Kommentare

Ich war grad in Neuseeland - da ist trampen noch weitverbreitet (wie bei uns vor 20 Jahren) und die Leute sind noch richtig nett, laden Dich manchmal auch spontan zu sich nach Hause ein - einfach unglaublich.
Es hat mich echt an früher erinnert (bin allerdings auf dem Land aufgewachsen) als man irgendwie seinen Nächsten doch noch versuchte so zu lieben wie sich selbst und ein gutes Gefühl hatte, wenn man jemandem helfen konnte (was heute - unter dem Wirtschaftsdruck ? - verloren ging).
Neuseeland hat mir bewiesen, dass es das noch gibt und das es nichts mit Romantiszismus zu tun hat.

geniale beiträge! ;) hey tacheles. & ambrosia, bin 20, w., falls ihr verstärkung bruacht, wäre dabei! musste mir genau das gleiche anhören und konnte ich mich deshalb bis jetzt selber noch nicht wirklich 100% davon überzeugen, es zu machen.

ich bin zwar nur ein Mann, aber vor einigen Jahren bin auch ich in der CH rumgetrampt! Das einzige was mich beim "stöpplen" störte, war das ewige warten bis jemand anhielt. Einmal hielt ne Lady mit ner Ente an. Cool dachte ich. Auf der Autbahn wars dann weniger cool, weil man aufgrund des Lärms keine Konversation führen konnte. Seither hab ich ein GA.

...Kommt auch darauf an, denke ich, in welchen Ländern du reisen möchtest! Da gibts schon Unterschiede...Bei mir (w) auch schon viele Jahre her, doch am meisten gesehen und die echt spannenden und magischen Geschichten hab ich beim wirklichen alleine reisen erlebt! Also ich meine jetzt auch reisen ohne unterwegs angetroffene Reisegefährtinnen und Reisegefährten. Austausch fand ich schon auch wichtig, der fand jedoch jeweils in (kurzen) Reisepausen statt...

wow. nochmals danke für die beiträge.
riesen dankeschön an anna abgrund, du scheinst echt was davon zu verstehen:-)
ambrosia: wenn du's ernst meinst, komm auf mich zu, schreib mir in die messagebox. wir gehen kaffeetrinken und schauen weiter! :-)

hey tacheles, ich komme mit! ;-) ich wollte das eben auch schon immer mal machen (bin 24, w), hab dann aber immer schiss bekommen - eben auch, weil mir alle davon abgeraten haben.

Und noch was: Es hilft auch, sich Orte zu suchen, wo man die Leute vorher begutachten kann: Tankstelle, Raststätte, Restaurants, Ausflugsplätze …
Das Thema scheint mir auch fünfzehn Jahre danach noch am Herzen zu liegen.
Aber jetzt habich fertig.

Äh, Nachtrag zu meinem eh schon viel zu langen, aber hoffentlich ein wenig hilfreichen Beitrag:
Key Feature für die Sicherheit: Nie nie nie verloren wirken! Immer ein Ziel haben (d. h. auch, sich geografisch orientieren können): Falls die Fahrt gut verläuft, Vertrauen begründet ist, kann frau immer noch den "Plan" ändern und sich sonstwo absetzen lassen, wo's gefällt.
Pfefferspray oder Tränengas kann auch helfen: Hab mal eine Szene erlebt (in Belgien war das glaub, in einer Stadt), wo ein Auto quietschend anhielt, ein Mann hustend die Türe aufriss und auf der anderen Seite eine Frau fluchtartig ausstieg und das Weite suchte. Pfefferspray zwingt, anzuhalten. Dann aber besser nicht im Niemandsland ;-)

