Kommentare

@wisefox, bin ich einverstanden, drum gehören zu einer funktionierenden Demokratie nebst dem Souverän eine Exekutive, eine Legislative und eine Judikative. Dieses System schützt vor der "Dummheit des Volkes" (wie du das nennst). Auch wenn gewisse Parteien die Willkür des Volkes lieben, da sie dieses mit Geld besser manipulieren können als die Legislative oder die Judikative. Und mit diesen Parteien meine ich nicht die Linke.
Allgemein ist es erschreckend, wie bei solch völlig legitimen "Demokratievorgängen", plötzlich von allen Seiten populistische Töne als salonfähig angesehen werden.
Soweit die Lektion 3 in Staatskunde.

@hikks: das kleine problem an der sache ist nur, dass der souverän leider nicht
a) immer recht hat
b) besonders intelligent ist
c) gut und neutral informiert ist
d) das gemeinschaftswohl an 1. stelle setzt
aber das ist wohl ein anderes thema, welches nicht in diesen thread gehört...

@Stadtzürcher "dass ein kleines privilegiertes, grundbesitzendes Klientel ein Stadion verhindern kann, auch wenn die Mehrheit (bsp das Volk in einer Abstimmung) das Bauvorhaben legitimiert hat"
Kleine Lektion in Demokratie: Das Volk hat ja gesagt zum Gestaltungsplan. Es gibt nun aber Gesetze in der Schweiz, die eingehalten werden müssen (und die ALLE vom Volk legitimiert wurden), unter anderem Baugesetze und Umweltschutzgesetze. Und bestimmte Leute oder Organisationen dürfen nun mittels Einsprache die Einhaltung dieser Gesetze überprüfen lassen (das steht auch in einem Gesetz, das vom Volk irgendwann mal legitimiert wurde). Und dann entscheidet eine Institution (Exekutive oder später Legislative), die ebenfalls alle vom Volk legitimiert sind, darüber, ob die Einsprache gerechtfertigt ist oder nicht.
So einfach ist das. So wie du das beschreibst, läuft das in einer "Bananenrepublik". Ist die Schweiz aber nicht. Wenn du das willst, darfst du gerne in einer Initiative oder so diese Gestze ändern. Das wäre dan Lektion 2 der kleinen Einführung in die Demokratie.

Wisefox, habe Dich schon richtig verstanden. Und Deine Schlussfolgerung teile ich: Das Projekt war schon immer ein kühner Wurf, fast würd man sagen, ein Fall von Grossmannsucht.. Aber für mich waren immer Ledergerber und CS die überschäumenden Schrittmacher des Projektes, nicht die Martelli, sie hats, so seh ich das, wohl einfach nicht gebacken gekriegt, diese durchgegangenen Gäule zu stoppen (auch nicht einfach, wenn die mit Sachzwangs-Millionen winken..). Die Aussage, die du so übel findest, hab ich übrigens anderswo als von CS vorgegeben gelesen: Dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen heute nicht mehr für das ursprüngliche Projekt sprächen (meinen wohl Krise, GC pleite und fussballerisch eher schwach auf der Brust, zudem ist Ledergerber nicht mehr am Kommunikationsschönrednerhebel..). Aber ich war ja an den Sitzungen nicht dabei. ;-) Jedenfalls hätt ich eher den Eindruck, die Martelli mit ihrer pragmatischen Ader wär allein gar nicht erst so grossartig eingestiegen. So wie das Zeugs halt jeweils aus dem Leim läuft, ist es aus dem Leim gelaufen, und jetzt krebsen sie alle zurück (ausser Ledergerber, der hütet grad seinen Sohn). Und Martelli sagt einen unbedachten Satz, der nicht von ihr stammt.

LEZI Intelligente Architektur versäumt!
Hätte man doch das Stadion so konzipiert: Für die ca. 40-50 Fussballspiele/Jahr, ausfahrbare Rampen, so dass die Zuschauer dann teilweise quasi auf der Rennbahn stehen- es wäre ein echtes Fussballstadion! und...Für das einmalige! L-Meeting die Rampen einfahren und dann hätte es ja immer noch etwa 22'000 Sitzpl.
Jezt: 20'000 sind genung...beim FCZ wäre das stadion dann immer fast voll...hingegen bei einem 30'000der wäre es meistens kaum halbvoll und bei GC sowieso praktisch leer...Ich denke nicht das der YB oder St.Gallen-Effekt auch in Zürich so einschlägt...sonst wäre doch schon das Letzi des öftern voller gewesen...

jeder kann seinen senf dazu geben, brauchst nicht eigentümer zu sein, anwohner/mieter reicht!

