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@voegele: Promisquität? ups, hab ich in der Definiton noch nie gehört.. egal: Pflichte dir bei, dass Velofahren das schönste und schnellste Fortkommen in der Stadt bringt. Die Löcher im Velonetz sind erträglich, wenn man genug Zeit einplant und eine friedlichere Route wählt. Zudem: Man hat das ganze Jahr über eine Frische Gesichtsfarbe und gute Gesundheit, weil man sich täglich mind. 20 Min. an der frischen Luft abstrampelt!

Jede Stadt hat den Verkehr, den sie verdient?

Ich bin grad ein wenig perplex über die Argumentationen: Das Problem, Promisquität, das heisst zu viele Menschen auf zu kleinem Raum.
Dazu kommt, dass jeder etwas gegen jeden hat, der Velofahrer gegen den Autofahrer, der Fussgänger gegen die Velos...
Leider schafft es unsere städtische Regierung nicht, ein vernünftiges Verkehrskonzept zu machen, schon seit mindestens 30 Jahren nicht. Es war mal die Sihlhochstrasse geplant bis zur Hardbrücke, doch soweit ist es nie gekommen. Auf die super Umfahrung mit Autobahn durchs Säuliamt warten wir noch immer. Mein Vater hat sich damals in den ende 70er Jahren schon aufgeregt.
Eine Stadt lebt vom Verkehr, vom kommen und gehen der Menschen, um zu arbeiten, einzukaufen, für Kultur oder was auch immer. Das ist der Sinn einer Stadt! Darum sind sie immer mehr gewachsen. Es ist doch eine Illusion zu glauben, wir können die Strassen einfach am Rand der Stadt abreissen und alle kommen nur noch mit der ÖV.
Wir müssen alle Formen von Fortbewegung ausbauen und sinnvoll einsetzen. Soll der Bauer seine Ware, die er am Helvetiaplatz verkaufen will wieder mit Ross und Wagen herkarren?
Zugegeben, es wäre schön keinen mind. motorisierten Verkehr zu haben! Aber Leute: Willkommen im 21. Jahrhundert! Leider wurde die Erfindung des Verbrennungsmotors gemacht und die Menschen nutzen das wie all die nützlichen Dinge genutzt werden. Und ich bin sicher: Auch DU! Wo meinst Du kommen all die Produkte her, die Du täglich kaufst? Und die Bedienung an der Kasse, meinst Du die wohnt im Haus nebenan? Oder sollen wir der UBS z.B. sagen die sollen ihre Gebäude im Sihlwald bauen?
Ich war vor kurzem in Amsterdam, mit dem Auto. Und bin ohne Stau und Probleme bis mitten ins Zentrum gefahren. Wir waren das ganze Weekend zu Fuss unterwegs; wie oft habe ich beobachtet, wie die ach so aufgeschossenen Holländer sich genervt haben auf ihren Drahteseln, weil Fussgänger im Weg waren.
Uebrigens hat ein Freund kürzlich die gute Idee gehabt, das Auto ausserhalb der Stadt abzustellen, weil ihn der mordsmässige Verkehr genervt hat. Park & Ride ist das Schlagwort! Wisst Ihr, dass man ein Auto bloss für max. 15 Stunden auf einem P&R abstellen darf? Informationen dazu zu finden, zum Beispiel der Preis und eben die 15 Stunden, steht nirgens. Die Polizei weiss auch nichts, auch im Internet sehr spärlich.
Zu guter Letzt noch etwas: ich bin ein Radfahrer entgegen dem, was Ihr gedacht habt gelle, denn es ist die mit Abstand schönste, schnellste und bequemste Fortbewegungsart in der Stadt. Wenn ich aber aufs Land fahre nehme ich lieber das Auto, zum Teil weils nicht anders geht, aber auch der Zeit wegen.
Das Energieproblem wird übrigens nicht gelöst, wenn niemand mehr Auto fährt. Die tickenden Zeitbomben radioaktiver Abfälle sind ein schlimmeres Uebel.
Aber eben, Konzepte braucht das Land! Und nicht bloss für die Zeit der Legislaturperiode des sich profilierenden Politikers.

Mir kam zu Ohren, dass in den USA an Tankstellen sich die Menschen die Hände geben und gemeinsam beten, damit der Benzinpreis wieder runterkomme.

