Kommentare

Miss Universum schreibt aus dem Leben. Und dazu gehört halt auch der Bock. Eine Autorin schreibt nicht schlechter, weil sie in einer Liebesbeziehung ist. Jeder ändert sich, und wenn sich das in ihrer Kolumne zeigt, dann bedeutet das Authentizität.

Gute Beobachtungen, big_zottel!
Ich habe den Eindruck, dass sich bei vielen echten und Möchtegern-Schriftstellerinnen (MR zählt zu letzteren - eine Kaffeepausenposse ist keine Literatur) eine feste Paarbeziehung negativ auf die Qualität des Geschriebenen auswirkt. Wobei Autorinnen anfälliger sind für diese Problematik als Autoren. Autoren schaffen es glücklicherweise eher, ihre Partnerinnen zu ignorieren und von der Leserschaft fernzuhalten.
MR war früher interessant, zynisch und hatte eine gewisse Selbstverachtung und -ironie, die sehr sympathisch war. Seitdem sie ihren "Bock" literarisch geoutet hat, kommt sie auch in ihrer eigenen Kolumne öfters nur noch als entzückt bewunderndes Anhängsel desselben weg, und zwar schlecht. Lass es mich dir sagen, Michele: Die Befindlichkeit deines Freundes oder deine Befindlichkeit in Bezug auf ihn interessiert niemanden.
Micheles frühere Selbstironie ist inzwischen einer unerträglichen, subtilen Arroganz und Besserwisserei gewichen. MR hat in ihrem Leben die Abzweigung in Richtung Normalo genommen, tut aber so, als hätte sie aufgrund ihrer früheren Lebensweise die Autorität, sich als Promi-Tussi aufspielen und auf die langweiligen Normalos herunterschauen zu können. Das kann nicht gut kommen. Mein Rat: Lebe unabhängiger und sei weniger selbst- und partnerverliebt. Sei wieder dich selbst.

ja, pseudo passt leider nur zu gut, sie musste auch gleich anfangs der lesung angestrengt nebenbei darauf hinweisen, dass sie ja mal in Berlin gelebt hat... wow. toll. Soviel street-creds, soviel rocknroll, die Anwesenden verfielen wie gewünscht ad hoc in anerkennende Bewunderung. Dabei sind die Deutschen sonst ja eher lästig und gereichen auch der MR gerne als Sujet für dümmliche Vergleiche, aber Berlin, das ist natürlich der Sprung in die weite, wilde Welt... O je.

ich fand die kolumnen immer lesenswert und amüsant. aber seit ich MR live gesehen habe, ist der zauber vorbei. sie ist mir zu rotzig und pseudorebellig und gibt sich mühe eine krasse frau zu sein. ich hab eine andere persönlichkeit erwartet.
naja, aber die kleinen büchlein sind schon noch witzig. ein bisschen wenig inhalt für viel papier und geld...

Also bezogen auf da weiter oben: Mich kratzts eigentlich überhaupt nicht, wie berühmt eine Kolumnistin ist und ob überhaupt. Aber wer regelmässig redaktionellen Raum belegt, von dem/der erwarte ich einfach auch mehr als einen kurzen Schulaufsatz über ein glattes Thema. Oder anders gesagt einen wirklich scharfen Blick auf die Welt in und um uns, ein Blick, der nicht nur horizontal herumstreift, sondern auch tatsächlich in philosophische Tiefen vordringt, ein Blick, der mich verblüfft, überrascht, ertappt, zu neuem Denken anstösst.
Darauf jedoch warte ich seit ihrer ersten Kolumne bzw. Glosse vergebens. Für mich bleiben Rothens Ergüsse mit ernüchternder Beständigkeit geradezu erschreckend belanglos.

Ich finde MR super und nicht nur ich.. Viele Bekannte lesen das Magazin gerade auch wegen ihr und es komme vor, dass man aus Mangel von Zeit oder Interesse nur ihren Artikel liest, doch ohne den werfe man s`Magazin nicht weg. Zum Glück haben wir sie, sie hat schon viele zum Lachen, Schmunzeln und Ärgern gebracht.

mit "richtig" meinte ich was Grösseres, so mit Röschersche und so, nicht bloss was schnell im Kafi in den Laptop gehauenes. Das sie auch im Neon schreibt ist schön und passt. Früher gabs "Sternchen, das Kind vom Stern" heute gibts Neon, der "Stern" für die Befindlichkeit der 20-er und 30-er, mit viel Sexgeplauder. Da passt MR prima hin und so Glossen schreibt sie ja auch wirklich gut. Aber als Leser hab ichs irgendwann gesehen, vieleicht bin ich ja ein überanspruchsvoller Meckerer...

uns ist ja wohl allen klar, dass die MR nicht vorhat, ein neuer goethe zu werden. die meisten menschen sind nicht an hochstehender literatur interessiert und geben ihr geld demnach lieber für bücher aus, die sie leicht verstehen. zum glück lesen sie überhaupt noch!
ich finde toll, was MR bisher gemacht hat und habe übrigens auch schon eine "richtige" reportage von ihr im neon gelesen. oder was bitteschön ist denn eigentlich eine "richtige" reportage?

ja, ich mag sie irgendwie auch, ist ja ganz knuffig und hübsch anzuschauen, aber mit Literatur hat das wahrlich nix zu tun, eher mit postpubertärem Geschnatter. Ich gönn' es ihr ja, ehrlich gesagt ärgere ich mich nur über mich selbst, dass ich keine "Mumu" habe (was laut Frl Roten ein geläufiger Ausdruck bei den Deutschen für's weibliche Geschlecht sei, was wiederum leider ziemlicher Unfug ist) und dementsprechend nicht auch einfach ein bisschen überdurchschnittliche Eloquenz mit Banalem und Vulgärem verrühren und dann im Fahrwasser der Rotens und Roches clever vermarkten kann...

nich immer gleich runtermachen, wenn mal wer ein bisschen berühmter wird in unserem Städtchen...;) Ich les sie immer noch gerne die Michèle, aber ich finde auch, dass sie jetzt mal von den Schreibübungen an ein richtiges Stück Literatur (oder wenigstens ne richtige Reportage) rangehen sollte. Ihr Fortsetzungsromänchen in sechs Folgen ist ja schon mal eine ganz glatte Idee, aber auch so huschhusch hingeschrieben mit ein Bisschen lustig und ein Bisschen tabulos, und va. ist das eine super Marketingidee: viel Publicity weil originell und dann werden die 6 dünnen Heftchen (knapp 40 seiten in grosser Schrift) für je 10 Fr verhöckert, macht schlappe 60 Schneuz für ein besseres Schundromänchen...Für den Betrag bekommt man Weltliteratur in der Liebhaberedition....
Tja, noch mag ich sie wirklich gern, die Roten, noch...

ich hab sie mal im tv gesehen (club?), weiss nicht mehr sicher was das thema war. ich glaube wegen deutschen in der schweiz und umgekehrt, und die michele war eingeladen, weil sie mal in berlin gewohnt hat. wie auch immer, IMHO hatte sie irgendwie so rein gar überhaupt nichts von belangen zu sagen und ihr gesamter auftritt erschien mir irgendwie viel eher wie der einer oberstufenschülerin als der einer halbwegs professionellen journalistin. sowohl inhaltlich wie auch rhetorisch.
ich glaube, michele roten ist einfach nur zum lesen geeignet...
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