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Nun eine offene Beziehung wird oft nur von einem Partner ausgelebt, der andere leidet klammheimlich. Auch wenn viele dies sich nicht eingestehen. Sehr viele Paare, welche eine offene Beziehung hatten, war genau dies der Grund des Bruches.

Ich bin ziemlich versexlet, lüste aber auch nach kuscheln und Geborgenheit. So habe ich heute die Konstellation so, dass ich seit sieben Jahren in einer Beziehung lebe, aber ausserhalb Sex haben darf. Viele haben nach wie vor das Gefühl, eine offene Beziehung könne nicht mit einer glücklichen Partnerschaft vereinbart werden. Ich denke, das ist etwas sehr individuelles und darf sie Pauschalisiert werden. Wir beide lieben uns tief und fest. Aber trotzdem hats Platz für Sex mit anderen - weils die gemeinsame Gefühlswelt nicht tangiert, weil die Bindung stark genug ist. Für uns stimmt es. Es funktioniert aber nur, wenn eine intensive Vertrauensbasis da ist und man den Partner als das akzeptiert, das er ist; ein Mensch mit Gelüsten und Bedürfnissen. Wir schränken in Partnerschaften unsere Liebsten immer wieder ein, modellieren sie nach unserem Gusto. Ich finde das nicht richtig. Beziehungen sind Kompromisse. Und ein offenes Sexualleben kann bereichernd sein: für den Geist und die Libido. Und notabene ist eine offene Partnerschaft häufig auch ehrlicher. Weshalb funktionieren die Puffs und erotischen Einrichtungen so gut? Da wird betrogen bis sich die Balken biegen. Das finde ich unsympathisch. Da ist mir eine klar geregelte Abmachung lieber und vertrauensbildender.

@purple bethony: "Muss dazu aber sagen bin auch noch auf der Suche nach meinem "Repezept" - 2 Dinge sind schon mal für mich klar: Offenen Beziehung funktioniert nicht. Geschlossene Beziehung funktiert nicht. Was nun?"
ich glaube das problem ist, dass eben nicht etwas einfach so funktioniert oder nicht funktioniert, das leben nicht und die liebe nicht. vielleicht ist es wichtig für sich zu erkunden, was übrig bleibt um daraus schliessen zu können, was für einen richtig und wichtig ist.

ich finde das tip top! wenn ein paar das will: macht es! ich steh da drauf. hatte ich auch schon. ausserdem ist das für mich ein vertrauensbeweis sonder gleichen wenn man seinem partner erlauben kann das er machen kann was er/sie will... ich wusste immer: wenn sie es macht dann hat sie es sich überlegt und nimmt nicht irgendeinen typen. das passiert meiner ansicht nach viel eher bei einem absoluten verbot.

ich glaube weder, dass es mehr offene beziehungen als frueher gibt (ich kenne zumindest niemanden, der offen eine offene beziehung lebt), noch, dass es in zukunft mehr davon geben wird. auch glaube ich nicht, dass eine offen gefuehrte beziehung einen gluecklicher macht als eine konventionelle.
seien wir doch mal ehrlich: so richtig gluecklich scheint doch niemand zu sein. wir haben doch immer das gefuehl, das irgendwas fehlt...: dem single der partner, dem ehemann/frau bzw. in-einer-festen-beziehung-lebenden die freiheit oder das prickeln, den in-offenen-beziehungen-lebenden die sicherheit oder geborgenheit, usw. und alle jammern vor sich hin... haette ich dies, haette ich das, waere es bestimmt soundso und auf jeden fall besser als jetzt...
wir alle streben das "perfekte glueck" an, ergoetzen uns an dieser illusion und jagen etwas hinterher, das es gar nicht gibt.
vielleicht wuerde es uns gluecklicher machen, wenn wir nicht alle staendig ums verrecken gluecklich sein wollen wuerden.

