Kommentare

Das ist doch genauso wie beim Bedingungslosen Grundeinkommen. DIE ANDEREN würden doch alle viel zu schnell fahren und nicht auf die restlichen Verkehrsteilnehmer aufpassen. Da stellt sich nun die Frage: WIE WÜRDEST DU DICH IN EINEM SHARED SPACE VERHALTEN?

da wir schweizer generell rechthaberisch sind, kann das hier kaum fuktionieren. denn da müsste man ja miteinander kommunizieren. etwas, was man hier im verkehr definitiv nicht macht. schade.

trigor schreibt: "Zudem können Kinder Geschwindigkeit nicht einschätzen... "
das stimmt, nur bei Shared Spaces geht es ja genau darum, dass jeder die Verantwortung übernimmt und wenn ich als Autofahrer Kinder sehe oder andere Menschen die augenscheinlich die Situation eventuell nicht beurteilen können, dann habe ich die Verantwortung aufmerksamer zu sein.
Und ohnedies gibt es auch in der Schweiz die Grundregel (in DE und AT gibt es den sogenannten Vertrauensgrundsatz):
(1) Jedermann muss sich im Verkehr so verhalten, dass er andere in der ordnungsgemässen Benützung der Strasse weder behindert noch gefährdet.
(2) Besondere Vorsicht ist geboten gegenüber Kindern, Gebrechlichen und alten Leuten, ebenso wenn Anzeichen dafür bestehen, dass sich ein Strassenbenützer nicht richtig verhalten wird.

@thiisu: Gern geschehen. Aber den Brunnen haben die weggemacht oder so weil dauernd Autos reingebrettert sind, oder?
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Grundsätzlich bin ich absolut dafür dass man den Verkehr in Ballungsräumen entschleunigt. Aber wenn Strasse und Fussgängerbereich nicht mehr getrennt sind ist das meiner Meinung nach für Kinder problematisch. Denen kannst Du beibringen nicht auf der Strasse zu gehen, nur bei einem Fussgängerstreifen die Strasse zu überqueren und dies nur bei Grün bzw. wenn ein Auto komplett zum Stillstand gekommen ist. Wie soll sich ein Kind in dieser Zone bewegen? Kinder sind klein... die übersieht man eher mal. Und es spielt keine Rolle mehr ob der LKW mit 20 oder 50 km/h ein Kind überrollt... der/die Kleine kommt dabei bestimmt flach raus. Zudem können Kinder Geschwindigkeit nicht einschätzen... darum bringt man denen auch bei erst die Strasse zu queren wenn das Auto komplett zum Stillstand gekommen ist.
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So wie ich das sehe ist das ganze Konzept auf Menschen ausgerichtet die Verkehrssituationen beurteilen können... und das können nun mal nicht alle.

@trigor: Danke für das Bild, wollte es auch noch heraufladen.
Der Bahnhofplatz in Baar funktioniert super. Laufe jeden Tag da durch. Das 20km/h-Schild wäre hier überflüssig, da wirklich auf Vorsicht gefahren wird. Also je nach Fussgängerverkehr und Mut der Automobilisten mal nur 10km/h oder auch mal 40. Auchschon ist die Polizei mit ca. 50km/h und Blaulicht durchgebrettert. War kein Problem.
So wie ich aber diese SharedSpace-Bereiche verstehe, werden diese auf grössere bzw. weitere Flächen angewendet. Beim Bahnhofplatz Baar sind es lediglich ca. 150x25m.

Ach von wegen Begegnungszonen sind etwas anderes! Wer das glaubt soll mal nach Baar an den Bahnhof. Da ist in etwa genau das was in Bohmte gemacht wurde - halt einfach mit der Beschilderung für Begegnungszone.

Ich kann mir vorstellen, dass das abhängig von Menge und Anteil des motorisierten Verkehrs durchaus funktionieren kann (vor allem auf Quartier-/Nebenstrassen ohne eigentlichen Durchgangsverkehr). Sobald es aber von einer Mobilitätsgruppe (egal ob das jetzt die Fussgänger, die Velofahrer, die Automobilisten oder das Tram ist) "zu viele" hat, wird die Sache einseitig und dann dürfte es uU gefährlicher sein als zuvor.

@naschmuecke: Also eine Begegnungszone ohne das 20km/h-Schild?

Begegnungszonen sind etwas anderes. Shared Space ist ein ganz anderes Konzept, es verfolgt nicht, dass man durch Schilder gezwungen wird langsamer zu fahren, sondern durch seine eigene Wahrnehmung. Sprich, alles wird so gebaut, dass man selbst "Angst" hat schneller zu fahren - und trotzdem kommt man schneller durch ein eine Kleinstadt oder über eine Kreuzung, da die Ampel entfällt. Ich finde das Konzept von Herrn Mondermann genial - hab sehr viel darüber erfahren, als ich in Tokyo studierte. Denn dort wird es auch angewandt - es müssen eben nur ein paar bauliche Voraussetzungen stimmen. Berühmtes Beispiel in der näheren Vergangenheit ist das Projekt in Bohmte: www.bohmte.de Dort und auch in den Niederlanden scheint alles bestens zu funktionieren. Auch hier spielt eben die Psychologie eine Rolle - auch bei der Einführung solcher Verkehrskonzepte. Daher denke ich, dass die Schweizer dagegen sein werden. Ich fänd es gut, wenn sowas in Zürich auch endlich gebaut würde! Denn die Situation zB im Feierabendverkehr ist für eine Stadt wie Zürich echt lächerlich!! Chaos pur - egal für welchen Verkehrsteilnehmer - und zu hohe Unfallgefahr, auch für die Witzfiguren, die den Verkehr regeln. Da traut man der Schweiz eigentlich mehr zu ... und man würde endlich nicht mehr auf dem Zebrastreifen oder an einer grüne Ampel halb überfahren werden ...

Solche Zonen würden an vielen Orten passen. Aber wird in Zürich grundsätzlich nicht umgesetzt, weil sonst das Tiefbauaumt keine gepützelten Randsteine und Schwellen mehr versetzen könnte.

Glaub das nennt man hier in der Schweiz "Begegnungszone". Und meiner Meinung nach ist eigentlich die ganze Stadt Zürich, bis auf wenige Ausnahmen, Begegnungszone und sollte auch als solche beschildert werden.
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