Pete1: In São Paulo gibts auch solche Tage, an denen nur gerade/ungerade Autonummern verkehren dürfen. Trotz dieser Massnahmen steht die ganze Stadt ab 15.30 - 16.00 fast gänzlich still, soviele Autos! Die Reicheren haben einfach zwei Autos eingelöst; Du errätst es: eins mit gerader und eins mit ungerader.. Die Selbstregulierungskräfte funktionieren eben in alle Richtungen :-)

was für eine diskussion ^^
ich bin überzeugte rad-fahrerin und mache das eigentlich nicht aus spass, sondern als bequemlichkeit. man kommt nämlich in der stadt am schnellsten von A nach B. und auch auf den züriberg. (und macht gleich noch was für die fitness, so läss) ich fahre auch aus bequemlichkeit und faulheit am morgen an den hb um dort die sbahn in die agglo zu nehmen (ja, ich kann 5 minuten länger schlafen) und ja, ich wähle dort den kürzesten weg durch das fahrverbot. ich helfe auch mit, den hb mit rädern vollzupappen in dem ich das rad irgendwo hinstelle wo man nicht dürfte (weil man ja die veloparkplätze jetzt kostenpflichtig macht) ich fahre auch mit dem fahrrad in bars und clubs und warte dann dort auch gerne eine halbe stunde auf meine automobilisten-freunde, welche 25 minuten einen parkplatz suchen (so sälber tschuld) und es ärgert mich genau so, wenn autos sich genau auf den velostreifen pflärzen vor dem rotlicht, so dass ich a) hinten stehn bleibe oder b) über den gehweg an die ampel fahre. (welche ich je nach verkehr dann überfahre oder brav stehn bleibe)
ABER rein rechtlich gesehen, dürfte ich als radfahrer die autos nicht rechts überholen. auch wenn ein radstreifen dort ist. und auch das rotlicht dürfte nicht überfahren werden. aber ebä...
und vergleiche mit berlin sind ja lustig. berlin ist meiner meinung nach ne meega superduper autostadt. dort haben bestimmt 80 % oder noch mehr bewohner ein auto und düsen überall damit hin. zudem ist dort die fläche auch massiv grösser, um eben 3-4 spurige strassen mitten in der stadt zu bauen (wollt ihr das?)
aber ich warte jetzt mal genüsslich ab und schaue ob die umfahrung üetliberg etwas bringt. (die westtangente soll ja geschlossen werden) aber ich habe ja meine zweifel, dass dies eine reduktion bringt. denn der meiste verkehr der stadt führt in and out. und nicht durch. (und die city tax finde ich super. aber nicht sowas schwachsinniges wie in deutschland, wo fast jedes auto ne marke für 5 euros bekommt)

Vorschlag eines vernünftigen Verkehrskonzepts (Skizze):
1. Für jede neue/verbreiterte Strasse, werden alte Strassen gesperrt, so dass das Gesamtvolumen des Verkehrs nicht zunehmen kann.
2. Den Mut haben, auch Strassen zu sperren. (In Städten wie Mailand schaffen sie's, dass an manchen Tagen nur die Autos mit geraden und an anderen nur die mit ungeraden Nummern in die Stadt dürfen. Warum sind wir geistig nicht so flexibel?) Wenn Schnee liegt in reichlichem Ausmass, organisiert man sich auch. Als in Bern der Bahnhofplatz gesperrt war, kam es auch nicht zum Kollaps. Man braucht also nicht immer Konzepte bis ins letzte. Vertrauen wir auf die Selbstorganisierungskräfte.
3. Der öV ist gratis.
4. Die Kosten, die durch Abgase (Lungenkranheiten bei Nichtrauchern, Ozon, Feinstaub etc.), Lärm, Unfälle (u. a. Blockierung des öV) entstehen, werden VOLLUMFÄNGLICH der Auto- und Öllobby überwälzt.
5. Werbung für Autos und für Heizen mit Öl wird verboten.
Bevor jetzt gleich wieder ein Geschrei losgeht von wegen utopisch, ideologisch etc.: warum haben bei uns so viele Menschen so grosse Angst vor neuen Ideen? Warum so viel Angst vor dem eigenen Mut? Es wird sich noch so ziemlich vieles ändern in Zukunft, und es kann nicht schaden, sich schon einmal ein bissen geistige Elastizität anzueignen.

@Greg: sorry, wenn ich dich falsch verstanden habe – aber so habe ich es nun einmal verstanden... das Problem ist wohl, dass der Mensch im Auto drinnen ja ausreichend (wenn nicht sogar übertrieben viel) Platz hat und deshalb vielleicht denkt «Was will der Veloarsch denn? Ist doch genug Platz da!». Ist es aber nicht, wenn er mit seiner Karre sogar noch wie selbstverständlich auf den (viel zu selten vorhandenen) Velostreifen fährt.
Aber wenn es natürlich noch mehr Autofahrer wie dich gibt(soll jetzt keine Beleidigung sein), die die Stadt noch nie aus der Sicht eines Velofahrers gesehen haben, versteh ich natürlich, dass die nicht drauf kommen, dass es für den Velofahrer evtl. unangenehm sein könnte von 1 Tonne Blech Richtung Trottoir gedrängt zu werden...

