Kommentare

häsch scho mal än suuberi Straas gwüscht? isch au nöd so luschtig wänns nachher gliich uusgseht wie vorher.

@Vorwärts, ich verstehe deine Gedankengänge, kann diesen allerdings nicht zupflichten. Die Verursacher des Verschmutzung sind die Nutzer nicht die Hersteller oder Dealer der Produkte. Mit deinen Aussagen schiebst du die Verantwortung auf den Falschen. Sicher hast du recht, wenn sehr oft die Verpackung einfach zu übertrieben ist, nur ein Bier in einer Flasche? Und Flaschenbier schmeckt angeblich wesentlich besser als aus der Dose.
Aus meiner Sicht liegt die Verantwortung zur Entsorgung beim Verbraucher, und wir hier in der Schweiz und auch anderen europäischen Ländern haben doch schon so ein gutes Entsorgungssystem, dass es nicht mehr notwendig macht, den Müll einfach auf die Strasse oder gar in den See oder den Fluss zu schmeissen.
Ich habe auch schon gehört "wenn jeder seinen Müll in den Container schmeisst müssen ja die ganzen Müllentsorgungsmitarbeiter gekündigt werden. Das bringt ja Arbeitsplätze!". Bullshit!
Wenn ich nicht zufrieden bin mit der vielen Verpackung und zu faul bin die dann zu entsorgen, dann gibt es auch Alternativen dazu. In jedem Geschäft kann ich die Verpackung gleich dort lassen. Sogar ein Bier könnte ich mir in einen mitgebrachten Becher leeren und die Flasche an der Kasse wieder zurück geben.
Wenn jeder die Verpackung im Geschäft lässt, dann werden sich bald die Händler bei den Hersteller über die Packung beschweren und diese wird sich reduzieren.
Allerdings geht es bei dem Abfall z.B. am See nicht um Verpackung die zu viel ist. Das meiste das dort rum liegt sind Getränkedosen, Flaschen, (Gratis-)Zeitungen, natürlich auch Fastfood Verpackung oder Getränkebecher diverser Softdrinks oder Heissgetränke. Und in den Haifisch-Containern hat das alles vielleicht auch keinen Platz, da wäre eventuell auch noch die Stadt gefragt sich ein anderes Entsorgungssystem an solchen Massenerholungsplätzen zu überlegen. An einigen Orten hat die Stadt ja schon mit den unterirdischen Containern begonnen, die mehr Fassungsvermögen haben.

ich denke einerseits, dass manchmal einfach zu viel verpackung mitgeliefert wird. das könnte sich ändern, wenn die händler dafür blechen müssten. aber andererseits hast du natürlich recht: der konsument soll seinen müll gefälligst selbst auflesen. nur scheint es mir, dass es der logik unserer konsum-wegwerf-verschleiss-gesellschaft entspricht, dass immer mehr produziert wird, auch immer mehr müll. nur eben nicht mehr sinn. vielleicht ist da ja komplementär je mehr sinn, desto weniger müll und umgekehrt. aber da der sinn ausserhalb der konsumgesellschaft ja schnell ausgebuht wird, haben wir ein problem, das wir mit moral zu lösen versuchen, eben: erlaubt ist, was nicht stört. diese moral ist eine traurige krücke, die letztlich aus der spirale des unsinns, für den die unachtsamkeit gegenüber der natur, gegenüber mitmenschen und gegenüber sich selbst eben auch nicht hinausführt. kurz und gut: wenn jeder seinen müll aufheben würde, wäre das sicher zu begrüssen. aber mir scheint ein grösseres problem sich dahinter zu verbergen. und dem würde ich gerne ein bisschen auf den grund gehen.

Ich bin, zumindest was die Verpackung angeht, nicht deiner Meinung, vorwärts. Wieso soll das Geschäft die Verantwortung tragen, wenn die Konsumenten es nicht schaffen, die Verpackung ordnungsgemäss zu entsorgen? Fände ich total ungerecht. Die haben schliesslich nix dafür.

ich wäre schon lange dafür, dass man den ganzen abfall den firmen in rechnung stellt, die ihn verkaufen. scherben von bierflaschen, dafür sollen die bierfirmen aufkommen. auch wenn sich jemand an solchen scherben verletzt. entsorgunsgebühren für verpackungen aller art. die opfer von verkehrsunfällen und luftverschmutzung können der auto- und ölindustrie "in rechnung gestellt" werden, die opfer von schusswaffen werden von der waffenindustrie entschädigt, die opfer von stupider werbung den werbern, die opfer von kredithäusern den kredithäusern usw. aber solange wir ans unendliche wachstum glauben und nicht begreifen, dass wir in einer welt der endlichen ressourcen leben und solange wir toleranz verwechseln mit gleichgültigkeit und wegsehen, solange werden müllberge und feigheit und sinnlosigkeit sich munter weiter verbreiten.

ich frag mich oft, wie es bei denen zuhause aussieht...

Anscheinend hat die "Erlaubt ist, was nicht stört"-Kampagne nix gefruchtet (oh Überraschung!!) Ich finds unvorstellbar, meinen Müll liegenzulassen. Jene die's tun, müssten einfach mehr entgegengesetzt bekommen. Wenn alle einfach stumm kopfschüttelnd weiterlaufen, ändert sich nix. Das machen aber alle. Und wenn mal jemand was sagt, dann oft in derart belehrend-beschissenem Ton, dass die (meist noch jungen Abfallsünder) grad die Trotzphase ein zweites Mal durchlaufen und den Mist erst recht liegen lassen. Oder dem Mahner die Fresse polieren. Zudem nützt Zivilcourage vereinzelt nix. Irgendwie spielt bei dem Thema das soziale Regulativ nicht mehr. Ich sag meistens was, leider wird das aber nix ändern.
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