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Die Laptops sind mir bisher weniger aufgefallen, vermutlich aber auch nur, weil ich aktuell wenig an den von Dir genannten Orten verkehre. Aufgefallen ist mir hingegen, dass (gefühlt) viele Menschen herumlaufen und gleichzeitig telefonieren (egal ob morgens früh oder abends spät). Mein Eindruck ist, dass dieses Phänomen seit Corona deutlich zugenommen hat. Das von Fritzzz angesprochene "Alles verlagert sich. Gleichzeitig und parallel. Möglichst viel. Alles." deckt sich mit meiner Wahrnehmung. Schade finde ich, wenn dadurch Erholungsorte nicht mehr wirklich Erholung ermöglichen..., ich suche meine Orten und Zeiten für Erholung generell sehr gezielt aus, weil ich mich an Geräuschen schnell störe (übrigens: ich war auch schon auf dem Friedhof; dort ist es oft echt friedlich und ruhig :-)).

Es liegt an jedem Einzelnen dies zu ändern. Wenn ihr in den Bus steigt, fangt an mit den Menschen zu reden. Grüsst das Nebenan und die Fahrerin - sowieso wenn diese ihr meist einsames, unerwidertes Grüezi durchgeben oder einen schönen Abend wünschen. Oder beginnt ein Gespräch mit dem Menschen nebenan im Kafi. Es braucht etwas Mut und Überwindung und man muss etwas stoisch sein, weil es nicht immer auf Anhieb eine Reaktion geben wird, aber es hat mich in den meisten Fällen bereichert und das Gegenüber hat sich auch darüber gefreut.
Ein Herz auf Whatsapp zu senden ist einfacher als jemanden zu sagen: Du bist mir wichtig, ich liebe Dich oder Danke für unsere Freundschaft. Ausgesprochene Worte sind aber so viel wertvoller.
Im Tram wie in der Badi oder wo auch immer z.B. Calls durchgeführt werden hat es, wenn es in der Öffentlichkeit auch etwas mit Anstand und Rücksichtnahme zu tun. Es ist manchmal - nicht immer - einfach belästigend. Da darf man ruhig auch mal hingehen und um Rücksichtnahme bitten.
In diesem wünsche allen Zürcher/innen einen tollen Tag mit vielen interessanten und bereichernden Gesprächen. Heute ist DER Tag dazu, geht raus, setzt euch in ein Kafi und redet wieder miteinander!

Sie sind überally Digital zombies. Ich sehe sie auch. Es ist erschreckend. Schaut man entlang eines Gleises könnte man meinen der Mensch starrt in seine Hand. Das Handy in der Hand und der Körper, sie verschmelzen. Der moderne Mensch trägt sein Hirn in der Hand. Handynacken here I come. Die nächste am häufigsten gestellte orthopädische Diagnose wird bald sein: Arthrose im Daumengrundgelenk. In Sport sprechen wir von „Tunnelblick“. Wie es der Name schon vermuten lässt, hört dieser auch wieder auf, der Tunnel. Man ist dann wieder frei und offen und empfänglich. Für das was da noch da ist. Mensch und Umwelt. Die Zombies kommen nicht mehr heraus, aus dem Tunnel. Früher ist man gereist, in Bus und Bahn. Und hat arbeiten zu Hause erledigt, oder im Büro. Alles verlagert sich. Gleichzeitig und parallel. Möglichst viel. Alles.
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