@ pete1: das ist eben genau mein punkt: du kannst zwar parkplätze begrünen und parkhäuser dichtmachen / verteuern, die verkehrsführung in der city noch irrsinniger gestalten, aber das sind keine massnahmen um den verkehr zu reduzieren. um so etwas nachhaltig zu erreichen braucht man eben ein vernünftiges verkehrskonzept

@dennis Könnte es sein, dass das ideologisch-rechthaberische Getue quasi permanent im Raum ist, aber meist nicht sichtbar gemacht wird. Ideologie ist ein recht grosser Begriff. Findest Du, die die etwas ändern wollen, sind ideologisch oder die anderen, die möglichst die gewohnten Strukturen behalten wollen?
@greg houses wife Ich meinerseits habe nie gelernt Auto zu fahren. Aber ich kann gut verstehen, dass einem das auch Spass macht. Bin vollkommen Deiner Meinung, dass provozieren, Fremd- und Selbstverletzungen die Lebensqualität nicht erhöhen. Ich bin auch nicht gegen das Auto, aber als alltägliches Fortbewegungsmittel in Städten scheint es mir in den meisten Fällen nicht das Optimale. Aber vielleicht haben Staus auch ihre Sonnenseite, vielleicht als Ruhephase zwischen Job und Zuhause. Ich weiss es schlicht nicht.

also bei dieser diskussion verwunderts mich echt nicht dass die menschen sich auf der ganzen welt die köpfe einschlagen... unglaublich: autofahrer vs. velofahrer. ein bisschen mehr pragmatismus und sachliche argumente anstatt dieses ideologische-rechthaberische getue wäre mir da schon lieber

@tobito: leg mir nicht was in den mund, was ich nicht geschrieben und nicht gedacht habe.
ich selber hab radfahren nie gelernt, weil es bei uns zu hause ein einziges fahrrad gab, welches den status hatte, wie ein auto. es war für meinen vater ein wichtiges fortbewegungsmittel um zur und von der arbeit zu fahren. es war kein spielzeug. kindervelos konnten sich damals nur die reichen leisten. fahrräder waren ein verkehrsmittel und leute die eines hatten verhielten sich wie alle anderen strassenbenützer auch. sie waren sich auch der verletzungsgefahr bewusst. ihrer eigenen und so verhielten sie sich denn auch.
doch in zwischen hat sich einiges geändert. radfahren ist für die wenigsten noch wirklich eine notwendigkeit, sondern spass. man geht zum spass velofahren. ok. alles gut.
was ich nicht gut finde, ist das provozieren. sich selber in gefahr begeben, um irgendwas zu provozieren, wo der andere dann noch den schaden hat, sprich zahlen muss.
ich wurde zweimal in meinem leben in unfälle verwickelt, wo radfahrer sich verkehrswidrig verhalten haben und erst noch fahrerflucht begingen.
das ist einfach nicht lustig.
mir geht es nicht drum - nur weil ich autofahren und zugegebenermassen gern tue - alle rechte haben zu wollen. ich finde einfach, wir sollten uns im verkehr so verhalten, dass wir weder uns selber noch anderen schaden zufügen. ist das so schwer verständlich? oder kannst du mir sagen, was daran «geil» ist, wenn man auf dem rad durch provokantes verhalten einen unfall verursacht, in einen verwickelt wird und dann vielleicht noch bleibende gesundheitliche schäden davon trägt?

@perlentaucher: Weshalb kann man den Autoverkehr nicht kurzfristig reduzieren? Weil da zuviel Kapital dran hängt? Ich habe eher den Eindruck, dass da eine Denkblockade vorliegt. Es war schon immer so, also wird es auch in Zukunft immer so sein. Mit dieser Einstellung wären wir wahrscheinlich immer noch in den Höhlen und würden irgendwelche Bären rösten. Wenn man vor lauter Skepsis überhaupt das Feuer erfunden hätte.

Hallo, hier die Velofahrerin, die nach Jahren des Strassenguerillatums mal umdachte und seither Rotlichter respektiert, an Fussgängerstreifen hält und dennoch zügig-schnell unterwegs ist, also kein Verkehrshindernis: Es hilft wirklich nichts. Man ist immernoch der "Scheissvelofahrer-Dauersündenbock". Das Argument: "Fahrt mal anständig, dann werdet ihr auch besser behandelt" zieht also nicht. .

@ Greg: ach, und weil du Autosteuer bezahlst, darfst du dich auf der Strasse verhalten, als ob alles dir gehören würde? Sorry, aber es gibt in der Schweiz kein Gesetz, das besagt, dass die Autofahrer alleinige Herrscher über die Strasse sind, und alle anderen dir zu Füssen liegen müssen.