sex ist wie ich, und dann denk ich wir genügen einander und haben Spass zu Zweit.

für die langfristigkeit: wir tun es mindesten dreimal die woche, eventuell als "pflichtprogramm", beide lachend, dass wir unseren ehelichen pflichten nachkommen müssen. zumindest die kleine standardnummer, wohlwissend, dass beide danach immer super glücklich sind, den inneren schweinehund überwunden zu haben, so entspannt, dass der hormonspiegel stimmt, lust auf mehr bekommend und dann ab und zu mal die super-nummer einlegend.und das jahrelang. als mittlerweile ohne schmetterlinge im bauch aber dafür komplizenhaft, witzig, bodenständig und vor allen dingen befriedigend.das kann kein kurzfristiger sex bieten.

@Schatje nun befremdlich ist mein denken bestimmt nicht. will und darf eigentlich auch nicht über dich urteilen, auch wenn ich es getan habe. schlussendlich muss es für dich und deinem partner ja stimmen. ich von mir aus kann sagen, dass ich glücklich in einer beziehung bin, und dies nicht erst seit ein paar jahren, der sex ist mal mehr mal weniger, manchmal lausig und dann total animalisch. ich gehe davon auch aus, dass wir uns tag für tag mehr lieben, vielleicht gehör ich zu den wenigen in diesen dingen oder blind vor liebe und sehe nicht was wirklich abgeht. wie julie andrews mal so schön gesagt hat: Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe. (dieser Satz gilt für mich, liebe kann man ja auch lokomotiven)

Ich finde Schatje toll, weil ich genau ihrer Meinung bin. :) Und @paedu/mary_jane_louis: wieso meine viele immer, Leute in einer offenen Beziehung seien nicht glücklich? Ich bin auch nach 7 Jahren noch sehr verliebt und darf meinen sexuellen Gelüsten nachgehen. Z'5i und z'Weggli, nicht? Ich hab gar keinen Grund, unglücklich zu sein.

wenn beide einverstanden sind, wieso bräuchte man das einverständnis der gesellschaft die partnerschaft so zu handhaben?
grundsätzlich gehöre ich zur (scheinbar) selten gewordenen spezies "glücklich-verheiratet" und auch nach 10 jahren (diesen April) noch super "verschätzlet" zu sein. daher wird wohl auch meine meinung entsprechend "eingefärbt" sein.
die schreie nach polygamen partnerschaftsformen sind ja nix wirklich neues und werden schon lange praktiziert. intressanter wäre die frage, wo der eigentlich grund liegt, sich nicht mit einer monogamen bindung abfinden zu können. könnte mir denken, dass dies an der vielzitierten über-sexualisierung der gesellschaft liegt, oder weil wir zu beschäftigt sind mit uns selbst, damit das "wir" in der beziehung kaum genügend nahrung erhält, um am leben bleiben zu können. vieleicht liegts auch an der nahezu ausgerotteten tugend "genügsamkeit", was uns die möglichkeit nimmt nicht einfach nur "zufrieden" zu sein mit einem geliebt-geschäftzen partner - sondern gar glücklich?
nun, wir haben letztes jahr geheiratet, was nach 9 jahren partnerschaft überraschenderweise wie ein aphrodisiakum gewirkt hat/die rosa brillen hervorzauberte. glücklicher den jeh wünsch ich allen das-hier-lesenden mindestens dasselbe glück das uns beschieden war und dass damit die hier gestellte diskussion schlicht überflüssig wird... ;)

@ Schatje, findest du dies fair? mach doch lieber gleich schluss.

Zwei Buchtipps zum angeschlagenen Thema:
- Das sexuelle Leben der Catherine M.
- Eifersucht
Beide von Catherine Millet.
Vor allem das zweite Buch Millets schildert in eindrücklicher Art und Weise Risiken und Nebenwirkungen eines libertinen Lebensentwurfs.

@schatje: was haelt dich denn bei diesem mann? denn, wenn ich dich richtig verstehe, scheint die ganze beziehung ja nicht grad das wahre zu sein. oder hab ich da was nicht kapiert?