Einzig intime Aktivitäten werden bislang allermeist nicht offen fremdkompensiert. Alles andere machen wir ja täglich auch ausserhalb der Beziehung: Mit Freundinnen Einkaufen, mit Freunden Kochen und Essen, Spielabende, Kino Ausflüge, ganze Ferien intime Gespräche usw...
Ich bin mir nicht sicher, ob es im Bezug auf Intimmitäten immer darum geht "neues" auszuprobieren. Vielfach geht es doch darum, dass überhaupt wieder mal was spontan geht, ohne, dass zuerst 13 Rahmenbedingungen und auch gleich Limitierungen erfüllt sein müssen, die dann alles ad absurdum führen.
Übrigens; fast abwegig, dass man auf Treue des Partners besteht, wenn man selbst kaum Bedürfnisse hat, Körperflüssigkeiten auszutauschen. Äusserst seltsamer Gedanke auch, dass sich der Sexualtrieb, der gleich nach dem Überlebenstrieb kommt, sich plötzlich in Luft auflösen soll. Hierzu wäre ich interessiert, wie sich unser Konsum(kompensations) Verhalten entwickeln würde, wenn alle Menschen Intimität erleben dürften. ( Wie es z.B für geistig behinderte Menschen gefordert wird, für in Beziehungen lebende Darbende oder Singles aber kein öffentliches Thema ist.
Ich denke das Konkurrenz den Markt belebt. Dazu muss es natürlich für beide gelten, offen kommuniziert sein. Obs das Leben aber einfacher macht, würde ich bezweifeln, (weil ich zumindest, niemanden kenne, der nur Sex hat, ohne dass sich sehr starke Gefühle entwickeln) aber man ist sehr präsent, da wo man ist und lebt sehr im Moment. Und die Paar und Sextherapeuten sind arbeitslos bzw können sich wieder mal um ihre eigenen, zum Teil ganz witzigen, zum Teil eher so tragischen Beziehungen (dass man sich fragen muss, ob Ihr Beruf nicht Ausdruck Ihres Dilemmas ist) kümmern. Das klingt jetzt alles etwas negativ? So ist es nicht gemeint. Das einzige, was mir tragisch erscheint ist, dass man sich und seinen Partner, wenn man das Leben mit so wundervollen Inhalten mitkreieren will, dass man jederzeit ohne Reue abtreten könnte (Und um was gehts sonst im Leben?), diversen Gefühlskonflikten aussetzt.

Die Kirschen in Nachbars Garten verlocken immer, in unserer "Konsumgesellschaft". Ein Freund in Hamburg heiratet seine langjährige Freundin, und hat das OK sich nebenbei auszutoben, da er öfters als einmal die Woche Sex möchte..sie sind um die 50. Ich habe nur mit ihm gesprochen, als ich ihn fragte, ob es ihm recht wäre, wenn seine Frau mit anderen Männern ins Bett gehen würde: Nein, dies würde ihm nicht gefallen.
Dies ist wahrscheinlich der springende Punkt. Ich sehe es genauso, Treue ist wichtig, wenn man/frau mal das Gegenteil erlebt hat. Und es gibt ja diverse Möglichkeiten mehr Pepp in das Sexleben einzubringen. Vom gemeinsamen Tantrakurs, über Pornofilme, erotische Literatur, Ratgeber, offene Gespräche...Siehe die Osho-Bewegung in den letzten Jahrzehnten, auch dort wurde kreuz und quer gevögelt im Stile von "Wer zweimal mit derselben pennt, gehoert schon zum Establishment". Eine logische Entwicklung nach den 50er Jahren, siehe www.memoro.org
Dann kam der Cut mit Aids...
Das Ideal ist ein erfülltes, abwechselungsreiches und liebevolles Sexualleben mit einer Partnerin. Und wenn garnichts hilft, auch keine Gespräche, dann erstmal etwas Abstand gewinnen, hilft immer, und im äußersten Fall Schluß machen und einen neuen Partner suchen und finden, und das ewige Spiel geht von vorne los.

Gute Frage, ich denke schon! Irgendwie scheint mir das monogame Beziehungssystem nicht mehr zeitgemäss. Das Thema taucht in meinem Kollegenkreis immer wieder auf und ich habs zigfach durchdiskutiert. Es ist ein sehr schwieriges Thema. Auch wenn sich 2 Partner einig sind, man kann ja nie wissen was passiert. Und es ist ein grosser Unterschied zwischen nur ein bisschen intim sein und sich verlieben bzw. lieben zu lernen. Und nur die wenigsten Menschen können wirklich mehrere Menschen lieben, da viele ja nicht mal sich selbst lieben! Also wenn's sein muss, mega viel reden und von Fall zu Fall beurteilen, oder aber am Besten Dreier haben, abwechslungweise mal mit Mann mal mit Frau, da haben alle was davon ;)
Muss dazu aber sagen bin auch noch auf der Suche nach meinem "Repezept" - 2 Dinge sind schon mal für mich klar: Offenen Beziehung funktioniert nicht. Geschlossene Beziehung funktiert nicht. Was nun?

Jede Beziehung wird nach einigen Jahren zur Gewohnheit, zum Alltag. Man/frau kennt sich. Um dem entgegen zu wirken braucht es Abwechslung, Veränderungen. Die Öffnung einer Beziehung ist eine Möglichkeit.
Allerdings bedingt das gegenseitige Offenheit, Respekt und Vertrauen. Beide Partner müssen damit einverstanden sein. Es könnte auch eine Alternative zur Scheidung sein.
Alle können glücklich sein - man/frau muss es nur wollen!

es ist nicht die neugier, die es nach körperlicher intimität verlangt sondern die begierde.
ich kannte auch mal so eine person, sie dachte es würde sie glücklich machen und sie erfuhr, dass sie glücklich gewesen war.

Ich kannte mal so eine Person, sie war nicht glücklich, aber sie redete es sich ein.
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