@ Wisefox: nicht jeder kann seinen Senf dazu geben.
Mieter dürfen meines Wissens nicht gegen solche geplante Bauvorhaben einsprechen, bloss betroffene Eigentümer. Ich schätze mal, der Eigentümeranteil in der Stadt Zürich dürfte massiv tiefer liegen als das CH-Mittel von 35%. 10%? D.h. dass ein kleines privilegiertes, grundbesitzendes Klientel ein Stadion verhindern kann, auch wenn die Mehrheit (bsp das Volk in einer Abstimmung) das Bauvorhaben legitimiert hat.
Nicht überraschend wohnen andererseits ums schnell realisierte Letzi-Stadion praktisch nur Mieter von Wohnblöcken, die haben nichts zu sagen (allenfalls gibts finanzielle Entschädigungen an die institutionellen Eigentümer).

nach dem ständigen Fehlverhalten der Zürcher Fussballfans, müssten sie eigentlich froh sein wenn sie überhaupt noch ein weiteres Stadion bekommen! Und da macht es sicherlich Sinn ein etwas kleineres Projekt zu realisieren. Schliesslich muss die Stadt auch noch die ständig anfallenden Kosten für Polizei und Inventarbeschädigugen tragen, welche auch in den nächsten jahren sicherlich nicht kleiner werden, so wies aussieht!

das ist halt auch der nachteil an unserer direkten demokratie: jedeR kann seinen senf dazu geben, einsprachen machen, querulieren usw.
in anderen ländern wird einfach entschieden und dann gehandelt.

@sequelle & cat: ich wollte überhaupt nicht sagen, dass die martelli schuld ist an irgendwas. ich kritisiere nur ihr hochgradig unprofessionelles verhalten/auftreten in der öffentlichkeit.
fussball an sich geht mir übrigens so was von am a. vorbei, dazu hab ich nicht viel zu sagen. aber ich finde das kleinliche verhalten der stadt bezüglich sehr vielen bauprojekten einfach extrem schade. eine stadt kann sich meiner meinung nach einfach extrem aufwerten mit schöner, moderner, auch einmal etwas gewagter architektur. in züri scheints leider nicht möglich zu sein....

@schneebrunz. du bist eben kein fussballfan. das letzigrund ist zwar schoen aber kein richtiges fussballstadion. wir geben ja auch eine unmenge geld fuers opernhaus/tonhalle/schauspielhaus aus, da koennte man auch fuer die fussballfans einen richtigen fussballtempel bauen fuer 30'000 zuschauer.

@schneebrunz. du bist eben kein fussballfan. das letzigrund ist zwar schoen

Ach hört doch auf. Für was braucht es 2 von dieser Amphietheater in Zürich? Der FCZ wurde auch im Letzigrund Meister - dazu braucht es nicht noch eine weitere Arena. Die Fläche kann viel besser verwendet werden. Hier geht es nicht mehr um den Sport sondern nur noch um Geld Geld Geld.. Wie wäre es zum Beispiel wenn man diese Fläche als Ersatz für die 6si Leuten Wiese nehmen würde? Hm?

Ein Grund zur miesen Stimmung dürfte auch die bünzlige Architektur sein. Es fehlt an grossen Würfen. Aveiro, südlich von Porto ist auch eine Provinzsradt, erhielt jedoch zur EM ein architedktonisch freches, geniales Stadion, das zur Touristenattraktion geworden ist. In Zürich sind alle neuen Bauprojekte bünzlig, das Hochhaus auf dem Maag-Areal, die Kunsthaus-Erweiterung, Kongresshaus, Neu-Oerlikon und das Ghetto in Opfikon. Sogar der Erweiterungsbau des Landesmuseum wurde auf Beamtenmasse verzwergt. Das Problem liegt mehr beim Hochbauamt und der Planungsbürokratie, als bei VCS, Heimatschutz und Bürgergruppen.

sorry, ich habe erst später gesehen, dass das thema rütihof schon an einem anderen ort angesprochen worden ist. ich wollte nicht zweimal den selben mist erzählen, hat sich nun leider so ergeben.
hoffen wir, dass nun wenigstens nicht so ein 08/15-stadion geben wird, sondern eines, wo richtige fussballfeste gefeiert werden können!
duplex-arena würde ich auch unterstützen. nur, kommen fcz, gc und zsc spielplanmässig aneinander vorbei?