Yes – do it! Als Frau, die auch in jungen Jahren (schon mit 16) im Ausland getrampt hat (und zwar in den 90ern, als auch schon niemand mehr stöppelte und die Hälfte dich bloss mittnahm, um dich vor bösen Männern zu schützen …), kann ich nur sagen: Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin. Das allerwichtigste dabei ist die innere Haltung: Du musst davon überzeugt sein, dass dir nichts passiert. Das bedeutet nicht, Gefahren zu ignorieren und sich naiv zu geben, sondern vielmehr auf der Hut zu sein und ein Signal auszusenden, das unmissverständlich klarmacht: MIr kann niemand was. Das fängt bei der Kleidung an (ja: regionale Sitten und Gebräuche beachten), geht über die Körperhaltung bis zum Gespräch, das man bzw. frau lenken muss. Und zwar dahingehend, dass der andere einen als Menschen (und nicht als Frau!) respektieren muss und in dem man dezent zeigen kann, dass man intelligent und aufmerksam ist. Ein wenig Menschenkenntnis braucht es schon. Bauchgefühl immer richtig. Initiative ergreifen: Fragen, wo jemand hinfährt. Ist er unsympathisch, sagen nee, ich muss woanders hin.
So bin ich ganz gut durchgekommen und habe auch wunderbare und bereichernde Begegnungen gehabt (inklusive die FahrerInnen begleiten an Orte, an die man sonst nirgends hinkommt, oder auch mal übernachten).
Fernfahrer (findet man an Autobahnraststätten) sind sehr günstig: Haben straffen Zeitplan und müssen dem Chef Rechenschaft ablegen. Ausserdem gut identifizierbar.
Einzige Einschränkung, die ich machen würde: Italien. Tw. sehr zwielichtige Typen, bei denen ich alle mentalen Ressourcen aktivieren musste, um mich wohlzufühlen und evt. auch die Situation zu entschärfen. Ausserdem haben einige das Gefühl, du müsstest sie jetzt entschädigen für den Dienst, den sie dir erwiesen haben – in Naturalien ...
Auf jeden Fall gilt: Beim kleinsten Versuch eines Übergriffs oder einer Respektlosigkeit sofort unangenehm werden. Szene machen. Ausrufen!
Ansonsten ist es in einigen Ländern (z. B. Lateinamerika) gang und gäbe auf dem Land, per Anhalter in die nächste Stadt zu kommen. Aber: Sprachkenntnisse sind essentiell. Kennst du die Sprache, kannst du die Situation besser einschätzen.
Generell hilft es auch zu demonstrieren, dass man Freunde hat, Familie, einen Freund, gerade auf dem Weg ist, jemanden in XY zu besuchen – z. B. per Handy telefonieren (jemand weiss, wo ich bin!) oder einfach darüber sprechen mit dem Fahrer …
Den einzigen Übergriff, den ich erlebt habe, passierte in der Schweiz, von Kaff A nach Kaff B, 10 Kilometer. Der Typ hat mir so nebenbei an die Brust gefasst beim Rumfummeln an der Gurte. Ich hab ne riesen Szene veranstaltet (Rhetorik hilft ungemein, und natürlich auch Wut), und der Typ wurde dann ganz klein vor der Entladung meines heiligen Zorns, hat mich sogar noch da hingebracht, wo ich hin wollte.
Insgesamt also finde ich: Frau sollte es tun, aber nur in der entsprechenden mentalen Verfassung (d. h. auch nicht um jeden Preis weiterkommen wollen, wenn z. B. das Nervenkostüm ausgedünnt ist). Wenn frau sich in das lustige Leben hineinwerfen will, muss sie auch wissen, wie sie gegebenenfalls da wieder rauskommt. Auf jeden Fall ist es so auch eine Lebensschule – eigene Grenzen kennenlernen und akzeptieren, volle Verantwortung für die eigene Sicherheit und das Wohlergehen übernehmen, Möglichkeiten der zwischenmenschlichen Interaktion erweitern.
Ab und zu gibt es diese zauberhafte Begegnungen mit einem wildfremden Menschen – voraussetzungslos, auf magische Weise. Das ist das Glück der Stöpplerin, das stundenlanges Rumstehen in den betondurchzogenen Peripherien dieser Erde, im Niemandsland, im Ödland und auf Tankstellen (die eigtl. ebenfalls eine Art Nicht-Orte sind), vollumfänglich aufwiegt.
Na dann: happy hitch-hiking!

Ich weiss nicht wie es heute ist, wo kaum mehr jemand trampt; vor 20 Jahren war das halt noch eine übliche Art zu reisen. Als ich vor ein paar Monaten zwei Stöppler gesehen habe, bin ich grad umgekehrt und habe einen Riesenumweg gemacht, um sie wohin zu fahren, nur aus Nostalgie.
Noch ein Tipp aus einem Hitch-hiker's Guide von damals: Eine junge Frau hat jeweils immer nach dem Einsteigen einen Apfel ausgepackt und mit einem nicht allzu kleinen Messer geschält und gegessen. So hat sie auf unverfängliche Art signalisiert, dass sie nicht absolut wehrlos wäre, im Fall eines Falles. Der Fall eines Falles sei so dann gar nie eingetreten.
Ich selbst habe als junger Mann nicht nur angenehme Erfahrungen gemacht und liess mich auch schon mal mitten in der Pampa absetzen, um den Zweideutigkeiten oder gar Betatschereien gewisser Fahrer zu entgehen. Wirklich gefährlich wars aber nie, und das war auch nur zwei, drei Mal - gegenüber sehr vielen angenehmen und netten Fahrten.

ich bin zwar männlich und über 90 aber... ach was , ziehs durch;)

Ich bin auch sehr romantisch (immer noch!) und trotz bald 50 (Mann) immer noch offen für Abenteuer. Doch ich misstraue grundsätzlich und begründet. Nicht weil ich Misanthrop bin, sondern weil zu viel Schrott in die Welt gesetzt worden ist, welcher Spuren hinterlässt. Auch wenn es sich statistisch um Promille handelt, es gibt tickende Zeitbomben. Das Restrisiko in dieser Welt ist nicht das wilde Tier im Wald, sondern der Mensch mit komischen Dingen in seinem Kopf.
Ich rate dir dringend; Steig NIE in ein fremdes Auto, sei auf der Hut, was du von dir preis gibst. Du musst dich deswegen von Entdeckungsreisen nicht abhalten lassen. Mit einer Grundstruktur bist du auf der guten Seite. Ich selber und Freunde von mir sind wochenlang alleine durch Skandinavien gereist, haben spannende Leute kennen gelernt. Dies auch ohne russisches Roulette zu spielen. Als 17 Jähriger bin ich einmal in meinem Leben per Anhalter durch Frankreich gereist; der Fahrer war total auf Drogen und ist mit Vollgas und ohne Licht durch die Landschaft gerast und hat die Hintertüren verriegelt. Das hat nicht nur mir gereicht. Eine solche Erfahrung bringt dich echt nicht weiter im Leben. Und wenn du billig reisen willst gibt es ja auch Fahrgemeinschaften, ganz ohne welche Weirdos!

Mach es ------- Ich bin zwar auch männlich und bald 70 - doch zu meinen tiefsten Jugenderinnerungen sind die Erlebnisse als Trmper in den Ferien. Ich fuhr ein paar Mal so die Strecke nach Norddeutschland, Hamburg dann auch bis Dänemark und Holland und ein paar Mal nach Italien.Meist allein - ab und zu machten wir zusammen mit einpaar Freunden ein "Wettrennen" und schauten, wer zuerst an einem vereinbarten fernen Punkt war. Auch uns wurde damals schwer abgeraten und weis was für Gefahren heraufbeschworen. Unsere Tochter wurde vielleicht vom Virus angesteckt - auch sie zog mit 18 auf eigene Faust und allein quer durch Australien - und ist heute dort glücklich verheiratet und Mutter von 2 tollen Buben.
Schon damals galt es, eine gewisse Vorsicht an den Tag zu legen. Wir hatten zwar noch keine Handys - drum bat ich den Fahrer auf längerer Strecke jeweils an einem Rastplatz kurz anzuhalten und gab meiner Mutter telefonisch die Automarke und das Nummerschild durch. Heute würde ich es an Deeiner Stelle mit dem Handy machen: Vor dem einsteigen kurz ein Foto vom Wagen mit Nummerschild- und dieses Foto sofort an eine Vertrauensperson schicken - gibt Dir und Deiner Familie Sicherheit - und schreckt einen potentiellen Unhold ab.
Nicahanspi

ja, tatsächlich hab ich mir den film angesehen! ich verspüre langsam so grosse reiselust, ich glaub ich muss das echt durchziehen. juhu. (ich hoffe ich geh dann in alaska nicht hops)

hast du dir gestern "Into The Wild" angesehen..?! ;)
aber bei solchen themen heute noch unterscheide zu machen zwischen M & W ist echt nicht nötig - mach es doch, man lebt nur einmal !!!